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Vorrichtung zum Abmessen gleicher Teilmengen. Es sind Vorrichtungen
zum Abmessen. und gegebenenfalls Zählen gleicher Teilmengen bekannt, bei welchen
die Messung mittels eines drehbaren, durch Scheidewände in eine Anzahl gleicher
Räume unterteilten Trommelbehälters erfolgt, dessen Achse auf einer mit Gegengewicht
versehenen Wippe gelagert ist. Ist die Trommel leer, so überwiegt das Gegengewicht
und hält sie in ihrer oberen Lage, Z>
in - welcher sie durch übereinandergreifende
Anschläge
gesichert ist, nämlich einen am Gestell angebrachten festen Anschlag und einen
zu je einem Teilraum gehörigen Anschlag, Zahn o. dgl. Dem jeweils oben befindlichen
Teilraum kann dann mittels einer Füllvor-.richtung das abzumessende Gut zugeführt
werden. Ist der Teilraum gefüllt, so sinkt die Trommel, wobei sich die Anschläge
trennen; zugleich setzt sich die Trommel unter der Gewichtswirkung des gefüllten
und nunmehr um die Achse kippenden Teilraums in Drehung, so daß der nächste Teilrauin
unter die Füllvorrichtung gelangt, während der zuvor gefüllte seinen Inhalt in einen
Auffangbehälter zu entleeren beginnt. Die Entleerung soll zugleich bewirken, daß
das Gegengewicht allmählich wieder überwiegt und die Trommel in die höhere Lage
zurückhebt, in welcher der nächste Trommelanschlag wieder zur Anlage kommen kann.
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Das einwandfreie Arbeiten einer derartigen Vorrichtung ist davon abhängig,
daß das Gegengewicht rechtzeitig die Rückschwingung der Wippe veranlaßt und schnell
genug wirkt, um die Trommel wieder so weit anzuheben, daß sie in der nächsten Füllstellung
festgehalten wird. Geschieht dies nicht, so überläuft die Trommel diese Stellung:
die Füllung des zu entleerenden Teilraums wird dann zum Teil verschüttet, und die
zu zählenden Teilmengen werden durch die etwa vorhandene Registriervorrichtung nicht
mehr richtig angezeigt. Es kommt also viel auf die Reibungsverhältnisse an der Trommel-
und der Wippenachse an sowie auf die Geschwindigkeit, mit welcher sich der die Trommel
drehende Teilraum entleert. Letztere ist verschieden, je nachdem es sich
um eine Flüssigkeit, um großstückiges oder staubförmiges Gut handelt, und in letzteren
Fällen je nach dem Maße der Reibung und der Adhäsion der Teile.
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Die Erfindung betrifft nun eine Einrichtung, welche alle diese unsicheren
und die richtige Wirkung der Vorrichtung in Frage stellenden Einflüsse ausschaltet,
indem sie die Trommel zwangsweise in die durch die Anschläge gesicherte nächste
Füllstellung überführt, sobald die Weiterdrehung um eine Teilung erfolgt. Dies wird
grundsätzlich dadurch erreicht, daß das nach Lösung der Anschläge frei werdende
und die Weiterdrehung der Trommel bewirkende Moment des gefüllten Teilraums zugleich
dazu dient, die Trommel während der Drehbewegung in die während der Füllung einzunehmende
Lage zurückzuheben. -
Die Erfindung ist auf den Zeichnungen in zwei Ausführungsbeispielen
veranschaulicht. Abb. i zeigt die eine Ausführungsform im senkrechten Schnitt nur
in schematischer Darstellung, während Abb. 2 die Ausbildung der Vorrichtung bei
der anderen Ausführungsform in Ansicht erkennen läßt.
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Die Vorrichtung enthält eine Trommel a, die im wesentlichen mittels
zweier paralleler Seitenscheiben und radial angeordneter Blechwände &
gebildet ist; letztere verbinden die beiden Scheiben und teilen den Trommelraum
in eine gewisse Anzahl gleicher Räume.
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Die Achse a' der Trommel ist wagerecht angeordnet. Die Trommel enthält
an ihrem Umfang einen. Ring, der mit Zähnen & versehen ist; letztere
sind in gleichen Abständen und in gleicher Anzahl wie die Teilräulne der Trommel
vorgesehen.
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Zur Lagerung der Trommel -dient ein Rahmen, der mit einem festen,
den Zähnen a3 als Anschlag dienenden Arm c versehen ist. Durch diesen Arm wird die
Trommel in ihrer Ruhelage gehalten, und die Anordnung ist so getroffen, daß die
durch die Achse a2 gehende senkrechte Ebene, wenn einer der Zähne a' in dem durch
die Pfeilrichtung angegebenen Sinne an dem Anschlag anliegt den oberhalb der Achse
befindlichen Raum in zwei Teile verschiedener Größe teilt, von denen der größere
im Sinne der Pfeilrichtung vorangelegen ist.
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Die Achse der Trommel ist nun auf einer Wippe oder einem Wagebalken
gelagert, und zwar zeigt die Zeichnung einen Hebel d, dessen eines Ende bei
e an dere Rahmen ange-' lenkt ist, während das andere Ende unter der Einwirkung
eines Gegengewichts steht. Das Gewicht wirkt mittelbar durch eine Einrichtung, die
bei den beiden Ausführungsformen verschieden ist.
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Bei der Anordnung gemäß Abb. i sitzt das Gegengewicht f2 zweckmäßig
verschiebbar auf dem einen Ende eines Hebelsf, dessen anderes Ende ein bei
d' an den Hebel d angelenktes Zwischenstück h trägt. Der Hebel
f
ist nach Art von Wagen mittels einer Schneide fl in einem am Rahmen fest
angeordneten Lager g abgestützt; ebenso wird auch das Zwischenstück h von
dem Hebel f
mittels einer an ersterem ausgebildeten Schneide kl getragen.
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Bei der aus Abb. 2, ersichtlichen Ausführung greift an dem
Hebel d bei d' gelenkig angeschlossen eine kleine Zugstange d0 an,
deren anderes Ende mit dem einen Arm des Hebels f gelenkig verbunden ist;
letzterer ist bei g am Rahmen drehbar gelagert. Auch in diesem Falle kann
die Lage des Gewichts f2
durch Verschiebung auf dem Hebel geregelt werden.
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Lage und Größe des Gegengewichts werden so bestimmt, daß die in Ruhelage
befindliche Trommel in dieser Lage verbleibt, so lange, als nicht in den oberen
Trolliiiielraum eine
bestimmte Gewichtsmenge eingefüllt ist, daß
aber,- sobald diese Gewichtsgrenze erreicht ist, das Gleichgewicht gestört wird
und die Trommel unter Anheben des Gegengewichts sich senkt, wo'--ei der an dem Arm
c anliegende Anschlaga3 frei wird. Die Trommel dreht sich dann in der durch den
Pfeil angegebenen Richtung und gelangt in die gewünschte Stellung, bei welcher sie
den Inhalt des gefüllten Teilraums entleeren kann.
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Oberhalb der Trommel befindet sich ein Fülltrichter i, dessen
' Mündung-. über dem oberen Teilraum liegt, zweckmäßig nahe der oberen Kante
derj'enigen- radialen Scheidewand, die bei der Ruhelage der Trommel im, Sinne der.
Pfeilrichtung rückwärts gelegen ist.
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Ferner ist eine Einrichtung vorgesehen, welche die Trommel nach Entleerung
des zuvor gefüllten Teilraums selbsttätig in die Ruhelage zurückzukehren zwingt.
Die Zeichnungen zeig-en hierfür. wiederum zwei verschiedene Ausführungsformen.
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Bei der aus Abb. r ersichtlichen Anordnung sind an der Trommel in-gleichen
Abständen sowie in einer Anzahl gleich deijenigen der Teilräume auf einem zur Achse
a' konzerltrischen Kreise Anschlagstiftea4 angebracht. Diese wirken mit einem Winkelhebel
j zusamrnen, der um eine am Rahmen befestigte horizontale Achsek drehbar
ist. Bei der Drehung der Trommel stößt stets eines der Stifte a4 an den einen Arm
j1 des Winkelhebels, der dann um seine Achse schwingt und mittels des anderen Armes
i2 das Zwischenstück h beispielsweise durch Anschlag an einen an diesem vorgesehenen
Vorsprung it-2 anhebt; bei der Weiterdrehung gelangt der Stift außer Berührung mit
dem Arm jl., und zwar in einem Augenblick, der so gewählt ist, daß die Trommel und
der Hebel f zur gege-Ilenen Zeit in die Ruhelage zurückkehren.
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Gemäß Abb. 2 kann an einer der Seitenscheiben der Trommel konzentrisch
zur Achse al eine Nockenscheibe ig befestigt sein, die mit ebensoviel in gleichmäßigen
Abständen angebrachten Nocken versehen ist, als Teilräume der Trommel vorhanden
sind. Die Nockenscheibe wird- zweckmäßig mittels eines an einer der Seitenscheiben
angebrachten Ringes, gebildet, der auf der Innenseite mit den genannten Nocken und
auf der Außenseite mit den obenerwähnten Zähnen as versehen ist. D ie Nocken
wirken mit einem festen Anschlag m zusammen, indem sie an diesen anlaufen;
der Anschlag m wird dabei zweckmäßig mittels einer Verlängerung des Armesc
gebildet. Nockenscheibe und zugehöriger Anschlag sind nun derart angeordnet, daß
die erstere, sobald die Trommel unter der Last des gerade gefüllten Teilraums gesunken
ist und sich in Umdrehung versetzt hat, durch ihr Anlaufen an den Anschlag n die
Trommel wieder zwangsweise anhebt und sie in dem Augenblick-, wo sie eine Teildrehung
entsprechend der Anzahl der Teilrätime ausg6führt hat, wieder in die Ruhelage zurückführt;
hierbei gelangt der ' benachbarte Teilraum unter den Fülltrichteri, indem
der diesem Raum entsprechende Zahna3 zur Anlage an den Zahn c kommt Mit der so ausgebildeten
Vorrichtung kann man weiterhin in geeigneter Weise ein Zählwerk verbinden und gegebenenfalls
auch eine Vorrichtung zum Aufzeichnen von Diagramnien. Letztere kann beispielsweise
mittels einer in Führungen gleitenden Stange in Tätigkeit gesetzt werden, die ihrerseits
durch einen der sich bewegenden Teile der Vorrichtung angetrieben wird.- Beispielsweise
kann hierzu der Arm i' des Winkelhebels j (Abb. i) oder ein in der aus Abb. 2 ersichtlichen
Weise besonders vorgesehener Winkel-.hebel o dienen,- der bei jeder Trommelumdrehung
durch einen von einer der Seitenscheiten getragenen Anschlag in Hin- und Rüzk'--ewegung
versetzt wird. Die erwähnte Stange kann einen Klöppel tragen, mittels welchem bei
jeder Entleerung eines Trommelteilraums auf das Antriebsorgan des Zählwerkseingewirkt
wird; ferner kann sie mit einem angelenkten Schreitstift versehen sein, mittels
dessen die Aufzeichnungen auf - der Registrier' trommel erfolgen.
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Zählwerk und Registriervorrichtung können auch mittelbar. oder in
irgendeiner geeigneten Weise, z. B. mittels pneutnatischer oder elektrischer Übertragung,
durch Fernantrieb bewegt werden. ,
Soll der Fernantrieb durch elektrische
Übertragung erfolgen, welche Lösung sich anscheinend am meisten empfiehlt, so kann
man eine auf einen Anker wirkende Spule in dem elektrischen Kreis anordnen und die'Einrichtung
so treffen, daß beispielsweise zufolge des Anhetens des Armes j2 oder des
Hebels o der Kreis geschlossen und der Anker der Spule bewegt wird;' dieser überträgt
die Bewegung dann auf eine geführte Stange, die in der oben erläuterten Weise mittels,
eines Klöppels o. dgl. auf den Antriebsteil des Zählwerks sowie auf -einen zur Aufzeichnung
der Diagramme gelenkig angeschlossenen Schreibstift einwirken kann.
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Die Vorrichtung, die man vorteilhaft in einen mit einer ZU-- und einer
Ableitung für" das zu messende Gut versehenen Behälter einsetzen kann, kann sowohl
zum Zählen bestimmter Mengen von Wasser oder einer anderen Flüssigkeit als auch
zum Zählen von Mengen pulverförmigen, körnigen-oder stückigeen Materials benutzt
werden, wobei der Zähler gewünschtenfalls auch angeordnet sein kann,
um
selbsttätige Abwägungen auszuführen. Der Fülltrichter oder Verteiler wird in den
verschiedenen Fällen der Art des in Betracht kommenden Gutes- angepaßt, so daß also
z. B. Herumspritzen verhindert ist, wenn es sich um eine Flüssigkeit handelt oder
eine gute Verteilung innerhalb der Trommelräume erzielt wird, sobald es sich um
feste Materialien handelt. Zu heachten ist, daß in jedem Falle der Fülltrichter
so angeordnet ist, daß die Vorrichtung lediglich unter der Gewichtswirkung des in
die Trommel eingeführten Gutes wirkt.
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Die Vorrichtung kann auch in zahlreichen anderen Fällen Anwendung
finden. Sie kann insbesondere zur Mischung verschiedener Materialien dienen. Die
Bewegungen, die sich in' der Vorrichtung abspielen, können, sei es durch unmittelbaren
Antrieb, sei es unter Vermittlung eines -Servomotors, sei es durch Fernübertragung,
dazu benutzt werden, um Ventile oder sonstige Abschlußorgane von Zuleitungen der
Verteilungs- oder Einfüllvorrichtung oder von irgendeiner anderen Leitung zu steuern;
fernerkönnensiedienen,umMotoren, Pumpen oder andere Maschinen in Gang zu setzen,
anzuhalten oder in ihrem Gang zu regeln. Zum Antrieb der Ventile oder anderen Organe
können wieder ähnliche Einrichtungen benutzt werden, indem man beispielsweise die
bereits erwähnte Magnetspule zum Schließen des Anlasserkreises eines Motors oder
Servomotors benutzt, oder indem man ohne Benutzung einer solchen von der elektrischen
Hauptleitung als Elektrizitätsquelle Gebrauch macht. Weiterhin kann die Drehbewegung
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der Trommel zum Antrieb eines rotierenden Kommutators oder zur Verstellung
eines Bürstensystems, das an einen Sekundär- oder an den Hauptkreis angeschlossen
ist, angewandt werden.
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In der Zeichnung, und zwar in Abb. 2" ist noch eine am Rahmen gelenkig
befestigte Klinke p dargestellt, die mit an der Trommel angebrachten Stiften
q zusammenwirkt; sie verhindert, daß die Trommel sich in einem anderen als in dem
durch den Pfeil angegebenen Sinne drehen kann. Diese Teile können aber auch fortgelassen
werden.
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Natürlich läßt sich der Erfindungsgedanke auch noch in anderer Weise
verwirklichen, als in den Zeichnungen dargestellt ist. Beispielsweise brauchen der
Arm c und der Anschlag m
nicht fest am Rahmen angebracht zu sein; sie können
auch an dem mit dem Gegengewicht versehenen Hebel sitzen. In diesem Falle würde
bei jedem Anheben oder Senken der Trommel eine Relativverscliiebung, d. h.
gegenläufige Bewegung von Trommel und Gegengewichtshebel, eintreten und somit dieVorrichtung
entsprechend schneller wirken.