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Die
Erfindung betrifft eine Entwässerungsrinne, die insbesondere
zum Abfangen und Ableiten von Oberflächenwasser an Abraumhalden
von Deponien, Bergbau oder dergleichen geeignet ist, und die aus einer
länglichen Halbschale aus einem schweißbaren Kunststoff
besteht, die einen näherungsweise halbkreisförmigen
Querschnitt aufweist.
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An
Abraumhalden von Deponien, Bergbau oder dergleichen ist es erforderlich,
das Oberflächenwasser abzufangen. Dies erfolgt in der Regel
in offenen Rinnen aus Beton, die über Muffen oder dergleichen
Anschlusselemente miteinander verbunden werden können.
Die Aufschüttungen an Abraumhalden sind jedoch nicht standfest,
so dass durch Setzungen sowohl horizontale als auch vertikale Bodenbewegungen
entstehen können. Durch dieses Wandern oder Schieben des
Berges werden die Rinnen zum Abfangen des Oberflächenwassers
stark beansprucht. Hierdurch können insbesondere an den Stoßstellen
Risse im Beton auftreten, so dass die Rinnen undicht werden. Häufig
werden die Rinnen hierbei auch so stark beschädigt, dass
die einzelnen Rinnen nicht mehr untereinander verbunden sind und dadurch
ein Abfangen von Oberflächenwasser nicht mehr möglich
ist.
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Weiter
wird es bei den bekannten Entwässerungsrinnen häufig
als nachteilig empfunden, dass diese nur unzureichend mit dem Untergrund
verbindbar sind. Bei Bodenbewegungen können die Entwässerungsrinnen
daher leicht aus ihrer Einbauposition verschoben werden. Hierdurch
ist es möglich, dass Kunststoffdichtungsbahnen, die an
Abraumhalden häufig zum Abfangen des Oberflächenwassers
eingebaut werden, ihren Kontakt zu den Entwässerungsrinnen verlieren,
so dass das Oberflächenwasser zwischen den Kunststoffdichtungsbahnen
und den Entwässerungsrinnen im Untergrund versickert.
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Aus
der
DE 20 2004
013 754 U1 ist eine aus Kunststoff bestehende Entwässerungsrinne
der eingangs genannten Art bekannt, die auch bei Belastungen durch
horizontale und vertikale Bewegungen an Abraumhalden ein sicheres
Abfangen von Oberflächenwasser ermöglicht.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, eine Entwässerungsrinne
zu schaffen, die die Vorteile der bekannten Entwässerungsrinnen
aus Beton bzw. Kunststoff miteinander kombiniert.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß im Wesentlichen durch
eine Entwässerungsrinne mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Eine erfindungsgemäße Entwässerungsrinne
besteht vorzugsweise aus einer länglichen Halbschale aus
einem schweißbaren Kunststoff, die durch ein in Längsrichtung
aufgeschnittenes Wickelrohr gebildet ist, so dass diese einen näherungsweise
halbkreisförmigen Querschnitt aufweist. Zur Sicherung gegen
Auftrieb ist auf der geschlossenen Seite der Halbschale ein mit
dieser verbundener Betonfuß bzw. eine Betonbettung vorgesehen.
Dieser Betonfuß bzw. Betonblock erstreckt sich bspw. über
im Wesentlichen die gesamte Länge der Halbschale, wobei
ein ggf. vorgesehenes Spitzende der Halbschale freigelassen werden
muss. In vielen Anwendungsfällen kann es ausreichend sein,
wenn die Betonbettung (Betonfuß) sich nicht über
die gesamte Länge der Halbschale erstreckt. So können
bereits ein oder mehrere Betonklötze einen ausreichenden
Schutz gegen Auftrieb bieten. Diese erfindungsgemäße
Kombination eines Kunststoffrohres mit einer Betonbettung bzw. einem Betonfuß erlaubt
auch einen besonders effizienten und raschen Einbau der Entwässerungsrinne,
da diese im Wesentlichen nur in einen entsprechenden Graben eingesetzt
und mit weiteren Teilstücken der Rinne verbunden werden
muss.
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Unabhängig
von dem zuvor genannten Merkmal wird es erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn zur Verankerung in einer Betonbettung auf der geschlossenen
Seite der Halbschale wenigstens ein Steg vorgesehen ist, der fest
mit der Halbschale verbunden ist und in einer sich im Wesentlichen
senkrecht zu der Längsrichtung der Halbschale erstreckenden
Ebene angeordnet ist. Da die erfindungsgemäße
Entwässerungsrinne nicht unmittelbar auf den Untergrund,
sondern auf bzw. in eine Betonbettung eingebaut wird, muss der wenigstens
eine Steg nicht mit einer Bodenplatte versehen sein, die bei bekannten
Entwässerungsrinne aus Kunststoff in einer sich parallel
zu der Längsrichtung der Halbschale erstreckenden Ebene
vorgesehen sind. Die Verankerung der Entwässerungsrinne
in vertikaler Richtung erfolgt somit im Wesentlichen über
eine auf der in Einbaulage unteren Seite der Halbschale vorgesehene
Betonbettung, die die Halbschale wenigstens bereichsweise umgreift.
Hierzu kann die Halbschale mit der Betonbettung ggf. mittels Bewehrungsteilen
verbunden sein. Durch die Kombination einer Entwässerungsrinne
aus Kunststoff mit einer Betonbettung wird eine noch bessere Sicherheit
gegen ein ungewolltes Verschieben der Rinne durch horizontale oder
vertikale Bodenbewegungen erreicht. Dies führt auch zu
einem verbesserten Schutz gegen Undichtigkeiten der Rinne.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die
Halbschale der Entwässerungsrinne durch ein in Längsrichtung
aufgeschnittenes und aus einem bandförmig extrudierten
Kunststoff spiralförmig und überlappend gewickeltes
Rohr gebildet. Im Gegensatz zu rein extrudierten Rohren, die aufgrund
ihrer Eigenspannungen dazu neigen, sich nach dem Aufschneiden zu
schließen, bleiben Wickelrohre nach dem Aufschneiden formstabil,
so dass die Halbschalen ihren näherungsweise halbkreisförmigen
Querschnitt behalten.
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Hierbei
wird es besonders bevorzugt, wenn die Halbschale auf ihrer Außenseite
wenigstens eine Lage eines spiralförmig umlaufenden Kunststoffrohres
aufweist.
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Dieses
kann während der Herstellung des Wickelrohres auf bzw.
in das noch heiße bandförmig extrudierte Kunststoffmaterial
aufgebracht werden, so dass nach dem Abkühlen eine einstückige
Verbindung der Halbschale mit dem Kunststoffrohr entsteht.
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Zum
Anschluss weiterer Bauteile wird es bevorzugt, wenn das spiralförmig
umlaufende Kunststoffrohr auf wenigstens einer Seite, insbesondere auf
beiden Seiten, auf der in Einbaulage oberen Seite der Halbschale
gekürzt ist. Mit anderen Worten ragt die obere Kante der
Halbschale bspw. um etwa 5 cm bis etwa 10 cm über die obere
Fläche des umlaufenden Kunststoffrohrs hinaus.
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Es
wird besonders bevorzugt, wenn im Bereich der in Einbaulage oberen
Seite der Halbschale ein Auflager z. B. für Rasengittersteine,
Platten, Dichtungsbahnen oder dgl. Bauteile vorgesehen ist. Hierzu
ist die Halbschale auf wenigstens einer Seite mit einer, vorzugsweise
gegenüber dem oberen Rand der Halbschale zurückversetzten,
Betonschutzplatte fest verbunden, welche sich in einer in Einbaulage
im Wesentlichen horizontalen Ebene erstreckt. Eine Dichtungsbahn
kann auch im Bereich der oberen Kante der Halbschale insbesondere über
eine Extruderschweißnaht angebunden sein. Derartige Kunststoffdichtungsbahnen
dienen in Abraumhalden dazu, das Oberflächenwasser von
der Kunststoffdichtungsbahn in eine Entwässerungsrinne
zu leiten.
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Vorzugsweise
ist die Betonschutzplatte auf ihrer in Einbaulage unteren Seite
mit Noppen oder dgl. Mitteln zur Verankerung in Beton versehen.
Damit ergibt sich ein insgesamt sehr stabiler Verbund aus Entwässerungsrinne
und Betonbettung.
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Wenn
der wenigstens eine Steg eine in Einbaulage obere Kante aufweist,
die gegenüber dem oberen Rand der Halbschale zurückversetzt
ist, erleichtert dies zusätzlich das Vorsehen eines Auflagers
im Bereich der in Einbaulage oberen Seite der Halbschale. Zudem
kann der Steg hierdurch kleiner gestaltet werden, was zu einer Materialeinsparung führt.
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Um
die Verbindung zwischen der Halbschale und der Betonbettung zu verbessern,
können Bewehrungsteile aus Eisen oder dgl. vorgesehen werden,
die mit dem Steg bzw. der Halbschale verbunden und in die Betonbettung
eingegossen sind. Hierzu sind nach einer bevorzugten Ausführungsform
in dem Steg mehrere sich in Längsrichtung der Halbschale
erstreckende Durchgangsöffnungen zur Aufnahme von Bewehrungsteilen
vorgesehen.
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Es
wird bevorzugt, wenn die Halbschale (ggf. einschließlich
des umlaufenden Kunststoffrohres), der wenigstens eine Steg und/oder
die ggf. vorgesehene Betonschutzplatte aus identischem, zumindest aber
aus einem miteinander verschweißbaren, Kunststoff, bspw.
einem Polyolefin, insbesondere aus Polyethylen (PE), bestehen. Dieses
Material zeichnet sich durch hohe Stabilität und gute Schweißbarkeit
aus.
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Eine
Entwässerungsrinne kann beispielsweise eine Länge
von etwa 6 m aufweisen. Bei diesen größeren Längen
der Entwässerungsrinne hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn an der Halbschale wenigstens zwei zwischen etwa 1 m und etwa
3 m voneinander entfernt angeordnete Stege vorgesehen sind. Insbesondere
können beispielsweise an einer Entwässerungsrinne
im Abstand von etwa 2 m Stege angebracht werden. Wenn hierbei ein
Ankerfuß näher an einem Ende der Rinne angeordnet
ist, wird zudem eine gute Verankerung des Verbindungsbereiches zweier
benachbarter Entwässerungsrinnen mit dem Untergrund bzw.
dem Betonbett erreicht.
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Eine
besonders haltbare und gleichzeitig kostengünstige Verbindung
zwischen dem Steg und der Halbschale kann dadurch erreicht werden,
dass der Steg über mehrere insbesondere unterbrochene Schweißnähte
mit der Halbschale verbunden ist.
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Die
Halbschale der Entwässerungsrinne kann an einem Ende mit
einer Muffe und an ihrem in Längsrichtung gegenüberliegenden
Ende mit einem Spitzende versehen sein. Bei dieser Ausgestaltung können
Entwässerungsrinnen vor oder während des Einbaus
an einer Abraumhalde oder dergleichen miteinander durch Zusammenstecken
bzw. Ineinanderlegen verbunden werden. Die Verbindung über
eine Muffe und ein Spitzende ermöglicht es, geringe Relativbewegungen
zwischen zwei benachbarten Entwässerungsrinnen auszugleichen,
ohne dass Undichtigkeiten auftreten. In vielen Fällen wird
es jedoch bevorzugt, die über Muffe und Spitzende verbundenen
Entwässerungsrinnen miteinander zu verschweißen.
Dabei kann eine Heizwendel oder dgl. unmittelbar in die Muffe und/oder
das Spitzende integriert sein, um das Verschweißen von
Entwässerungsrinnen zu erleichtern.
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Weiterbildungen,
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben
sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
und der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller
Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
Es zeigen schematisch:
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1 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Entwässerungsrinne,
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2 in
Schnittansicht die Entwässerungsrinne aus 1,
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3 in
vergrößerter Schnittansicht die Entwässerungsrinne
aus 1, und
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4 in
Schnittansicht eine Entwässerungsrinne nach einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung.
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Die
in den Figuren dargestellte Entwässerungsrinne 1 ist
durch eine längliche Halbschale 2 gebildet, an
der in der in 1 gezeigten Ausführungsform
zwei gestrichelt dargestellte Stege 3 vorgesehen sind.
Jeder Steg 3 weist eine U-förmige Ausnehmung zum
bereichsweisen Umgreifen der Halbschale 2 auf. Die Stege 3 sind
dabei so angeordnet, dass sie sich im Wesentlichen quer zu der Längsrichtung der
Entwässerungsrinne 1 erstrecken. Die Entwässerungsrinne 1 ist
in einer Betonbettung 4 aufgenommen, die die Entwässerungsrinne 1 in
der Ausführungsform nach 2 teilweise
und in der Ausführungsform nach 4 vollständig
umgreift.
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Im
oberen Bereich der Halbschale 2 ist in der in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsform beidseits jeweils eine Betonschutzplatte 5 vorgesehen,
die im Wesentlichen parallel zu der Längsrichtung der Entwässerungsrinne 1 in
einer zu den Stegen 3 senkrechten Ebene verlaufen. Diese
Betonschutzplatte 5 ist gegenüber der in Einbaulage
(in 2 gezeigt) oberen Kante der Halbschale 2 um etwa
10 cm nach unten versetzt, so dass ein Auflager für Platten
oder dgl. gebildet wird. Die obere Kante der Halbschale 2 ist
hierzu oberhalb der Betonschutzplatte 5 mit entsprechenden
Bohrungen zur Wasserableitung versehen. Die der Betonbettung 4 zugewandte,
untere Seite der Betonschutzplatte 5 ist mit Noppen (nicht
dargestellt) versehen, die eine Verankerung der Betonschutzplatte 5 mit
der Betonbettung 4 ermöglichen.
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Wie
aus der Darstellung der 2 und 4 hervorgeht,
ist der Steg 3 mit mehreren Öffnungen 6 versehen,
die zur Aufnahme einer Bewehrung 7 dienen. Die in die Betonbettung 4 eingegossene
Bewehrung 7 erstreckt sich somit teilweise durch die Stege 3 und
ermöglich hierdurch eine Verankerung der Halbschale 2 in
der Betonbettung 4.
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Sowohl
die Halbschale 2 als auch der Steg 3 der Entwässerungsrinne 1 sowie
ggf. die Betonschutzplatte 5 bestehen vorzugsweise aus
einem schweißbaren Kunststoff, insbesondere aus Polyethylen,
z. B. PE 80, PE 100 oder PE-HD. Die Halbschale 2 ist dabei
durch ein in Längsrichtung aufgeschnittenes Wickelrohr
gebildet, welches aus einem bandförmig extrudierten Kunststoff
hergestellt wird, der spiralförmig umlaufend und überlappend
auf einen Kern zu einem Rohr gewickelt wird. Zur weiteren Versteifung
ist zusätzlich ein Kunststoffrohr 8 vorgesehen,
welches während der Herstellung des Wickelrohres auf das
extrudierte Material aufgebracht wird und sich so mit diesem zu
einem einstückigen Rohr verbinden kann. Auch das Kunststoffrohr 8 läuft
damit spiralförmig um das Wickelrohr um.
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In
den dargestellten Ausführungsformen ist das Kunststoffrohr 8 gegenüber
der übrigen Halbschale 2 des Wickelrohres gekürzt,
so dass sich das Kunststoffrohr 8 nicht ganz bis zu dem
in Einbaulage oberen Rand der Halbschale 2 erstreckt. Dies
ermöglicht z. B. die Ausbildung des in den 1 und 2 gezeigten
Auflagers mit der Betonschutzplatte 5.
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Abweichend
von der Darstellung der Figuren können die Stege 3 auch
weggelassen werden, so dass die Halbschale 2 bspw. mittels
der Kunststoffrohre 8 in dem Beton 4 verankert
ist. Die Betonbettung 4 muss sich auch nicht über
die volle Länge der Halbschale 2 erstrecken, sondern
kann als Betonfuß bzw. Betonblock ausgebildet sein, der
sich nur über einen kleinen Teil der Länge der
Halbschale 2 erstreckt. Dabei können mehrere,
insbesondere gleichmäßig über die Länge
der Halbschale 2 verteilt angeordnete, Betonfüße
bzw. -klötze 4 vorgesehen sein.
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- 1
- Entwässerungsrinne
- 2
- Halbschale
- 3
- Steg
- 4
- Betonbettung
(Betonfuß)
- 5
- Betonschutzplatte
- 6
- Öffnung
- 7
- Bewehrung
- 8
- Kunststoffrohr
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202004013754
U1 [0004]