DE365684C - Verfahren zum Destillieren bituminoeser Stoffe - Google Patents

Verfahren zum Destillieren bituminoeser Stoffe

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DE365684C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G1/00Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
    • C10G1/02Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal by distillation

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Description

  • Verfahren zum Destillieren bituminöser Stoffe. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verarbeitung halbflüssiger bituminöser Stoffe, insbesondere der bei der Verarbeitung des Erdöles anfallenden schweren asphaltartigen Rückstände. Derartige Stoffe galten bisher in den Raffinerien, wenn sie nicht an. Ort und Stelle verwertet werden konnten,' als lästiges Abfallprodukt, da die Versendung weder in Rohrleitungen und Kesselwagen noch als loses Stückgut möglich ist. Eine wirtschaftliche Verarbeitung derartiger Stoffe in den sonst für diese Zwecke üblichen Retorten ist infolge der dickflüssigen Beschaffenheit ausgeschlossen.
  • Die Erfindung ermöglicht die Verarbeitung derartiger Rohstoffe in hochwertige Handelserzeugnisse in durchaus wirtschaftlicher Weise. Das neue Verfahren besteht darin, daß man die halbflüssigen Rohstoffe mit feinkörnigem, trockenem Material mischt und die Mischung in einem Drehofen in der bei der Vergasung von Kohlen und anderem stückigen Gut üblichen Art der trockenen Destillation unterwirft. Die Mischung des Arbeitsgutes mit dem losen Material, als welches hauptsächlich Olsand sowie auch Kohlenstaub, Sägespäne u. dgl. in Frage kommen, hat in Verbindung mit der rollenden Bewegung, die die Masse im Drehofen erfährt, die Wirkung, daß sich das Gut zu kleinen Kugeln oder Klumpen zusammenballt, ohne an den Wandungen des Ofens zu haften. Dadurch wird einmal das Wandern der Masse durch den Ofen sowie ferner die Durchdringung des Arbeitsgutes seitens der Heizgase und gleichzeitig das Entweichen der durch die Destillation erzeugten Gase außerordentlich erleichtert, und ferner werden die Ofenwandungen von jedem für die Durchführung des Verfahrens hinderlichen Ansatz freigehalten. Im Zusammenhang damit steht die Vermeidung von örtlichen Überhitzungen, die Schonung des Ofens und eine erhöhte Ausbeute an wertvollen Ölen sowie eine erhebliche Beschleunigung. des ganzen Destillationsvorganges. Es werden also alle Vorteile des Drehofenbetriebes, die bisher nur bei Verwendung von stückigem Arbeitsgut ausgenutzt werden konnten, für die Behandlung der schwer zu verarbeitenden Rohstoffe der gekennzeichneten Art nutzbar gemacht.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, Pech in Form kleiner Stücke in feststehenden Retorten unter Zusatz trockener, kohliger Substanzen zu destillieren. Auch ist es bereits bekannt, Pech dadurch zu verkoken, daß man es der in gewöhnlichen Koksöfen zu vergasenden Kohle in kleinen Mengen zugibt. Durch derartige Zusätze soll das Aufschäumen des verflüssigten Pechs infolge der etwa in ihm vorhandenen Feuchtigkeit vermieden werden. Demgegenüber handelt es sich bei der vorliegenden Erfindung einmal um ein Rohmaterial, das bei gewöhnlichen Temperaturen unter Umständen überhaupt nicht in stückige Form gebracht werden kann, ferner ist das Verhältnis der Zusätze zu dem Arbeitsgut und insbesondere auch die mit den Zusätzen beabsichtigte Wirkung eine ganz andere. Durch die Zusätze, die in verhältnismäßig geringen Mengen beigegeben werden, wird nämlich die Umwandlung aus einer zusammenhängenden, stark backenden Masse in ein an den Ofenwandungen nicht haftendes, stückiges Arbeitsgut ermöglicht, das sich wie andere Schüttgüter durch den Drehofen bewegt. Wesentlich für diese Wirkung ist außerdem die Verwendung eines Drehofens für die Durchführung der Destillation. Als weiterer Vorteil des neuen Verfahrens, abgesehen von den oben bereits geltend gemachten, kommt noch in Betracht, daß eines der Enderzeugnisse, nämlich der nach Abdestillierung der flüchtigen Bestandteile zurückbleibende Koks, ebenfalls in stückiger Form gewonnen wird, was sowohl für die unmittelbare Verwendung als Brennstoff wie auch für die Weiterbeförderung von Bedeutung ist.
  • In der Zeichnung ist in schematischer Weise ohne Rücksichtnahme auf die tatsächlichen Abmessungen und Größenverhältnisse der einzelnen Teile eine für die Ausführung des neuen Verfahrens geeignete Einrichtung beispielsweise veranschaulicht, und zwar bezeichnet r einen Drehofen, z einen Kondensator, 3 einen Gasabscheider, q. einen Schrubber oder Reiniger, 5 ein Gebläse für kaltes Gas, 6 ein Zuführungsrohr für heißes Gas, 7 einen Sammelbehälter, 8 eine Brech-und Mischeinrichtung und 9 eine Speisevorrichtung.
  • Alle diese Teile der Gesamteinrichtung sind an sich bekannt, und es können verschiedenartige Ausführungen für die Zwecke der Erfindung Verwendung finden, ohne daß dadurch das Wesen der Erfindung berührt würde. Die dargestellten einzelnen Apparate sind lediglich gewählt, um die betreffende Apparatklasse zu kennzeichnen.
  • Der Drehofen z ist von ähnlicher Ausführung, wie sie bei der Herstellung von Portlandzement üblich sind mit dem Unterschied, daß er mit etwas besseren Verschlußmitteln an den beiden Enden ausgestattet ist, um die Gase innerhalb des Ofens zurückzuhalten.
  • Das zu verarbeitende bituminöse Material wird zunächst der Mischvorrichtung 8 zugeführt, wo es mit festen Stoffen zur Bildung eines klumpenden Gemisches vermengt wird, das von der Mischvorrichtung aus mit Hilfe einer Beschickungsvorrichtung 9 in das obere Ende des Drehofens r befördert wird. Das Gemisch muß solche Konsistenz besitzen, daß es während des Durchganges durch den Drehofen r, in dem es der Einwirkung heißer Gase unterworfen wird, sich in keinem Augenblick festsetzt oder an den Wandungen des Ofens hängen bleibt, sondern Klumpen oder Kugeln von solcher Größe bildet, daß die Hitze schnell eindringen kann, während die klumpige oder in kleine Kugeln unterteilte Masse infolge der vereinigten Wirkung der Drehung sowie der Neigung des Ofens allmählich dem unteren Ende des letzteren zuwandert. Um dem Arbeitsgut diese Eigenschaften zu verleihen, wird es mit losen, festen Stoffen, wie Sand, Sägespänen, gepulvertem Koks, gepulverter Kohle, Ölsand o. dgl. gemischt, wodurch ein zusammenhängendes, aber nicht klebendes teigiges Gemenge entsteht. Das Mengenverhältnis der verschiedenen Bestandteile der Mischung ist natürlich von der Art des zu behandelnden bituminösen Materials abhängig.
  • Während des Durchganges des bituminösen Gemisches durch den Drehofen, der durch die üblichen (in der Zeichnung nicht dargestellten) Mittel in Umdrehung versetzt wird, unterliegt es in bekannter Weise der Einwirkung heißer Gase, die dazu dienen, die Stücke, Klumpen oder Kugeln des bituminösen Gemisches durch und durch zu erhitzen und alle flüchtigen Bestandteile aus der Masse auszutreiben. Da das Gemisch langsam im Gegenstrom zu den heißen Gasen wandert und die geringe Größe der Klumpen der Masse ein sehr schnelles Eindringen der Hitze ermöglicht, erfolgt das Austreiben der flüchtigen Bestandteile bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen, zumal das große Volumen der Heizgase eine Verdampfung der öligen Bestandteile bei Temperaturen veranlaßt, die unter ihren normalen Siedepunkten liegen. Überdies werden diese flüchtigen Bestandteile unmittelbar nach kälteren Zonen des Drehofens übergeführt, wodurch die Gefahr, daß sich die Öldämpfe infolge der übergroßen Temperaturen zersetzen, erheblich verringert wird. Der nicht flüchtige feste Rückstand des bituminösen Gemisches, der nach dem Abtreiben seiner flüchtigen Bestandteile zurückbleibt, wird am unteren Ende des Drehofens in den Behälter 7 ausgetragen. Je nach der Art des die Beschickung bildenden bituminösen Materials sowie der Mischung kann dieser Rückstand ein wertvolles Handelsprodukt, wie Koks, bilden oder aber eine weniger wertvolle Mischung von Koks und mineralischen Stoffen oder schließlich auch eine wertlose rein mineralische Masse. Dieser feste Rückstand wird aus dem Behälter 7 entfernt und in geeigneter Weise weiter behandelt. Bei der Verarbeitung von flüssigem bituminösen Material, das die Beimischung fester Stoffe erfordert, um die für das Verfahren erforderliche Konsistenz zu ergeben, kann ein Teil des festen Rückstandes wieder der Mischvorrichtung zugeführt werden.
  • Die durch die Wirkung der heißen Gase aus der bituminösen Mischung ausgetriebenen flüchtigen Produkte werden zusammen mit diesen Gasen aus dem oberen Ende des Drehofens durch das Rohr io in den Kondensator oder Kühler 2 übergeführt. In diesem Kühler wird das Gemisch aus Gasen und Dämpfen auf eine niedrige Temperatur gebracht, so daß der größte Teil der Dämpfe kondensiert und niedergeschlagen wird. Das Kondensat, das in der Hauptsache aus Öldestillaten besteht, aber auch andere Flüssigkeiten, wie Ammoniakwasser und sonstige wässerige Lösungen enthalten kann, wird von den zurückbleibenden nicht kondensierten Gasen mittels des Gasabscheiders 3 getrennt und durch das Rohr 12 einem geeigneten Behälter zugeführt. Die zurückbleibenden Gase, die noch Dämpfe wertvoller Stoffe enthalten können, werden dann durch das Rohr 13 in den Reiniger 4,geleitet, in dem sie weiter von derartigen Stoffen befreit werden. Die permanenten Gase verlassen den Reinigungsapparat durch das Rohr 15 und können durch das Auslaßrohr 16 abgeleitet werden, um für irgendwelche Zwecke benutzt zu werden. Ein Teil dieser Gase kann durch das Rohr 17 zu dem Kaltgasgebläse 5 geführt werden, das das Gas in das untere Ende des Drehofens i treibt.
  • Zur Erzielung einer möglichst hohen Ausbeute an wertvollen Erzeugnissen aus dem zur Verarbeitung gelangenden bituminösen Material ist es von größter Wichtigkeit, eine Einrichtung zu treffen, die eine genaue Bemessung der Temperatur der in das untere Ende des Drehofens eintretenden heißen Gase ermöglicht.
  • Die für den im Drehofen sich abspielenden Destillationsvorgang erforderliche Wärme wird durch die heißen Verbrennungsgase geliefert, die durch Verbrennen eines beliebigen Brennstoffes erzeugt werden. Diese Gase treten durch das Heißgaseinlaßrohr 6 in den Apparat ein. Um ein Oxydieren der aus dem bituminösen Material im Drehofen i entwickelten flüchtigen Erzeugnisse zu vermeiden, ist es nötig, jeden Überschuß an Luft über die für die Verbrennung des betreffenden Brennstoffes theoretisch erforderliche Menge zu vermeiden. In der Regel besitzen die auf diese Weise erzeugten Verbrennungsgase eine Temperatur, die erheblich höher ist als die an der Eintrittsstelle der Gase in den Ofen zulässige Höchsttemperatur, so daß es nötig ist, die Temperatur der Gase auf diese Höchsttemperatur zu verringern. Dies kann natürlich in der Weise geschehen, daß man die überschüssige Wärme der betreffenden Gase für andere Zwecke ausnutzt, bevor man sie in den Ofen einführt. Eine solche Maßnahme setzt aber voraus, daß der Drehofen mit anderen Einrichtungen verbunden wird, was in vielen Fällen nicht angängig ist. Deshalb erfolgt die Erniedrigung der Temperatur der heißen Verbrennungsgase zweckmäßig in der Weise, daß man in die Gase vor ihrem Eintritt in den Ofen Dampf oder Wasser in fein verteilter Form einführt. Zu diesem Zweck ist eine Vorrichtung 18 mit dem Heißgaseinlaßrohr 6 verbunden, die eine Zerstäuberdüse für den Dampf oder das Wasser enthält. Man kann die Abkühlung aber auch durch Mischen mit kalten Gasen erzielen, die mittels des Gebläses 5 durch das Rohr 17 aus der Ablaßleitung des Reinigers 4 abgesogen werden.
  • Bei Verwendung einer dieser drei Abkühlungsverfahren für sich oder in Verbindung miteinander kann die Temperatur des in den Ofen eintretenden Gases genau eingestellt und somit die größtmögliche Ausbeute an wertvollen Erzeugnissen erzielt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren der Destillation schwerer Rohöle, der halbflüssigen Rückstände der Erdölverarbeitung und ähnlicher schwerflüssiger Bitumina im Drehofen, dadurch gekennzeichnet, daß dem Arbeitsgut ein feinkörniges Material, z. B. Kohlenstaub, Sägespäne, Ölsand in solchem Verhältnis zugesetzt wird, daß das Gemisch bei der Wanderung durch den Drehofen sich zu kleinen Klumpen oder Kugeln zusammenballt, ohne an den Ofenwandungen zu haften.
DEP40789D 1920-10-23 1920-10-23 Verfahren zum Destillieren bituminoeser Stoffe Expired DE365684C (de)

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