DE3644808A1 - Phosphatfreies waschmittel mit verringerter schaumneigung - Google Patents
Phosphatfreies waschmittel mit verringerter schaumneigungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein phosphatfreies Waschmittel,
das sich insbesondere zum Waschen stark verunreinigter, bei
spielsweise mit Mineralöl verschmutzter Arbeitskleidung eignet und
bei seiner Anwendung in Waschautomaten keine störenden Schaum
mengen entwickelt. Dabei soll das Mittel auch unter besonders
kritischen Bedingungen, d. h. auch bei Verwendung von enthär
tetem Wasser, wie es in gewerblichen Wäschereien üblicherweise
benutzt wird, sowohl im Hauptwaschgang als auch in der Nach
spülphase nur unwesentlich schäumen, so daß es in den automa
tischen Waschanlagen nicht zu Betriebsstörungen kommt.
Gegenstand der Erfindung ist ein phosphatfreies Waschmittel, ge
kennzeichnet durch einen Gehalt an folgenden Bestandteilen:
- A) 0,5 bis 2 Gew.-% Natriumalkylbenzolsulfonat mit linearen, 9 bis 13 C-Atome aufweisenden Alkylketten,
- B) 10 bis 15 Gew.-% eines linearen oder in 2-Stellung methyl verzweigten, gesättigten, primären Alkohols mit 12 bis 15 C-Atomen, enthaltend 2 bis 4 Ethylenglykolethergruppen,
- C) 4 bis 8 Gew.-% eines linearen oder in 2-Stellung methyl verzweigten, gesättigten, primären Alkohols mit 12 bis 15 C-Atomen, enthaltend 6 bis 8 Ethylenglykolethergruppen,
- D) 0 bis 2 Gew.-% eines linearen, gesättigten oder einfach ungesättigten, primären Alkohols mit 16 bis 18 C-Atomen, enthaltend 3 bis 7 Ethylenglykolethergruppen,
- E) 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf wasserfreien Aktivstoffgehalt, eines wasserhaltigen, feinkristallinen Zeoliths vom Typ NaA,
- F) 40 bis 60 Gew.-% Natriumcarbonat (wasserfrei),
- G) 2 bis 7 Gew.-% Natriumsilikat der Zusammensetzung Na₂O : SiO₂=1 : 2 bis 1 : 3,4,
- H) 0,5 bis 2 Gew.-% wasserlösliche Polymere mit vergrauungs inhibierender Wirkung,
- I) Rest Wasser und sonstige nichttensidische bzw. nicht ge rüststoffartige Waschmittelbestandteile.
Vorzugsweise weist das Mittel die folgende Zusammensetzung auf:
1 bis 1,8%Bestandteil A
12 bis 14%Bestandteil B
5 bis 7,5%Bestandteil C
0,2 bis 0,8%Bestandteil D
8 bis 15%Bestandteil E
45 bis 55%Bestandteil F
3 bis 5,5%Bestandteil G
0,8 bis 1,5%Bestandteil H
Bestandteil (A) besteht aus einem Alkylbenzolsulfonat, das vor
zugsweise 10 bis 13 C-Atome in der Alkylkette aufweist und üb
licherweise als Dodecylbenzolsulfonat bezeichnet wird.
Bestandteil (B) weist 12 bis 15 C-Atome im Alkoholrest auf und
kann sich von nativen oder synthetischen Alkoholen (Oxoalkoho
len) ableiten. Letztere bestehen üblicherweise aus einem Gemisch
aus linearen und in 2-Stellung methylverzweigten Alkoholen, wobei
der Anteil der linearen überwiegen soll. Bevorzugt sind solche,
die im Durchmesser 2,5 bis 3,5 Ethylenglykolethergruppen auf
weisen.
Bestandteil (C) leitet sich von den gleichen Alkoholen bzw. Al
koholgemischen wie Bestandteil (B) ab. Vorzugsweise beträgt der
durchschnittliche Gehalt an Glykolethergruppen 6,5 bis 7,5.
Wesentlich für die erwünschte geringe Schaumbildung ist die Be
obachtung, daß der Anteil an C₁₂-Alkohol, bezogen auf die Alko
holreste, in den Komponenten (B) und (C), nicht mehr als 2 Gew.-%
beträgt und daß das Mittel insgesamt nicht mehr als 2 Gew.-%,
vorzugsweise nicht mehr als 1 Gew.-% und insbesondere
0,2 bis 0,8 Gew.-% an ethoxylierten C₁₆-C₁₈-Alkoholen enthält.
Bestandteil (D) kann sich von natürlichen und/oder synthetischen
Alkohlen ableiten. Als gut brauchbar haben sich ethoxylierte
Talgfettalkohole erwiesen, die im wesentlichen aus einem Gemisch
von Cetylalkohol, Stearylalkohol und Oleylalkohol bestehen und 3
bis 7, vorzugsweise 4 bis 6 Ethylenglykolethergruppen enthalten.
Die Komponente (E) besteht aus einem synthetischen, wasserhal
tigen Zeolith NaA, der mindestens zu 80 Gew.-%, vorzugsweise zu
mehr als 90% aus kristallinen Teilchen mit einer Partikelgröße
unter 10 µm besteht und keine Teilchen mit einer Partikelgröße
über 30 µm enthält. Der Zeolith weist ein Calciumbindevermögen
von 100 bis 200 g CaO/g auf, das nach den Angaben in
DE 24 12 837 bestimmt wird.
Die Komponente (F) besteht aus wasserfreier Soda. Komponente
(G) besteht aus Natriumsilikat, das ein Na₂O : SiO₂-Verhältnis
von 1 : 2 bis 1 : 3,4 aufweist. Natriumsilikate mit hohem SiO₂-
Anteil, d. h. solche mit einem Verhältnis von 1 : 3 bis 1 : 3,4,
werden vorzugsweise in Anteilen von höchstens 3 bis 5 Gew.-%
eingesetzt, bei solchen mit einem Verhältnis von 1 : 2 bis 1 : 2,5
kann der Zusatz maximal 5 bis 7 Gew.-% betragen. Da in hoch
konzentrierten wäßrigen Gemischen (Slurries) der Zeolith (Be
standteil E) und das Natriumsilikat in Wechselwirkung treten
können unter Bildung von gröberen Zeolithagglomeraten, werden
die Bestandteile (E) und (G) bei der Herstellung der Mittel
zweckmäßigerweise getrennt verarbeitet bzw. das Alkalisilikat dem
bereits trockenen, zeolithhaltigen Gemisch in trockener Form zu
gemischt oder als wäßrige Lösung unter agglomerierenden Bedin
gungen zugemischt.
Als Bestandteil (H) dienen bekannte nichtionische oder anionische
Polymere mit vergrauungsinhibierender Wirkung. Besonders ge
eignet sind Celluloseether, wie Na-Carboxymethylcellulose und
deren Gemische mit anderen Celluloseethern, wie Methylcellulose,
Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose oder
Mischether, wie Methyl-hydroxyethylcellulose, Methyl-carboxy
methylcellulose oder Ethyl-hydroxyethylcellulose. Weitere geeignete
Polymere sind Polyacrylsäure, Copolymere aus Acrylsäure und Vi
nylethern, Copolymere aus Acrylsäure und Maleinsäure, (Soka
lan®) in Form der Natriumsalze sowie andere bekannte Copoly
mere der Acrylsäure mit copolymerisierbaren olefinischen Verbin
dungen. Celluloseether und synthetische Polymere können auch
gemeinsam verwendet werden. Als besonders brauchbar haben
sich Gemische der Carboxymethylcellulose mit Methylcellulose oder
Methyl-hydroxyethylcellulose erwiesen.
Als weitere nichttensidische bzw. nicht als Gerüststoff wirkende
Bestandteil (I) kommen physikalisch oder als Hydrat gebundenes
Wasser sowie Neutralsalze, insbesondere Natriumsulfat, in Frage.
Zu dieser Gruppe zählen ferner Enzyme, Duftstoffe und pulver
verbessernde Mittel.
Die Herstellung der Gemische kann durch Sprühtrocknung aus wäß
rigen Ansätzen durch Granulierung oder auch durch Zusammen
mischen der körnigen bis pulverförmigen Einzelbestandteile und
Zufügen der flüssigen nichtionischen Tenside bzw. der in Wasser
gelösten Komponente (A) erfolgen. Eine getrennte Verarbeitung
des Zeoliths und des Natriumsilikats ist, wie vorstehend bereits
ausgeführt, vorteilhaft. Der Bestandteil (E) kann auch als
wasserhaltiger Filterkuchen, wie er bei der Synthese des Zeoliths
anfällt, eingesetzt werden, der gemäß der Lehre aus DE 25 27 388
mit geeigenten Dispergierhilfsmitteln stabilisiert ist. Als ge
eignetes Stabilisierungsmittel empfiehlt sich ein nichtionisches
Tensid, insbesondere eine Verbindung gemäß Komponente (D), die
vorzugsweise in dieser Form in das Gemisch eingebracht wird.
Nach einer Trocknung beträgt der Wassergehalt des zusammenge
setzten Mittels einschließlich des in der Komponente (E) ent
haltenen Hydratwassers im allgemeinen 6 bis 10 Gew.-%.
Die Mittel werden im allgemeinen in einer Konzentration von 5 bis
12 g/l, vorzugsweise 8 bis 10 g/l eingesetzt, wobei zweckmäßiger
weise enthärtetes, d. h. auf einen Härtegrad von weniger als
2°dH, insbesondere weniger als 1°dH enthärtetes Wasser, zum
Ansetzen der Waschlauge verwendet wird.
Es wurde ein Waschmittel der nachstehenden Zusammensetzung ge
prüft. Die nichtionischen Tenside B und C leiteten sich von Oxo
alkoholen der Kettenlänge C₁₂-C₁₅ ab. EO bedeutet angelagertes
Ethylenoxid. Die Komponente (E) wurde als wäßrige Dispersion
(Feststoffgehalt 50 Gew.-%) eingesetzt und enthielt die Komponente
(D) als Dispersionsstabilisator. Die Komponente (H) bestand
aus einem 2 : 1-Gemisch aus Na-Carboxymethylcellulose und Me
thylhydroxyethylcellulose (Hydroxyethyl-Gehalt 0,8 Gew.-%). Die
Überführung in ein körniges Pulver erfolgte durch gemeinsames
Sprühtrocknen der Komponenten (A) bis (F) und (H) und nachträg
liches Aufsprühen einer wäßrigen Lösung der Komponente (G).
Die angegebenen Prozentzahlen beziehen sich auf Gewichtsprozente
wasserfreier Substanz.
Zum Vergleich wurden Mittel herangezogen, in denen bei sonst
unveränderter Zusammensetzung
- V 1) die Komponente (A) durch 1 Gew.-% der Komponente (B) und 0,5 Gew.-% der Komponente (C) ersetzt war,
- V 2) die Komponenten (A), (B) und (C) insgesamt durch ein Talgalkohol/Oleylalkohol-Gemisch (1 : 1)+9,5 EO ersetzt waren,
- V 3) die Komponenten (B) und (C) durch ein Gemisch aus 2 Ge wichtsteilen C₁₂-C₁₄-Fettalkohol+3 EO mit einem Anteil von 65% an C₁₂-Alkohol und 1 Gewichtsteil C₁₂-C₁₈-Fettalkohol+7 EO mit einem Anteil von 20% an C₁₆-C₁₈-Fettalkohol er setzt waren,
- V 4) die Komponenten (A), (B) und (C) insgesamt durch ein Ge misch aus 2 Gewichtsteilen Talgalkohol+5 EO und 1 Ge wichtsteil Talgalkohol+14 EO ersetzt waren.
Waschautomat mit Frontbeladung (Modell FRISTA®); Waschmittel
konzentration 10 g/l; Beladungsverhältnis 1 : 14,5; Verhältnis
von kg Textilgut zu Liter Waschlauge 1 : 5; Wasserhärte 0°dH;
Vorwäsche 20 Minuten bei 70°C; Klarwäsche 10 Minuten bei 50
bis 60°C; 3maliges Nachspülen; 2mal mit enthärtetem Wasser,
abschließend mit Leitungswasser.
Als Textilgewebe wurde veredelte Baumwolle (Bv) verwendet, die
mit gebrauchtem Motorenöl (Mineralöl) angeschmutzt worden war.
In einer 2. Versuchsreihe wurden folgende Testanschmutzungen
gewählt:
Bv₁Baumwolle veredelt, Staub-Hautfett-Anschmutzung
BPMischgewebe aus Baumwolle und Polyester, Staub-Hautfett-
Anschmutzung,
BvPMischgewebe aus veredelter Baumwolle und Polyester, Staub-
Hautfett-Anschmutzung
Die Waschergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt. Die
Schaumhöhe (in cm Schaumsäule über dem Flüssigkeitsniveau)
sowie die Schaumcharakteristik im 3. Nachspülgang sind Tabelle II
zu entnehmen.
Die Vergleichsprodukte V 1 und V 4 zeigten zwar ein günstiges
Schaumverhalten, sind jedoch hinsichtlich ihrer Waschleistung
unbefriedigend. Das Vergleichsprodukt V 2 schäumt im Waschgang
stark und im Nachspülgang gering, reicht aber hinsichtlich der
Waschleistung gegenüber Mineralöl nicht an das erfindungsgemäße
Produkt heran. V 3 zeigt nur gegenüber einer Mineralöl-Anschmutzung
günstige Waschwirkung; es stört jedoch das intensive Nach
schäumen während des Nachspülens der Wäsche.
Claims (6)
1. Phosphatfreies Waschmittel, gekennzeichnet durch einen Ge
halt an folgenden Bestandteilen:
- A) 0,5 bis 2 Gew.-% Natriumalkylbenzolsulfonat mit linearen, 9 bis 13 C-Atome aufweisenden Alkylketten,
- B) 10 bis 15 Gew.-% eines linearen oder in 2-Stellung me thylverzweigten, gesättigten, primären Alkohols mit 12 bis 15 C-Atomen, enthaltend 2 bis 4 Ethylenglykolethergrup pen,
- C) 4 bis 8 Gew.-% eines linearen oder in 2-Stellung me thylverzweigten, gesättigten, primären Alkohols mit 12 bis 15 C-Atomen, enthaltend 6 bis 8 Ethylenglykolethergrup pen,
- D) 0 bis 2 Gew.-% eines linearen, gesättigten oder einfach ungesättigten, primären Alkohols mit 16 bis 18 C-Atomen, enthaltend 3 bis 7 Ethylenglykolethergruppen,
- E) 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf wasserfreien Aktivstoff gehalt, eines wasserhaltigen, feinkristallinen Zeoliths vom Typ NaA,
- F) 40 bis 60 Gew.-% Natriumcarbonat (wasserfrei),
- G) 2 bis 7 Gew.-% Natriumsilikat der Zusammensetzung Na₂O : SiO₂=1 : 2 bis 1 : 3,4,
- H) 0,5 bis 2 Gew.-% wasserlösliche Polymere mit ver grauungsinhibierender Wirkung,
- I) Rest Wasser und sonstige nichttensidische bzw. nicht ge rüststoffartige Waschmittelbestandteile.
2. Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt
an
1 bis 1,8%Bestandteil A
12 bis 14%Bestandteil B
5 bis 7,5%Bestandteil C
0,2 bis 0,8%Bestandteil D
8 bis 15%Bestandteil E
45 bis 55%Bestandteil F
3 bis 5,5%Bestandteil G
0,8 bis 1,5%Bestandteil H
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Alkoholreste in den Bestandteilen (B) und
(C) nicht mehr als 50% an C₁₂-Alkoholresten aufweisen und
daß das Mittel insgesamt nicht mehr als 2 Gew.-% an ethoxy
lierten C₁₆-C₁₈-Alkoholen enthält.
4. Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bestandteil (H) aus Celluloseethern be
steht.
5. Verfahren zur Herstellung der Mittel nach den Ansprüchen 1
bis 4, dadurch gekennzeichent, daß man eine wäßrige Auf
schlämmung der Bestandteile bei erhöhter Temperatur sprüh
trocknet, wobei man von einer wasserhaltigen Dispersion der
Bestandteile (E) und (D) ausgeht und Komponente (G) ge
trennt von dieser verarbeitet und trocknet.
6. Verwendung der Mittel gemäß der Ansprüche 1 bis 4 als
Textilwaschmittel in enthärtetem Wasser.
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