DE3640324A1 - Verfahren und vorrichtung zur gestaltung einer flammenfront an einer beschickungsoeffnung eines waermebehandlungsofens - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur gestaltung einer flammenfront an einer beschickungsoeffnung eines waermebehandlungsofensInfo
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- F27D99/0073—Seals
- F27D99/0075—Gas curtain seals
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D1/00—General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
- C21D1/74—Methods of treatment in inert gas, controlled atmosphere, vacuum or pulverulent material
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Gestaltung einer Flammenfront an einer Ladeöffnung eines Wär
mebehandlungsofens, durch die Werkstücke in seinen mit einer
brennbaren Schutzgasatmosphäre versehenen Ofenraum ein- und/oder
ausgebracht werden. Die Erfindung betrifft ferner die Anwendung
des Verfahrens an einem bestimmten Ofentyp. Der Begriff "Lade
öffnung" umfaßt sowohl eine Öffnung zum Beladen als auch zum
Entladen des Ofens, wobei der Ladevorgang entweder durch eine
einzige Türöffnung oder durch verschiedene Türöffnungen erfolgen
kann.
Wärmebehandlungsöfen, die mit brennbarem Schutzgas betrieben
werden, weisen einen nahezu waagerechten Beschickungskanal mit
einer Öffnung auf, durch die Werkstücke in den Ofenraum ein-
bzw. ausgebracht werden. Hierzu ist es erforderlich, die Ofentür
zu öffnen, so daß im Moment der Öffnung das brennbare Schutzgas
Gelegenheit hat, mit der Außenatmosphäre in Kontakt zu gelangen
und sich zu entzünden. Vielfach ist bewußt an der Beschickungs
öffnung aus Sicherheitsgründen eine Zündquelle vorgesehen, um
eine stabile Flammenfront zu schaffen, die sichtbar die im
Ofenraum vorhandene Schutzgasatmosphäre von der Umgebungsluft
trennt. Dabei versucht man den aus dem Ofenraum in den Be
schickungskanal eintretenden Gasmengenstrom so groß zu halten,
daß die Flammenfront nicht am inneren Ende des Beschickungska
nals in den Ofenraum des Wärmebehandlungsofens einbricht.
Die brennende Flammenfront im Beschickungskanal führte zu einer
Temperatursteigerung des austretenden Gasgemisches. Hierdurch
wird dieses leichter, verlagert sich in den oberen Bereich des
Kanalquerschnittes und saugt im unteren Bereich des Kanalquer
schnittes kalte Umgebungsluft an. Hierdurch wird die Flammen
front im unteren Bereich der Beschickungsöffnung weit in den Be
schickungskanal in Richtung auf den Ofenraum in unerwünschter
Weise hineingezogen. Die Flammenfront, die aufgrund der Ziel
setzung möglichst senkrecht vor der Öffnung verlaufen sollte,
erhält einen ungünstigen flachen Verlauf durch ihre weite Er
streckung in den Beschickungskanal hinein. Um ein Einbrechen in
den Ofenraum selbst zu verhindern, ist es erforderlich, einen
relativ großen Gasmengenstrom im Beschickungskanal aufrechtzuer
halten.
Es ist bekannt, zur Herabsetzung des im Beschickungskanal not
wendigen Gasmengenstroms Flammenschleier einzusetzen. Hierzu er
zeugt man an der Beschickungsöffnung über eine mit einer Mehr
zahl von Düsen versehene Rohrleitung für ein Brenngas eine Viel
zahl von Flammen durch Verbrennung des Brenngases am unteren,
luftseitigen Ende des Beschickungskanals. Die so erzeugten Flam
men bzw. die heißen Gase strömen quer in senkrechter Richtung
über das Ende des Beschickungskanals. Nachteiligerweise können
sie aber aufgrund ihrer hohen Temperatur und der dadurch ausge
lösten Turbulenzen jedoch das Eindringen der kalten Umgebungs
luft in den Beschickungskanal durch die Öffnung hindurch nicht
wesentlich verhindern. Die flache Flammenfront im Beschickungs
kanal bleibt aufrechterhalten und damit die Gefahr, daß bei zu
langem Öffnen der Tür des Ofenraums oder einem ungünstigen geo
metrischen Verhältnis des Türöffnungsquerschnitts zur Schacht
tiefe Luft in den mit Schutzgasatmosphäre gefüllten Ofenraum
einbricht. Über den unerwünschten zusätzlichen Verbrauch an At
mosphäre hinaus ist nachteilig, daß die im Ofenraum zur Behand
lung angeordneten Werkstücke Schaden erleiden können. Die Werk
stücke kommen mit Abgasen in Berührung, die aus der beschriebe
nen Situation heraus durch die im Ofenraum vorhandene Umwälzung
an die Werkstücke herangeführt werden. Sie verursachen dort Oxi
dationen, Verfärbungen der Werkstückoberfläche oder sonstige
Oberflächenfehler an der Charge.
Der Erfindung liegt angesichts dieses Standes der Technik die
Aufgabe zugrunde, den bislang eingesetzten Flammenschleier
entbehrlich zu machen und eine steil, im wesentlichen senkrecht
verlaufende Flammenfront zu schaffen, die die im Ofenraum vor
handene Schutzgasatmosphäre von der Umgebungsluft trennt und mit
der das Eindringen von Umgebungsluft oder Verbrennungsgasen in
den Beschickungskanal und/oder Ofenraum mit einem wesentlich
verringerten Gasmengenstrom vermieden werden kann. Die Aufgabe
ist nach dem Verfahren der Erfindung dadurch gelöst, daß der
Flammenfront ein vergleichsweise kaltes, an einer Verbrennung
nicht teilnehmendes Gas oder Gasgemisch zugeführt wird. Hier
durch wird erreicht, daß anstelle der Umgebungsluft dann dieses
nicht brennbare Gas zunächst in den Beschickungskanal strömt und
die Flammenfront dort zum Erlöschen bringt. Sie entzündet sich
wieder im unteren Bereich der Beschickungsöffnung außerhalb des
Beschickungskanals, wo die Umgebungsluft frei zutreten kann.
Durch das Erlöschen der Flammenfront innerhalb des Beschickungs
kanals isoliert diese den ungünstigen flachen Verlauf. Die sich
nun bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens außerhalb des
Beschickungskanals bildende Flammenfront verläuft wesentlich
steiler. Durch die Formgebung einer solchen steilen Flammenfront
ist es möglich, das Eindringen von Luft oder von Verbrennungs
gasen in den Ofenraum mit einem wesentlich geringeren Gasmengen
strom im Beschickungskanal zu vermeiden.
Vorzugsweise wird die Zuführung des Gases oder Gasgemisches an
einer senkrecht verlaufenden Beschickungsöffnung von unten nach
oben gerichtet vorgenommen. Zweckmäßigerweise besitzt dabei das
Gas oder Gasgemisch Raumtemperatur.
Als Gase oder Gasgemische, die nicht an einer Verbrennung teil
nehmen, werden vorzugsweise Stickstoff und/oder gekühlte Ver
brennungsgase, vorzugsweise der Heizeinrichtung des Ofenraums,
oder sämtliche Gemische davon untereinander sowie mit anderen
nicht brennbaren Gasen verwendet.
Die Vorrichtung zur Durchführung des oben beschriebenen Ver
fahrens der Erfindung ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch
eine an der Beschickungsöffnung oder im Bereich des unteren
luftseitigen Endes des Beschickungskanals angeordnete Rohrlei
tung mit Düsen zur Zuführung eines kalten, unbrennbaren Gases
oder Gasgemisches. Vorzugsweise ist die Rohrleitung über eine
Kühleinrichtung an die Verbrennungsgas-Abführung der Ofenraum
heizung angeschlossen. Es ist vorteilhaft, das Rohr im Bereich
der Breite der Beschickungsöffnung dicht mit Düsen zu
beschicken, um einen Schleier unbrennbarer Gase am angegebenen
Ort zu erzeugen.
Die Erfindung kann vorrichtungs- und verfahrensmäßig an allen
Öfen ausgeführt werden, die einen ständig oder kurzzeitig offe
nen Querschnitt aufweisen und bei denen die brennende
Ofenatmosphäre das Eindringen von Luft in den Ofenraum verhin
dern muß. Es sind dies beispielsweise Kammeröfen, Durchstoßöfen
und Drehherdöfen. Von besonderer Bedeutung ist die Erfindung an
Preßhärteöfen. In diese Öfen werden mehrere Werkstücke chargen
weise zur Erwärmung eingebracht, anschließend einzeln entnommen
und in einer Härtepresse abgeschreckt. Dieser Vorgang geschieht
teils manuell, teils mit Robotern durch die Flammenwand hin
durch. Aus praktischen Gründen kann der Beschickungskanal dabei
nur sehr kurz ausgeführt werden, so daß es sehr schwierig ist zu
vermeiden, daß Luft oder Verbrennungsgase in den Ofenraum
eindringen, damit die Ofenatmosphäre auf die später
abzuhärtenden Werkstücke nicht abkohlend wirkt. Bei solchen Öfen
hängt die Möglichkeit des Aufrechterhaltens einer nicht abkoh
lenden Ofenatmosphäre bei außerordentlich häufigen Tür-Öff
nungsvorgängen entscheidend von der optimalen Gestaltung der
Flammenfront in dem kurzen Beschickungskanal ab.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der
zugehörigen Zeichnung. In der Zeichung zeigt:
Fig. 1 einen Ofen, schematisch im Schnitt mit
Beschickungskanal und darin eingezeichne
ter Flammenfront gemäß Stand der Technik;
Fig. 2 einen Ofen in gleicher Darstellung wie in
Fig. 1 mit der Flammenfront erfindungsge
mäßer Gestaltung.
Der in der Zeichnung dargestellte Ofen 1 weist einen Ofenraum 2
mit nicht dargestellter Heizeinrichtung auf. In ihm wird eine
Schutzgasatmosphäre aus brennbaren Gasen aufrechterhalten, die
während der Wärmebehandlung umgewälzt werden. Der Zugang zum
Ofenraum zur Beschickung und/oder zur Entnahme erfolgt durch
einen Beschickungskanal 3, der waagerecht verlaufend an einer
Ofenseite angeordnet ist. Der Beschickungskanal 3 ist durch eine
nicht dargestellte Tür verschließbar, die gegebenenfalls eine
Beschickungsöffnung 4 freigibt oder verschließt.
An der Beschickungsöffnung 4 ist am unteren außenseitigen Ende
des Beschickungskanals 3 eine Rohrleitung 5 angeordnet, in der
im Bereich der Breite der Beschickungsöffnung eine Vielzahl von
Düsen vorgesehen sind. Die Rohrleitung 5 in Fig. 1 der Zeichnung
ist zur Erzeugung eines Flammenschleiers gemäß Stand der Technik
vorgesehen. Hierzu wird ein Brenngas am unteren, luftseitigen
Ende des Beschickungskanals verbrannt und die dabei entstehenden
Flammen bzw. ihre heißen Gase strömen quer in senkrechter Rich
tung über die Beschickungsöffnung 4. Durch Thermik bildet sich
ein Flammenschleier gemäß zeichnerischer Darstellung aus, der
eine flache Innenfront aufweist, die weit in den Be
schickungskanal 3 im unteren Bereich hineinreicht. Die Nachteile
einer solchen Flammenfront sind eingangs beschrieben worden.
Gemäß Fig. 2 der Zeichnung findet eine Rohrleitung 6 anstelle
der Rohrleitung 5 Verwendung, die ebenfalls mit einer Vielzahl
von Düsen im Bereich der Breite der Beschickungsöffnung versehen
ist. Diese Rohrleitung 6 ist aber nicht ausgebildet und vorge
sehen zur Erzeugung eines Flammenschleiers, sondern zur Zufüh
rung eines kalten, an einer Verbrennung nicht teilnehmenden
Gases bzw. Gasgemisches zur Flammenfront im Bereich des unteren
luftseitigen Endes des Beschickungskanals 3 an der Beschickungs
öffnung. Die Rohrleitung 6 ist an die Abführungsleitung für die
Verbrennungsgase der Heizeinrichtung des Ofenraums 2 unter
Zwischenschaltung einer Kühleinrichtung angeschlossen. Die Kühl
einrichtung kann als Vorrichtung zur Nutzung der Abwärme, bei
spielsweise in Form eines Rekuperators, bereits am Ofen vor
handen sein.
Die Zeichnung zeigt, daß durch die Zuführung eines kalten, an
der Verbrennung nicht teilnehmenden Gases die Beschickungsöff
nung 4 vorhangartig überstrichen wird, wodurch sich eine Flam
menfront nur mit außerordentlich steilem Verlauf im außenseiti
gen Bereich des Beschickungskanals 3 ausbilden kann. Die Flam
menfront weist keinen flachen Verlauf mehr auf, sondern er
streckt sich im wesentlichen in senkrechter Richtung. Das Ein
dringen von Luft oder von Verbrennungsgasen in den Ofenraum 2
wird selbst dann vermieden, wenn ein wesentlich geringerer Gas
mengenstrom als bislang im Beschickungskanal bereits zur Anwen
dung kommt.
- Bezugszeichenliste
1 Ofen
2 Ofenraum
3 Beschickungskanal
4 Beschickungsöffnung
5 Rohrleitung für brennbare Gase
6 Rohrleitung für kalte unbrennbare Gase
Claims (8)
1. Verfahren zur Gestaltung einer Flammenfront an einer Lade
öffnung eines Wärmebehandlungsofens, vorzugsweise Preßhärte
öfen, durch die Werkstücke in seinen mit einer brennbaren
Schutzgasatmosphäre versehenen Ofenraum ein- und/oder ausge
bracht werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flammenfront ein vergleichsweise kaltes, an einer
Verbrennung nicht teilnehmendes Gas oder Gasgemisch zugeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuführung des Gases oder Gasgemisches an einer senkrecht ver
laufenden Beschickungsöffnung von unten nach oben gerichtet
vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gas oder Gasgemisch Raumtemperatur aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Gase oder Gasgemische Stickstoff und/oder
Kohlendioxid und/oder gekühlte Verbrennungsgase, vorzugsweise
der Heizeinrichtung des Ofenraumes, oder sämtliche Gemische
davon untereinander sowie mit anderen nicht brennbaren Gasen
verwendet werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine an der Be
schickungsöffnung (4) oder im Bereich des unteren luftseiti
gen Endes des Beschickungskanals (3) angeordnete Rohrleitung
(6) mit Düsen zur Zuführung eines kalten, unbrennbaren Gases
oder Gasgemisches.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohrleitung über eine Kühleinrichtung an die Verbrennungs
gas-Abführung der Ofenraumheizung angeschlossen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr im Bereich der Breite der Beschickungsöffnung
dicht mit Düsen beschickt ist.
8. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 bei
Öfen, die einen offenen Querschnitt aufweisen und bei denen
die brennende Ofenatmosphäre das Eindringen von Luft in den
Ofenraum verhindert, nämlich Kammeröfen, Durchstoßöfen, Dreh
herdöfen und insbesondere Preßhärteöfen.
Priority Applications (4)
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DE19863640324 DE3640324A1 (de) | 1986-11-26 | 1986-11-26 | Verfahren und vorrichtung zur gestaltung einer flammenfront an einer beschickungsoeffnung eines waermebehandlungsofens |
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---|---|
DE3640324A1 true DE3640324A1 (de) | 1988-06-09 |
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ID=6314769
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- 1987-11-18 FR FR8715946A patent/FR2607233B1/fr not_active Expired - Fee Related
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FR2607233A1 (fr) | 1988-05-27 |
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