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Vorrichtung zum Ausführen und Ablegen der Bogen an Druckmaschinen.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, durch welche die bisherigen
Mängel, welche beim Ausführ- und Ablegeverfahren auftreten, beseitigt werden sollen.
Die Erfindung bezieht sich sowohl auf Druckmaschinen, bei denen der bedruckte Bogen
mit der bedruckten Seite nach oben durch die Ausführvorrichtung ausgeführt und derselbe
durch diese auf den Auslegetisch abgelegt wird, als auch auf solche Maschinen, bei
denen die Bogen mit der bedruckten
Seite nach unten ausgeführt
werden. Die Erfindung kann sowohl an Druckmaschinen, bei denen der bedruckte Bogen
in der Bewegungsrichtung der Bogenzuleitung, als auch an solchen Maschinen, bei
denen der Bogen entgegengesetzt der Bewegungsrichtung der Bogenzuleitung ausgeführt
wird, angeordnet werden. Es ist für den Gegenstand der Erfindung ohne jede Bedeutung,
auf welche Art und Weise die hin und her gehende Bewegung des sogenannten Bandwalzenwagens
oder ähnlicher Einrichtungen erfolgt.
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Eine vielfach gebräuchliche Bogenausführ-und Ablegevorrichtung ist
unter dem Namen s>Babcokscher Ausleger; bekannt.
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Dieser und andere bekannte Bandschleifenausleger haben den Nachteil,
daß die Länge jedes einzelnen Bandes sehr groß ist und je nach Anordnung die vier-
bis sechsfache Länge des größten Druckbogens betragen kann. Solche langenBänder
verändern stets ihreLänge infolge des Wärme- und Feuchtigkeitsgrades der Luft, spannen
oder lockern sich also unter diesen Einfluß ungleichmäßig, und es ist die Folge
davon, daß diese Auslegevorrichtung dann einerseits zu schwer arbeitet, anderseits
die Bogen nicht sicher und gut ausführt, wodurch die Leistungsfähigkeit der Maschine
sehr beeinträchtigt wird. Aus diesem Grunde besteht die Absicht, Bänder in Maschinen
möglichst zu vermeiden, oder wenn dies nicht ganz möglich ist, ihre Länge jedoch
weitgehendst zu verkürzen.
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Bei dem Gegenstand der Erfindung ist obengenannte Aufgabe gelöst,
indem unter Beibehaltung aller bekannten guten Eigenschaften des Bandschleifenauslegers
die Länge der Bänder sehr verkürzt ist, wodurch nicht nur die obengenannten Mängel
beseitigt sind, sondern wodurch man weiter noch einen ganz wesentlichen Vorteil
erreicht, welcher in einer beträchtlichen Verkürzung der ganzen Bogenausführ- und
Ablegevorrichtung besteht, so daß man diese Vorrichtung besonders da in Anwendung
bringen kann, wo man eine große Verkürzung einer Druckmaschine und eine hohe Leistung
derselben erreichen will.
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Das sich während des Vorwärtsganges des Bandwalzenwagens, also während
der Zeitdauer des Ausführens des Bogens, mit diesem in gleicher Geschwindigkeit
und in gleicher Bewegungsrichtung bewegende kurze, abrollende Band und das während
der Zeitdauer des Rückwärtsganges des Bandwalzenwagens, also während der Zeitdauer
des Ablegens des Bogens sich unter demselben zurollende kurze Band und die Anordnung
dieser beiden Bändergruppen dergestalt, daß sie nach Erledigung ihrer jeweiligen
Arbeitsverrichtung mit dem Bogen außer Wirkung treten, in Verbindung mit einer sehr
kurzen Baulänge und sicheren Wirkungsweise der ganzen Bogenausführ- und Ablegevorrichtung
und diesen Eigenschaften zufolge einer sehr kurzen Baulänge der Maschine und gleichzeitig
einer hohen Leistung derselben, bilden den Gegenstand der Erfindung.
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Die Anordnung und Bauart einer solchen Bogenausführ- und Ablegevorrichtung
ist in den Zeichnungen Abb. i bis 7 dargestellt, und zwar hier beispielsweise in
Verbindung mit ein,r Zweitourenschnellpresse.
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Abb. i zeigt die Anordnung und Arbeitsweise der Bogenauslegevorrichtung
in dem Zeitpunkte des Beginns der Vorwärtsbewegung des Bandwalzenwagens, d. i. in
dem Zeitpunkt des Beginns der Bogenausführung.
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Abb.2 zeigt die Stellung des Bandwalzenwagens am Hubende der Vorwärtsbewegung
desselben und die Lage des ausgeführten Bogens.
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Abb.3 zeigt die Anordnung und Arbeitsstellung der Abb. i im Grundriß.
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Abb.4 zeigt die Arbeitsweise der Bogenauslegevorrichtung bei Beginn
des Rückwärtsganges des Bandwalzenwagens und bei Beginn der Ablage des ausgeführten
Bogens.
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Abb.5 zeigt die Arbeitsweise der Bogenauslegevorrichtung während der
Zeitdauer der Rückwärtsbewegung des Bandwalzenwagens, und zwar gegen dessen Hubende
hin.
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Abb.6 zeigt in einer beispielsweisen Ausführungsform die zum Zu- und
Abrollen der Bänder nötigen in Anwendung kommenden Maschinenteile.
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Abb.7 zeigt beispielsweise eine Bauart der Steuerungsvorrichtung für
das Heben und Senken bzw. Schwenken einer Bändergruppe.
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Die Vorrichtung arbeitet beispielsweise wie folgt: Der Druckzylinder
i (Abb. i) führt durch gleichförmige oder ungleichförmige Vorwärts-oder Rückwärtsdrehbewegung
den bedruckten Bogen 4 in der Richtung der Bogenzuleitung oder in Richtung entgegengesetzt
zu dieser in die Ausführwalzen 2 und 3 ein. Diese befördern den Bogen 4 zunächst
weiter vorwärts auf die Bogenausführvorrichtung betätigenden Bänder 8, so daß die
auf Spindel io sitzenden Greifer ii den Bogen 4 auf die auf der Spindel 7 sitzenden
Hebel g niederhalten. Die Spindeln io und 7 haben ihre Lagerung in dem Bandwalzenwagen
5, der auf Rollen 6 getragen sich in Führungsnuten der Maschinenwände hin und her
bewegt. An den Hebeln g auf der Spindel 7 sind mit ihrem einen Ende, die den Bogen
4 ausführenden Bänder 8 befestigt, während das andere Ende dieser Bänder an den
Rollen 13 befestigt ist. Das erforderliche Band (Abb. i) ist auf den Rollen 13 aufgerollt.
Die Rollen 13 sitzen auf einer in der Gestellwand der Maschine drehbar gelagerten
Spindel i2. Diese Spindel 12 besitzt ein oder zwei Kettenräder 14. In diese Kettenräder
greifen die über Kettenräder 16 geführten endlosen Ketten 15 ein. Anstatt Kettenräder
und Ketten kann man auch einen
gleichwertigen Antrieb wählen, z.
B. Stahlband, Riemen o. dgl. Anden Ketten 15 sind Bolzen 17 befestigt (Abb. 3),
die durch Gestänge 18 mit dem Bandwalzenwagen 5 gelenkig verbunden sind. In dem
Bandwalzenwagen 5 ist weiterhin eine Spindel ig drehbar gelagert, auf welcher Bandrollen
2o befestigt sind. In den Gestellwänden der Maschine ist fernerhin fest eine Spindel
2?, gelagert, an der mit ihrem einem Ende die ablegenden Bänder 21 angebracht sind,
während die anderen Enden dieser Bänder an den Bandrollen 2o befestigt und aufgerollt
sind. Man erkennt aus vorstehender Beschreibung, daß der Anfang der ausführenden
Bänder 8 auf der nicht drehbaren Spindel 7 in den bewegbaren Bandwalzenwagen 5 befestigt
ist, während das andere Bandende des ausführenden Bandes 8 auf der in den Gestellwänden
drehbaren Spindel 12 auf Rollen 13 befestigt und aufgerollt ist, während der Anfang
der ablegenden Bänder 21 an den Rollen 2o der drehbar in den -Bändwalzenwagen 5
gelagerten Spindel ig befestigt und das Band 21 auf den Rollen 2o aufgerollt ist,
während das andere Bandende des Bandes 21 auf der, in den Gestellwänden der Maschine
festgelagerten Spindel 22 o. dgl. befestigt ist.
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Bewegt sich nun der Bandwalzenwagen 5 (Abb. i und 3) in der Pfeilrichtung,
so wird das bogenausführende Band 8 von den Rollen 13 abgerollt, während das bogenablegende
"Band ebenfalls von den Rollen 2o abgerollt wird, jedoch mit dem Unterschiede, daß
die Spindel ig mit den Rollen 2o sich in Pfeilrichtung vorwärtsbewegt imd sich entgegengesetzt
dieser dreht, während die Spindel i2 mit Rollen 13 sich@nicht vorwärts bewegt, sondern
sich nur in Pfeilrichtung dreht. Die Spindel 7 die auf dem Hebel g die bogenausführenden
Bänder 8 trägt, bewegt sich in der Pfeilrichtung mit dem Bandwalzenwagen 5 und der
Spindel ig mit den Rollen 2o und dem Bogen q. vorwärts, während die Spindel 22 mit
den Enden der Bänder 21 an ihrem Platze verbleibt, da sie fest in den Gestellwänden
gelagert ist. Die an der Spindel 7 an den Hebeln g befestigten bogenausführenden
Bänder 8 werden sich also beim Vorwärtsbewegen (Abb. i und 3) mit der Geschwindigkeit
der Vorwärtsbewegung des Bandwalzenwagens 5 bzw. mit der Geschwindigkeit des auszuführenden
Bogens q. weiterbewegen, indem die Bänder von den Rollen 13 der drehbaren Spindel
i2 abgerollt werden. Es ist ohne weiteres klar, da.ß der Bogen q. und die Bänder
8 sich mit gleicher Geschwindigkeit in der Pfeilrichtung bewegen, und es ist somit
jedes unsichere Ausführen, jede Verletzung des Bogens durch die Bänder vollständig
ausgeschlossen. Die bogenausführenden Bänder 8 liegen während der Zeitdauer der
Bogenausführung, also während der Zeitdauer der Vorwärtsbewegung des Bandwalzenwagens
5 höher als die bogenablegenden Bänder 21, so daß letztere den Bogen während dieser
Zeitdauer nicht berühren.
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Die Bogenausführung und der Vorwärtsgang des Bandwaizenwagens ist
beendet, wenn letzterer in der Stellung, die Abb. 2 zeigt, angelangt ist. In dieser
Stellung senkt sich nun die Spindel 7 und mit ihr senken sich die Hebel g und die
bogenausführenden Bänder 8, und zwar geschieht die Senkung oder das Einschwenken
so weit, daß der ausgeführte Bogen q. nicht mehr von den bogenausführenden Bändern
8, sondern jetzt von den bogenablegenden Bändern 21 getragen wird.
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Während der Zeitdauer des Vorwärtsganges des Bandwalzenwagens 5, also
während der Zeitdauer der Bogenausführung, hat sich das bogenablegende Band 21 von
den auf der Spindel ig befestigten Rollen 2o abgerollt. Da das bogenablegende Band
2i an der in den Gestellwänden der Maschine gelagerten Spindel 22 befestigt ist,
steht dieses in bezug auf die Bewegung des bogenausführenden Bandes 8 still, es
bewegt sich somit der ausführende Bogen q. über dieses Band hinweg, und es kann
eine Berührung des Bogens q. mit dem bogenablegenden Band 21, während der Zeitdauer
der Bogenausführung nicht eintreten, da die bogenausführenden Bänder 8 höher liegen
als die bogenablegenden `Bänder 21. Die bogenausführenden Bänder 8 und die bogenablegenden
Bänder 21 sind in Stellung nach Abb. q. ganz ausgestreckt, d. h. von den Rollen
13, bzw. 2o abgerollt, in Stellung nach Abb. i hingegen sind die beiden Bändergruppen
auf ihren Rollen aufgerollt. Um eine sichere Wirkungsweise dieses Ab- und Aufrollens
der Bänder zu erzielen, sind die Spindeln 12 und ig zwangläufig mit der Bewegung
des Bandwalzenwagens 5 gekuppelt, indem nach Abb. 3 und 6 die durch Gestänge 18
und Bolzen 17 mit dem Bandwalzenwagen 5 verbundene endlose Kette 15 über die Kettenräder
16 und@14 geleitet wird und eine Drehbewegung der in den Gestenwänden ortsfest drehbar
gelagerten Spindel i2 mit Rollen 13 im Sinne der Bewegungsrichtung des Bandwalzenwagens
herbeiführt, während die in dem hin und her bewegbaren Bandwalzenwagen 5 drehbar
gelagerte Spindel ig mit den Rollen 2o durch Abrollen der auf der Welle ig sitzenden
Zahnräder 23 in den an den Gestellwänden angeschraubten Zahnstangen 24 eine Drehbewegung
in entgegengesetztem Sinne der Bewegungsrichtung des Bandwalzenwagen5 5 erhält.
Die Anordnung der Kette 15 o. dgl. und der Zahnstange 24 o. dgl. kann einseitig
oder doppelseitig sein; man wird zweckmäßig nur eine Kette auf der einen Maschinenseite
und- nur eine Zahnstange auf der anderen Maschinenseite anordnen, um einen Kräfteausgleich
zu schaffen. Die abgerollten bogenablegenden
Bänder 21 (Abb. 4)
tragen den Bogen 4, während die bogenausführenden Bänder 8 den Bogen 4. nicht mehr
berühren können, da sie tiefer liegen als dieser. Während der Rückwärtsbewegung
des Bandwalzenwagens 5 (Abb. 5) rollen sich die auf der Spindel ig angeordneten
Zahnräder 23 in den Zahnstangen 24 ab und drehen zugleich die Bandrollen'im entgegengesetzten
Sinne der Bewegungsrichtung des Bandwalzenwagens 5, wodurch sich die Bänder 21 auf
den Rollen 2o aufrollen und der Bogen somit nach und nach (Abb. 5) seine Unterlage
verliert und auf den Auslegetisch z5 niederfällt; hierauf beginnt die Arbeitsweise
der Bogenausführung nach Stellung Abb. i von neuem. Die Senkung der Bänder 8 erfolgt
durch Schwenkung der Hebel 9 auf der Spindel? (Abb.7), indem am Hubende ein auf
der Spindel ? befestigter Hebel 26 an einem Anschlag 27 anläuft und eine Schwenkung
durch einen Hebel 28, der mit einem Druckfedergestänge 29, welches dazu dient,
den Hebel 28 bzw. die Hebel 9 und 26 in ihrer jeweiligen Stellung beharren zu lassen,
in Verbindung steht, herbeigeführt wird. Die Bänder 8 bleiben auf die ganze oder
teilweise Zeitdauer der Rückwärtsbewegung unten, und es erfolgt eine Schwenkung
der--Bänder nach oben, wenn der Hebel 26 bei der Rückwärtsbewegung an einem Anschlag
32 anläuft. Man kann fernerhin durch ein Gestänge 3o, das den Hebel 26 mit einem
Hebel 31, in welchem die Spindel 12 mit Rollen 13 gelagert ist, verbinden und erreicht
somit eineSenkung derBänder auf ihrer ganzen Länge.
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Die Wirkungsweise, die durch die Senkung oder Schwenkung der Bändergruppe
8 hervorgerufen wird, kann man auch durch Hebung oder Schwenkung der Bändergruppe
21 erreichen.
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Für den Bandwalzenwagen ist die Anordnung von Rollen nicht unbedingt
erforderlich, es können an deren Stelle auch in Kugeln oder Rollen gelagerte Gleitstücke
eingebaut werden, so daß der Lauf in Gleitbahnen erfolgt.
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Der Erfindungsgedanke ist ebenso bei Flachformdruckmaschinen wie auch
bei Rotationsdruckmaschinen, Kopier-, Vervielfältigungs- und Falzmaschinen o. dgl.
anzuwenden, wobei die Anordnung der Bogenablage und Ausführungsvorrichtung dem Maschinentyp
angepaßt wird.