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Augenrefraktometer. Es ist (vgl. die amerikanische Patentschrift 76o422)
ein Instrument zur Untersuchung der Augen auf ihre Totalrefraktion bekannt, dessen
optische Einrichtung im allgemeinen der des Erfindungsgegenstandes entspricht und
deshalb unter Bezugnahme auf Abb. z der Zeichnung erläutert werden kann. Durch das
Objektiv A und einen Schrägspiegel B nach Art des Augenspiegels wird auf der Netzhaut
des zu untersuchenden Auges C ein Bild des Prüfgitters D entworfen. Dieses Bild
wird durch das Loch im Spiegel B und durch vorgeschaltete, in eine Drehscheibe gefaßte
Dioptriegläser E in das bei F zu denkende Auge des Untersuchenden reflektiert, das
selbst als normal vorausgesetzt oder entsprechend korrigiert ist. Entsprechend dem
Wechsel der Dioptriegläs;er muß natürlich das Prüfgitter D in der Achsrichtung des
Objektives A verschiebbar sein, weshalb die Drehscheibe mit dem den Teil D tragenden
Schlitten zwangläufig gekuppelt ist. Mit Bezug auf die optische Einrichtung des
bekannten Instrumentes sei noch erwähnt, daß eine Hilfsdrehscheibe mit Vorschaltlinsen
für die .Dioptriegläser angeordnet ist, durch welche die Zahl der für ein gewisses
XIeßbereich erforderlichen Dioptriegläser vermindert wird. In mechanischer Hinsicht
sind bei dem bekannten Instrument (Haupt-) Drehscheibe und Prüfgitterschlitten durch
eine den Schlitten tragende und in ein Zahnrad auf der Drehscheibenachse eingreifende
Zahnstange verbunden, die durch Zahntrieb mit Rändelscheibe bewegt und mit einer
die 'Meßstufen an einer :Marke ausdrückenden Skala versehen ist.
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Die Erfindung liegt wesentlich auf mechanischem Gebiet. Der Erfinder
hat sich die Aufgabe gestellt, den 1leßbereich des Instrumentes auf etwa das Doppelte
(von ± 8 dptr. auf ± 16 dptr.) zu erweitern. Da nun naturgemäß mit solcher Erweiterung
des :@2eßbereichs eine Verkürzung der Brennweite des Objektives verbunden ist und
ein Objektiv für 16 dptr. Meßbereich nur 62,5 mm Brennweite hat, so rücken
die Teile des Instrumentes in einer die Konstruktion erheblich erschwerenden Weise
dicht zusammen, und das Instrument würde bei Beibehaltung der bisherigen Konstruktionsgrundlage
nicht zu handhaben sein. Auch die Teilung drängt sich natürlich zusammen: der Abstand
zweier Teilstriche würde, auch wenn zwischen zwei Meßstufen (in praktisch völlig
ausreichender Weise) eine halbe Dioptrie (statt eines kleineren Bruchteiles) läge,
weniger als 2 mm betragen. Das würde die Ablesung sehr erschweren, zumal das Auge
des Untersuchenden durch das Hin- und Herwandern zwischen Beobachtungsöffnung und
Teilung und die dabei jedesmal notwendige Neuakkomodation stark in Anspruch genommen
wird und die Untersuchung im verdunkelten Raum stattfindet. Der von den bewegenden
Fingern bei Verschiebung- der Zahnstange um eine Meßstufe zurückzulegende Weg würde
sehr klein, was die Bequemlichkeit und Genauigkeit der Einstellung stark beeinträchtigen
muß; sucht man doch bei Meßgeräten den Bruch Vleßnveg : Einstellungsweg mit Recht
durch Übersetzung möglichst klein zu machen: hierfür würde aber wegen der Zusarnmendrängun.g
der Teile an der bisherigen Stelle -kaum Platz sein, oder die bewegende Hand würde
dem beobachtenden Auge störend nahekommen. Schließlich ist die Anordnung der Hilfsdrehscheibe
mit den Vorsatzlinsen des älteren Instrumentes nur ein scheinbarer Vorteil. Sie
vermindert zwar
die Zahl der erforderlichen Dioptriegläser, hat
aber den Nachteil, daß wegen der zeitweisen Mitdrehung der Hilfsscheibe durch einen
an die Zehnerschaltung der Zählwerke erinnernden Mitnehmer der Widerstand gegen
die Bewegung ungleichförmig, der Gang der Bewegung ruckend und stockend wird, abgesehen
davon, daß durch das Zusammenwirken zweier Linsen als Dioptrieglas die optische
Vollkommenheit in Frage gestellt und ein so großer Anspruch an die exakte Ausführung
der Optik gestellt wird, daß die Ersparnis an der Zahl ,der Dioptriegläser dadurch
wettgemacht wird.
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Erfindungsgemäß wird mit Rücksicht auf die Zusammendrängung der Teile
die Zahnstange als Mittel zur Bewegungseinieitung und Teilungsträger ausgeschaltet,
damit aber auch die Notwendigkeit, die Drehscheibe so klein als möglich zu halten
und! die Hilfsdrehscheibe mit Vorsatzlinsen anzuordnen, beseitigt. Es wird eine
große Drehscheibe angeordnet, welche für jede einzelne Meßstufe einbesonderes Dioptrieglas
enthält, und in ,deren Achse die Bewegung unter Übersetzung ins langsame durch ein
Zahnrädergetriebe eingeleitet. Die große Scheibe ergibt weiter vorteilhafte Gelegenheit
zur deutlichen Anzeige der Meßstufen in durchleuchteten Ziffern, welche im verdunkelten
Raum mit Leichtigkeit .abgelesen werden können, ohne daß schädliches Licht ins Auge
des Beobachters fallen kann. Die Verhindung der Scheibe und Bewegungsvorrichtung
mit dem Prüfgitterschlitten geschieht durch ein Stahlband, welches sich unter Anspannung
einer den Rückgang des Schlittens vermittelnden Feder auf eine Bandscheibe auf der
Drehscheibenachse aufwickelt, womit jeglicher Totgang wie bei einer Verzahnung,
der sich bei der Enge der Teilung oder .der geringfügigen Verschiebung des Schlittens
von einer Meßstufe zur andern besonders störend' bemerkbar machen würde, vermieden
wird.
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Ein .solches Instrument ist durch Abb. i im Aufriß, durch Abb. 2 im
Grundriß dargestellt. Abb. 3 gibt. die auf der Achse der Drehscheibe .sitzenden
Teile in der Seitenansicht wieder. In Abb. ¢ ist der Priifgitterschlitten mit Schnitt
durch die Gestellröhre gezeichnet. Ein Ständer i trägt, zweckmäßig h5hen-und seitenverstellbar,
die Kapsel 2, an. welche sich tangential die röhrenförmige Führung 3 für den Prüfgitterschlitten
anschließt. Dieser trägt rechts das Beleuchtungssystem G, bestehend aus Glühlampe
5 und Kondensor 6, links den Tubus 7 mit dem Prüfgitter D. Der Tubus ist durch das
Kegelräderpaar 8 'und die Handhabe 9 mit Teilscheibe io um die optische Achse drehbar,
damit .in bekannter Weise auch Astigmatismus und dessen Meridianlage festgestellt
werden kann. Dem Prüfgitter oder Prüfschlitz liegt in der Kapsel e das Objektiv
A und diesem wiederum der Schrägspiegel B gegenüber. Vor dem Schrägspiegel dreht
sich um Achse ii die Scheibe r2 mit den Dioptriegläsern E und den die Dioptriezahl
angebenden Ziffern 13. Sie sind aus der Scheibe ausgeschnitten oder auch
auf durohsichtigern Stoff (Zellhorn, Zellon) verzeichnet, der Öffnungen in der Scheibe
deckt, und werden von dem Glühlämpchen 1q. durchleuchtet.
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In ein auf der Scheibenachse i i sitzendes Kegelrad 15 greift
der Kegeltrieb 16 auf der Achse 17 mit Rändelknopf 18 ein. Auf Achse ii sitzt weiter
die Bandscheibe i9. An ihr ist das eine Ende des Stahlbandes 2o befestigt, das,
über Leitrolle 21 geführt, bei 22 an den Schlitten q. angreift. Rechtsdrehung der
Scheibe 12 windet das Band auf. Hierbei spannt sich durch die Bewegung des Schlittens
-die Feder 23 an, welche unter Vermeidung von Totgang zwischen Scheibe und Schlitten
bei .beiderlei Bewegungsrichtung den Rückgang des Schlittens nach rechts bei der
Linksdrehung .der Scheibe vermittelt.