DE365054C - Verfahren zur Herstellung von Mangan oder kohlenstoff- und siliziumarmen Manganlegierungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Mangan oder kohlenstoff- und siliziumarmen Manganlegierungen

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Mangan oder kohlenstoff- und siliziumarmen Nanganlegierungen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren, aus Manganerzen, deren hauptsächlicher Manganinhalt in Form von Sauerstoffmanganverbindunggen vorkommt, in welchen der durchschnittliche Oxydationsgrad des Mangans höher ist, als der Formel Mn 0 entspricht, beispielsweise aus Manganerzen, welche eines oder einige der Mineralien Braunit, Hausmannit, Pyrolusit, Polianit, Psilomelan u. dgl. enthalten, Mangan oder kohlenstoff- und siliziumarme Manganlegierunggen, besonders solche, deren Phosphor- und Eisengehalte niedrig sind, darzustellen.
  • Es ist bekannt, daß Mangan. oder kohlenstoffarme Manganlegierungen in der Weise dargestellt werden können, daß Stoffe, welche Sauerstoffmanganverbindungen enthalten, zusammen mit Silizium oder Legierungen, die Silizium enthalten, geschmolzen oder in gescbmolzenem Zustand in Berührung mit Silizium oder siliziumhaltenden Legierungen gebracht werden, und zwar vorzugsweise mit solchen Le 'gierungen, die mehr als io Prozent Si enthalten, da erst bei einem derartigen Si-Gehalt der Kohlenstoffgehalt der siliziumreichen Legierung als niedrig bezeichnet werden kann, wie beispielsweise Siliziumeisen, Siliziummanganeisen, Siliziumalurniniummanganeisen u. a. m. Die Voraussetzung dafür, daß diese Methode zur Darstellung von kohlenstoff- und siliziumarmen Manganlegierungen anwendbar sein soll, ist, daß die Reduktion mit Silizium unter solchen Verhältnissen vor sich gehen kann, daß dabei weder die reagierenden Stoffe noch die durch die Reaktion sich bildenden Produkte Gelegenheit *finden, nennenswerte Quanten Kohlenstoff aufzunehmen. Zur Erreichung dieses Resultates ist beispielsweise ein elektrischer Ofen anwendbar, dessen Auskleidung keinen Kohlenstoff enthält und in welchem die Wärmeerzeugung in einem zwischen zwei oder mehreren Elektrodenspitzen, die nicht mit der Beschickung in Berührung kommen" frei brennenden Lichtbogen erfolgt (wie beispielsweise ein sog. Rennerfeldofen). Die chemischen Reaktionen, die bei dem in Rede stehenden! Prozeß stattfinden, lassen sich schematisch durch folgende Formel ausdrücken: Mn"0 (2 d + i) + Si, =: (Mn 0) - (S' 02) d + Mn (a- i) - Si (c - d).
  • Die Reaktion erfolgt nicht quantitativ, sondern hört auf, wenn das Verhältnis zwischen dem Manganoxidulgehalt in der gebildeten Silikatschlacke einerseits und dem Siliziumgehalt in der gebildeten Manganlegierung andererseits einen gewissen Wert erreicht hat, der eine Funktion. des Siliziumgehalts in der letzteren Legierung darstellt, und der um so höher ist, je niedriger der Siliziumgehalt der Legierung ist.
  • Damit der Siliziumgehalt der erhaltenen Legierung niedrig wird, ist es daher erforderlich, daß der Manganoxidulgehalt der gebildeten Silikatschlacke hoch ist. Es ist somit klar, daß der Siliziumverbrauch per Gewichtseinheit fertigreduziertes Mangan um so höher wird, je höheren. Oxydationsgrad- die Sauerstoffmanganverbindung hat, welche red.uziert wird. - Damit das in Rede stehende Reduktionsverfahren mit dem kleinsten Verbrauch von Silizium und demnach mit bester Ökonomie durchgeführt werden kann. ist es daher wüns-chenswert, daß der Oxydationsgrad des Mangans des angewendeten Manganerzes nach Möglichkeit gesenkt wird, bevor die Reduktion mit Silizium eingeleit ' et wird.
  • Man könnte sich denken, daß, da - wie be- kannt - Sauerstoffmanganverbindungen von einem durchschnittlich höheren Oxydationsgrad als Mn 0 sich mit Kohlenoxyd oder anderen reduzierenden Gasen zu Mn 0 reduzieren lassen, eine Vorreduktion des Erzes mit derartigen Gasen angewendet werden könnte, Anderes als theoretisches Interesse kann indessen auf Grund der praktischen Schwierigkeiten einen derartigen Prozeß im großen durchzuführen, dieser Ausweg kaum erhalten.
  • . Nach der Erfindung, wird das Problem so gelöst, daß Manganerz, dessen Manganinhalt hauptsächlich aus Sauerstoffmanganverbindungen von einem durchschnittlichen Oxydationsgrad, der über Mn 0 liegt, besteht, geschmolzen wird mit (außer dem Quantum Reduktionskohle, das evtl. mit vom Erz beim Schmelzen evtl. abgegebenem Kohlendioxyd und Wasser verbrannt werden kann und in jedem einzelnen Fall durch, praktische Versuche ausprobiert werden muß) einer Quantität Reduktionskohle, die ausreicht, uni den Sau#erstoff zu binden, den die Sauerstoffmanganverbindungen des Erzes üb#er den Oxy-.dationsgrad MnO hinaus enthalteni. Es hat sich nämlich - eigentümlicherweise - herausgestellt, daß keine nennenswerte Ausreduzierung von, metallischem Mangan stattfindet, bevor praktisch genommen alles in dem, Erz vorkommende Mangan auf den Oxydationsgrad reduziert ist, der der Formel Mn 0 entspricht.
  • Die Vorteile, welche die vorliegende Erfin" dung gegenüber bekannten Verfahren ähnlicher Art, nach welchen die Reduktion mit Kohlenoxyd anstatt gemäß der Erfindung mit fester Kohle bewirkt wird, aufweist, sind folgende: i. Bei Reduktion mit Kohlenoxyd läuft man immer die Gefahr, daß das Produkt mit Kohlenstoff verunreinigt wird, der durch die wohlbekannte Reduktion :2 CO - CO, - C freigemacht wird. In einem Falle wie dem vorliegenden, wenn. man, danach strebt, eine kohlenstoffarme Legieruiig herzustellen, .dürfte dieser Umstand das in der deutschen Patentschrift 3o2675 beschriebene Verfahren praktisch unv,,erwf-,r#tba-r wachen. :2. Abgesehen von dem unter I genannten Nachteil, welchen man dadurch vermeiden könnte, daß die Reaktion mit CO bei genügend hoher Temperatur erfolgt, setzt die Verwendung von CO als Reduktionsmittel eine beträchtlich kompliziertere und infolgedessen kostspieligere Anlage voraus, weil in solchem Falle dieselbe, außer dem Reduktionsofen selbst, geeignete Vorrichtungen umfassen muß, um die Temperatur in dem Ofen hinreichend hoch zu halten (sei es in der Weise, daß der Ofen von außen erhitzt wird, oder sei es in der Weise, daß das für die Erziel,ung der Reduktion erforderliche Kohlenoxyd vor dem Eintreten in dem Reaktionsofen hinreichend vorgewärmt ist), und außerdem auch die Anlage Vorrichtungen für die Herstellung des Kohlenoxydes umfassen muß, während nach dem vorliegend-en Verfahren nur ein einziger einfacher Ofen erforderlich ist.
  • 3. Für das vorliegende Verfahren kann das unter allen Umständen billigste Brennmaterial (z. B. Koksgrieß) verwendet werden, während für die praktische Herstellung von Kohlenoxyd ein teueres Brennmaterial erforderlich ist.
  • 4. Nach dem vorliegenden Verfahren ist der Verbrauch von Reduktionskohle per Gewichtseinheit wegreduzierten Sauerstoffes geringer als nach dem entgegengehaltenen Verfahren, da die Herstellung von Kohlenoxyd inehr Kohle erfordert, als die Kohlenmenge -beträgt, die in dem Kohlenoxyd vorhanden ist.
  • 5. Durch Reduktion mit Kohlenoxyd kann man, ohne daß der Prozeß noch komplizierter wird, z. B. durch ein besonderes Separierungswerk, aus dem Manganerz nichts von dem in dem Erze vorkommenden Eisen entfernen. Dieser Reduktionsprozeß kann deshalb, ohne weiter kompliziert zu werden, nur mit eisenarmen und darum teuern Manganerzen arbeiten, falls derselbe zum Herstellen. von Produkten mit hoher Mangankonzentration verwendet werden soll.
  • 6. Weil P, 0, mittels CO nicht reduzibel ist, kann der Phosphorgehalt des Erzes nach dem entgegengehaltenen Verfahren nicht durch die Reduktion vermindert werden, was dagegen durch das vorliegende Verfahren praktisch in jedem Umfange möglich ist.
  • Durch das neue Verfahren wird ersichtlich ein für Reduktion mit Silizium ideales Manganerz gewonnen.
  • Gewöhnlich enthalten Manganerze der in Rede stehenden Art auch größere oder kleinere Mengen von Metalloxyden, die leichter reduzibel mit Kohle sind als Mn 0, beispielsweise Eisenoxyde. - Es ist, falls man in der kohlenstoff- und siliziumarmen Manganlegierung den niedrigstm#gl#ichen Gehalt an solchen Metallen haben will, deren Sauerstoffverbindungen leichter reduzibel sind als Mn 0,- beispielsweise Eisen, in derartigen Fällen zweckmäßig, die bei der Schmelzung zugeführte Menge Reduktionskohle zu steigern, so daß die hauptsächliche Menge dieser Metalloxyde zu Metall reduziert wird. Merkwürdigerweise gehen dabei keine nennenswerte Quanten Mangan mit.
  • Gewisse, im übrigen gute Manganerze der vorliegenden Art enthalten recht belangreiche Mengen Phosphor. Wenn derartige Erze mit Kohle zu Metall reduziert werden, erhält man, praktisch genommen, den ganzen Phosphorgehalt des Erzes im Metall.
  • Wünscht man die kohlenstoff- und siliziumarme Manganlegierung nach Möglichkeit phosphorfrei, so kann man durch äquivalente Steigerung des Kohlezusatzes bei der Vorbehandlung des Manganerzes mit Reduktionskohle nach dem vorliegenden Verfahren, ungeachtet, daß das Phosphorpentoxyd schwerer reduzibel ist als Mn 0, sonderbarerweise den Phosphor, praktisch gesprochen, total herausreduziert erhalten, ohne daß nennenswerte Mengen Mangan reduziert werden, wenn nur Eisen in hinreichenden Mengen, um so herausreduzierten Phosphor zu binden, gleichzeitig reduziert wird. Sollte das Manganerz, das nach dem vorliegenden, Verfahren mit Reduktionskohle behandelt wird, einen im Verhältnis zum Phosphorgehalt zu niedrigen E iseiigehalt haben, so ist es d-aher zweckmäßig, beim Schmelzen des Manganerzes mit Reduktionskohle eine angemessene Menge von Sauerstoffverbindungen von Eisen, beispielsweise Eisenerz, zuzusetzen.
  • Es ist nach obigem auch klar, daß Manganerze, die sich sonst, auf Grund eines zu hoben Eisengehaltes oder zu hohen Phosphorgebaltes oder beider, zur Darstellung von Manganlegierungen nicht eignen, durch das vorliegende Verfahren in solche von ganz besonders erstklassiger Beschaffenheit verwandelt werden.
  • Es ist auch klar, daß durch das vorliegende Verfahren für aluminothermische Darstellung von Manganlegierungen geeignetes Rohmaterial erhalten wird.
  • Nachdem so das vorliegende Verfahren, soweit es die Vorbereitung des Manganerzees, um dasselbe geeignet zu machen, mit Silizium reduziert zu werden, betrifft, erläutert worden ist, möge nunmehr auseinandergesetzt werden, wie die Reduktion des Manganoxyds mit Si, lizium nach dem vorliegenden Verfahren ausgeführt wird.
  • Es ist vorgeschlagen worden, an der Oberfläche eines auf geeignete Temperatur erhitzten geschmolzenen Bades von Silizium, beispielsweise in Form von Siliziummangan 1 oder hochprozentigem Siliziumeisen, die Stoffe 1 zuzuführen, welche die Sauerstoffmanganverbindungen (die Manganerze) enthalten. Da hierbei die Reaktion zwisehen dem Silizium der siliziumreichen Legierung und den Sauerstoffmanganverbindungen des Manganerzes nur in der Berührungsfläche zwischen der siliziumreichen Legierung und dem Manganerz vor sich gehen kann, ist es klar, daß die Reaktion verhältnismäßig langsam erfolgen muß, und daß die Geschwindigkeit derselben in demselben Maße abnehmen muß, als die Siliziumkonzentration in der Legierung bzw. die Mangankonzentration im Erz abnimmt. Nach dem vorliegenden Verfahren wird das Zusammenführen der Stoffe, die reagieren sollen, in der Weise zuwege gebracht, da.G das Silizium, beispielsweise in Form von Siliziummangan oder hochprozentigem Siliziumeisen, an der Oberfläche eines geschmolzenen Bades von mit Reduktionskohle vorbehandeltem Erz in feinverteilter Form allmählich zugeführt wird.
  • jedes kleine Körnchen des Siliziums b#zw. der siliziumreichen Legierung wird dann gleichzeitig, damit die Reaktion zwischen Silizium und Manganoxydul beginnt, in ein Tröpfchen von Siliziummanganlegierung verwandelt, welche in dem, Maße, als ihr spezifisches Gewicht nicht zuvor groß genug ist, nachdem dasselbe durch Siliziumabgabe und Manganaufnahine allmählich höher gi,#-#vorden ist als das des geschmolzenen Manganerzes, durch letzteres herabsinkt. Die Berührungsfläche zwischen den Siliziurnmangantropfen und dem geschmolzenen Manganerz istja verhältnismäßig groß, und, falls die Manganoxydulkonzentration in dem geschrholzenen Erz hinreichend hoch ist und der Weg, den die Siliziummangantropfen durch das geschmolzene Erz zurückzulegen haben, hinreichend lang ist, wird während der Fallbewegung des Tropfens, praktisch genommen, alles Silizium oxydiert werden, so daß, falls die Bedingungen derart sind, daß weder die reagierenden Stoffe noch #die Reaktionsprodukte Gelegenheit finden, während des Prozesses nennenswerte Mengen Kohlenstoff aufzunehmen, Mangan oder eine kohlenstoff- und siliziumarme Manganlegierung sich unter der geschmolzenen Manganerzdecke ansammelt.
  • Durch die Reaktion der Metalltropfen mit dem geschmolzenen Mangan-erz wird dasselbe mehr und mehr arm an Manganoxydul und wird auf Siliziumdioxyd angereichert, so daß schließlich die Manganoxydulkonzentration darin anfängt, sich der Grenze zu nähern, wo Silizium nicht mehr in befriedigender Menge oxydiert wird. Die Zufuhr von Silizium muß dann abgebrochen und der Ofen geleert werden, worauf ein neues Bad durch Schmelzen von mit Kohle vorreduziertem Manganerz hergestellt wird und die Zufuhr von Silizium von neuem begonnen werden kann.
  • Da sich gezeigt hat, daß die Dicke des geschmolzenen Manganerzbades nicht besonders roß zu sein braucht, kann das Verfahren auch in der Weise durchgeführt werden, daß auf ein Manganerzbad von geringer Tiefe (das im allgemeinen im Ofen zurückbleibt, wenn der Ofen abgezapft wird) eine Mischung von ungeschmolzenem ' vorreduziertem Manganerz, evtl. in fein verteiltem Zustande, und feinverteiltem Silizium, beispielsweise inForm von Legierung, zugeführt wird, und zwar eine Mis,chun- die #s-o,abgepaßt ist, daß die Mn 0-Konzentration des Erzbades durch die durch das Schmelzen der Beschickung erfolgende alknähliche Zufuhr von Mn 0, trotz almählicher Siliziumdioxvdaufnahme und Herausreduzieren von Mangan, konstant gehalten wird, bis der Ofenraum gefüllt ist und entleert werden muß. Die letztere Ausführungsform des Verfahrens gewährt den Vorteil, daß es hierbei leichter ist, das Siliziuni der zugeführten Legierung vor Oxydation mit freiem Sauerstoff zu schützen und zu bewirken, daß die kleinen für die Reduktion angewendeten Siliziumlegierungskörner sich nicht zusainmenballen.
  • Die eigentliche Ausführung des vorliegenden Verfahrens kann natürlich in jedem beliebigen Ofen von geeigneter Konstruktion erfolgen, wird aber am einfachsten in elektrischen Ofen von geeignetem Typ vorgenommen, und zwar entweder so, daß man einen einzigen Ofen anwendet, in welchem zuerst ein geeignetes Quantum Manganerz mit Kohle vorreduziert wird, worauf das Silizium, an der Oberfläche des so erhaltenen Bades von geschmolzenem Erz zugeführt wird, oder so, daß das Manganerz in einem Ofen mit Kohle vorreduziert und darauf in geschmolzenem Zustand abgezapft wird, und zwar entweder direkt in einen anderen Ofen, um hier mit Silizium behandelt zu werden, oder in geeignete Aufnahmevorrichtungen, wo man. es erstarren läßt, um es in festem Zustand evtl. nach Vermahlung in den anderen Ofen überzuführen, wo die Behandlung mit Silizium erfolgen soll.
  • Eine dritte Kombination, darin bestehend, daß derselbe Ofen abwechselnd zur Darstellung von vorreduziertem Manganerz, das man nach dem Abzapfen erstarren läßt, und zur Reduktion, mit Hilfe von Silizium, von vorreduziertem Erz angewendet wird, deckt sich n,atürlich im, Prinzip mit der letzten der obenerwähnten Ausführungsformen.
  • Es versteht sich von selbst, daß, ganz gleich welche Ausführungsforrn auch gewählt wird, die Auskleidung in dem Ofen, worin die Reduktion mit Silizium erfolgt, keine nennenswerte Mengen Kohle enthalten darf. Bei de# Reaktion zwischen dem vorreduzierten Manganerz und Silizium wird, wie erwähnt, eine manganoxydulhaltige Silikatschlacke erhalten, deren Mangangehalt um so höher gehalten werden muß, je niedriger man den Siliziumgehalt in der kohlenstoffarmen Manganlegierung wünscht. Es hat sich indes,sen, gezeigt, daß es innerhalb gewisser Grenzen möglich ist, in dieser Schlacke den Mangangehalt zu vermindern, falls man es so einrichtet, daß die Schlacke andere Basen enthält. Beispiels-weise ist festgestellt worden, daß zwei, Schlacken, von welchen die eine 70 Prozent Mn 0 und 30 Prozent Si 0" und die andere 35 Prozent Mni 0 und 30 Prozent Ca 0 nebst 35 Prozent Si 0, enthielt, in dieser Hinsicht gleichwertig waren.
  • Die Bedeutung hiervon liegt hauptsächlich darin, daß man per Gewichtseinheit zur Reduktion verbrauchtes Silizium eine kleinere Menge Mangan in Form von Schlacke erhält, wenn Kalk (oder andere Basen) bei der Reduktion mit Silizium, dem Prozeß zugeführt werden, als wenn solche nicht zugeführt werden.
  • Durch zweckmäßige Abpassung des Kalkzusatzes kann man in, dem speziellen Fall, wo Siliziumtnanganlegierung als Reduktionsmittel angewendet wird, bewirken, daß die als Nebenprodukt fallende Schlacke kein größeres Manganquantum enthält, als ganz zur Darstellung des Quantums Siliziummangan ausgenutzt werden kann, mit dem die Reduktion des vorreduzierten Manganerzes, erfolgt. Bei der Darstellung von Siliziummanganlegierung aus derartiger Schlacke kann raan. im allgemeinen. mit einer Manganausbeute rechnen, die go Prozent nicht unterschreitet. Hierdurch, wird der Vorteil erzielt, daß das vorliegende Verfahren angewendet werden kann, ohne daß dabei als Nebenprodukt Schlacke fällt, die zur Darstellung anderer Manganlegierungen angewendet werden muß.
  • Es hat sich bei Reduktion des vorreduzierten Manganerz'es mit Silizium (wobei Kalk zugeführt wurde) gezeigt, daß, wenn der Kalk nicht hinreichend gebrannt war, oder wenn er nach dem Brennen vor der Anwendung eine Zeitlang liegen geblieben war, ein Teil des zugeführten Siliziums durch im Kalk vorhandene oxydierende Gase, wie Kohlendioxyd und Wasser, oxydiert wird.
  • Es hat sich als möglich, herausgestellt"diese Ungelegenheit zu vermeiden, und zwar in der Weise, daß der Kalk (oder andere Basen) dem Manganerz schon gleichzeitig bei der Vorreduktion desselben mit Kohlenstoff zugeführt wird. Merkwürdigerweise hat sich nämlich gezeigt, daß eine Schlacke, die zu insgesamt über go Prozent aus Mn 0 und Ca 0 besteht, vdrhältnismäßig leicht s;chinelzbar ist und gleichzeitig (im Gegensatz zu hochbasischeu Kalksilikatschlacken) beim Aufbewahren nicht in Pulver zerfällt.
  • Die leichte Schmelzbarkeit wird durch das Vorhandensein von Siliziumdioxyd gesteigert, wovon der Gehalt jedoch unter keinen Umständen 15 Prozent zu übersteigen braucht. Der Umstand, daß Basen bereits während des ersten Stadiums des vorliegenden Verfahrens zugeführt werden können, bedingt auch den Vorteil, daß beispielsweise Kalkstein anstatt Kalk angewendet werden kann, was von Bedeutung ist, wo die Verhältnisse so liegen, daß die elektrische Energie billig ist und der zum Kalkbrennen nötige Brennstoff viel Geld kostet.
  • Zur Verdeutlichung des oben -Gesagten sollen nachstehend - zwei Serien von chernischeu Formeln angeführt werden, die sich schematisch an Erfahrungen anschließen, die bei der Darstellung von kohlenstoff- und siliziumarmem Ferromangan unter Anwendung teils des vorliegenden Verfahrens, teils eines f rüher bekannten Verfahrens gewonnen wurden. Der Vollständigkeit halber sind auch die Formeln für die Reaktionen, welche stattfinden, wenn die als Nebenprodukt gewonnene manganoxydulreiche Silikatschlacke zu Siliziummanganeisen verarbeitet wird, angegeben.
  • -A. Darstellung von kohlenstoff- und siliziumarmem Ferromangan nach dem vorliegenden Verfahren.
  • i. Die Vorreduktion des Manganerzes mit Kohle:
    2 (12Mn,0,+Fe,0,+2Sio2)+2Si 0. + 16Ca0+3I - C
    (Nianganerz mit etwa 6o Prozent Mn, #Quarz) (gebr. Kalki iReduL-
    5 Prozent Fe und 5,5 Prozent Si 02) tionskohle)
    47MnO - 16Ca0 - Fe0 - 6Si0,+Fe"MnC+ 30C0
    (vorredtiziertes Mn-Erz mit A# Prozent Mno (Spiegeleisen mit (Abgasei
    und 1,2 Prozent f- e) 22 Prozent Mal
    2. Die Reduktion des mit Kohle, unter Kalkzusatz vorreduzierten Manganerzes mit Silizium in Form von Siliziummanganeisen:
    47MnO - 16Ca0 - Fe0 - 6Si0, +Sil4' Mn") - Fe - C
    (vorreduziertes Manganerz) (Siliziummanganlegierung mit
    25 Prozent Si, 7o Prozent Mn,
    o,8 Prozent Q
    22MnO - 16Ca0 - igSi0,+Mn41 ' Fe2 ' Si ' C
    (Silikatschlacke mit 13 Prozent Mn) Werromangan mit 94 Prozent
    Mn# i Prozent Si undo,5 Prozent Q
    3. Die Verwandlung der als Nebenprodukt gewonnenen manganreichen Silikatschlacke in Siliziummanganlegierung:
    22Mn0 - 16Ca0 - I9Si02+4S'02+ Fe0+50C
    (manganreiche Silikatschlacke) (Quarz) (Eisenoxyd, (Redtik-
    züi Quarz tions-
    undReduk- kohle)
    tionskohle
    gehörig)
    2 MnO - 16 Ca0 - 9 Si01 + Sil4Mn20FeC + 49 CO
    (Abfallschlacke mit 7 Prozent MD) (Siliziummangan- (Abgase;
    legierung)
    B. Darstellung von kohlenstoff- und siliziamarmem Ferromangan nach einem bekannten, älteren Verfahren.
  • i. Reduktion des Manganerzes mit Silizium, in Form von Sili7iummanganlegierung.
    2,88 (1?, Mn, 0, + Fe2 0, + 9, Si 02) + 1,89 014 ' I#l1121 - Fe - C)
    (Mn-Erz mit etwa 6o Prozent Mn, (SiliziummanganlegieruN mit
    5 Prozent Fe, 5,5 Prozent Si 02) 25PrOzentSi,70Prozent nund
    a.8 Prozent Kohle)
    3o,96 Mn, Si 04 + Mn45 ' Fe7,65 ' C1,89 Sil,26
    (Silikatschlaclie mit #Ferromangan mit etwa 83 Prozent
    55 Prozent Mn) Mn, 0,8 Prozent C und i Prozent Si)
    2. Verwandlung der als Nebenprodukt gewonnenen manganreichen Silikatschlaclze in Siliziummanganlegierung.
    3o, 96 Mn, Si 04 + 14,07 Si 02 + :z, 81 Fe 0 + 3: 57,6 C
    (Silik-atseblacke mit (Quarz) (QuarzundReduk- (Reduk-
    55 Prozent Mn) tionskohle beglei- tions-
    tendesEisenoxyd) kohle)
    (1,89 + 0,92) Si14 Mn20 ' Fe - C + (154,79 CO + 5,72- Mn + 5,69 Si)
    (Sili7itimmang.ineisen) (Abgase)
    Durch einen Vergleich' der oben angegebenen Formeln miteinander kann konstatiert werden: a) daß bei dem vorliegenden. Verfahren etwa 52 Prozent des Manganinhalts des dem Prozeß zugeführten Erzes in der kohlenstoffarmen Manganlegierung vorgefunden werden, während bei dem älteren Verfahren nur etwas üb#er io Prozent bei der Reduktion mit Silizium gewonnen werden; b) daß per Gewichtseinheit in Form von kohlenstoff,armer Manganlegierung gewonnenes Mangan der Verbrauch von Reduktionssilizium im letzteren Falle etwa go Prozent höher als im ersteren Falle ist; c) daß der Erzverbrauch per Gewichtseinheit in -Form von kohlenstoffarmer Manganlegierung gewonnenes Mangan im letzteren Falle -etwa 44 Prozent höher ist als im ersteren Falle; d) daß der Mangangehalt in der gewonnenen. koblenstoffarmen Legierung im ersteren Falle etwa io Prozent höher ist als im letzteren; e) daß der Kohlenstoffgehalt im ersteren Falle kaum. mehr als halb so groß ist wie im letzteren Falle; f) daß im letzteren Falle die als Nebenprodukt erhaltene manganreiche Silikatschlacke ein so großes Quantum Mangan enthält, daß dasselbe nicht zur Darstellung des äquivalenten Quantums Siliziummanganlegierung, mit dem die Reduktion erfolgt ist, ausgenutzt #verden kann-, woraus folgt, daß, wenn das ältere Verfahren angewendet wird, die Fabrikation, damit die Ökonomie die bestmögliche wird, mit der Darstellung von beispielsweise gewöhnlichem kohlenstoffreichen Ferromangan oder Siliziummanganlegierungen konibiniert werden muß, wobei zu bemerken ist, daß der Umstand, daß eine- Fabrikationsmethode, urn sich zu rentieren, mit einer anderen Fabrikation, verknüpft sein muß, im allgemeinen den Wert einer Methode verringert.

Claims (4)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren, aus Manganerzen, deren hauptsächlicher Manganinhalt in Form von SauergtoffmanganverbIndungen vorkommt, in welchen der durchschnittliche Oxydationsgrad des Mangans höher liegt, als der Formel Mn 0 entspricht, Mangan oder kohlenstoff- und siliziumarme Manganlegierungen, speziell solche mit niedrigem Phosphor- und Eisengehalt, darzustellen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mangan,erz der genannten Art im elektrischen Ofen mit Reduktionskohle in einem derartigen abgepaßten Quantum, daß es den hauptsächlichen Teil, der Sauerstoffmanganverbindungen des Erzes zu Manganoxydul, evtl. im. Manganerz vorhandene Sauerstoffverbindungen von Metallen, die mit Kohle leichter reduzibel sind als Mn 0, beis.pielsweise Sauerstoffverbindungen von Eisen, zu Metall und evtl. vorhandene Phosphorverhindungen zu Phosphor reduzieren kann, geschmolzen wird, worauf das so vorreduzierte Manganerz, unter solch-en Bedingungen, daß das sich bildende Metall, oder die Legierung keine Gelegenheit findet, ein nennenswertes Quantum KohInstoff zu absorbieren, in demselben oder einem, anderen elektrischen Ofen mit Silizium, beispielsweise in Form von siliziumreichen Legierungen, vorzugsweise solchen" deren Gehalt an Silizi#um io Prozent Übersteigt, reduziert wird.
  2. 2. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch- gekennzeichnet, daß das Silizium bzw. die siliziumreiche Legierung in fein verteiltem Zustand, entweder allein oder in Mischung mit vorreduziertem Manganerz, evtl. zusammen mit biasischen Stoffen, wie Kalk u. dgl., an der Oberfläche eines geschmolzenen, mit Kohle vorreduziertes Manganerz enthaltenden Bades zugeführt wird. 3. Verfahren nach Patentansprüchen i und :2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Vorreduzierung des Manganerzes mit Kohle dem Prozeß Stoffe, welche Basen enthalten, z. B.
  3. Kalk - gebrannt oder ungebrannt - zugeführt werden.
  4. 4. Verfahren. nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Silizium, mit welchem das mit Kohle vorreduzierte Erz behandelt wird, in Form von Siliziummanganlegierung verwendet wird, und daß das Quantum Basen, das bei der Vorreduzierung des Manganerzes mit Kohle der Beschickung zugeführt wurde, so abgepaßt ist, daß die Mangannlenge in dem Quantum manganreicher Silikatschlacke, das (per Gewichtseinheit für die Reduktion angewendeter Siliziummanganiegierung) bei der Behandlung des vorred#iZierten Manganerzes mit Siliziummanganlegierung erhalten wird, höchstens ro Prozent größer ist als die Manganmenge, die, in derselben Gewichtseinheit wie die für die Reduktion angewendete Siliziummanganlegierung, dem Prozeß zugeführt worden ist.
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