Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Holzwerk
stoffplatten nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und Vorrich
tungen zur Durchführung dieses Verfahrens nach dem Oberbegriff der
Patentansprüche 26, 30 und 87.
Solche Holzwerkstoffplatten, wie Span-, Faser-, OSB- oder MDF-
Platten, bestehen aus Holzspänen, Holzfasern, usw., die mit einem
Bindemittel beleimt sind. Bei den Bindemitteln handelt es sich
gewöhnlicherweise um Harnstoff-, Melamin- oder Phenol-Formaldehyd-
Harze. Diese Späne werden anschließend zu einem Vlies gestreut, das
in einer Presse zu einer kompakten Platte verdichtet wird. Zur
Beschleunigung des Abbindevorgangs kann während des Verpressens
Wärme zugeführt werden sowie der Bindemittellösung vor der Belei
mung der Späne ein Härter beigefügt werden.
Zur Herstellung solcher Holzwerkstoffplatten werden zunehmend
kontinuierliche Verfahren eingesetzt, bei denen anstelle der dis
kontinuierlichen Etagenpresse eine kontinuierliche Doppelbandpresse
verwendet wird. Bei diesen kontinuierlichen Verfahren wird das Vlies
während der Förderung durch die Doppelbandpresse einem Flächendruck
und gegebenenfalls Wärme ausgesetzt, so daß die Holzwerkstoffplatte
als endlose Bahn anfällt.
Da die Holzteilchen eine schlechte Wärmeleitfähigkeit besitzen, ist
es bei der Verleimung mit Bindemitteln, die mittels Wärme aushärten,
bekannt, dem Vlies in der Presse heiße Gase oder überhitzten Wasser
dampf zur Plastifizierung der Holzteilchen und zur Erwärmung des Bin
demittels zuzuführen. Ein solches Verfahren, das mit einer konti
nuierlichen Doppelbandpresse mit zwei endlos umlaufenden Preßbändern
arbeitet, wird in der DE-OS 20 58 820 beschrieben. Bei diesem Ver
fahren wird überhitzter Wasserdampf im keilförmigen Einlaufbereich
der Doppelbandpresse, in dem das Vlies kompaktifiziert wird, über
die Druckplatte und die dampfdurchlässigen Preßbänder eingeleitet.
Zur Zuführung des Wasserdampfes besitzt die Druckplatte quer zur
Durchlaufrichtung in der Doppelbandpresse reihenweise angeordnete
Düsen oder Schlitze und die Preßbänder bestehen aus einem Drahtge
flecht oder einem perforierten Stahlband.
Die DE-OS 34 11 590 zeigt ebenfalls eine mit einer Doppelbandpresse
arbeitende Anlage zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten mittels
Dampfhärtung. Bei dieser Anlage sind beidseits der Preßbänder im
Einlaufbereich der Doppelbandpresse Verteiler- und Sammelkanäle an
geordnet, von denen Düsenbohrungen zum Preßspalt abgehen. Der über
hitzte Wasserdampf wird von den Verteilerkanälen über die Düsenboh
rungen in die Längsseiten des Vlieses eingeleitet. Ein mit einer
diskontinuierlichen Etagenpresse arbeitendes Verfahren, bei dem
ebenfalls überhitzter Wasserdampf über die Preßplatten dem Vlies
zugeführt wird, ist der DE-OS-34 14 178 zu entnehmen.
Zur weiteren Erhöhung der Abbindegeschwindigkeit des Bindemittels
und damit zur Verkürzung der Preßzeit ist es ferner bekannt, dem
Bindemittel bereits vor der Beleimung der Späne Härter oder Kata
lysatoren zuzumischen. Als besonders stark reaktive Härter für
die üblicherweise verwendeten duroplastischen Bindemittel sind
starke Säuren (siehe US-PS 40 44 087) oder Basen bekannt.
Aufgrund der Steigerung der Abbindegeschwindigkeit durch den Härter
kann es zu einer unerwünschten drucklosen Voraushärtung bereits im
losen Verbund der Späne bei der Formung des Vlieses kommen. Um dem
entgegen zu wirken, werden in der Regel keine starken Härter sondern
im Gegenteil eher reaktionsträge Härter verwendet, die erst unter
Zusatz großer Wärmemengen ansprechen. Das bedingt jedoch eine ent
sprechend lange Preßzeit, die bei dem diskontinuierlichen Verfahren
zu einer geringen Fertigungsleistung führt. Bei der kontinuierlichen
Herstellung muß aufgrund der langen Preßzeit für einigermaßen be
friedigende Fertigungsleistungen eine lange und damit aufwendige
Doppelbandpresse eingesetzt werden. Die Zuführung der Wärme mittels
Wasserdampfes bringt einen hohen Feuchtigkeitsgehalt in die Holz
werkstoffplatte ein, der nachträglich durch Trocknung wieder ent
fernt werden muß. Zudem ist ein hoher Energieverbrauch zur Erzeugung
des überhitzten Dampfes nötig.
Die bekanntgewordenen, mit Wasserdampf zur Steigerung der Abbinde
geschwindigkeit arbeitenden kontinuierlichen Anlagen zur Herstellung
von Holzwerkstoffplatten weisen ebenfalls Nachteile auf. Bei der An
lage nach der DE-OS 34 11 590 wird der Wasserdampf in der Einlauf
zone über die Längskanten des Vlieses zugeführt. Da dem Diffusions
vermögen des Wasserdampfes in die Breite, d.h. quer zur Durchlauf
richtung der Anlage Grenzen gesetzt sind, können nur schmale Span
platten hergestellt werden. Eine gleichmäßige Bedampfung und da
mit gleichmäßige Aushärtung ist nicht gewährleistet und führt schon
bei relativ geringer Breite zu hohen Ausschußraten. Da nur schmale
Holzwerkstoffplatten qualitativ einwandfrei hergestellt werden kön
nen, bleibt die Ausbringungsleistung gering. Eine wirtschaftliche
Fertigung ist mit einer solchen Anlage also nicht möglich.
Die Anlage nach der DE-OS 20 58 820 läßt zwar eine gleichmäßigere
Bedampfung über die Breite der Anlage und damit auch eine gleich
mäßige Aushärtung über die Breite der Werkstoffplatte zu, jedoch
ist der Aufbau der Dampfzuführung über die Druckplatten und die
Preßbänder in das Vlies sehr aufwendig. Sind die Preßbänder durch
Rollen oder Walzen an den Druckplatten abgestützt, so laufen die
Rollen bei dieser Ausführungsform in einer Dampfatmosphäre, in
der eine sehr hohe Korrosionsgefahr für die Rollen besteht. Das für
die Rollen benötigte Schmiermittel neigt in einer Dampfatmosphäre
in der Regel zur Zersetzung und führt dadurch schon nach kurzer
Betriebszeit zu einem Fressen der Rollen. Solche Pressen haben sich
in der Vergangenheit als nicht betriebssicher erwiesen und werden
daher kaum eingesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstel
lung von Holzwerkstoffplatten anzugeben, das sowohl die Preßzeit
stark verkürzt als auch die Wärmezufuhr verringert. Bei einem mit
einer Doppelbandpresse arbeitendem, kontinuierlichen Verfahren soll
dadurch der Einsatz von kürzeren Doppelbandpressen möglich werden.
Das zur Lösung dieser Aufgabe dienende Verfahren wird durch die im
Kennzeichen des Patentanspruchs 1 beschriebene technische Lehre ver
mittelt und zur Durchführung dieses Verfahrens dienende Vorrichtun
gen im Kennzeichen der Patentansprüche 26, 30 und 87 angegeben.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß keine oder eine stark verringerte Dampferzeugung statt
finden muß, so daß die diesbezüglichen Energiekosten zumindest
stark verringert werden. Da die Preßzeit gegenüber herkömmlichen
kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Anlagen sehr stark ver
kürzt wird, steigt die Fertigungsleistung der Anlage. Bei dem Ein
satz der erfindungsgemäßen Doppelbandpresse kann die Gas- oder Dampf
atmosphäre von den Rollen getrennt werden, so daß weder die Gefahr
der korrosiven Zerstörung der Rollen oder weiterer Bauteile der Dop
pelbandpresse noch die Gefahr der Zersetzung des Schmiermittels mit
einer gleichzeitigen Beeinträchtigung von dessen Schmierfähigkeit
besteht.
Bisherige Doppelbandpressen zur kontinuierlichen Herstellung von
Holzwerkstoffplatten waren in der Regel zwischen 16 und 25 mtr.
lang. Durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die
Länge der Doppelbandpresse bei gleicher Produktionsleistung auf ca.
4,6 mtr. verkürzt werden. Sowohl die Investitionskosten als auch die
Betreibungskosten für eine solche Doppelbandpresse werden dadurch
sehr viel geringer. Zugleich steigt die Betriebssicherheit der
gesamten Anlage.
Weiterhin läßt sich vorteilhafterweise die Aushärtung der Holzwerk
platten mit Hilfe der Konzentration des sauren oder basischen Gases
dosiert steuern.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand mehrerer bevorzugter
Ausführungsbeispiele für die Vorrichtungen zur Durchführung des
Verfahrens, die in den Zeichnungen dargestellt sind, im folgenden
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtansicht einer Vorrichtung zur kontinuierlichen
Herstellung von Holzwerkstoffplatten,
Fig. 2 schematisch eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
arbeitende Doppelbandpresse,
Fig. 3 einen Schnitt in Längsrichtung durch den Einlaufbereich
einer Doppelbandpresse,
Fig. 4 einen Schnitt in Längsrichtung durch den Auslaufbereich
einer Doppelbandpresse,
Fig. 5 den Abstandshalter für die Preßbandanordnung in der
Doppelbandpresse in einem Längsschnitt,
Fig. 6 den Abstandshalter in einer weiteren Ausführungsform,
Fig. 7 einen Querschnitt durch das Zuführteil für den sauren Härter
im Einlaufbereich der Doppelbandpresse,
Fig. 8 eine das erfindungsgemäße Verfahren verwirklichende
Doppelbandpresse in einer weiteren Ausführungsform,
Fig. 9 einen Schnitt in Querrichtung durch eine Vorrichtung zur
diskontinuierlichen Herstellung von Holzwerkstoffplatten,
Fig. 10 den Abstandshalter in einer anderen Ausführungsform,
Fig. 11 einen Schnitt in Längsrichtung durch den Einlaufbereich in
einer Doppelbandpresse in einer weiteren Ausführungsform,
Fig. 12 schematisch eine senkrecht gestellte, nach dem erfindungsge
mäßen Verfahren arbeitende Doppelbandpresse,
Fig. 13 einen Schnitt durch den Verdichtungskolben in Querrichtung
in geschlossenem Zustand,
Fig. 14 einen Schnitt durch den Verdichtungskolben in offenem
Zustand und
Fig. 15 einen Schnitt durch den Einlaufbereich einer senkrecht ge
stellten Doppelbandpresse mit Mehrlagenbandpaketen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl mit kontinuierlich arbei
tenden Anlagen zur Herstellung von endlosen Holzwerkstoffplatten-
Bahnen als auch mit diskontinuierlichen Anlagen zur Herstellung von
Holzwerkstoffplatten mit Fixmaßen durchgeführt werden. Kontinuier
liche Verfahren arbeiten in der Regel mit einer Doppelbandpresse,
während diskontinuierliche Verfahren Ein- oder Mehretagenpressen
verwenden.
Eine solche nach dem erfindungsgemässen Verfahren arbeitende Anlage
zur kontinuierlichen Herstellung von Spanplatten ist in Fig. 1
gezeigt. Die Holzspäne werden in vor der Doppelbandpresse angeord
neten Vorrichtungen aufbereitet, vorbehandelt und mit härterfreiem
Bindemittel beleimt. Solche Vorrichtungen sind an sich bekannt und
in der Zeichnung deshalb nicht gezeigt. Diese beleimten Holzspä
ne werden über eine Rohrleitung 2 einer Formstation 3 zugeführt.
Die Formstation 3 ist über dem in der Zeichnung rechts liegenden
Ende eines Förderbandes 6 angeordnet, das über zwei Umlenkwalzen
4 und 5 geschlungen ist und sich kontinuierlich in Pfeilrichtung
auf die Doppelbandpresse 1 zu bewegt. In der Formstation 3 werden
die beleimten Holzspäne auf das Förderband zu einem aus einem
Spänekuchen 7 bestehenden Vlies gestreut. Die Streuung kann dabei
so erfolgen, daß ein mehrschichtiger Spänekuchen entsteht, bei
spielsweise ein dreischichtiger Spänekuchen, bei dem die Deck
schicht aus feinen Spänen und die Mittelschicht aus groben Spänen
besteht.
Der Spänekuchen 7 wird mit dem Förderband 6 in Pfeilrichtigung auf
die Doppelbandpresse 1 zu transportiert. Zwischen der Formstation 3
und der Doppelbandpresse 1 können noch weitere an sich bekannte und
in der Zeichnung daher nicht eingezeichnete Vorrichtungen angeordnet
sein. Solche Vorrichtungen können beispielsweise Kontrollwaagen, mit
denen das Flächengewicht des Spänekuchens gemessen wird, Vorpreßein
richtungen, usw. sein. An dem in der Zeichnung links liegendem Ende
des Förderbandes 6, direkt bei der Umlenkwalze 4, ist ein Überga
beblech 8 angeordnet, das den Spänekuchen 7 vom Förderband 6 in die
Einlaufzone der Doppelbandpresse 1 leitet.
Beim Einlauf in die Doppelbandpresse 1 wird der Spänekuchen 7 unter
Druckeinwirkung kontinuierlich bis auf die Enddicke der Spanplatte
verdichtet. Während der Verdichtungsphase wird ein Härter für das
Bindemittel, mit dem die Holzspäne beleimt sind, in gasförmiger Form
oder in einer binären Phase mit einem gasförmigen Trägermittel in
nerhalb der Doppelbandpresse 1 den Oberflächen des Spänekuchens 7
zugeführt. Dieses Gas dringt über die Oberflächen in den Spänekuchen
7 ein, da dieser während der Verdichtungsphase noch eine geringe
Dichte besitzt. Für die üblicherweise bei der Herstellung von Span
platten verwendeten duroplastischen Bindemittel, wie Harnstoff- oder
Melamin-Formaldehyd-Harze, wirken starke anorganische oder organi
sche Säuren als besonders schnelle Härter, die die Aushärtereaktion
des Harzes stark beschleunigen. Solche Säuren sind beispielsweise
Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Ameisensäure, Essigsäure,
Maleinsäure u.dgl. Für die alternativ bei der Spanplattenherstel
lung verwendeten Phenol-Formaldehyd- oder Resorcinharze als Binde
mittel wirken anorganische Basen als schnelle Härter. Ein solcher
basischer Härter ist beispielsweise Ammoniak. Zur weiteren Beschleu
nigung der Aushärtereaktion kann sowohl mit dem Gas als auch über
Wärmeleitung in der Doppelbandpresse 1 dem Bindemittel noch Wärme
zugeführt werden. Nach der Verdichtungsphase folgt in der Doppel
bandpresse 1 dann eine Mittel- und Niederdruckphase, in der der Spä
nekuchen unter Flächendruck zur Spanplattenbahn aushärtet. In der
Doppelbandpresse 1 kann dem Auslauf zugeordnet eine Kühlzone vor
handen sein, so daß die Spanplattenbahn bereits in der Doppelband
presse 1 unter Wirkung des Flächendrucks abgekühlt wird. Die Span
plattenbahn 9 verläßt anschließend die Doppelbandpresse 1 mit
gleichförmiger Geschwindigkeit und wird in den hinter der Doppel
bandpresse 1 folgenden Anlagenteilen weiterbearbeitet. Falls erfor
derlich kann die Spanplattenbahn 9 dann eine weitere, in der Zeich
nung nicht gezeigte Kühleinrichtung zur weiteren Abkühlung durch
laufen. Anschließend wird die Spanplattenbahn 9 in einer Schleif
station 10 auf das Fertigmaß geschliffen. Dann wird die Spanplatten
bahn 9 in einer Querschneidestation 11 in einzelne Spanplatten 12
der gewünschten Größe unterteilt, die zum Abtransport auf Paletten
in einer Stapeleinrichtung 13 gestapelt werden.
Der gesamte Verfahrensablauf in der in Fig. 1 gezeigten Anlage,
also die Streuung des Spänekuchens 7 in der Formstation 3, die Vor
gabe und Konstanthaltung der Prozeßparameter der Doppelbandpresse
1 und die Aufteilung der Spanplattenbahn 9 in einzelne Platten wird
von einem Rechner, der im Schaltschrank 14 angeordnet ist, gesteuert.
Zur Eingabe der Parameter durch den Benutzer dient das Datenterminal
15. Selbstverständlich kann der Rechner im Schaltschrank 14 auch an
einen externen Host-Rechner, der sich beispielsweise in der Zentral-
EDV befindet, angeschlossen sein, um eine Steuerung der Produktion
und Rückmeldung der Produktionsdaten zur weiteren Auswertung direkt
von der Zentrale aus zu ermöglichen.
In Fig. 2 ist die Doppelbandpresse 1 zur kontinuierlichen Herstel
lung von Spanplatten schematisch dargestellt. Die Doppelbandpresse
1 besitzt vier in Lagerbrücken 16, 17 drehbar gelagerte Umlenktrom
meln 18, 19, 20, 21. Um jeweils zwei dieser Umlenktrommeln 18, 19
bzw. 20, 21 ist eine aus jeweils zwei Preßbändern bestehende Preß
bandanordnung 22 bzw. 23 herumgeführt, die näher in Fig. 3 darge
stellt ist. Die Umlaufrichtung der Preßbandanordnung 22, 23 ist
durch Pfeile in den Umlenktrommeln 18 und 21 angegeben. Der Späne
kuchen 7 wird zwischen den Preßbandanordnungen 22 und 23 durch die
Doppelbandpresse 1 hindurchgeführt. Dabei wird der Spänekuchen 7
zuerst in einer keilförmigen Einlaufzone 24 verdichtet, dann durch
eine Mitteldruckreaktionszone 25 mit konstanter Spaltbreite und
anschließend durch eine Niederdruckformhaltezone 26 geführt, so
daß schließlich die Spanplattenbahn 9 an den Umlenktrommeln 19
und 20 die Doppelbandpresse 1 verläßt. Der in den einzelnen Zonen
24, 25 und 26 über Druckplatten 27, 28 und 29 ausgeübte Druck kann
je nach Erfordernis des Spänekuchens und der Harzsorte für die Be
leimung der Späne gewählt werden. Die vom Spänekuchen 7 ausgeübten
Reaktionskräfte werden über die Druckplatten 27, 28, 29 und von
mit diesen verbundenen Stützträgern 30 in das nur schematisch an
gedeutete Pressengestell übertragen. Die Ausbildung des Pressen
gestells ist aus der DE-OS 32 34 082 bekannt und braucht hier nicht
näher erläutert zu werden.
Der Aufbau der Druckplatten 27, 28 ist in Fig. 3 näher erläutert
zu sehen. Die Druckplatte 27 ist der Umlenktrommel 18 bzw. 21 zu
keilförmig ausgebildet und paßt sich so der Gestalt der keilför
migen Einlaufzone 24 an. Die Druckplatte 28 für die Mitteldruck
reaktionszone 25 besitzt einen im wesentlichen rechteckigen Quer
schnitt. Zwischen den Druckplatten 27, 28 und dem Innenband 31
der aus Innenband 31 und Außenband 32 bestehenden Preßbandanord
nung 22 bzw. 23 ist ein Rollenbett angeordnet, das den Preßdruck
von den Druckplatten 27, 28 auf die Preßbandanordnung 22 bzw. 23
überträgt. Das in der Doppelbandpresse 1 ortsfest angeordnete Rol
lenbett besteht aus versetzt angeordneten, mittels Lagernadeln 34
auf Wellen 35 gelagerten Rollen 33. Die Wellen 35 sind in Lager
leisten 36 befestigt, die wiederum an ihrer dem Innenband 31 ab
gewandten Seite in der Druckplatte 27 bzw. 28 befestigt sind. Die
weitere Ausbildung eines solchen Rollenbettes kann im übrigen nach
der DE-OS 31 23 291 oder der DE-OS 33 04 754 erfolgen. In den Druck
platten 27, 28 sind querverlaufende Bohrungen 37 angebracht, durch
die Thermoöl geleitet werden kann, falls eine Erwärmung der Druck
platten 27, 28 gewünscht wird.
In der Niederdruckformhaltezone 26 kann ebenfalls zwischen der
Druckplatte 29 und dem Innenband 31 ein solches Rollenbett ange
bracht sein. Alternativ kann hier jedoch auch eine Druckkammer
38 vorgesehen sein (siehe Fig. 4). Zu den Seiten ist diese Druck
kammer 38 von einer Gleitflächendichtung 39 begrenzt, die ohne
Unterbrechung rings um den Rand der Druckkammer 38 herum verläuft.
Die Gleitflächendichtung 39 sitzt in einer Nut 40 in der Druckplatte
29 und wird vom Nutgrund der Nut 40 her mit einem Druckmittel, das
auf eine an der Gleitflächendichtung 39 anliegende O-Ringschnur 41
einwirkt, beaufschlagt, so daß die Gleitflächendichtung mit einer
Fläche fest gleitend auf dem Innenband 31 aufliegt. In der Druck
kammer 38 ist ein unter Druck setzbares fluides Druckmedium ein
gebracht, das den Preßdruck auf die Preßbandanordnung 22 bzw.
23 ausübt. Da im allgemeinen in der Mitteldruckreaktionszone 25
keine weitere Verdichtung des Spänekuchens 7 mehr stattfindet, kann
auch dort, falls gewünscht, anstelle des Rollenbettes zwischen der
Druckplatte 28 und dem Innenband 31 eine solche Druckkammer 38
angebracht sein.
Wie in Fig. 3 zu sehen ist, besitzen das Innenband 31 und das
Außenband 32 der Preßbandanordnung 22 bzw. 23 einen Abstand von
einander. Dieser Abstand wird von Abstandshaltern 42, die auf dem
Außenband 32 befestigt sind und quer über die Breite des Außen
bandes 32 reichen, konstant gehalten. Zwischen jeweils zwei Ab
standshaltern 42 entsteht dadurch ein Hohlraum, der von den
Abstandshaltern 42 sowie der Außenseite des Innenbandes 31 und
der Innenseite des Außenbandes 32 gebildet wird. Dieser Hohlraum
reicht über die Breite der Preßbandanordnung 22 bzw. 23 und bil
det somit einen querverlaufenden Kanal 43.
Der Abstandshalter 42 ist in Fig. 5 näher zu sehen. Er besteht aus
zwei im Querschnitt L-förmigen Leisten 44, die so angeordnet sind,
daß die längeren Schenkeln des L′s einander gegenüberliegen und
einen Abstand zueinander besitzen. Die kürzeren Schenkel des L′s
sind mit der Innenseite des Außenbandes 32 durch eine Schweißnaht
48 verbunden. In die durch den Abstand der beiden längeren Schen
keln der L-förmigen Leisten 44 gebildete Nut ist eine Gleitleiste
45 eingeklemmt. Diese Gleitleiste 45 berührt mit ihrer Schmalfläche
jeweils das Innenband 31 und das Außenband 32. Die Höhe der Gleit
leiste 45 wird gerade so groß wie der gewünschte Abstand zwischen
Innen- und Außenband gewählt. Im Bereich der Umlenktrommeln 18, 19,
20, 21 und dem Übergangsbereich zwischen der Mitteldruckreaktions
zone 25 und Einlaufzone 24 entsteht eine geringe Relativgeschwin
digkeit zwischen dem Innenband 31 und dem Außenband 32. Dadurch
gleitet die Gleitleiste 45 mit ihrer Schmalfläche an der Außensei
te des Innenbandes 31. Um die entstehenden Reibungskräfte dabei so
gering wie möglich zu halten, wird die Gleitleiste aus einem Kunst
stoff mit guten Gleiteigenschaften hergestellt. Dafür eignen sich
beispielsweise Polyimide.
Eine andere Ausführungsform für die Gleitleiste zeigt der in Fig. 5
rechts angeordnete Abstandshalter 42. Die Gleitleiste besteht dort
aus einem Metallkörper 46, auf dessen dem Innenband 31 zugeordneten
Schmalfläche eine Gleitfläche 47 aufgebracht ist. Diese Gleitfläche
47 besteht aus einer Trockengleitschicht, beispielsweise aus porös
aufgesinterter Zinnbronze, deren Poren mit Polytetraflouräthylen
oder Graphit ausgefüllt sind. Aufgrund der guten metallischen Wärme
leitfähigkeit von solchen Trockengleitschichten eignet sich eine
solche Ausführungsform insbesondere, wenn eine Wärmeübertragung von
der Druckplatte auf das Innenband, vom Innenband auf das Außenband
und vom Außenband auf den Spänekuchen gewünscht wird. Zur weiteren
Verminderung der Reibung zwischen der Gleitleiste 45 und der Außen
seite des Innenbandes 31 kann zusätzlich eine Schmierung dieser
Flächen vorgesehen sein. Selbstverständlich können die L-förmigen
Leisten 44 auch mit der Außenseite des Innenbandes 31 verschweißt
sein, so daß die Gleitleiste 45 bzw. 47 auf der Innenseite des
Außenbandes 32 gleitet.
Eine weitere Ausführungsform für die Abstandshalter ist in Fig. 6
gezeigt. Dort bestehen die Abstandshalter aus einem einzigen Form
teil 49, das mit dem Innenband 31 verbunden ist. Dieses Formteil
49 besteht aus einer Metall-Gummmi-Verbindung und eignet sich beson
ders, wenn für die Verpressung des Spänekuchens keine Wärme von
den Druckplatten 27, 28 über die Preßbandanordnung 22, 23 auf den
den Spänekuchen 7 zugeführt werden muß. Das Formteil 49 ist auf
der Außenseite des Innenbandes 31 befestigt und besitzt nebenein
anderliegende Stege 50, deren Höhe gerade dem Abstand zwischen In
nenband 31 und Außenband 32 entspricht. Zwischen jeweils zwei Ste
gen 50, die quer über die Breite der Preßbandanordnung 22, 23
verlaufen, befindet sich ein querverlaufender Kanal 51, der der
Innenseite des Außenbandes 32 zu offen ist. Die Stege 50 sind
entlang dem dem Innenband 31 zugewandten Nutgrund des Kanals 51
miteinander verbunden.
Der Abstandshalter in nochmals einer anderen Ausführungsform ist in
Fig. 10 gezeigt. Zwischen Innenband 31 und Außenband 32 der Preßband
anordnungen 22, 23 ist ein Stützband 78 angeordnet, das wellen- oder
in etwa sinusartig verformt ist, so daß sich nebeneinanderliegende
Erhöhungen 79 und Vertiefungen 80 mit jeweils derselben Höhe ab
wechseln. Das Stützband 78 wird lose zwischen dem Innenband 31 und
Außenband 32 geführt. Alternativ kann es auch entweder am Außenband
32 mittels Punktschweißungen 81 an den Vertiefungen 80, wie sie in
Fig. 10 gezeigt sind, oder mittels Punktschweißungen an den Erhöhun
gen 79 (in Fig. 10 nicht gezeigt) am Innenband 31 befestigt sein. In
den Erhöhungen 79 und Vertiefungen 80 entstehen dadurch querverlau
fende Kanäle 82 und 83, wobei die in den Erhöhungen 79 angeordneten
querverlaufenden Kanäle 83 dem Außenband 32 zu offen sind. Die quer
verlaufenden Kanäle 82 und 83 sind untereinander mit Bohrungen 84
verbunden.
Gemäß dem erfindungsgemässen Verfahren wird in der keilförmigen
Einlaufzone 24, in der die Verdichtungsphase des Spänekuchens 7
abläuft, ein saurer oder basischer Härter für das Bindemittel, mit
dem die Späne des Spänekuchens 7 beleimt sind, in gasförmiger Phase
oder in einer binären Phase mit einem gasförmigen Trägermittel zu
geführt. Dazu ist wie in Fig. 1 schematisch angedeutet, ein Zuführ
teil 52 für den Härter links und rechts an der Seite der Doppelband
presse 1 entlang der keilförmigen Einlaufzone 24 angeordnet. Dieses
Zuführteil 52 ist im Schnitt in Fig. 7 zu sehen. Dabei kann das
Zuführteil 52 aus zwei getrennten Teilen 52 a und 52 b für die obere
und untere Preßbandanordnung 22, 23 bestehen, wie in Fig. 7 links
gezeigt, oder aus einem einzigen Teil 52, wie in Fig. 7 rechts zu
sehen ist. Das einstückig ausgebildete Zuführteil 52 besitzt den
Vorteil, daß die Einlaufzone 24 seitlich abgedichtet ist.
Das Zuführteil 52, 52 a, 52 b umfaßt den seitlichen Randbereich der
beiden Preßbandanordnungen 22 und 23, die seitlich etwas über die
Rollen 33 des Rollenbettes hinausstehen. In dem Zuführteil 52 be
findet sich sowohl im Bereich der Preßbandanordnung 22 als auch der
Preßbandanordnung 23 eine Ausnehmung 53, deren Höhe etwas größer
als der Abstand des Innenbandes 31 vom Außenband 32 und deren Tiefe
etwas größer als der überstehende Teil der Preßbandanordnung 22, 23
ist. An der vertikalen Wand der Ausnehmung 53 ist ein Dichtelement
54 angebracht, das unter leichtem Druck die Ränder des Innenbandes
31 und des Außenbandes 32 berührt, sowie den Rand des querverlau
fenden Kanals 43, 51 abdeckt. Das Dichtelement besteht aus einem
Metall-Gummi-Element, beispielsweise aus Viton. An den horizonta
len Wendungen der Ausnehmung 53 befinden sich zwei Trockengleit
flächen 55, 56, wobei die Trockengleitfläche 55 auf dem überste
henden Rand der Innenseite des Innenbandes 31 und die Trockengleit
fläche 56 auf dem überstehenden Rand der Außenseite des Außenban
des 32 gleitet. Die Trockengleitflächen können aus einer Kupfer-
Metall-Matrix bestehen, in deren Poren Graphit eingelagert ist
oder aus Zinn-Bronze. Durch die Trockengleitflächen 55, 56 sowie
das Dichtelement 54 sind die zwischen den sich bewegenden Preß
bandanordnungen 22, 23 angeordneten querverlaufenden Kanäle 43,
51 in der keilförmigen Einlaufzone 24 dynamisch gegen das Zuführ
teil 52 abgedichtet. Im Zuführteil 52 verläuft eine Sammelleitung
57 in Längsrichtung, d.h. in Vorlaufrichtung des Spänekuchens 7,
von der in Längsrichtung hintereinanderliegend, in Querrichtung
verlaufende Bohrungen 58 in Richtung auf die Preßbandanordnung 22,
23 abgehen. Mit Querrichtung ist dabei die in der Preßbandebene
liegende, senkrecht auf die Vorlaufrichtung des Spänekuchens 7
stehende Richtung bezeichnet. Diese Bohrungen 58 gehen durch das
Dichtelement 54 hindurch. Der saure oder basische Härter in Gasform
bzw. mit einem gasförmigen Trägermittel wird über die Sammelleitung
57 in das Zuführteil 52 eingeführt. Von der Sammelleitung 57 gelangt
der Härter dann über die Bohrungen 58 in die Kanäle 43, 51 sobald
eine Bohrung 58 in den Kanal 43, 51 an der sich bewegenden Preß
bandanordnung mündet. Die Kanäle 43, 51 werden damit, solange sie
sich in der keilförmigen Einlaufzone 24 befinden, dynamisch mit
dem den Härter enthaltenden Gas gefüllt. Im Außenband 32 sind in
Längs- und Querrichtung nebeneinanderliegend, verteilte Öffnun
gen 59 angebracht, durch die der gasförmige Härter bzw. das den
Härter transportierende Trägergas zur Oberfläche des Spänekuchens 7
hindurchtreten und in diesen eindringen kann. Da der Spänekuchen 7
in der keilförmigen Einlaufzone 24 noch nicht vollständig verdichtet
ist, kann das Gas bis zur Mitte des Spänekuchens 7 vordringen und
die Reaktion des Bindemittels, mit dem die Späne beleimt sind, in
Gang setzen und dessen Aushärtung beschleunigen.
Die für das Bindemittel verwendeten duroplastischen Harze gestatten
in der Regel eine weitere Beschleunigung der Aushärtung durch Zu
führung von Wärme. Als Trägermittel für diese Wärme kann vorteil
hafterweise das Gas selbst verwendet werden. Führt man den Härter
in gasförmiger Phase zu, so kann das Härtergas, bevor es in die Ka
näle 43, 51 eingeleitet wird, erhitzt werden. Wird der Härter in bi
närer Phase mit einem gasförmigen Trägermittel zugeführt, so kann
dieses gasförmige Trägermittel entsprechend erwärmt sein. Als ein
solches gasförmiges Trägermittel kann ein gegenüber dem sauren oder
basischen Härter neutrales, d.h. mit diesem nicht reagierendes Gas
verwendet werden, wie Luft oder ein Edelgas. Weiter geeignet als
gasförmiges Trägermittel ist Wasserdampf, der überhitzt sein kann.
Soll noch weitere zusätzliche Wärme auf den Spänekuchen zugeführt
werden, so können die Preßbänder 31, 32 erwärmt sein, so daß über
Wärmeleitung von dem mit dem Spänekuchen 7 im Kontakt stehenden
Außenband 32 Wärme auf den Spänekuchen 7 übertragen wird. In dem
der Preßbandanordnung 22 zugeordneten Teil des Zuführteils 52 a
ist eine weitere Ausführungsform für die Zuführung des Härters in
den Kanal 43, 51 gezeigt. Von der Sammelleitung 63 für den Härter
gehen Bohrungen 60 vertikal nach unten durch die Trockengleitflä
che 62 hindurch. In diesem Bereich des Innenbandes 31 der Preß
bandanordnung 22 sind als Schlitze ausgebildete Einlaßöffnungen
61 vorhanden, so daß der Härter dynamisch in die Kanäle 43, 51
eintreten kann.
Die Öffnungen 59 im Außenband 32, durch die der gasförmige Härter
bzw. das den Härter transportierende Trägergas aus den Kanälen 43,
51 in den Spänekuchen 7 eindringt, werden in Quer- und Längsrich
tung in zweckmässigem Abstand, der sich nach der pro Zeiteinheit
benötigten Härtermenge berechnet, angeordnet. Die Öffnungen 59
können dabei als Bohrungen ausgeführt sein. Als besonders vor
teilhaft haben sich in Längsrichtung verlaufende Schlitze erwie
sen, deren Breite in Querrichtung ca. 0,1 bis 0,2 mm beträgt. Die
se Schlitze besitzen einen trapezförmigen Querschnitt, dessen Ver
jüngung der Außenseite des Außenbandes 32 zugeordnet ist, wie in
Fig. 6 mit dem Bezugszeichen 64 gezeigt. Der trapezförmige Quer
schnitt der Öffnung 64 wirkt als auf den Spänekuchen 7 zugerichte
te Düse für den Härter. Solche Schlitze lassen sich mit Hilfe eines
Lasers in das Außenband 32 einbringen. Aufgrund dieser Öffnungen
59, 64 bleiben nach dem Verpressen auf der Spanplatte noch leichte
Grate stehen, die aus aufgerichteten Spänen bestehen. Diese Gra
te werden in der Schleifstation 10, nachdem die Spanplattenbahn
9 die Doppelbandpresse 1 verlassen hat mit Hilfe eines Schleif
bandes entfernt (siehe Fig. 1).
Die Öffnungen 59, 64 können sich mit der Zeit durch Harzreste aus
dem Spänekuchen 7 zusetzen. Um dies zu verhindern werden die Öff
nungen 59, 64 im Außenband 32 der Preßbandanordnung 22, 23 nach
Verlassen der Niederdruckformhaltezone 26, sobald sich die Span
plattenbahn 9 von der Preßbandanordnung am Auslauf getrennt hat,
gesäubert. Dazu kann eine mit Zähnen bestückte Walze 65 dienen (in
Fig. 4 schematisch angedeutet). Die Zähne 66 der Walze 65 sind
in demselben Abstand wie die Öffnungen 59, 64 auf dem Außenband 32
angeordnet. Die Zähne 66 greifen daher in diese Öffnungen 59, 64
ein und stossen Harzreste, die sich in diesen Öffnungen 59, 64
befinden, heraus. Durch den Eingriff der Zähne 66 in die Öffnungen
59, 64 wird die Walze 66 durch die Bewegung der Preßbandanordnung
22, 23 mitgenommen, so daß die Walze 65 keinen eigenen Antrieb
benötigt. Die Harzreste, die durch die Zähne 66 in die Kanäle 43, 51
gestoßen werden, können aus diesen mittels eines Absaugteils, das
genau wie das Zuführteil 52 a,b in Fig. 7 aufgebaut ist, entfernt
werden. Das Absaugteil ist am Auslauf der Doppelbandpresse hinter
der Walze 65 angebracht. Die Sammelleitung 57, 63 ist an Unterdruck
angeschlossen, so daß die Harzreste über die Bohrungen 58, 60 und
die Sammelleitung 57, 63 aus den Kanälen 43, 51 abgesaugt werden.
Wird zur Schmierung der Rollen 33 in der keilförmigen Einlaufzone 24
ein gegenüber dem sauren oder basischen Härter inertes Schmiermittel
verwendet, so kann die Ausbildung der Doppelbandpresse etwas verein
facht werden. Der Einlaufbereich einer solchen vereinfachten Doppel
bandpresse ist in einem Schnitt in Längsrichtung in Fig. 11 zu sehen.
Die obere und untere Preßbandanordnungen bestehen in diesem Fall aus
je einem einfachen Preßband 85, das mit Öffnungen 86 versehen ist.
Die Druckplatten 27 in der keilförmigen Einlaufzone 24 sind mit Ka
nälen 87 versehen, durch die der saure oder basische Härter in gas
förmiger Phase oder einer binären Phase mit einem gasförmigen Trä
germittel von außen in die Doppelbandpresse zugeführt wird. Von den
Kanälen 87 gehen Zuleitungen 88 ab, die den Härter von den Kanälen
87 auf das Rollenbett leiten, von wo aus der Härter über die Rollen
und die Öffnungen 86 auf die Oberflächen des Spänekuchens geleitet
wird. Von den Oberflächen dringt der Härter dann in den Spänekuchen
ein und beschleunigt die Aushärtereaktion des Bindemittels im Späne
kuchen. Ein Zuführteil 52 für den Härter, wie es weiter oben be
schrieben wurde, erübrigt sich hier. Weiter werden bei dieser Aus
führungsform vorteilhafterweise die Kosten für ein zweites Preß
band und die Abstandshalter eingespart.
Eine Doppelbandpresse zur kontinuierlichen Herstellung von Span
plattenbahnen ist in einer weiteren Ausführungsform in Fig. 8
zu sehen. Diese Doppelbandpresse 67 ist ähnlich wie diejenige in
Fig. 2 aufgebaut, jedoch ist die untere Preßbandanordnung 68 in
der keilförmigen Einlaufzone 24 gegenüber der oberen Preßband
anordnung 69 etwas vorgezogen, so daß der in der Zeichnung rechts
liegende Teil der unteren Preßbandanordnung 68 außerhalb der
Verkleidung 70 der gesamten Doppelbandpresse 67 vorsteht. Über
diesem vorstehenden Teil der unteren Preßbandanordnung 68 befindet
sich die Streustation 3, in der die härterfrei beleimten Späne zu
einem Spänekuchen 7 auf der unteren Preßbandanordnung 68 gestreut
werden. Der Spänekuchen 7 wird anschließend mit der kontinuierlich
vorlaufenden unteren Preßbandanordnung in die keilförmige Einlauf
zone 24 transportiert, wo während der Verdichtungsphase gemäß dem
erfindungsgemässen Verfahren der saure oder basische Härter gas
förmig oder in einer binären Phase mit einem gasförmigen Träger
mittel zugeführt wird.
Die in Fig. 2 und Fig. 8 gezeigten keilförmigen Einlaufzonen 24 in
die Doppelbandpresse sind oben und unten symmetrisch ausgebildet,
d.h. sie laufen jeweils mit demselben Winkel zu. Selbstverständlich
können der obere und untere Winkel des Einlaufkeils auch unter
schiedlich sein. Es ist auch möglich nur die obere oder untere
Seite der Einlaufzone keilförmig mit einem Winkel auszubilden.
Eine weitere Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens, bei dem die Doppelbandpresse senkrecht gestellt ist, wird
in Fig. 12 gezeigt. Die Doppelbandpresse 89, deren Längsachse verti
kal steht, besitzt sechs Umlenktrommeln 90, 91, 92, 93, 94, 95, wo
bei jeweils drei Umlenktrommeln einer Preßbandanordnung zugeordnet
sind und zwar die Umlenktrommeln 90, 91, 92 der Preßbandanordnung 96
der in der Zeichnung links liegenden Doppelbandhälfte 103 und die
Umlenktrommeln 93, 94, 95 der Preßbandanordnung 97 der rechten Dop
pelbandhälfte 104. Die Umlenktrommeln 90, 91, 92 und 93, 94, 95
sind im wesentlichen an den Eckpunkten eines Dreiecks angeordnet
und drehen sich entsprechend den Pfeilen in der Zeichnung. Die über
die Umlenktrommeln 90, 91, 92 und 93, 94, 95 laufende Preßbandan
ordnungen 96 und 97, die mittels Hydraulikzylindern 98 gespannt wer
den, besitzen somit einen horizontalen Abschnitt 99 und einen verti
kalen Abschnitt 100, der der keilförmigen Einlaufzone 24, der Mit
teldruckreaktionszone 25 und der Niederdruckformhaltezone 26 zuge
ordnet ist.
Auf den horizontalen Abschnitt 99 der linken Doppelbandhälfte 103
und der rechten Doppelbandhälfte 104 wird durch Streustationen 101
jeweils eine Hälfte 102 a und 102 b des Spänekuchens gestreut. Die
Hälfte 102 a wird mit der vorlaufenden Preßbandanordnung 96 in hori
zontaler Richtung nach rechts und die Hälfte 102 b mit der Preßband
anordnung 97 nach links transportiert und an den Umlenktrommeln 92
und 95 in vertikaler Richtung nach unten abgelenkt. Im Bereich die
ser Umlenktrommeln 92 und 95 treffen die beiden Spänekuchenhälften
102 a und 102 b zu einem einzigen Spänekuchen 102 zusammen, der dann
mit den beiden Preßbandanordnungen 96, 97 in vertikaler Richtung
durch die keilförmige Einlaufzone 24 transportiert wird.
Die Preßbandanordnungen 96, 97 bestehen wiederum aus jeweils zwei,
mittels Abstandshaltern 42 auf eine Distanz voneinander angeordneten
Preßbändern, nämlich einem Innenband 31 und einem Außenband 32
(siehe Fig. 5). Mittels des in Fig. 7 gezeigten Zuführteils 52 wird
der saure oder basische, gasförmige Härter in Kanäle 51 in der keil
förmigen Einlaufzone 24 eingebracht, von wo dieser über Öffnungen 59
im Außenband 32 auf die Oberflächen des Spänekuchens 102 fließt und
anschließend in den Spänekuchen 102 eindringt.
In der keilförmigen Einlaufzone 24 wird der Preßdruck über ein Rol
lenbett 105 von der Druckplatte 27 auf das Innenband 31 der Preß
bandanordnung 96, 97 übertragen. In vertikaler Richtung folgt, in
Vorlaufrichtung der Preßbandanordnungen 96, 97 gesehen, die Mit
teldruckreaktionszone 25 und anschließend die Niederdruckformhalte
zone 26. In der Mitteldruckreaktionszone 25 und der Niederdruck
formhaltezone 26 kann der Preßdruck von den Druckplatten 28, 29
ebenfalls über ein Rollenbett 106, 107 auf die Preßbandanordnung 96,
97 übertragen werden, wie in Fig. 12 für die linke Doppelbandhälf
te 103 gezeigt ist. Alternativ kann der Preßdruck auch über Druck
kammern 108, 109 auf die Preßbandanordnung 96, 97 übertragen wer
den, wie an der rechten Doppelbandhälfte 104 zu sehen ist. Das Pres
sengestell, an dem die beiden vertikal gestellten Doppelbandhälften
befestigt sind, ist in Fig. 12 aus Übersichtlichkeitsgründen nicht
eingezeichnet.
Nachdem der Spänekuchen 102 durch die Mitteldruckreaktionszone 25
und Niederdruckformhaltezone 26 transportiert ist, verläßt er als
ausgehärtete Spanplattenbahn 110 die Doppelbandpresse 89 bei den
Umlenktrommeln 92 und 93. In vertikaler Richtung weiter unten, kann
diese Spanplattenbahn 110 anschließend weiterbearbeitet werden.
Bei den Umlenktrommeln 92 und 95 am Beginn der keilförmigen Einlauf
zone 24 ist ein über die Breite der Doppelbandpresse 89 reichender
Verdichtungskolben 111 angebracht, der eine keilförmige Gestalt be
sitzt. Dieser oszilliert in vertikaler Richtung entsprechend dem
Doppelpfeil 112 und verdichtet so den Spänekuchen 102 direkt am Ein
lauf in die keilförmige Einlaufzone 24. Der Verdichtungskolben 111
wirkt damit wie eine Vorpresse, so daß diese bei der beschriebenen
Ausführungsform eingespart werden kann. Die Oszillationsbewegung des
Verdichtungskolbens 111 läßt sich beispielsweise mittels zwei syn
chron bewegten Exzentern 126, deren Bewegung über eine Kurbelstan
ge 127 auf den Verdichtungskolben 111 übertragen wird, erzeugen.
Falls gewünscht kann bei einer vertikal gestellten Doppelbandpresse
gemäß Fig. 12 auch nur auf einen horizontalen Abschnitt 99, entweder
dem der linken oder rechten Doppelbandhälfte 103 oder 104, der Spä
nekuchen 102 aufgestreut werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verdichtungskol
bens 111, die in den Fig. 13 und 14 gezeigt ist, kann das Zuführteil
52 für den Härter entfallen. Der Verdichtungskolben 111 enthält in
seinem unterem, der keilförmigen Spitze zugeordneten Teil ein in
Querrichtung durchgehendes Dichtelement 113, das nebeneinander an
geordnete, durchgehende Düsenbohrungen 114 besitzt. Diese Düsenboh
rungen 114 münden in vertikale, im Verdichtungskolben 111 verlaufen
de, nach oben offene Führungsröhren 115. In jeder Führungsröhre 115
befindet sich eine Schließnadel 116, deren oberes Ende mit einem an
der Doppelbandpresse 89 ortsfest angebrachten Gestell 117 verbunden
ist. Der Verdichtungskolben 111 oszilliert in vertikaler Richtung
gegenüber diesem Gestell 117.
Im oberen Umkehrpunkt der Bewegung des Verdichtungskolbens 111 ver
schließen die Schließnadeln 116 die Düsenbohrungen 114 (siehe Fig. 13).
Die obere Öffnung der Führungsröhren 115 wird durch einen verdickten
Ansatz 118 im oberen Teil der Schließnadeln 116 ebenfalls verschlos
sen. Im unteren Umkehrpunkt der Bewegung des Verdichtungskolbens 111
werden die Öffnungen der Düsenbohrungen 114 von den Schließnadeln
116 völlig freigegeben, während die oberen Öffnungen der Führungs
röhren 115 durch den verdickten Ansatz 118 weiterhin verschlossen
bleiben, wie in Fig. 14 dargestellt ist.
Über eine Hauptleitung 119 wird der saure oder basische Härter in
gasförmiger Phase oder in binärer Phase mit einem gasförmigen Trä
germittel einer im Verdichtungskolben 111 befindlichen, querverlau
fenden Sammelleitung 120 zugeführt. Von dieser Sammelleitung 120 aus
werden die Führungsröhren 115 mit dem Härter versorgt. Während der
vertikal nach unten gehenden Verdichtungsbewegung des Verdichtungs
kolbens 111 werden die Öffnungen der Düsenbohrungen 114 freigegeben
und der saure oder basische Härter dringt in die Mitte des Späne
kuchens 102 ein. Wenn der Verdichtungskolben 111 anschließend wie
der nach oben geht, verschließen die Schließnadeln 116 die Düsen
bohrungen 114 erneut, so daß zu diesem Zeitpunkt kein weiterer Här
ter mehr in den Spänekuchen 102 austreten kann. Damit wird vorteil
hafterweise erreicht, daß der Härter immer während der Verdichtungs
phase in den Spänekuchen zugegeben wird. Da der gasförmige Härter
durch die Anordnung des Verdichtungskolbens bereits in die Mitte des
Spänekuchens 102 eingeführt wird, entfällt eine Diffusion von den
Oberflächen des Spänekuchens 102 zu der Mitte und die Aushärtereak
tion wird noch weiter beschleunigt. Falls gewünscht kann natürlich
auch noch zusätzlich Härter auf die Oberflächen des Spänekuchens
mittels eines Zuführteils 52 zugeführt werden.
Die Schließnadeln 116 besitzen an ihren unteren Enden Spitzen 121.
Bei einer Bewegung des Verdichtungskolbens 111 vertikal nach oben
greifen diese Spitzen 121 in die Düsenbohrungen 114 ein und stoßen
dabei Harzreste, die die Düsenbohrungen 114 verstopfen, nach außen.
Wird der saure oder basische Härter nur über den Verdichtungskolben
111 dem Spänekuchen 102 zugeführt, so können die Öffnungen 59 im
Außenband 32 entfallen. Zudem genügt es dann, wenn die Preßbandan
ordnungen 22, 23 anstelle eines Innen- und Außenbandes nur ein ein
zelnes Preßband enthalten.
Wird der saure oder basische Härter nur über den Verdichtungskolben
111 dem Spänekuchen 102 zugeführt, so kann die Doppelbandpresse 89
auch mit Mehrlagenbandpaketen 122 ausgestattet sein. Wie in Fig. 15
zu sehen ist, wo der Einlaufbereich einer vertikal gestellten Dop
pelbandpresse im Schnitt gezeigt wird, bestehen die Mehrlagenband
pakete 122 aus mehreren, ohne Abstand aufeinanderliegenden Preßbän
dern 123, 124, 125. Diese Preßbänder 123, 124, 125 besitzen keine
Öffnungen, da der Härter nicht über die Preßbänder dem Spänekuchen
zugeführt wird. Solche Mehrlagenbandpakete 122 besitzen vorteilhaf
terweise eine höhere Zugfestigkeit als einfache Preßbänder und sind
auch unempfindlicher gegen Beschädigungen durch im Spänekuchen mit
einlaufende Fremdkörper wie Harzklumpen, kleine Metallteilchen,
Steine, usw. Die Anzahl der einzelnen Preßbänder des Mehrlagenband
pakets 122 kann je nach Erfordernis gewählt werden. Die übrige Aus
gestaltung der Mehrlagenbandpakete kann nach der DE-OS 27 35 142
erfolgen.
Es ist noch zu erwähnen, daß die beschriebene Ausführungsform für
die Preßbandanordnungen 22, 23 sich nicht nur an Doppelbandpressen
zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten-Bahnen einsetzen läßt. Be
sonders vorteilhaft kann eine solche Preßbandanordnung 22, 23 auch
in Doppelbandpressen, die zur Verpressung von bahnförmigen Materia
lien bei erhöhten Temperaturen dienen, eingesetzt werden. Bei bis
herigen Doppelbandpressen konnten im wesentlichen Preßbandtempe
raturen bis ca. 220°C erreicht werden. Bei höheren Temperaturen
zersetzt sich das Schmiermittel für die Rollen 33 des Rollenbettes,
falls es sich um eine rollengestützte Doppelbandpresse handelt,
innerhalb kürzester Zeit. Bei einer mittels eines Druckkissens
arbeitenden Doppelbandpresse sind die bekannten Materialien für
die Gleitflächendichtung 39 ebenfalls nur bis zu dieser Tempera
tur stabil, so daß höhere Temperaturen als 220°C bisher nicht
betriebssicher erreicht werden konnten. Es gibt jedoch duro
plastische und thermoplastische Kunststoffmaterialien, die Preß
temperaturen von 350°C und mehr benötigen. Solche Materialien
konnten bisher nicht kontinuierlich hergestellt werden.
Bei einer erfindungsgemäß ausgestatteten Doppelbandpresse kann nun
das Außenband 32 vor Eintritt in die Reaktionszone auf die von dem
zu verpressenden Material benötigte Temperatur aufgeheizt werden.
Das Innenband 31 wird höchstens auf eine von dem Schmiermittel bzw.
der Gleitflächendichtung 39 gerade noch erträgliche Temperatur er
wärmt. Da zwischen Außenband 32 und Innenband 31 ein Abstand vor
vorhanden ist und sich in diesem Zwischenraum, den Kanälen 41, Luft
befindet, die wiederum wie ein thermischer Isolator wirkt, wird nur
sehr wenig Wärme vom Außenband 32 auf das Innenband 31 übertragen.
Die einzigen Stellen, an denen ein solcher Wärmefluß auftreten
könnte, sind die Abstandshalter 42. In diesem Fall wird man jedoch
vorzugsweise die Ausführungsform für den Abstandshalter 42 wählen,
bei der die Gleitleiste 45 aus einem Kunststoff, beispielsweise aus
einem Polyimiden besteht. Sollte aufgrund der hohen Temperatur des
Außenbandes 32 eine Gleitleiste 45 aus Kunststoff nicht einsetzbar
sein, so kann auch die Ausführungsform für die Gleitleiste gewählt
werden, bei der diese aus einem Metallkörper 46 und einer Gleit
fläche 47 besteht. Die Gleitleisten 45 werden dann mit einem mög
lichst geringem Querschnitt ausgestattet, so daß diese einen im
Vergleich zur gesamten Oberfläche der Preßbänder geringen Quer
schnitt besitzen und damit nur ein kleiner Wärmefluß zwischen
Außenband 32 und Innenband 31 auftreten kann, der praktisch
vernachlässigbar ist. Das Innenband 31 bleibt damit im wesent
lichen auf niedriger, dem Schmiermittel sowie den Gleitflächen
dichtungen 39 unschädlicher Temperatur, während das Außenband
32 die höhere Temperatur behält. Damit tritt der Wärmefluß, wie
gewünscht, hauptsächlich in das zu verpressende Material ein.
Da bei der Verpressung dieser Materialien bei erhöhten Temperatu
ren selbstverständlich kein saurer oder basischer Härter zugeführt
werden muß, entfällt das Zuführteil 52. Die Öffnungen 59, 64 im
Außenband 32 sowie die Einlaßöffnungen 61 im Innenband 31 sind dann
ebenfalls nicht vorhanden. Falls nötig, kann das Innenband 31 noch
zusätzlich gekühlt werden.
In Fig. 9 ist weiter eine diskontinuierlich arbeitende Vorrichtung
gezeigt, die das erfindungsgemässe Verfahren verwirklicht. Diese
Vorrichtung besteht aus einer Etagenpresse 71. Die Späne werden
wiederum härterfrei beleimt, zu einem Spänekuchen gestreut, in
einzelne Spänekuchenabschnitte zertrennt und dann taktweise in die
Etagenpresse transportiert. Solche Anlagenteile sind an sich
bekannt und brauchen daher nicht weiter beschrieben zu werden. In
der Etagenpresse 71, die in Fig. 9 in einem Schnitt entlang der
Querrichtung gezeigt ist, wird der Spänekuchen 72 beim Schliessen
der Preßplatten 73, 74 und während des Druckaufbaus verdichtet.
In dieser Verdichtungsphase wird wiederum der gasförmige saure oder
basische Härter bzw. der Härter mit dem gasförmigen Trägermittel
über die Preßplatten 73, 74 auf die Oberflächen des Spänekuchens 72
zugeführt, von wo er in den Spänekuchen 72 eindringt und dort die
Aushärtereaktion des Bindemittels in Gang setzt.
Zur Zuführung des sauren oder basischen Härters sind Bohrungen 75 in
die Preßplatten 73, 74 eingebracht, die parallel zur Oberfläche der
Preßplatten verlaufen. Von diesen Bohrungen 75 gehen in Längsrich
tung hintereinanderliegende, vertikale Öffnungen 76, die in der
Zeichnung aus darstellerischen Gründen mit übertrieben großem Quer
schnitt und Abstand voneinander zu sehen sind, zu der dem Späneku
chen 72 zugewandten Preßplattenoberfläche 77 ab, über die der Härter
von den Bohrungen 75 auf die Oberfläche des Spänekuchens 72 aus
tritt. Sobald die Verdichtungsphase beendet ist, wird die Zuführung
des Härters abgebrochen. Anschließend wird die Spanplatte unter
einem Haltedruck weiter verpreßt bis das Bindemittel ausgehärtet
ist. Von jeweils einer Bohrung 75 können auch mehrere, in Querrich
tung nebeneinanderliegende vertikale Öffnungen 76 abgehen. Selbst
verständlich kann auch hier über den gasförmigen Härter, das gas
förmige Trägermittel oder mittels Wärmeleitung von den Preßplatten
73, 74 zusätzlich Wärme auf den Spänekuchen 72 zugeführt werden.
Falls gewünscht, kann während des Haltedrucks die Spanplatte auch
gleichzeitig abgekühlt werden.
In der hier beschriebenen Ausführungsform zur diskontinuierlichen
Herstellung von Spanplatten wird eine Einetagenpresse eingesetzt.
Anstelle einer solchen Einetagenpresse kann auch eine diskontinuier
liche Mehretagenpresse verwendet werden. Wichtig ist in diesem Fall
nur, daß in dieser während der Verdichtungsphase des Spänekuchens
der saure oder basische Härter gasförmig oder in einer binären Phase
mit einem gasförmigen Trägermittel über die Oberflächen des Späne
kuchens zugeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörigen kontinuierlichen
bzw. diskontinuierlichen Vorrichtungen zur Durchführung dieses
Verfahrens wurden anhand der Herstellung von Spanplatten beschrie
ben. Selbstverständlich sind dieses Verfahren und die Vorrichtun
gen auch zur Herstellung sonstiger Holzwerkstoffplatten geeignet,
die aus einem Span- oder Fasermaterial und einem mittels eines sau
ren oder basischen Härters aushärtbaren Bindemittels hergestellt
werden. Solche weiteren Holzwerkstoffplatten können beispielsweise
Faserplatten, OSB- oder MDF-Platten sein.