DE3686588T2 - Verfahren zur herstellung von amiden unter verwendung von mikroorganismen. - Google Patents

Verfahren zur herstellung von amiden unter verwendung von mikroorganismen.

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P13/00Preparation of nitrogen-containing organic compounds
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Description

    Hintergrund der Erfindung Technisches Gebiet
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Hydratisieren einer Nitridverbindung durch Einwirkung von Nitrilase, die von einem Mikroorganismus hergestellt worden ist, um die Nitrilverbindung in die entsprechende Amidverbindung umzuwandeln. Insbesondere betrifft die Erfindung das Verfahren zur Durchführung der Hydratisierungsreaktion, das ohne Bestrahlung mit Licht praktisch nicht abläuft, durch Bestrahlung der Nitrilase mit Licht.
  • Vor kurzem wurden Verfahren zur Durchführung von chemischen Umsetzungen durch Verwendung von Mikroorganismen oder von ihnen erhaltenen Enzymen entwickelt. Allgemein sind die Umsetzungen mit Hilfe von Mikroorganismen oder Enzymen deswegen vorteilhaft, weil der Energieverbrauch für die Umsetzungen gering ist, da die Umsetzung bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck durchgeführt werden kann, und weil die gewünschten Produkte hoher Reinheit leicht erhältlich sind, da die Selektivität der Umsetzung zu den gewünschten Produkten sehr groß ist. Andererseits lassen sich derartige Reaktionen hinsichtlich der Reaktionsaktivität und der Lebensdauer der Mikroorganismen oder Enzyme die als Katalysatoren verwendet werden, verbessern. Insbesondere gibt es Schwierigkeiten, wenn die Geschwindigkeit der gewünschten Umsetzung (d. h. die Reaktionsaktivität) unter optimalen Bedingungen und insbesondere bei optimaler Temperatur und bzw. oder optimalem pH-Wert niedrig ist. In einem solchen Fall ist die Produktivität im Verhältnis zur Menge an verwendeten Bakterienzellen verringert, weil Reaktoren mit großer Kapazität zufolge der niedrigen Raumgeschwindigkeit erforderlich sind, die Umsetzung wegen der geringen Reaktionsgeschwindigkeit eine lange Zeit beansprucht und auch die Reaktionsaktivität erniedrigt ist.
  • Daher ist es von grundlegender Wichtigkeit, eine hohe Reaktionsaktivität der zu verwendenden Mikroorganismen oder Enzyme zu erreichen. Eine derartige Reaktionsaktivität ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor der technischen Herstellung.
  • Stand der Technik
  • Verfahren zum Hydratisieren von Nitrilverbindungen zu den entsprechenden Amidverbindungen durch Einwirkung der Nitrilase, die von Mikroorganismen erzeugt worden ist, die eine enzymatische Aktivität aufweisen, durch die eine Nitrilverbindung in die entsprechende Amidverbindung hydratisiert wird (Nitrilaseaktivität), sind aus den japanischen Patentschriften 17918/81 und 38118/81 sowie der japanischen Offenlegungsschrift (Kokai) 86186/76 bekannt. Mikroorganismen spielen bei diesen Umsetzungen eine wichtige Rolle, und in den obigen Veröffentlichungen sind mehrere Mikroorganismen beschrieben.
  • Schwierigkeiten
  • Es wurde von den Erfindern gefunden, daß die Nitrilaseaktivität nicht hinreichend zur Wirkung gebracht werden kann, wenn ein großer Metallreaktor verwendet wird, um die Hydratisierungsreaktion von Nitrilverbindungen in großtechnischem Maßstab unter Verwendung der Nitrilase durchzuführen, die von diesen Mikroorganismen erzeugt worden ist. Es ist unsicher, ob diese Erscheinung durch die Mikroorganismen selbst oder das Material und den Bau des Reaktionsgefäßes oder durch andere Gründe verursacht wird. Es war somit erforderlich, diese Schwierigkeiten für die großtechnische Durchführung eines mikrobiologischen Verfahrens zur Herstellung von Amidverbindungen zu lösen.
  • Eine Lösung
  • Als eine Lösung für die obigen Schwierigkeiten hatten die Erfinder bereits eine Erfindung gemacht (japanische Anmeldung 125588/83), die sich dadurch auszeichnet, daß man dem zu verwendenden Mikroorganismus eine bestimmte Menge Lichtenergie zuführt, indem man die Hydratisierungsreaktion in einem Reaktionsgefäß durchführt, das mindestens teilweise aus einem lichtundurchlässigen Material besteht. Diese Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß (i) die Mikrobenzellen ohne Bestrahlung mit Licht keine Nitrilaseaktivität aufweisen, (ii) die Nitrilaseaktivität, die durch Bestrahlung mit Licht erzeugt wird, mit der Zeit abnimmt und (iii) ein Ansteigen der Nitrilaseaktivität (einschließlich des Anstiegs von 0 aus) durch Bestrahlung mit Licht beobachtet wird.
  • Zu dem Zeitpunkt, zu dem die Erfindung gemacht worden ist, wurde von den Erfindern erkannt, daß die Wirkung der Bestrahlung mit Licht gemäß der Erfindung auf die Erhöhung der Geschwindigkeit des Substrats (Nitril) und des Produkts (Amid), mit der diese durch die Zellmembranen wandern, zurückzuführen ist. Tatsächlich wurde ein Ansteigen der Nitrilaseaktivität durch Bestrahlung mit Licht nicht beobachtet, wenn die Nitrilaseaktivität einer Enzymprobe ausgenutzt wurde, die keine Beziehung zu einer Wanderung durch Zellmembranen hindurch aufweist. Weitere Forschungen nach der Erfindung haben es jedoch klarwerden lassen, daß die Nitrilaseaktivität einer Enzymprobe auch zum erstenmal auftritt, wenn sie mit Licht bestrahlt wird, und daß die Nitrilaseaktivität, wenn sie einmal aufgetreten ist, kaum mit der Zeit abnimmt. Dies ist der Grund dafür, warum die Erhöhung der Nitrilaseaktivität der obigen Enzymprobe nicht beobachtet wurde. Die Nitrilaseaktivität der Enzymprobe, die in dem Versuch verwendet wurde, war bereits durch Bestrahlung mit Licht bei der Herstellung der Enzymprobe erzeugt worden und ohne Abfall aufrechterhalten geblieben, als der Versuch durchgeführt wurde, und somit gab es keine Möglichkeit zu einer weiteren Erhöhung der Nitrilaseaktivität durch Bestrahlung mit Licht in dem Versuch.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die Erfindung beruht auf der oben beschriebenen Erkenntnis.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Hydratisierung einer Nitrilverbindung durch Einwirkung von Nitrilase, die von einem Mikroorganismus hergestellt worden ist, um die Nitrilverbindung in die entsprechende Amidverbindung umzuwandeln, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung unter Bedingungen durchführt, unter denen
  • (a) die von dem Mikroorganismus erzeugte Nitrilase in Form von zerstoßenen Zellen des Mikroorganismus oder in Form von intrazellulärer Substanz, die von dem Mikroorganismus erhalten ist, vorliegt;
  • (b) auf die von dem Mikroorganismus erzeugte Nitrilase Lichtenergie von Licht einwirkengelassen wird, das eine Wellenlänge von 100 bis 1000 nm aufweist, entsprechend mindestens 10 uE/g Mikrobenzellen (umol Photonen/g Mikrobenzellen), bevor die Hydratisierungsreaktion beendet ist; wobei ausgeschlossen ist, daß die aufgenommene Lichtenergie allein von natürlichem Tageslicht geliefert wird; und
  • (c) die Hydratisierungsreaktion in einem Gefäß durchgeführt wird, das zumindestens teilweise aus einem lichtundurchlässigen Material besteht.
  • Gemäß der Erfindung werden zunächst die Vorteile erzielt, die auf der oben erwähnten früheren Erfindung der Erfinder beruhen. Das heißt, bei der Hydratisierungsreaktion einer Nitrilverbindung durch Einwirkung von Nitrilase, die durch einen Mikroorganismus gemäß der Erfindung erzeugt worden ist, kann (i) die Hydratisierungsreaktion, die in einem Reaktionsgefäß aus einen lichtundurchlässigen Material, in dem im wesentlichen kein Licht vorhanden ist, praktisch nicht abläuft, durch Bestrahlung der Nitrilase mit Licht ablaufen und (ii) die Hydratisierungsreaktion, die in einem Reaktionsgefäß, das teilweise aus lichtundurchlässigem Material besteht, in dem eine gewisse Menge Licht vorhanden ist, durch die Bestrahlung mit Licht merklich ablaufen.
  • Weiter besitzt die vorliegende Erfindung den Vorteil, daß die Hydratisierungsreaktion dank der Aufrechterhaltung der Nitrilaseaktivität, nachdem sie durch Bestrahlung der zerstoßenen Zellen oder der intrazellulären Substanz eines Mikroorganismus mit Licht einmal erzeugt worden ist, an einem völlig dunklen Ort durchgeführt werden kann. Angesichts der Tatsache, daß Reaktionsbehälter für technische Zwecke aus Metall hergestellt werden, ist es vorteilhaft für die technische Durchführung der Hydratisierungsreaktion, daß keine Vorrichtung zur Lichtbestrahlung bei derartigen Behältern erforderlich ist.
  • Es ist wohlbekannt, daß wertvolle Substanzen nach mikrobiologischen Verfahren einschließlich der Verwendung von Enzymen hergestellt werden. Jedoch die Erzeugung oder Erhöhung der Aktivität von Mikroorganismen oder ihren Enzymen durch Bestrahlung mit elektromagnetischen Wellen, wie beispielsweise Licht, ist nicht wohlbekannt gewesen. Im Gegenteil wird im allgemeinen angenommen, daß die Bestrahlung mit Licht häufig nachteilig ist. Somit kann gesagt werden, daß die Wirkung der Bestrahlung mit Licht, die lediglich in dem oben erwähnten Fall auftritt, angesichts der üblichen Ergebnisse bei Bestrahlung von Mikroorganismen oder ihren Enzymen mit Licht nicht erwartet werden konnte.
  • Beschreibung der Erfindung im einzelnen Nitrilase, die von einem Mikroorganismus erzeugt wird
  • Wie oben beschrieben, ist es bekannt, daß eine Nitrilverbindung durch Einwirkung von Mikroorganismen mit Nitrilaseaktivität oder von Nitrilase, die durch die Mikroorganismen erzeugt worden ist, in die entsprechende Amidverbindung umgewandelt wird. Die Erfinder haben gefunden, daß die Mikroorganismen, die zu den Arten gehören, die in den oben erwähnten japanischen Patenten 17918/81 und 38118/81 sowie der japanischen Offenlegungsschrift 86186/76 beschrieben sind, allgemein eine verbesserte Aktivität durch ihre Bestrahlung mit Licht aufweisen und daß die zerstoßenen Zellen der Mikroorganismen und die intrazelluläre Substanz, die aus den Zellen herausgenommen wird, bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden können.
  • Spezifische Beispiele für derartige Mikroorganismen, sind Bakterien, die zu den folgenden Arten gehören:
  • (a) Corynebacterium;
  • (b) Nocardia;
  • (c) Bacillus;
  • (d) Bacteridium;
  • (e) Microcossus; und
  • (f) Brevibacterium.
  • Spezifische Stämme, die zu diesen Arten gehören, sind: Corynebacterium Stamm N-771 (FERM P 4445, hinterlegt am 30. Mai 1978 bei der japanischen Hinterlegungsstelle Fermentation Research Institute, Agency of Industrial Science and Technology, 1,3-Higashi 1-chome, Yatabe-machi, Tsukuba-gun, Ibaraki-ken, Japan, die im folgenden FRI genannt wird), sowie der Stamm N-774 (FERM P 4446, hinterlegt am 30. Mai 1978 bei FRI) und Nocardia Stamm N-775 (FERM P 4447, hinterlegt am 30. Mai 1978 bei FRI). Diese Stämme sind in den japanischen Patentschriften 17918/81 und 38118/81 beschrieben. Weitere Beispiele sind die Stämme des Genus Bacillus und andere, die in der japanischen Offenlegungsschrift 86186/76 beschrieben sind und von denen ausgesagt ist, daß sie bei CBS*) und FRI hinterlegt worden sind. Die bakteriologischen Eigenschaften dieser Stämme sind in diesen Veröffentlichungen beschrieben.
  • Die Nitrilaseaktivität, die gemäß der vorliegenden Erfindung ausgenutzt wird, ist diejenige der zerstoßenen Zellen der oben erwähnten Mikroorganismen oder diejenige der intrazellulären Substanz, die aus den Mikroorganismen erhalten wird. Die "zerstoßenen Zellen" bedeuten (i) Zellen, die mittels einer französischen Presse oder anderen mechanischen Einrichtungen zerstoßen worden sind, (ii) Zellen, die durch osmotischen Druck in einem flüssigen Medium, in dem die Zellmembranen und Zellwände zerrissen werden, zum Platzen gebracht worden sind, und (iii) andere, wobei die Nitrilase oder die intrazelluläre Substanz mit Nitrilaseaktivität außerhalb der Zellen vorkommt und der Rest der Zellmembranen und Zellwände noch nicht entfernt ist. Wenn der Ausdruck "intrazelluläre Substanz, die aus Mikroorganismen erhalten worden ist" verwendet wird, bedeutet "intrazelluläre Substanz" mindestens einen Teil der Gesamtsubstanz, das heißt konkret (i) die oben erwähnten zerstoßenen Zellen, bei denen die Zellmembranen und Zellwände entfernt worden sind, (ein Teil der intrazellulären Substanz könnte auch bei der oben erwähnten Entfernung mitentfernt worden sein), (ii) Enzymproben, die von derartigen Substanzen, wie sie in dem obigen Abschnitt (i) beschrieben sind, durch herkömmliche Verfahren, wie beispielsweise als Ammoniumsulfatfraktion erhalten worden sind (selbstverständlich können sie verschiedene Nitrilasegehalte oder -titer aufweisen), und (iii) andere.
  • *) CBS=Centraal Bureau Voor Schimmelstructuren, Baarn, NL
  • Aus Vereinfachungsgründen werden diese alle im folgenden durch die allgemeine Bezeichnung "die Zerstoßenen Zellen usw." bezeichnet.
  • Nitrilverbindungen und Amidverbindungen
  • Die Nitrilverbindungen sind durch die allgemeine Formel R-(CN)n gekennzeichnet und umfassen weite Verbindungsklassen. Die Verbindungen umfassen Mononitrile, wenn n=1 und Polynitrile, wenn n≥2. R ist Wasserstoff oder ein gesättigter oder ungesättigter Kohlenwasserstoffrest, der die unterschiedlichsten Zahlen von Kohlenstoffatomen aufweisen und geradkettig, verzweigtkettig oder zyklisch sein kann. Der Kohlenwasserstoffrest kann weiter Aminogruppen, Hydroxylgruppen, Halogenatome, Carboxylgruppen oder andere Substituenten enthalten, die mit dem verwendeten Mikroorganismus verträglich sind.
  • Beispiele für bevorzugte Nitrilverbindungen sind Acetonitril, Propionitril, n-Butyronitril, Isobutyronitril, n-Valeronitril, Acrylnitril, Methacrylnitril, Benzonitril, Cyanopyridin, Malononitril, Succinonitril, Fumaronitril, Chloracetonitril, β-Hydroxypropionitril, Aminoacetonitril und β-Aminopropionitril.
  • Als Ergebnis von Versuchen mit vielen Nitrilverbindungen, wurde, wie in den folgenden Beispielen gezeigt, gefunden, daß die Nitrilaseaktivität ohne Ausnahme durch die Bestrahlung mit Licht erhöht wird. Somit kann gesagt werden, daß die vorliegende Erfindung allgemein mit Nitrilverbindungen durchgeführt werden kann.
  • Das erhaltene Hydratisierungsprodukt ist die entsprechende Amidverbindung, in der die CN-Gruppe des Ausgangsnitrils zu einer CONH&sub2;-Gruppe hydratisiert worden ist.
  • Was die Nützlichkeit der Produkte angeht, so ist mindestens derzeit die Herstellung von Acrylamid aus Acrylnitril und von Nikotinsäureamid aus Cyanopyridin wichtig.
  • Hydratisierungsreaktion
  • Es ist bekannt, die Hydratisierung einer Nitrilverbindung unter Einwirkung von Nitrilase, die durch Mikroorganismen mit Nitrilaseaktivität erzeugt worden ist, durchzuführen. Bei der vorliegenden Erfindung kann die Hydratisierung in jeder gewünschten Durchführungsform erfolgen, solange das Ziel der Erfindung nicht beeinträchtigt wird. Es ist festzustellen, daß durch die Bestrahlung mit Licht keine Veränderung der Hydratisierungsreaktion selbst beobachtet worden ist.
  • Die Methode der Hydratisierungsreaktion umfaßt allgemein das Inkontaktbringen des Ausgangsnitrils mit den zerstoßenen Zellen usw. in einem wäßrigen Medium während einer vorherbestimmten Zeitdauer.
  • Die zerstoßenen Zellen usw. können in Form von zerstoßenen Zellen in einer flüssigen Kultur, weiter als zerstoßene Zellen, die von dem Kulturmedium abgetrennt worden sind, ferner als getrocknetes Produkt von zerstoßenen Zellen oder schließlich als gewonnene Enzymproben oder Enzymproben, die auf einem flüssigen oder festen Träger festgehalten werden oder in einem flüssigen oder festen Träger immobilisiert sind, vorliegen. Die bevorzugte Form von zerstoßenen Zellen usw. sind solche, die in einem polymeren Gel, wie beispielsweise vernetztem Polyacrylamidgel oder vernetztem Polyvinylalkohol, unbeweglich gemacht, d. h. immobilisiert worden sind.
  • Die Konzentrationen des Substrats (Nitril) und der zerstoßenen Zellen usw. in dem wäßrigen Medium kann in geeigneter Weise ausgewählt werden und beträgt allgemein beim Substrat etwa 0,01 bis etwa 5 Gew.-% und bei den zerstoßenen Zellen usw. etwa 0,01 bis etwa 2 Gew.-%. Die Konzentration der zerstoßenen Zellen usw. wird im vorliegenden Fall in Form des Trockengewichts der ursprünglichen Zellen ausgedrückt. Eine geeignete Umrechnung ist somit bei Verwendung von Enzymproben als zerstoßene Zellen usw. erforderlich. Die Reaktionstemperatur, der pH-Wert der Umsetzung und andere Reaktionsbedingungen können je nach der Art der zu verwendenden zerstoßenen Zellen usw. bestimmt werden. Normalerweise liegt die Reaktionstemperatur im Bereich von etwa 0 bis etwa 20ºC und der pH-Wert in der Umgebung von etwa 7. Ein geeignetes Puffermittel kann verwendet werden, um den pH-Wert auf einer vorherbestimmten Größe zu halten.
  • Bestrahlung mit Licht (1) Licht
  • Die Bestrahlung mit Licht erfolgt auf die zerstoßenen Zellen usw. vor Beendigung der Hydratisierungsreaktion. Der Ausdruck "vor Beendigung der Hydratisierungsreaktion" bedeutet jeden beliebigen Zeitpunkt vor Beendigung der Hydratisierungsreaktion, wobei Beendigung nicht immer die Umwandlung zu 100% bedeutet. Da die Bestrahlung mit Licht auf die zerstoßenen Zellen usw. erfolgt, umfaßt der Ausdruck "vor Beendigung der Hydratisierungsreaktion" auch einen Zeitpunkt vor dem Inkontaktbringen der zerstoßenen Zellen usw. mit einer Nitrilverbindung. Demzufolge kann die Bestrahlung vor und bzw. oder nach Inkontaktbringen der zerstoßenen Zellen usw. mit einer Nitrilverbindung erfolgen.
  • Das "Licht", mit dem gemäß der Erfindung bestrahlt werden soll, kann jede beliebige Wellenlänge aufweisen, sofern bei dieser Wellenlänge die Wirkung der Bestrahlung auftritt. Jedoch wie in Anbetracht der Tatsache, daß das Licht ein Bereich von elektromagnetischen Wellen ist, leicht einzusehen ist, ist die Wirkung gering, wenn das Licht in einem Bereich mit größerer Wellenlänge, emittiert von einem niedrigeren atomaren Energieniveau, vorliegt. Wenn andererseits die Wellenlänge zu klein ist, ist ihre Energie zu groß, und die Moleküle (Anordnung) der Enzyme wird zerstört. So verlieren dann die zerstoßenen Zellen usw. ihre enzymatische Aktivität.
  • Gemäß den Untersuchungen der Erfinder in weiten Wellenlängenbereichen besitzt Licht mit einer großen Wellenlänge von über 800 nm keine abnorme Wirkung auf die zerstoßenen Zellen usw., jedoch ist seine Wirkung hinsichtlich der Erhöhung der enzymatischen Aktivität nicht bemerkenswert. Wenn das Licht eine kurze Wellenlänge von unter 100 nm aufweist, kann die Wirkung der Erhöhung der Aktivität in einer kurzen Zeit erzielt werden, jedoch erleiden dann die bestrahlten zerstoßenen Zellen usw. eine nicht wiederherstellbare Abnahme ihrer Aktivität. Somit liegt der bevorzugte Lichtbereich gemäß der Erfindung bei einer Wellenlänge von 100 bis 1000 nm. In einzelnen kann ein derartiges Licht beispielsweise aus einem Licht zur Sterilisierung in einem Wellenlängenbereich von 200 bis 300 nm, einer UV-Lampe in einem Wellenlängenbereich von 300 bis 400 nm oder einem Licht zur allgemeinen Bestrahlung in einem Wellenlängenbereich von 400 bis 800 nm erhalten werden.
  • Die Bestrahlung mit Licht kann mit jeder beliebigen Stärke oder Lichtmenge durchgeführt werden, solange die Wirkung der Erhöhung der Aktivität beobachtet wird. Im einzelnen sollte die Bestrahlung derart durchgeführt werden, daß die zerstoßenen Zellen usw. eine Lichtenergie von mindestens etwa 10 uE/g Zellen erhalten. Die bevorzugte Menge an Lichtenergie variiert mit der zur Bestrahlung angewandten Lichtwellenlänge. Im einzelnen sollte die Bestrahlung derart durchgeführt werden, daß die zerstoßenen Zellen usw. Lichtenergie von mindestens etwa 10 uE/g Zellen, vorzugsweise mindestens etwa 20 uE/g Zellen erhalten, wenn Licht mit einer Wellenlänge von 300 bis 450 nm angewandt wird, und mindestens etwa 50 uE/g Zellen, vorzugsweise mindestens etwa 100 uE/g Zellen, wenn Licht mit einer Wellenlänge von kaum 300 bis 450 nm angewandt wird. Gelegentlich senkt die Verwendung von immobilisierten zerstoßenen Zellen usw. die Reaktionsgeschwindigkeit um etwa 1/2 bis etwa 1/3 im Vergleich zu der Verwendung von nicht immobilisierten zerstoßenen Zellen usw. von gleicher Konzentration. In diesem Falle erfordert die Bestrahlung Lichtenergie, die etwa das 2- bis 3fache beträgt wie der oben erwähnte Wert. Was die Lichtenergie anbetrifft, ist die Einheit "E" diejenige Lichtenergiemenge, die der Energie von 1 mol Photonen (hν) entspricht, d. h. die Energie hängt von der Frequenz (ν) des bestrahlenden Lichts ab. Die Einheit "g Zellen" betrifft das Trockengewicht, ausgedrückt in Gramm, der ursprünglichen Zellen der zerstoßenen Zellen usw., weshalb eine geeignete Umrechnung für die Verwendung von Enzymproben notwendig ist. Dies ist der Grund, warum der Ausdruck "Lichtenergie, entsprechend . . ." in Anspruch 1 verwendet wird. Der Ausdruck "Sekunde", der weiter unten verwendet wird, bezieht sich auf die Zeitdauer der Bestrahlung.
  • Die Menge an Lichtenergie, die von den zerstoßenen Zellen aufgenommen wird, ist größer als diejenige des Lichts der Umgebung, die in einem Reaktionsgefäß oder anderen Reaktor von normalem technischen Maßstab vorhanden ist, d. h. größer als diejenige, die vom Raumlicht und bzw. oder in einem Raum gestreuten Sonnenlicht geliefert wird. Insbesondere beträgt die Lichtintensität auf technischen Produktionsanlagen gemäß den Versuchen der Erfinder normalerweise etwa 100 Lux. Bei einer derartigen Lichtintensität beträgt die Menge an Lichtenergie, die von einem Reaktorgefäß mit einer Größe von etwa 250 Liter Inhalt erhalten wird, weniger als die oben definierten 10 uE/g Zellen, selbst wenn das Licht mehrere Stunden lang strahlt und die Konzentration der zerstoßenen Zellen und so weiter nur 1000 ppm beträgt sowie der obere Abschnitt des Reaktionsgefäßes voll dem Licht ausgesetzt ist.
  • Daher ist es in großtechnischen Produktionsanlagen schwierig, die erforderliche Menge an Lichtenergie selbst unter der Bedingung, daß Zuganglichkeit gegenüber dem Licht gegeben ist, zu befriedigen. Wenn die Bestrahlung mit Licht gemäß der Erfindung durchgeführt wird, ist das Licht des Raumes, das gegebenenfalls den zerstoßenen Zellen und so weiter zugeführt wird, in der Gesamtmenge der Lichtenergie von mindestens etwa uE/g Zellen eingeschlossen.
  • Um die erforderliche Reaktionsgeschwindigkeit bei dem Verfahren gemäß der Erfindung zu erzielen, wird die Bestrahlung beispielsweise mit der niedrigsten Lichtenergie von 10 uE/g Zellen durchgeführt.
  • (2) Bestrahlung
  • Die Bestrahlung kann auf jede beliebige Weise durchgeführt werden, solange die zerstoßenen Zellen und so weiter vor oder während der Berührung mit einer Nitrilverbindung die erforderliche Menge an Lichtenergie von einer Lichtquelle zur Bestrahlung empfangen können.
  • Der Ausdruck "eine Lichtquelle zur Bestrahlung der zerstoßenen Zellen und so weiter" bedeutet eine Lichtquelle, die innerhalb oder außerhalb der Reaktionsvorrichtung zur Bestrahlung der zerstoßenen Zellen und so weiter mit Licht angeordnet ist und außerdem etwas Licht einschließt, wie beispielsweise gestreutes Sonnenlicht und bzw. oder Raumlicht, das aus der Umgebung in die Reaktionsvorrichtung gelangen kann. Gelegentlich, wenn der Raum, in dem eine Reaktionsvorrichtung angeordnet ist, außerordentlich hell ist, so daß beträchtliche Mengen Lichtenergie aus dem Raumlicht in die Reaktionsvorrichtung gelangen kann, muß eine derartige Lichtquelle als Lichtquelle zur Bestrahlung gemäß der Erfindung angesehen werden.
  • Insbesondere kann die Bestrahlung mit Licht dadurch durchgeführt werden, daß man beispielsweise (a) eine Lichtquelle in einem oberen Raum oberhalb eines Gefäßes anordnet, das die zerstoßenen Zellen und so weiter enthält (das heißt in einem Raum oberhalb der zerstoßenen Zellen und so weiter oder oberhalb einer wäßrigen Suspension davon) (b) die Bestrahlung durch ein Fenster, das an der Oberseite, der Seitenfläche oder dem Bodenteil des Reaktionsgefäßes angeordnet ist, von einer außen angeordneten Lichtquelle aus erfolgen läßt, (c) die Bestrahlung mittels einer Lampe erfolgen läßt, die innerhalb einer Flüssigkeit im Reaktionsgefäß angeordnet ist, so daß das Gefäß auch als photochemischer Reaktor verwendet werden kann, und (d) andere Verfahren anwendet. In dem Maße, wie es notwendig ist, und, sofern möglich, wird die Reaktionsflüssigkeit aus dem Gefäß (insbesondere dem Reaktorgefäß), das die zerstoßenen Zellen und so weiter enthält, ausgetragen, und die Flüssigkeit wird anschließend in einem anderen Gefäß nach einem Verfahren, wie oben erwähnt, bestrahlt. Das Gefäß zur Bestrahlung kann in diesem Falle beispielsweise aus einer oder mehreren durchsichtigen Glasröhren bestehen.
  • Die Wirkung der Bestrahlung mit Licht gemäß der Erfindung kann deutlich gezeigt werden, wenn ein Großgefäß mit den zerstoßenen Zellen und so weiter oder Reaktionsgefäß von technischem Maßstab verwendet wird, indem die einfallende Lichtenergie aus gewöhnlichem Raumlicht die erforderliche Menge an Lichtenergie unterschreitet. Ein derartiges großes Behältnis oder Reaktionsgefäß besteht normalerweise aus lichtundurchlässigem Material und insbesondere in seinen hauptsächlichen Teilen aus Metall. In einem derartigen lichtundurchlässigen Behältnis oder Reaktionsgefäß ist die Lichtenergie, die von einer normalen Beleuchtung durch ein Fenster oder eine Abdeckung des Gefäßes hindurch erhalten wird, sehr gering. Somit ist eine Bestrahlung mit Licht unabdingbar. Gelegentlich bedeutet der Ausdruck "Reaktionsgefäß", im vorliegenden Zusammenhang einen Teil einer Reaktionsvorrichtung, in der mindestens der Hauptteil der Hydratisierungsreaktion durchgeführt wird.
  • Abweichend von dem Fall, bei dem die Nitrilaseaktivität durch die Verwendung von Mikroorganismen erzeugt wird, ist die Bestrahlung mit Licht, wenn sie einmal durchgeführt worden ist, in dem Fall ausreichend, bei dem die zerstoßenen Zellen und so weiter als Bälle für die Nitrilase verwendet werden, was ein bedeutendes Merkmal für eine derartige Nitrilasequelle darstellt. Daher wird in einer bevorzugten Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der das meiste aus einem derartigen Merkmal gewonnen wird, die Bestrahlung mit Licht in einer ausreichenden Menge vor oder beim Zerstoßen der Zellen oder bei der Behandlung von zerstoßenen Zellen (einschließlich der Herstellung von Enzymproben) durchgeführt, und die Hydratisierungsreaktion selbst wird ohne Rücksicht auf eine Bestrahlung durchgeführt.
  • Experimenteller Teil Beispiel 1 (1) Kultivierung der Zellen
  • Ein Medium (pH 7,2) aus Glukose 1%, Pepton 0,5%, Hefeextrakt 0,3%, Malzextrakt 0,3% und Eisen (II) - Sulfalt·7H&sub2;O 0,05% wurde in einen 500-ml-Erlenmeyerkolben eingebracht. Nach Sterilisierung wurde das Medium mit einer Schlinge mit dem Stamm N-774 (Corynebakterium) beimpft und zwei Tage bei 30ºC bebrütet.
  • (2) Herstellung von dunkelstehenden und hellstehenden Zellen
  • Gemäß einer üblichen Methode wurden die bebrüteten Zellen durch Zentrifugieren gesammelt und mit 0,05-M- Phosphatpuffer (pH 7,7) gewaschen, und man erhielt gewaschene Zellen. Die Zellen wurden in 0,05-M-Phosphatpuffer dispergiert, und man erhielt eine Suspension der Zellen mit einer Konzentration von 17,3 g getrocknete Zellen/Liter.
  • Dunkelstehende Zellen: Die Zellsuspension wurde bei 0ºC an einem dunklen Platz drei bis vier Tage lang stehengelassen, um die dunkelstehenden Zellen herzustellen.
  • Hellstehende Zellen: Die dunkel stehenden Zellen wurden eine Stunde lang bei 0ºC unter Bestrahlung mit einer Lichtenergie von 5,7 uE/g · Sekunde unter Verwendung einer Tageslichtlampe (Modell DR 400/T von Tokyo Shibaura Denki K.K., Japan, Wellenlänge: etwa 300 bis 800 nm) stehengelassen, um hellstehende Zellen herzustellen.
  • (3) Herstellung von zerstoßenen Zellen und intrazellulärer Substanz
  • Zerstoßene Zellen: 100 ml einer Suspension der dunkelstehenden (oder hellstehenden) Zellen wurden dreimal mit Hilfe einer französischen Presse der Otake Seisakusho K.K., Japan mit einem Druck von 1300 kg/cm² an einem dunklen Platz beaufschlagt, um die Zellen zu zerstoßen, und etwa 90 ml einer Lösung, die die zerstoßenen Zellen enthielt, wurden erhalten, die im folgenden als "Lösung von zerstoßenen Zellen" bezeichnet wird.
  • Intrazelluläre Substanz: Etwa 50 ml der Lösung zerstoßener Zellen wurde mit 15000 Upm unter Verwendung einer Hochgeschwindigkeitszentrifuge zentrifugiert, und man erhielt etwa 45 ml eines flüssigen Extraktes, aus dem die Zellen als Rückstand entfernt worden waren. Gemäß einer herkömmlichen Methode wurde das flüssige Extrakt der Entfernung der Nukleinsäure und der Ammoniumsulfat-Fraktionierung unterzogen, und man erhielt etwa 15 ml einer rohen Enzymlösung, die sich nach Dialyse als zu einer Fraktion gehörig erwies, die durch 50- bis 60prozentige Sättigung an Ammoniumsulfat gegeben ist.
  • Sämtliche obigen Operationen wurden rasch in einem Tieftemperaturraum durchgeführt, in dem die Temperatur 4ºC betrug und die Intensität der Lichtbestrahlung 0,02 uE/m² Sekunde oder darunter ausmachte, sofern nicht anders angegeben.
  • (4) Messung der Reaktionsgeschwindigkeit
  • 0,2 ml der Zellsuspension oder der Lösung zerstoßener Zellen oder des flüssigen Extraktes oder der rohen Enzymlösung und 4,8 ml einer 0,05M Phosphatpufferlösung (pH 7,7) wurden vermischt und mit 5ml 0,05M -Phosphatpuffer (pH 7,7) mit einem Gehalt von 5 Gewichtsprozent Acrylnitril versetzt. Das Gemisch wurde bei 0ºC während einer vorherbestimmten Zeitdauer reagieren gelassen. Nach Beendigung der Umsetzung wurde das erzeugte Acrylamid mittels Gaschromatographie der quantitativen Analyse unterzogen, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu messen. Bei der Umsetzung wurden lichtundurchlässige Reaktionsröhren, die mit einem schwarzen Band umwickelt waren, verwendet.
  • Die Geschwindigkeit der Herstellung von Acrylamid (im folgenden als AA bezeichnet) wird durch die Menge an innerhalb von 10 Minuten gebildeten AA dargestellt. Vergleichsdaten für die Geschwindigkeit für jede der Nitrilasequellen, wie oben beschrieben, sind in der folgenden Tabelle 1 angegeben Tabelle 1 Zell-Art Für die Messung der Aktivität verwendete Substanz Menge an in 10 Minuten erzeugtem AA Dunkelstehende Zellen Zellen* Lösg. zerst. Zellen Flüssiger Extrakt Rohe Enzymlösung Hellstehende Zellen Zellen* Lösg. zerst. Zellen Flüssiger Extrakt *Vergleichsbeispiel
  • Beispiel 2
  • Dunkelstehende Zellen, eine Lösung zerstoßener dunkelstehender Zellen sowie ein flüssiges Extrakt und eine rohe Enzymlösung, die beide aus den genannten Zellen erhalten worden waren, wurden hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben. Jedes dieser Ausgangsmaterialien wurde 10 Minuten lang mit Licht bestrahlt, wobei die Tageslichtlampe gemäß Beispiel 1 verwendet wurde, und die Menge an AA, die innerhalb von 10 Minuten erzeugt wurde, wurde gemessen. Ein Vergleich der obigen Menge mit derjenigen, die erhalten wurde, wenn die obigen Substanzen unbestrahlt bei der Umsetzung verwendet worden waren, ergibt die in Tabelle 2 zusammengefaßten Ergebnisse. Tabelle 2 Für die Messung der Aktivität verwendete Substanz Menge an in 10 Minuten erzeugtem AA Vor Bestrahlung Nach Bestrahlung Zellen* Lösung zerstoßener Zellen Flüssiger Extrakt Rohe Enzymlösung *Vergleichsbeispiel
  • Beispiel 3
  • Jedes der Materialen (mit Licht bestrahlte Zellen, flüssiges Extrakt und rohe Enzymlösung), die gemäß Beispiel 2 hergestellt worden waren, wurde bei 0ºC an einem dunklen Platz stehengelassen, wonach das Verhältnis der restlichen Aktivität gemessen wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt, worin die Menge an AA, die in 10 Minuten erzeugt worden war, wenn die obigen Materialien unmittelbar nach der Bestrahlung verwendet wurden, mit 100% und das Verhältnis der restlichen Aktivität mit dem relativen Wert bezeichnet sind. Tabelle 3 An dunklem Ort stehengelassene Substanz Verhältnis der restlichen Aktivität Dunkelstehende Periode (Tag) Zellen Flüssiger Extrakt Rohe Enzymlösung
  • Beispiel 4
  • Je 5ml des flüssigen Extraktes aus dunkel stehenden Zellen, hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde in 50-ml-Stahlgefäße eingebracht und mit Licht einer Wellenlänge von 300 bis 400 nm drei Minuten lang unter Verwendung einer UV-Lampe (Modell FL-4BL-G der Tokyo Shibaura Denki K.K., Japan) bestrahlt, wobei die Lichtenergie durch die Verwendung von Filtern mit unterschiedlichen optischen Flächen, die an einem oberen Abschnitt des Gefäßes angeordnet waren, gesteuert wurde. Dabei wurden mehrere Proben von flüssigem Extrakt hergestellt, der unterschiedliche Gesamtmengen an Lichtenergie aufgenommen hatte, und die Reaktionsgeschwindigkeit wurde gemessen, wie in Beispiel 1 beschrieben.
  • Der Einfluß der Gesamtmenge an Lichtenergie auf die Reaktionsgeschwindigkeit wird durch ein Verhältnis zu 1 ausgedrückt, das ein relativer Wert ist, der die Reaktionsgeschwindigkeit in Bezug auf den Fall ausdrückt, bei dem auf den flüssigen Extrakt keine Lichtenergie einwirken gelassen wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefaßt. Tabelle 4 Gesamte angewandte Lichtenergie Verhältnis der Reaktionsgeschwindigkeiten
  • Beispiel 5
  • Je 5ml von flüssigem Extrakt aus dunkelstehenden Zellen, hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden in 50-ml-Stahlgefäße eingebracht und mit Licht unter Verwendung der Tageslichtlampe gemäß Beispiel 1 bestrahlt, wobei der Lichtanteil eine Wellenlänge unter etwa 430 nm durch die Verwendung gefärbter Glasfilter (Modell Y45, von Tokyo Shibaura Denki K.K., Japan), von denen jeder dieselbe optische Fläche aufwies und die an einem oberen Abschnitt des Gefäßes angebracht waren, entfernt wurde; die Bestrahlungszeit war für jede Probe unterschiedlich. Die Reaktionsgeschwindigkeit für jede der Proben, die jede unterschiedliche Gesamtmengen an Lichtenergie aufgenommen hatten, wurde gemessen, wie in Beispiel 1 beschrieben.
  • Der Einfluß der Gesamtmenge an Lichtenergie auf die Reaktionsgeschwindigkeit wird durch ein Verhältnis zu 1 ausgedrückt, das ein relativer Wert ist, der die Reaktionsgeschwindigkeit im Verhältnis zu dem Fall ausdrückt, in dem der flüssige Extrakt keine Lichtenergie zugeführt erhielt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 zusammengefaßt. Tabelle 5 Gesamte angewandte Lichtenergie Verhältnis der Reaktionsgeschwindigkeiten
  • Beispiel 6
  • Flüssige Extrakte, hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben, aus den dunkelstehenden Zellen verschiedener Arten, nämlich von Bacillus (CBS-494), Bacteridium (CBS-496), Micrococcus (CBS-497), Brevibacterium (CBS-717) und Nocardia (N-775) wurden mit Licht bestrahlt, wie in Beispiel 2 angegeben. Die Reaktionsgeschwindigkeit wurde sowohl für bestrahlte als auch für nichtbestrahlte Extrakte der obigen Art gemessen.
  • Die Reaktionsgeschwindigkeit für die mit Licht bestrahlten Extrakte wird als relativer Wert im Verhältnis zu 1 ausgedrückt, wobei der Wert 1 die Geschwindigkeit für nichtbestrahlten Extrakt darstellt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 zusammengefaßt. Tabelle 6 Zell-Arten Stämme Reaktionsgeschwindigkeit für mit Licht bestrahlte Extrakte Bacillus Bacteridium Micrococcus Brevibacterium Nocardia
  • Beispiel 7
  • Unter Verwendung jedes der flüssigen Extrakte aus dunkelstehenden Zellen des Stamms N-774, hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben, und eines derartigen Extraktes, der mit Licht bestrahlt worden war, wie in Beispiel 2 beschrieben, wurden gemäß den in Tabelle 7 dargestellten Formulierungen Reaktionslösungen hergestellt. Die Umsetzung wurde bei 0ºC während einer vorbestimmten Zeitdauer an einem dunklen Ort durchgeführt. Die Reaktionsgeschwindigkeit für jedes in Tabelle 7 dargestellte Substrat wurde gemessen, indem man die Menge an verbrauchtem Ausgangsnitril oder die Menge des erzeugten entsprechenden Amids bestimmte, wobei man Gaschromatographie oder Hochleistungsflüssigkeitschromatographie anwandte. Das Verhältnis der Reaktionsgeschwindigkeit für den mit Licht bestrahlten Extrakt zu derjenigen für nicht bestrahlten Extrakt ist in Tabelle 7 dargestellt. Tabelle 7 Ausgangs-Nitril Flüssiger Extrakt 0.05M-Phosphat-Puffer pH Reaktionsgeschwindigkeit für mit Licht bestrahlten Extrakt Acetonitril Methacrylnitril n-Valeronitril Cyanopyridin Benzonitril Propionitril n-Butyronitril Malononitril Succinonitril Fumaronitril Chloracetonitril β-Hydroxypropionitril β-Aminopropionitril

Claims (5)

1. Verfahren zur Hydratisierung einer Nitrilverbindung durch Einwirkung von Nitrilase, die von einem Mikroorganismus hergestellt worden ist, um die Nitrilverbindung in die entsprechende Amidverbindung umzuwandeln, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung unter Bedingungen durchführt, unter denen
(a) die von dem Mikroorganismus erzeugte Nitrilase in Form von zerstoßenen Zellen des Mikroorganismus oder in Form von intracellulärer Substanz, die von dem Mikroorganismus erhalten ist, vorliegt;
(b) auf die von dem Mikroorganismus erzeugte Nitrilase Lichtenergie von Licht einwirken gelassen wird, das eine Wellenlänge von 100 bis 1000 nm aufweist, entsprechend mindestens 10 uE/g Microbenzellen (umol Photonen/g Microbenzellen), bevor die Hydratisierungsreaktion beendet ist; wobei ausgeschlossen ist, daß die aufgenommene Lichtenergie allein von naturlichem Tageslicht ausgeht; und
(c) die Hydratisierungsreaktion in einem Gefäß durchgeführt wird, das zumindestens teilweise aus einem lichtundurchlässigen Material besteht.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, worin die Lichtenergie des Lichts mit einer Wellenlänge von 100 bis 1000 nm mindestens etwa 20 uE/g Mikrobenzellen entspricht.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, worin die Bestrahlung mit Licht vor und bzw. oder nach Inberührung bringen der von dem Mikroorganismus hergestellten Nitrilase mit der Nitrilverbindung durchgeführt wird.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, worin der Mikroorganismus einem Genus aus der Gruppe Corynebacterium, Nocardia, Bacilius, Bacteridium, Micrococcus und Brevibacterium angehört.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, worin die Nitrilverbindung aus der Gruppe Acetonitril, Propionitril, n-Butyronitril, Isobutyronitril, n-Valeronitril, Acrylnitril, Methacrylnitril, Benzonitril, Cyanopyridin, Malononitrile, Succinonitril, Fumaronitril, Chloracetonitril, β-Hydropropionitril, Aminoacetonitril, und β-Aminopropionitril ausgewählt ist.
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