DE3644600C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung
von Ballaststoffen aus Malz-Trebern.
Aufgabe der Erfindung ist es, auf einfache Weise
ein Produkt herzustellen, daß sich zur weiteren
Verwendung als Nahrungsmittelrohstoff eignet und
das einen gegenüber bekannten üblichen Produkten
dieser Gruppe ca. 30% höheren Rohfaseranteil und
einen ca. 10% höheren Ballaststoffanteil aufweist,
wobei der Fett- bzw. Lipidgehalt kleiner als 5%
des Gesamtgewichts ist.
Aus der deutschen Patentschrift 3 27 675 ist
bekannt, Malz-Treber so zu verwerten, daß sie zum
menschlichen Verzehr geeignet sind. Bei dem
dabei angewandten Verfahren werden aus den ge
trockneten Malz-Trebern zunächst durch Lösungsmittel
extraktion die Fettanteile entfernt und an
schließend die Proteine in der fettfreien Sub
stanz mit Soda gelöst und abgepreßt. Die
Proteine werden danach mit Säuren hydrolysiert.
Das Hydrolysat wird neutralisiert und zu einem
Konzentrat eingedampft, das als Würzstoff ver
wendet werden kann. Aus dem Schalenrückstand
wird nach Rösten eine karamelartige Masse ge
wonnen, die zur Bereitung von Aufgußgetränken
geeignet ist.
Nach dem in der deutschen Patentschrift 30 39 430
beschriebenen Verfahren müssen zunächst aus Naß
trebern verschieden große Partikel erzeugt werden
und diese durch Sieben getrennt werden, wobei dann
die Naßtreber im Heißluftstrom während einer schlag
artigen Trocknung in grobe Schalenbruchstücke und
feine Proteinpartikel zerkleinert und diese dann ge
trennt werden. Ein weiteres mechanisches Trennverfahren
ist aus der "Brauwelt" 1977 S. 43+44 bekannt.
Das in der deutschen Patentschrift 29 40 859 be
schriebene Produkt enthält Trockenhefe und Ge
treidemalzrückstände, die aus dem Brauprozeß
stammen und zu Mehl vermahlen sind, wobei noch
Quark, Joghurt oder Milch zugemischt wird.
Beim erfindungsgemäßen Erzeugnis handelt es sich
dagegen um ein reines Malz-Treberprodukt ohne Fremd
zusatz. Das beschriebene Verfahren zum Erhalt
dieses Produkts kommt entgegen der deutschen
Patentschrift 3 27 675 ohne chemische Zusätze
aus. Lediglich bei der Entfernung von Schwer
metallen zur Erreichung sehr hoher Lagerstabili
tät wird mit schwacher Säure gearbeitet, die aber
wieder durch Auswaschen während des Verarbeitungs
prozesses aus dem Produkt entfernt wird. Außerdem
ist es gegenüber dem in der deutschen Patentschrift
30 39 430 beschriebenen Verfahren auch verfahrens
technisch wesentlich einfacher und von den Energie
kosten her wesentlich günstiger durchzuführen.
Darüber hinaus werden Produkte erzielt, deren
Rohfaseranteil ca. 30% höher als bei normalen
Produkten dieser Art liegt und die einen ca. 10%
höheren Ballaststoffanteil aufweisen. Der Fett-
bzw. Lipidgehalt beträgt weniger als 5% des
Gesamtgewichts des Endprodukts, wodurch die Lager
fähigkeit gegenüber den bekannten Erzeugnissen
dieser Art erheblich verbessert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren läuft so ab, daß
den Brauereirückständen, also den sogenannten
Malz-Trebern, heißes Wasser, vorzugsweise <70°C,
im Verhältnis 1 : 1, zugegeben wird.
Die so erhaltene Mischung wird nun in einen
Mischer gegeben und intensiv bewegt, um die Trennung
der weichen Eiweißfraktion von der harten Ballast
stofffraktion zu begünstigen.
Daraufhin erfolgt die teilweise Abtrennung der
Eiweißfraktion durch Eingeben der Mischung in
eine Passiermaschine, die
vorzugsweise Passierscheiben aufweist,
die Passierlöcher nicht größer als 3 mm haben.
Die so gewonnene eiweißarme Ballaststoff
fraktion wird danach in einer Presse, vorzugs
weise einer Schneckenpresse, ausgepreßt und
das Preßwasser ausgeschieden. Die nahezu trockene
Ballaststofffraktion wird nun in einem beliebigen
Trockner auf den gewünschten Trocknungsgrad ge
trocknet und in einer Mühle auf vorherbestimmte
Korngröße vermahlen.
In einer weiteren Ausbildungsform des Verfahrens
wird die vorstehend beschriebene eiweißarme
Ballaststofffraktion nach dem Gang durch die
Passiermaschine nochmals mit
heißem Wasser oder auch mit heißer, verdünnter
Säure, vorzugsweise organische Säure, insbesondere
Genußmilchsäure in einer Konzentration von 0,3-3%
versetzt und daraufhin eine erneute Mischung in
einem beliebigen Mischer durchgeführt. Daraufhin
werden in einer Passiermaschine
mit den schon erwähnten Scheibenlochgrößen dem
Rohprodukt nochmals Eiweiß, Fett und auch Schwer
metalle entzogen. Während des Passiervorganges wird die Säure durch Besprühung
mit Wasser ausgewaschen. Die gewonnene Ballast
stofffraktion wird dann in einer Presse, vorzugs
weise einer Schneckenpresse, soweit technisch
durchführbar, entwässert. In einem Trockner
beliebiger Art entzieht man dann das Restwasser
in Form von Wasserdampf. Das so erhaltene Fertig
produkt wird daraufhin noch in einer Mühle auf
vorherbestimmte Korngröße vermahlen.
Fig. 1 zeigt den Verfahrensverlauf gemäß
der Erfindung,
Fig. 2 den des Alternativ anzuwendenden Verfahrens.
Das Verfahren arbeitet energiesparend. Im Gegensatz
zu anderen Verfahren wird die Trennung in Ballast
stoff- und Eiweißfraktion vor der Trocknung durch
geführt und nur die interessante Ballaststoff
fraktion getrocknet.
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von Ballaststoffen aus
Malz-Trebern, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) dem Grundstoff Malz-Treber heißes Wasser im Verhältnis 1 : 1 zugegeben wird,
- b) Malz-Treber und Wasser in einem Mischer intensiv bewegt werden, damit sich die weichen Anteile von der harten Ballastfraktion lösen,
- c) danach diese Mischung in eine Passiermaschine gegeben wird, wobei die Eiweißfraktion teilweise ausgeschieden wird,
- d) die verbleibende Mischung in eine Presse, gegeben wird, wobei das Wasser ausge schieden wird,
- e) die nahezu trockene ballaststoffreiche Fraktion getrocknet wird und
- f) vermahlen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) nach dem Gang durch die Passiermaschine und nach dem Ausscheiden des Wassers der Mischung entweder heißes Wasser oder heiße, verdünnte organische Säure in einer Konzentration bis zu 3% zugesetzt wird,
- b) daraufhin ein erneutes Mischen in einem zu sätzlichen Mischer erfolgt,
- c) danach der Mischung in einer Passiermaschine erneut Eiweiß, Fett und auch Schwermetalle entzogen werden,
- d) das zu trennende Gut in der Passiermaschine mit einer Sprüheinrichtung säurefrei gewaschen wird,
- e) der gewonnenen Ballaststofffraktion daraufhin in einer Presse das Wasser teilweise entzogen wird,
- f) der Ballaststofffraktion dann unter Zuleitung von Dampf das Restwasser in Form von Wasserdampf entzogen wird und
- g) das so erhaltene Trockenprodukt vermahlen wird.
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