DE2754766C2 - - Google Patents

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ziegeln aus kohlenstoffhaltigem Ton, bei dem diese in einem Brennofen wärmebehandelt werden, und der Kohlenstoff durch Oxidation entfernt wird.
Ziegel werden aus Tonen verschiedener Zusammensetzungen, je nach ihrer Herkunft, hergestellt. Tone aus Landschaften, wie Lancashire, Schottland, Yorkshire, West Midlands und London, haben einen durchschnittlichen Kohlenstoffgehalt von etwa 2,5 Gew.-%.
Ziegel werden durch ein Brennverfahren hergestellt, bei dem die Bestandteile des Tons oxidiert und zu einer homogenen Masse geformt werden. Von den Bestandteilen eines kohlen­ stoffhaltigen Tons läßt sich Kohlenstoff am einfachsten oxi­ dieren, indem er Sauerstoff aus der Luft im Brennofen auf­ nimmt und dadurch die Oxidation der anderen Bestandteile ver­ hindert, bis der gesamte Kohlenstoff ausgebrannt ist. Deshalb ist die Anwesenheit von Kohlenstoff in Tonen nachteilig, weil ein langer Zeitraum benötigt wird zum Ausbrennen der Kohle aus dem Ton während der Ziegelherstellung.
Bisher wurde Kohlenstoff aus Tonziegeln entfernt, indem man die Ziegel bei einer Temperatur von 600 bis 900°C hielt, so daß der Kohlenstoff durch den über die Ziegel streichenden Sauerstoff oxidiert wurde. Die Sauerstoffmenge in der Ofen­ atmosphäre kann jedoch so niedrig wie 2 Vol.-% sein. Deshalb wird der Kohlenstoff nur langsam entfernt, und große Luftmen­ gen müssen für eine vollständige Kohlenstoffentfernung ange­ wendet werden.
Es wurde schon vorgeschlagen, zur Beschleunigung der Entfer­ nung des Kohlenstoffs die Menge an durch den Ofen strömender Luft zu erhöhen, dies bedingt jedoch einen höheren Brennstoff­ verbrauch.
Da die Kosten für Brennstoff ständig steigen, sucht man nach Wegen, die Mengen an Brennstoff zu vermindern. Eine Vermin­ derung der verwendeten Brennstoffmenge würde sich aus einer Verminderung der Brenndauer ergeben. Die meisten Brennöfen arbeiten derzeit jedoch so wirksam, daß keine weitere Verrin­ gerung der Brennzeit in einfacher Weise erzielt werden kann.
Die Brennzeit wird begrenzt durch die Geschwindigkeit der Oxidation des Ziegelmaterials. Die Oxidationsgeschwindigkeit hängt von der Menge an Sauerstoff in der Ofenatmosphäre ab.
Der Sauerstoffgehalt in einem Brennofen variiert von Zeit zu Zeit und/oder Zone zu Zone, je nach der Art des Brennofens und der stattfindenden Reaktion. Im allgemeinen liegt ein durchschnittlicher Sauerstoffgehalt von etwa 15% vor, aber dieser kann so niedrig wie 2% während der Kohlenstoffver­ brennungsperiode betragen.
In einem Aufsatz von Robert A. Schoenlaub et al in American Ceramic Society Bulletin, 45, (3), Seiten 257 bis 259, 1966, wird über Versuche berichtet, bei denen kleine Versuchsproben von kohlenhaltigem Illitgestein in einem elektrisch aufge­ heizten Laborbrennofen gebrannt wurden, wobei bei einigen Ver­ suchen Sauerstoff in den Brennofen eingeführt wurde. Es wird berichtet, daß die Oxidationsrate in Sauerstoff fünfmal so hoch war wie in Luft. Angaben für eine Verfahrensführung in einem technischen mit Brennstoff betriebenen Brennofen sind dem Aufsatz nicht zu entnehmen.
In der GB-PS 14 22 689 wird ein Verfahren zur Herstellung von Keramik oder Tonprodukten beschrieben, bei dem ein mit Sauer­ stoff angereichertes Gas in den Brennofen eingeführt wird, um die Verbrennung des Brennstoffes zu unterhalten. Diese Zu­ fuhr von mit Sauerstoff angereichertem Gas soll vor allem in den Abschnitten des Brennzyklus erfolgen, wenn eine schnelle Erhöhung der Temperatur im Brennofen erwünscht ist, d. h. wenn sich die Struktur des Brenngutes nicht verändert. Die Zufuhr des mit Sauerstoff angereicherten Gases kann entweder dadurch erfolgen, daß es mit dem Brennstoff vorgemischt und dann dem Brennofen zugeführt wird, oder dadurch, daß es direkt in den Bereich der Brennerflamme zugeführt wird.
Selbst wenn man dieses Verfahren zum Brennen von kohlenstoff­ haltigen Tonziegeln anwenden würde, stände für die Oxidation des Kohlenstoffs in den Tonziegeln nicht ausreichend Sauer­ stoff zur Verfügung, um eine schnelle und wirksame Oxidation des Kohlenstoffs zu erreichen. Denn das mit Sauerstoff ange­ reicherte Gas wird bei diesem vorbekannten Verfahren sofern es getrennt vom Brennstoff in den Brennofen eingeführt wird, in den Bereich der Brennerflamme eingeführt, um eine höhere Flammentemperatur und damit eine schnellere Temperaturerhöhung zu erreichen. Das zugeführte Gas wird somit in der Brenner­ flamme verbrannt und steht nicht als zusätzlicher Sauerstoff für die Oxidation des Kohlenstoffgehalts des Tons zur Verfü­ gung. Außerdem werden die Brennflammen stärker konzentriert, geben mehr Wärme ab und verursachen lokalisierte überhitzte Stellen. Deshalb ist das Verfahren der GB-PS 14 22 689 nicht geeignet zum Ausbrennen von Kohlenstoff aus Kohlenstoff ent­ haltendem Ton.
In der DE-PS 61 968 wird ein Verfahren zur Herstellung poröser Backsteine beschrieben, bei dem der Ton brennbare Materialien, wie Kohle, Koks und Holz, sowie die Verbrennbarkeit erhöhender Chilesalpeter zugesetzt werden.
Aus der DE-PS 6 63 453 ist ein ähnliches Verfahren zur Herstel­ lung hochporiger keramischer Erzeugnisse bekannt, bei dem dem Ton verbrennbare Zusätze sowie sauerstoffabgebende Zusatz­ stoffe zugesetzt werden, die unter Bildung von oxydierenden und nicht-oxydierenden Gasen sich restlos zersetzen.
Der Nachteil dieser beiden Verfahren besteht darin, daß es sehr schwierig ist, einen Sauerstoffbildner auszusuchen und dessen Zersetzung so zu steuern, daß der Sauerstoff im rich­ tigen Teil des Brennzyklus freigesetzt wird. In der Praxis erfolgt der größte Teil der Kohlenstoffoxidation beim Ziegel­ herstellungsverfahren in dem Temperaturbereich von 800 bis 900°C. Die in den beiden Druckschriften genannten sauerstoff­ abgebenden Zusatzstoffe zersetzen sich jedoch bei weit niedri­ geren Temperaturen. Natriumnitrat beginnt in Luft sich bei 380°C zu zersetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei dem der Kohlen­ stoff schnell entfernt wird, ohne daß der Brennstoffverbrauch erhöht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird das im Patentanspruch 1 ange­ gebene Verfahren vorgeschlagen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das Sauerstoffniveau in dem Brennofen während der Oxidation des Kohlenstoffge­ haltes des Tones erhöht, wobei im wesentlichen der gesamte Sauerstoff zur Oxidation des Kohlenstoffs in dem Ton und nicht zur Verbrennung des Brennstoffs verwendet wird.
In einem Herdwagenofen werden die Brenner kontinuierlich während der Hitzebehandlung der Tonziegel betrieben. Der Sauerstoff kann in den Herdwagenofen an mit Abstand rund um die Brennereinlässe angeordneten Stellen eingeführt werden, die wenigstens etwa 5 cm von den Brennerflammen entfernt sind, so daß so wenig wie möglich von dem zugegebenen Sauerstoff für die Verbrennung des Brennstoffs verbraucht wird.
In Tunnelöfen liegen im allgemeinen eine Vorwärmzone, eine Brennerzone und eine Abkühlzone vor. Der Sauerstoff wird in den Brennofen mittels Lanzen eingeführt, die in der Vorwärmzone, vorzugsweise wenigstens 1 m vor den ersten Brennern in der Brennerzone einmünden, so daß so wenig wie möglich des zugegebenen Sauerstoffs für die Brennstoff­ verbrennung verwendet wird.
Die Lanzen sind für die Geschwindigkeit, mit welcher der zugegebene Sauerstoff in den Ofen eingeführt wird, entscheidend. Die Geschwindigkeit, bei welcher sicher­ gestellt wird, daß der Sauerstoff in die Ziegelsteine eindringt, muß experimentell bestimmt werden. Je kleiner die Düse an der Lanze ist, umso höher ist die Geschwindigkeit des Sauerstoffs.
Kohlenstoff reagiert mit Sauerstoff bei Temperaturen oberhalb etwa 600°C. Deshalb kann der Sauerstoff in einen Herdwagenofen eingeführt werden, sobald die Ofentemperatur etwa 600°C er­ reicht hat. Anschließend wird der gesamte Kohlenstoff in dem Ton ausgebrannt bis der Ofen eine Temperatur von etwa 925°C erreicht hat und dann hört man mit der Sauerstoffzufuhr auf.
In einem Tunnelofen werden die Tonziegel allmählich aufge­ wärmt durch die heißen Gase, die in der Brennerzone gebildet werden und im Ofen entlangströmen. Deshalb wird der Sauer­ stoff an einer oder mehreren Stellen in dem Ofen zugeführt, bei dem die Ofentemperatur wenigstens 600°C beträgt. Die Brenner­ zone hat im allgemeinen eine Temperatur von etwa 1000°C und es wird kein zusätzlicher Sauerstoff zu der Brennerzone außer dem der in der für die Verbrennung benötigten Luft enthal­ ten ist, zugegeben.
Der Sauerstoffgehalt in dem Brennofen hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Menge des verwendeten Brenn­ stoffes, der Zusammensetzung des wärmebehandelten Tons und der Geschwindigkeit mit welcher die Luft durch den Ofen strömt.
Bei einem Herdwagenofen kann der Sauerstoffgehalt durchschnitt­ lich 8 Vol.-% haben und fällt in der Kohlenstoffverbrennungs­ periode auf bis zu 2 Vol.-% ab.
Man führt den Sauerstoff in den Brennofen während der Periode der Kohlenstoffverbrennung ein, bis zu einem Sauerstoffgehalt von vorzugsweise 14 bis 18 und insbesondere 16 Vol.-%.
Der Sauerstoffgehalt in einem Tunnelofen hängt von der je­ weiligen Zone ab. Kohlenstoff wird im allgemeinen aus dem Ton in der Zone unmittelbar vor der Brennerzone ausgebrannt. Der Sauerstoffgehalt in dieser Zone kann so wenig wie 6 Vol.-% ausmachen, je nach Kohlenstoffgehalt des Tons. Vorzugsweise führt man den Sauerstoff in einer solchen Menge ein, um den Sauerstoffgehalt auf 14 bis 18, insbesondere etwa 15 Vol.-%, zu erhöhen.
Es ist offensichtlich, daß bei einem höheren Kohlenstoffge­ halt des verwendeten Tons mehr Sauerstoff benötigt wird wäh­ rend der Kohlenstoffverbrennungsperiode oder in der Kohlenstoff­ verbrennungszone, je nach Art des Ofens.
Die Geschwindigkeit, mit welcher Sauerstoff in den Brenn­ ofen eingeführt wird, hängt von Faktoren ab, wie der Zusammen­ setzung des Materials aus dem die Ziegel hergestellt werden, und dem gewünschten Sauerstoffniveau. Vorzugsweise führt man den Sauerstoff jedoch einem Herdwagenofen in einer Menge von 42,5 bis 56,6 m3/h ein. Bei Tunnelöfen kann die Zufuhrmenge zwischen 22,6 m3/h bis 56,6 m3/h, vorzugs­ weise 28,3 m3/h betragen.
Die Einführung von Sauerstoff in einen Brennofen gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Zweifachwirkung haben. Einer­ seits wird Kohlenstoff aus dem Ton schneller entfernt und zweitens unterstützt die Wärme aus der exothermen Reaktion des Kohlenstoffs mit dem Sauerstoff die Erhöhung der Temperatur im Ofen und dadurch wird für diesen Zweck weniger Brennstoff benötigt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
Fig. 1 ist eine grafische Darstellung und zeigt ein typi­ sches Temperatur/Zeit-Verhältnis während des Bren­ nens von Ton unter Bildung von Ziegeln in einem Schaukelofen.
Fig. 1a zeigt eine typische Brennereinlaßanordnung, wie sie in einem Herdwagenofen verwendet wird.
Fig. 2 stellt eine schematische Aufsicht eines Tunnelofens dar, in welcher die Sauerstoffeinlässe und die Brennergruppe eingezeichnet sind.
Fig. 3 stellt einen schematischen Ausschnitt aus dem Tun­ nelofen gemäß Fig. 2 dar und zeigt die Luftströ­ mungen innerhalb des Ofens, und
Fig. 4 ist eine grafische Darstellung, die ein typisches Verhältnis zwischen der Temperatur und der Ent­ fernung vom Ofeneingang während der Herstellung von Ziegeln in dem Tunnelofen gemäß Fig. 2 oder 3 angibt.
Bezugnehmend auf Fig. 1 werden Tonziegel in einen Herdwagen­ ofen bei etwa 200°C eingeführt. Die Tonziegel werden herge­ stellt, indem man Ton zu feinen Teilchen mahlt, die vorzugs­ weise einen maximalen Durchmesser von etwa 0,3 mm haben. Der Ton wird mit Wasser vermischt und die Mischung wird extrudiert. Der extrudierte Ton wird mittels eines Drahtes zu Ziegeln ge­ schnitten, die Ziegel werden bei 200°C getrocknet und in den Brennofen eingeführt.
Der Brennofen wird mittels eines Brenners unter Verwendung von Butangas als Brennstoff beheizt. Andere Brennstoffe, wie Naturgas, Öl, Kohle und dergleichen, können verwendet werden. Wie aus der grafischen Darstellung ersichtlich ist, wird der Ofen auf eine Temperatur von etwa 600°C über einen Zeitraum von 15 Stunden geheizt und anschließend wird Sauer­ stoff in den Ofen während eines Zeitraums von etwa 20 Stun­ den eingeleitet. Der Sauerstoff wird in den Ofen über die Brennereinlässe in Abständen von den Flammen eingeführt, so daß der eingeführte Sauerstoff nicht für den Verbrennungs­ prozeß verbraucht wird. Die Wärmeturbulenz sorgt dafür, daß der Sauerstoff durch den Ofen zirkuliert. In dem speziellen Brennofen, auf den sich die grafische Darstellung bezieht, wurde der Sauerstoff an 27 Brenneröffnungen (Fig. 1a) mittels vier Zuleitungen 3, die jeweils etwa 5 cm von der Gas- und Verbren­ nungszuleitung 2 in jedem Einlaß 1 angeordnet waren, einge­ führt.
Während dieser Zeit wird die Temperatur im Ofen auf etwa 925°C erhöht und der Kohlenstoffgehalt des Tons wird ausgebrannt. Die Ziegel werden dann bei einer Temperatur von etwa 1000°C 5 Stunden gehalten, um sicher zu sein, daß jeder Ziegel die gleiche Wärmebehandlung erfährt.
Die letzte Wärmebehandlung kann bei einer höheren Temperatur während eines kürzeren Zeitraums oder bei einer niedrigeren Temperatur während eines längeren Zeitraums erfolgen. Das Kriterium für diese anschließende Wärmebehandlung ist darin zu sehen, daß jeder Ziegel insgesamt die gleiche Wärmebehand­ lung erfährt. Die gebrannten Ziegel läßt man über einen Zeit­ raum von etwa 24 Stunden abkühlen.
Die gesamte Brennzeit betrug etwa 43 Stunden und lag somit bei weniger als der Hälfte der üblichen Brennzeiten.
Bezugnehmend auf Fig. 2 wird dort ein Tunnelofen 10 gezeigt, der vierzehn Reihen 12 an Brennern hat. Jede Reihe 12 hat zehn Brennereinlässe. Jedes Paar der Brennereinlässe 12 hat ein Gehäuse 14, durch welches Luft in den Ofen 10 mit einer Geschwindigkeit von etwa 16 m3/min geblasen wird. Für die Bren­ ner wurde Butangas als Brennstoff verwendet. An einer Stelle vor der ersten Brennerreihe ist eine Reihe von zehn Lanzen 16, durch welche Sauerstoff in den Ofen eingeführt wird. An ver­ schiedenen Stellen entlang des Ofens sind Thermopaare 18 ange­ bracht, zur Messung der Temperatur im Ofen 10.
Die Luftströmung in dem Ofen 10 wird in Fig. 3 gezeigt. Die Tonziegel werden durch die Ofenöffnung 20 in Richtung des Pfeils A in einer solchen Menge eingeführt, daß eine Ladung alle 30 bis 55 Minuten erfolgt. Die Luft strömt aus den Brennern 12 in Richtung auf den Pfeil D gegen den Eingang des Ofens 20 und durch die Ausgangsleitung 22, wodurch die Tonziegel all­ mählich beim Durchlaufen durch den Ofen erhitzt werden.
Die Tonziegel erreichen eine Maximaltemperatur in der Gegend der Brenner 12. Wenn die Ziegel die Brenner 12 passiert haben, werden sie durch Luft abgekühlt, die in Richtung des Pfeiles B aus dem Ofenauslaß 24 strömt und durch Luft, die in Rich­ tung des Pfeiles C und die mittels eines Fächers 26 eingebla­ sen wird, strömt. Die Abkühlluft entweicht durch den Auslaß 28.
In Fig. 4 wird das Verhältnis der Temperatur zur Entfernung vom Ofeneingang bei einem üblichen Ziegelherstellungsverfahren in einem Tunnelofen (gestrichelte Linie) gezeigt und bei einem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung (konti­ nuierliche Linie). Bei dem letzteren Verfahren wurde Sauer­ stoff so in den Ofen eingeführt, daß das Sauerstoffniveau auf etwa 18 Vol.-% in der Zone des Ofens erhöht wurde, in welcher die Oxidation des Kohlenstoffs stattfand.
Aus der grafischen Darstellung ist ersichtlich, daß durch die Einführung des Sauerstoffs es ermöglicht wird, die Ziegel schneller aufzuheizen, d. h., daß die Vorerhitzungszone kür­ zer ist als bei dem üblichen Verfahren. Daher erreichen die Ziegel schneller die Brennzone.
Wie in den grafischen Darstellungen gezeigt wird, läßt man die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Zie­ gel auf Umgebungstemperatur über die Gesamtlänge des Ofens abkühlen. Es ist offensichtlich, daß man die Abkühlzeit vermindern kann. Dies hat den einen Vorteil, daß die benötig­ te Ofenlänge vermindert werden kann, so daß man beim Bau eines neuen Ofens Kosten spart. Alternativ kann man aber die Geschwindigkeit, mit welcher die Ziegel durch den Ofen ge­ führt werden, erhöhen. In diesem Falle würde die Gesamtlänge des Ofens verwendet werden, wobei die Brennzone in der glei­ chen Position ist wie bei dem üblichen Verfahren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung von Ziegeln hoher Qualität, d. h. die Ziegel bis zum Kern durchgehärtet sind. Das erfindungsgemäße Verfahren er­ möglicht auch die Einsparung von Brennstoff, da weniger Brenn­ stoff benötigt wird, um den Kohlenstoff aus dem Ton zu Bren­ nen und weniger Brennstoff verwendet wird, um die Tonziegel zu erhitzen, aufgrund der exothermen Reaktion zwischen Kohlen­ stoff und Sauerstoff.
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen näher beschrieben.
Beispiel 1
Zunächst wird Ton zu feinen Teilchen mit vorzugsweise einem maximalen Durchmesser von etwa 0,3 mm zerkleinert. In den Ton wird Wasser eingemischt und die Mischung wird extrudiert. Der extrudierte Ton wird mittels eines Drahtes zu Ziegeln ge­ schnitten. Die Ziegel werden dann bei 100°C getrocknet.
Die getrockneten Ziegel werden dann in einem Herdwagenofen zum Brennen gegeben. Der Brennofen wird mittels eines Brenners, der Butan als Brennstoff verwendet, geheizt. Man heizt den Brennofen auf eine Temperatur von etwa 600°C während eines Zeitraums von 15 Stunden und anschließend führt man Sauer­ stoff (80-100% Reinheit) in den Ofen in einer Geschwindigkeit von etwa 42,5 m3/h während etwa 24 Stunden ein.
Der Sauerstoff wurde an 27 Brennereinlässen eingeblasen und zwar in allen Fällen in einer Entfernung von etwa 5 cm von der Flamme. Während dieser Zeit wird die Temperatur in dem Ofen auf etwa 925°C erhöht und der Kohlenstoffgehalt des Tons wird ausgebrannt. Anschließend werden die Ziegel 5 Stunden bei einer Temperator von etwa 1000°C gehalten, um sicherzustellen, daß jeder Ziegel die gleiche Wärmebehandlung erfährt. Die gebrannten Ziegel läßt man über einen Zeitraum von etwa 24 Stunden abkühlen.
Die gesamte Brenndauer betrug etwa 43 Stunden und in dieser Zeit wurden etwa 5,5 t Butan verbraucht, d. h. die Brennzeit betrug weniger als die Hälfte bei einem üblichen Brennverfah­ ren, bei dem man etwa 7 t Butan verbraucht hätte.
Beispiel 2
Ton wird zu feinen Teilchen mit einem maximalen Durchmesser von 0,3 mm zerkleinert und dazu wird Wasser gemischt und die Mischung wird extrudiert. Der extrudierte Ton wird mittels eines Drahtes zu Ziegeln geschnitten. Die Ziegel werden dann bei Temperaturen bis zu 100°C getrocknet.
Die getrockneten Ziegel werden dann auf Ofenwagen geladen, die in einen Tunnelofen (d. h. einen kontinuierlichen Ofen) ein­ geführt werden. Der Ofen wird an verschiedenen Stellen mittels Butan als Brennstoff, der durch Brennerlanzen, die in Gruppen angeordnet sind, eingeblasen wird, erhitzt. In der Vorheizzone werden die Ziegel nur auf eine Temperatur von etwa 850°C er­ hitzt. Sauerstoff wird in die Vorheizzone 50 m vom Ofeneingang, d. h. an einer Stelle, bei welcher die Ofentemperatur 800 bis 850°C beträgt, eingeführt.
Der Sauerstoff wird in den Ofen durch 10 Lanzen, die über die Breite des Ofens verteilt sind, in einer Menge von 28,3 m3/h bei Drücken, die zwischen 6,86 bar und 9,61 bar liegen, eingeführt.
Die sauerstoffangereicherte Luft in der Vorheizzone ermöglicht das Ausbrennen des Kohlenstoffes aus den Ziegeln innerhalb einer kürzeren Zeitspanne im Vergleich zu einem normal befeuer­ ten Ofen.
Im Vergleich zu einem normal befeuerten Ofen, wird die gesamte Brennzone 2 m vorverlegt, d. h. in Richtung des Ofeneinganges, und der Zug wird um 20% vermindert. Den Zug verwendet man, um Luft durch die Brennzone für Verbrennungszwecke zu leiten und dadurch Wärme zur Vorheizzone zu bringen.
Der Gesamteffekt der Vorverlegung der Brennzone in dem Brenn­ ofen und der Einführung des Sauerstoffs besteht in einer Ver­ minderung der Brennzeit der Ziegel. In der Vorheizzone wird eine ausreichende Temperatur bei vermindertem Zug aufrechter­ halten und dadurch wird die Kühlwirkung durch den Zug auf die Brennzone in gleicher Weise vermindert. Dies ergibt eine Einsparung an Brennstoff von mehr als 10%.

Claims (8)

1. Verfahren zur Herstellung von Ziegeln aus kohlenstoff­ haltigem Ton, bei dem diese in einem Brennofen wärmebehandelt werden, und der Kohlenstoff durch Oxidation entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß im Abstand zu den Brennerflammen Sauerstoff mittels Lanzen mit einer Geschwin­ digkeit, bei der der Sauerstoff in die Ziegel eindringt, in den Brennofen eingeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Sauerstoff bei einer Ofentemperatur von wenigstens 600°C eingeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Brennofen ein Tunnelofen ver­ wendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­ net, daß der Sauerstoff wenigstens 1 m von den ersten Brennern entfernt in die Brennerzone eingeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­ net, daß das Sauerstoffniveau in der Zone vor der Brennerzone auf 14 bis 18 Vol.-% erhöht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß das Sauerstoffniveau auf 15 Vol.-% erhöht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sauerstoff in einer Menge von 22,6 bis 56,6 m3/h eingeleitet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­ net, daß der Sauerstoff in einer Menge von 28,3 m3/h eingeleitet wird.
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