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Scherbäume mit Bremsbolzen. Bei den Einspännerführwerken kommt es
besonders im Großstadtbetriebe häufig vor, daß beim Sturz des Pferdes dieses selbst
verunglückt, daß en oder auch beide Scherbäume brechen, und daß hierdurch Menschenaufläufe
sowie Zeit- ,und Geldverluste entstehen. Diese übelstände werden durch die nachstehend-breschriebene
Neullheit vermieden bzw. stark verringert.
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Abb. i zeigt die Draufsicht auf den.--Scherbaum a und a' :mit angesetztem
Ortscheit: g, Sicht auf Wagenvorderteile mit den daran befestigten Haken
d; d' und f sowie darunter d=e Seitenansicht ,des Hakens f.
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Abb. 2 bringt die Seitenansicht des Scherbaums a' und des Hakens d'.
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Abt. g zeigt, ,gegen Abb. i und 2 vergrößert, den Haken d und d@ in:
der Draufsicht sowie hiervon die Schnittfiguren- A-B und C-D:.
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Es bedeuten- a, & Scherbaum, b, b' Beschläge, c,
cl B.remsbolizen, d,: d'- Verbindungshaken,
e Verbindungsleiste,
am Wagen befindlich, f mittlerer Haleen, g Ortscheit, h 0rtscheitring
oder Haken.
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Jeder Scherbaum :ist ein-loser Bestandteil für sich, .die Beschläge
können überall nachträglich angebracht werden. Das hintere Schenbaumenide wird zu
diesem Zweck mit je zwei Beschlagschienen b, b1 versehen, die seitlich angebracht
werden und hinten überstehen, abgerundet und gleichmäßig gelocht sind. In die Löcher
ist der Bremsbolzen c, cl fest eingesetzt, der nach beiden Seiten ikbersteht. Nach
innen zu )ist @er so lang, daß derselbe mit .dem Gegenbolzen leicht zusammenstößt.
Um :beide Seherbäume gleichmäßig am Wägen befestigen zu können, sind .am Wagenvorderteil
e zwei gleichartige Verhindungshaken d, dl und ein mittlerer Haken
f
fest angebracht. Der Verbindungshaken d, d'» ist innen im Hakenteil
zweifach verschieden geformt (s. hierzu die erläuternden Schnittfiguren A-B und
C-D in Abb. 3).
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Zum Einhaken wird der Scherbiaum mit seiner Spitze bis fast auf -den
Erdboden geneigt, denn nur in dieser Schräglage kann der Bolzen c, cl in den Haken
d, d"- eingesetzt und auch -ebenso nur wieder entfernt :werden. Der Bolzen
c, cl :ist hierfür zwischen den Beschlagschienen b, b1, nicht aber in ganzer Breite,
schrägabgeflacht (s. )Abt. i und 3, Schnitt C-D). Beim Abwärtsdrehen des eingehakten
Scherbaums »bis zur .Ein- bzw. Aushakestellung desselben stellt sich ,diese Abschrägung
senkrecht und ermöglich) es, daß der nur an dieser Stehle aufsitzende Bolzen sieh
in :genau senkrechter Weise nach abwärts zu, begünstigt durch den Druck des auf
,den Baum stürzenden Pferdes, vom Wagen freimacht. Durch Hochdrehen ,des Baumes
beim Einhaken verbinden sich die Teilte miteinander und werden, wie iangedeutet,
erst dann wieder frei, wenn :das Seherbaumende wieder weit genug nach unten )gelangt,
was aber beim Sturz des Pferdes stets der Fall ist. In senkrechter Richtung ist
die Drehung somit nicht weiter begrenzt oder beengt. Eine seitliche Absteifung des
Baumes findet durch den rechtwinklig eingesetzten Bolzen c, cl statt, der nach Abb.
i außen übersteht und mit idem inneren Ende im mittleren Hacken f einlagert. Stürzt
das Pferd, so muß sich einerseits mindestens ein Scherbauni vom Wagen loslösen,
und zwar stets der tiefer zu liegen komrnende. Das Pferd -fällt @bekanntlich stets
auf eine Seite, und demzufalge bleiben die Bäume hierbei auch nicht gleich hoch.
Andererseits muß sich aber auch beim Sturz .das Ortscheit vom Wagen freimachen,
da dieses nur so lange hängen kann, als wie beide Bolzen c, cl fest am Wagen sind.
Dasselbe hängt hier bekanntlich nicht mehr am Wagen selbst, sondern gleichmäßig
.auf den albgerundeten Enden leider Bolzen c und c:1, durch Iden Haken f in seiner
Mittellage gehalten. Zum Aufhängen selbst dient eine am Ortscheit befestigte geschlossene
Ringöse h bzw. ein Haken. Das gestürzte Pferd ist sofort frei und kann wiedereingespannt
werden, zumal ja der glatt aufschlagende Scherbaum nicht mehr bricht. Beim unbeabsichtigten
gleichzeitigen Ablösen beider Scherbäum@e vom Wagen, was selten vorkommen dürfte,
legen sieh beide Bremsbolzen ganz von selbst vor die Wagenräder und verhüten, da:ß
Idas gestürzte Pferd vom eigenen Wagen überfahren wird. Löst sich normalerweise
,aber nur ein Scheubaum ab, so bremst der andere festgebliebene Baum den Wagen an.
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Ass Grundlage :für )die ganze Einrichtung ist von vornherein die Höhe
zum Erdboden festzulegen, in welcher sich der Scherbaum ein- und aushaken soill,
z. B. bei 15 :oder 2,o cmi Abstand,der .Scheribaumspitze vom Erdbaden. Wie .groß
dann das eingespannte Pferd ist, bleibt nebensächlich und -ist praktisch ohne jede
Bedeutung. Ordnet man aber den Punkt, an welchem sich .die Seherbäume auslösen sollen,
sehr hoch über Odem :Erdboden un, so tritt das gleichzeitige Freiwenden beider Bäume
bei jedem Sturzdes Pferdes ein.
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Die Einstellung der Scherbaumspitzen auf die Höhenlage, in der sieh
die Bäume vom Wagen .abhaken sollen, geschieht in einfachster Weise .dadurch, idaß
nman beide Bremsbolzen c und cl .gleichmäßig um ein ganz geringes Maß in :den Lagerschienen
b; g-1 je nach Bedarf nach rechts der nach links verdreht und wieder festgestellt.