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Vorrichtung zur selbsttätigen Entnahnie und Weiterführung von Stoffen
aus Behältern. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur selbsttätigen
Entnahme und Weiterführung von Stoffen unter Regelung der Mengenverhältnisse und
hat den Zweck, Stoffe in beliebigen Mengen aus Behältern, Schächten, Silos u. dgl.
fortlaufend zu entnehmen und diese Stoffmengen ihrer weiteren Bestimmung fortlaufend
zuzuführen. Insbesondere hat die Vorrichtung den Zweck, als Aufgeberegler für Misch-
und sonstige Arbeitsmaschinen oder für Förderwerke verwendet bzw. an solche Vorrichtungen
angeschlossen zu werden.
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Maschinen, die in fortlaufender Arbeitsweise Stoffe verarbeiten oder
Stoffe befördern, bedürfen zwecks gleichmäßiger Zuführung der jeweilig in Betracht
kommenden Stoffmengen einer Vorrichtung bzw. eines Reglers. Die jeweiligen'Mengenverhältnisse,
die hierbei bei der Zuführung der Stoffe in Betracht kommen, sind sehr verschieden,
und ebenso die Stoffe in ihrer Zusammensetzung selbst. In der betriebsmäßigen Herstellung
von Melassefutter kommen z. B. Mischungen von Futterstoffen und Melasse in den verschiedensten
Mischungsverhältnissen vor und sind die jeweilig zur prozentualen Vermischung mit
der Melasse gelangenden Futterstoffarten unter sich sehr verschieden.
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Eine bekannte, diesem Zwecke dienende Vorrichtung, die sich unter
einem Behälter dreht, wird durch zwei Hohlkörper gebildet, die an ihrem Umfange
mit Durchbrechungen versehen sind, derart, daß bei Verstellung der beiden Hohlkörper
gegeneinander die Öff-
nungen des einen Körpers durch die Mantelwandungen
des anderen Körpers in beliebigem Grade verkleinert oder auch ganz geschlossen werden
können. Diese Vorrichtung hat sich nicht voll bewährt, da sich in den drehenden
Hohlkörpern die Stoffe ansammelten und der geregelte Ein- und Auslauf der Stoffe
dadurch gehemmt wurde.
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Beim Gegenstande der Erfindung sind diese 'Mängel dadurch behoben,
daß mitten durch die Vorrichtung eine Führung durchgeht, die sowohl zur Bewegung
der Vorrichtung unter einem Gutzulauf in einem feststehenden Mantelgehäuse als ?Ll-ich
gleichzeitig zur Entleerung der Vorrichtung selbst wie auch zur Weiterförderung
und zur weiteren Verarbeitung der bemessenen Stoffinengen dient.
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Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht, und zwar stellen dar-.
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Abb. i einen Längsschnitt und Abb. 2 einen Querschnitt.
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Eine Führungs- und Antriebswellea ist mit Förderflächen b versehen
und mit diesen fest verbunden. Die Förderflächen b, die im Ausführungsbeispiel
durch eine Schnecke gebildet werden, sind in ihrem Umfange durch die Innenwandungen
eines Hohlkörpers (Zy-
linders) c umgeben. Dieser ist an seinem äußeren Umfange
durch einen, in der Form ihm gleichen, zu ihm passenden zweiten Hohlkörper
d umgeben. Beide Hohlkörper, c und d, besitzen miteinander korrespondierende
Durchbrechungen e und f. Die beiden Hohlkörper c und d sind gegeneinander
verstellbar angeordnet, derart, daß der Durchlauf durch die Öffnungen e und
f verkleinert oder auch ganz geschlossen und die jeweilige Durchlaufeinstellung
festgehalten und an einer Skala an der Stirnwand des Hohlkörpers d außen
abgelesen werden kann. Die Hohlkörper c und d werden gemeinsam in dem Mantel
g unter dem Zulauftrichter h gedreht, wobei, sobald die Öffnungen e und
f
unter den Zulauf h gelangen, aus diesem so viel Gut in den inneren Hohlkörper
c einfällt, wie der Durchlauf durch die öffnungen e, f und die Drehgeschwindigkeit
der Hohlkörper c, d es gestatten.
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Während die Hohlkörper c, d gemeinsam in einer Richtung
unter dein Zulauf li, gedreht werden, *werden gleichzeitig die in dem Hohlkörper
c befindlichen Förderflächen b in entgegengesetzter Richtung zur Bewegung
der Hohlkörper c und d gedreht, derart, daß das in den Hohlkörper c eindringende
Schüttgut durch die entstehende Reibung sofort und ständig aus diesem entnommen
und seiner weiteren Bestimmung zugeführt wird.
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Die entgegengesetzten Drehrichtungen der hierbei zusammenwirkenden
Hohlkörper und Förderschnecke bzw. der Gutaufgabe und deren Mengenbemessung einerseits
und der Entleerung der Aufgebevorrichtung und Weiterführung des Schüttguts anderseits
werden beim Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, daß die Förderflächen
b mit der Welle a, der Hohlk#irper c dagegen mit einer die Welle a umgebenden
Hohlwelle i fest verbunden werden. Während der Hohlkörper c an seiner Stirnwand
mit der Hohlwelle i fest verbunden
ist, ist der Hohlkörper
d über dem Hohlkörper c auf der Hohlwelle i willkürlich dreh-und einstellbar
gelagert. In der achsialen Richtung der Förderung der Flächen b sind beide
Hohlkörper c und d offen.
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Der Antrieb und die Bewegungen der Vorrichtung erfolgen beim Ausführungsbeispiel
dadurch, daß ein mit der Hohlwelle i fest verbundener Innenzahnkranz
k mittels eines Zahnrades 1 in einen mit der Welle a fest verbundenen
Zahnkranz in, derart eingreift, daß durch Drehung der Welle a oder der Hohlwelle
i die Förderflächen b sich nach einer Richtung und die Hohlkörper c,
d sich nach einer zur ersteren entgegengesetzten Richtung drehen.
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Abb. 2 veranschaulicht die Vorrichtung* in el halboffener Guteinlaufstellung.
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Zum Zwecke des Schließens und Offnens des Gutgplauf es h ist im Atisführungsbeispiel
ein Drehschiebern angeordnet, so daß beim Schließen des Zulaufesh die Vorrichtung
zu ihrer Entleerung in ihrer auf offen eingestellten Lage verbleiben kann.
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Die neue regelbare Gutaufgebevorrichtung kann unmittelbar zu weiteren
Arbeitsleistungen, wie Mischen, Sieben, Sichten, Pressen der Stoffe u. dgl., derart
ausgebildet werden, daß z. B. die Welle a in einen angeschlossenen Mischtrog, Zylindersieb
o. dgl. weitergeführt und hier mit Förder- und Mischflügeln oder mit einer Bürsten-
und Förderschnecke u. dgl. versehen wird.
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Der Hohlkörper c seinerseits kann ebenfalls unmittelbar zu weiteren
Arbeitsleistungen derart ausgebildet werden, daß z. B. zu Sieb-oder Sichtzwecken
derselbe als Zylindersieb verlängert wird. Im letzteren Falle würde sich dieses
Sieb in einer Richtung drehen, während die mit der Wellea verbundene Bürstenschnecke
in entgegengesetzter Richtung zum Siehzylinder sich in diesem dreht. Beim Ausführungsbeispiel
ist die Vorrichtung unmittelbar und gleichzeitig zu einer Mischmaschine ausgebildet,
ein Trog o an die Vorrichtung unmittelbar angeschlossen und die Welle a als Förder-
und Mischwelle unmittelbar weitergeführt.
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Die Vorrichtung ermöglicht daher eine Ausbildung zu unmittelbarer
weiterer Arbeitsleistung derart, daß beim Ingangsetzen der Vorrichtung selbst gleichzeitig
und unmittelbar sowohl die Zuführung der Stoffe unter willkürlicher Regelung der
Mengenverhältnisse als auch ihre weitere Verarbeitung erfolgt.
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Die Wahl der Schnelligkeit, die den beiden Bewegungen gegeben wird,
richtet sich nach den jeweiligen Anforderungen; zweckmäßig ist jedoch, daß die Wellea
schneller als die Hohlkörper c und d bewegt wird.
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An Stelle der mittels einer Schnecke b gebildeten Förderflächen
können auch andere angewendet werden und die Bewegungen dieser Förderflächen sowie
der Hohlkörper in anderer Weise als mittels einer Welle und einer Hohlwelle erzielt
werden.
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Entgegen der bekannten Vorrichtung, bei der die Stoff e durch eine
im Boden eines Mantelgehäuses senkrecht zum Zulauf angeordnetenöffnung durch ihre
eigene Schwere willkürlich zum Auslauf gelangen und dann mittels besonderer Maßnahme
ihrer weiteren Bestimmung zugeführt werden müssen, ist die Wirkung der neuen Vorrichtung
die, daß die unter Regelung ihrer Mengenverhältnisse fortlaufend aufgegebenen Gutströrne
zwanglätifig und fortlaufend aus der Vorrichtung achsial entfernt und ihrer weiteren
Bestimmung zwangläufig, 5ortlaufend und unmittelbar zugeführt werden.