DE3637910A1 - Lautsprechergehaeuse - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Lautsprechergehäuse nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Lautsprechergehäuse werden für zahlreiche Zwecke benötigt. Am häufig
sten ist ihr Einsatz in der HiFi-Technik, und zwar bei der Wiedergabe von
Rundfunk-, Plattenspieler-, Tonband-, Compact Disc- und anderen Tonin
formationen. Ein weiteres Anwendungsgebiet von Lautsprechergehäusen ist
die verstärkte Wiedergabe von Live-Musik, die von Orchestern oder kleine
ren Bands produziert wird.
Bei der verstärkten Wiedergabe von Live-Musik oder bei der Musikwieder
gabe in Diskotheken ist insbesondere die Wiedergabe von akustischen Si
gnalen im Tief- und Mitteltonbereich von lnteresse. Die tiefen Töne müs
sen hierbei mit relativ hohem Schalldruck und großer Impulstreue wieder
gegeben werden.
Hierfür werden in der Regel Lautsprechergehäuse mit relativ großen Ab
messungen benötigt.
Es ist bereits ein Lautsprechergehäuse für die Mitteltonübertragung be
kannt, bei dem die Schallerregung durch einen konusförmigen Lautsprecher
erfolgt, der mit einem Horn kombiniert ist (DE-OS 28 05 253). Dieses
Lautsprechergehäuse ist jedoch sehr voluminös, weil das Horn einen großen
Raum beansprucht.
Um den Platzbedarf von Lautsprechergehäusen mit Horn zu verringern, ist
es bereits bekannt, das Horn zu falten (DE-OS 29 03 005). Hierbei ist
ein Faltenexporentiallautsprecher mit einem gegabelten Tonweg für die
Richtung der Schallwellen von wenigstens einem elektroakustischen Wan
dler zu einem Raum vorgesehen, in den die Schallwellen abgestrahlt wer
den.
Nachteilig ist bei diesem Lautsprechergehäuse indessen, daß der Laut
sprecher keinen direkten Schall abstrahlen kann, sondern daß die gesamte
Schallabstrahlung durch das gefaltete Horn erfolgt. Hierdurch werden die
hochfrequenten Töne stark gedämpft.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein möglichst kleines
Lautsprechergehäuse mit gefaltetem Horn zu schaffen, bei dem auch eine
direkte Schallabstrahlung möglich ist.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß das
Lautsprechergehäuse einerseits sehr einfach aufgebaut ist und andererseits
eine hohe mechanische Stabilität des Horns aufweist. Dies ist wichtig,
um das Mitschwingen von Hornbauteilen zu vermeiden, das zu Interferenzen
und Resonanzen führen könnte. Mit Hilfe der Erfindung ist es möglich,
tiefe Töne bis unter 40 Hz bei hohem Wirkungsgrad, nahezu linearem
Frequenzgang und hoher Impulstreue wiederzugeben. Aber auch Töne bis
zu 3000 Hz können mit dem erfindungsgemäßen Lautsprechergehäuse über
tragen werden, ohne daß hierbei der undifferenzierte Klang, der bei Laut
sprechergehäusen mit gefaltetem Horn oft feststellbar ist, auftritt, denn
die Abstrahlung der höheren Töne erfolgt direkt vom Lautsprecher nach
vorn.
Durch die besondere Ausbildung des Lautsprechergehäuses wird die Schall
geschwindigkeit vom Lautsprecher zum Horn vergrößert, so daß sich der
Strahlungswiderstand erhöht, was wiederum einen hohen Wirkungsgrad für
die Baßtöne bei gleichzeitig minimaler Auslenkung der Membrane bedeutet.
Die durch die Geschwindigkeitstransformation des Schalls bewirkte Ver
zerrung wird somit durch die sehr kleine Amplitude der Lautsprechermem
bran wieder ausgeglichen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und
wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Lautsprecher
gehäuses;
Fig. 2 einen ersten Längsschnitt durch das Lautsprechergehäuse, und zwar
von einer Seite aus gesehen;
Fig. 3 einen zweiten Längsschnitt durch das Lautsprechergehäuse, und zwar
von hinten gesehen;
Fig. 4 einen dritten Längsschnitt durch das Lautsprechergehäuse, und zwar
von vorne gesehen.
In der Fig. 1 ist ein Lautsprechergehäuse 1 dargestellt, das im wesent
lichen die Form eines Parallelepipeds hat und durch die Seitenwände 3, 5
sowie durch die obere Wand 2 bzw. die untere Wand 4 begrenzt wird.
Die Front des Lautsprechergehäuses 1 ist in einen oberen und einen un
teren Teil gegliedert. Im oberen Teil 25 ist eine Lautsprechermembran 8
angeordnet, die einen umlaufenden Wulst 9 besitzt, während im unteren
Teil eine expotentiell von vorn unten nach hinten oben verlaufende Wand 6
zu erkennen ist, über der sich eine ebene, von oben vorn nach hinten un
ten erstreckende Wand 7 befindet. Die hohen Töne, d. h. die Töne im
Mitteltonbereich, werden im Betrieb von der Membran 8 direkt in den
Raum gestrahlt. Dagegen treten die tiefen Töne zwischen der Wand 6 und
der Wand 7 aus. Beide Wände 6, 7 bilden zusammen einen Teil eines ge
falteten Horns.
In der Fig. 2 ist ein vertikaler Schnitt durch das Lautsprechergehäuse 1
dargestellt, und zwar parallel zur Seitenwand 3. Man erkennt hierbei wie
der das untere Ende des gefalteten Horns, das durch die Wände 6 und 7
gebildet wird. Die Wand 6 wird durch mehrere Stege abgestützt, von denen
jedoch in der Fig. 2 nur der Steg 13 erkennbar ist, der sich auf der un
teren Wand 4 und der Rückwand 12 abstützt. Über der Wand 6 befindet
sich ein Bogen 14, der ebenfalls exponentiell ausgebildet ist und zur Rück
wand 12 führt. Der Bogen 14 ist gestrichelt dargestellt, weil er von einem
Steg 20 abgedeckt wird.
An der Verbindungsstelle 26 zwischen der Wand 7 und dem Bogen 14 setzt
eine Zwischenwand 17 an, die parallel zur Rückwand 12 nach oben ver
läuft und dort gegen die obere Wand 2 stößt. Diese Zwischenwand 17
weist eine Öffnung 18 auf, welche die akustische Verbindung zwischen
einem Lautsprecher 27 und dem Hornende 6, 7, 4 herstellt. Das obere Ende
des Stegs 20 ist durch einen Bogen 15 überdacht. In dem Raum zwischen
der Zwischenwand 17, dem Lautsprecher 27, der oberen Wand 2 und der
Wand 7 sind einige Stellen 10, 11 mit Schaumstoff versehen, um eine
bessere Schallführung zu ermöglichen.
Die Fig. 3 zeigt eine Schnittdarstellung des Lautsprechergehäuses 1 paral
lel zur Rückwand 12, und zwar von hinten gesehen. Man erkennt hierbei
vier Stege 13, 18, 19, 28, welche den exponentiell gekrümmten Teil 6 des
gefalteten Horns abstützen. Die Rückseite des exponentiell gekrümmten
Bogens 14 ist ebenfalls zu erkennen. An die Zwischenwand 17 mit ihrer
Öffnung 18 stoßen die beiden Führungsstege 20, 21, die einen Winkel zu
einander bilden und die Öffnung 18 sowie den Bogen 14 einschließen. Da
die Öffnung nicht sichtbar ist, ist ihr oberer Rand gestrichelt eingezeich
net.
Die Schallführung erfolgt bei dem Lautsprechergehäuse 1 in der Weise,
daß die zur Zwischenwand 17 gerichteten Schallwellen der Lautsprecher
membran zunächst durch die Schaumstoffauskleidung 10, 11 geführt werden
und sodann durch das Loch 18 gehen, von wo aus sie durch den Bogen 14
zwischen die Stege 20, 21 geführt werden.
Hierauf werden sie um die oberen Enden der Stege 20, 21 mittels der Bö
gen 15, 16 geleitet und gelangen schließlich über die exponentielle Wand 6
und die Wand 7 ins Freie.
In der Fig. 4 ist ein weiterer senkrechter Schnitt durch das Lautsprecher
gehäuse 1 gezeigt, und zwar parallel zu den Wänden 17 und 25. Bei dieser
Darstellung ist die partielle Auffüllung des Zwischenraums zwischen den
Wänden 17 und 25 deutlich zu erkennen.
Die Faltstellen des Horns sind stets exponentiell oder hyperbolisch aus
gelegt. Die erste Faltstelle wird durch den Bogen 14 gebildet, während
die zweite Faltstelle durch die Bögen 15 bzw. 16 und die dritte Faltstelle
durch die Wand 6 gebildet werden.
Aufgrund der speziellen Ausgestaltung der Faltstellen werden Teilreflex
ionen an Unstetigkeitsstellen vermieden. Derartige Teilreflexionen bewir
ken bekanntlich einen ungünstigen Frequenzgang und einen schlechten Wir
kungsgrad.
Eine präzise Gestaltung der Faltstellen ist mit Hilfe von mehrfach über
einander verleimten Sperrholzschichten oder mit Hilfe von Teilstücken aus
Plastikrohren möglich. Es ist auch ein Ausschäumen mit Hartschaum denk
bar, wobei der Hartschaum mit einer besonders gut reflektierenden Schicht
überzogen sein kann.
Der Einsatz der Zwischenwand 17, in Verbindung mit den beiden Führungs
stegen 20, 21, verleiht dem Lautsprechergehäuse eine außerordentlich sta
bile Form, denn die erwähnten Führungsstege, z.B. aus Sperrholz, sind so
wohl mit der Zwischenwand 17 als auch mit der Rückwand 12 fest ver
bunden. Durch die hohe mechanische Stabilität wird einerseits das
Auftreten von Interferenzen verhindert und andererseits eine geringe Tiefe
des Lautsprechergehäuses ermöglicht.
Die Auskleidung des Druckraums zwischen der Wand 25 und der Zwischen
wand 17 mit Hartschaum bewirkt eine optimale Hinführung des nach hin
ten gerichteten Schallanteils zum Hornhals, der durch die Öffnung 18 ge
bildet wird. Die Schallführung kann noch verbessert werden, wenn die
Oberfläche des Hartschaums mit einer geeigneten Schicht versehen wird.
Wie sich aus den Fig. 2 und 4 ergibt, umschließt der obere Teil des
Hartschaums 10, 11 einen Kugelausschnitt. Es können aber auch andere
Räume, z. B. parabolische Räume, umschlossen werden. Der untere Teil
des Hartschaums hat die Form der logistischen Funktion von Verhülst.
Es versteht sich, daß die Erfindung auch mit mehreren Lautsprechern
realisiert werden kann und daß diese Lautsprecher keine elektrodyna
mischen Lautsprecher sein müssen.
Claims (17)
1. Lautsprechergehäuse, insbesondere für die Wiedergabe des Tief- und
Mitteltonbereichs, mit einer Frontseite und einer Rückwand sowie mit
einer zwischen Frontseite und Rückwand angeordneten Zwischenwand,
ferner mit einem an der Frontseite vorgesehenen schallabstrahlenden Ele
ment, wobei die Rückseite dieses schallabstrahlenden Elements mit einem
gefalteten Horn akustisch in Verbindung steht, das im wesentlichen in
dieselbe Richtung abstrahlt wie die Vorderseite des schallabstrahlenden Ele
ments, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Rückwand (12) und der
Zwischenwand (17) Stege (20, 21) vorgesehen sind, deren obere Enden ge
gen Schallumlenk-Vorrichtungen (15, 16) gerichtet sind und deren untere
Enden eine Öffnung (18) in der Zwischenwand (17) einschließen.
2. Lautsprechergehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von
der Unterseite der Öffnung (18) ein Bogen (14) auf die Rückwand (12)
führt, dessen Breite an den jeweiligen Abstand der Stege (20, 21) angepaßt
ist.
3. Lautsprechergehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schallumlenk-Vorrichtungen (15, 16) bogenförmig ausgebildet sind.
4. Lautsprechergehäuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bogen (14) exponentiell oder hyperbolisch ausgebildet ist.
5. Lautsprechergehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ausgang des gefalteten Horns (14; 20, 21; 15, 16, 6) durch eine exponentiell
oder hyperbolisch gekrümmte Wand (6) gebildet ist.
6. Lautsprechergehäuse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
gekrümmte Wand (6) mit ihrem einen Ende an der Bodenwand (4) des
Gehäuses (1) ansetzt, während ihr anderes Ende auf der Rückwand (12)
und in der Höhe des unteren Endes der Zwischenwand (17) ansetzt.
7. Lautsprechergehäuse nach einem oder nach mehreren der vorangegange
nen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Frontwand (25) kürzer als
die Zwischenwand (17) ist und daß die unteren Enden der Front- und
Zwischenwand über eine weitere Wand (7) verbunden sind.
8. Lautsprechergehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Stege (20, 21) vorgesehen sind, die in einem bestimmten Winkel zueinander
geneigt sind.
9. Lautsprechergehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stege (20, 21) spiegelsymmetrisch angeordnet sind, wobei die Symmetrie
achse parallel zu einer Seitenwand (3, 5) des Lautsprechergehäuses (1) ver
läuft.
10. Lautsprechergehäuse nach einem oder nach mehreren der vorangegan
genen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den
Enden der Stege (20, 21) und den Schallumlenk-Vorrichtungen (15, 16) etwa
ein Fünftel oder ein Viertel des Länge eines Stegs (20, 21) beträgt.
11. Lautsprechergehäuse nach einem oder nach mehreren der vorangegan
genen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der unteren
Enden der Stege (20, 21) etwa halb so groß ist wie der der oberen Enden.
12. Lautsprechergehäuse nach einem oder nach mehreren der vorangegan
genen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektrodynamischer
Lautsprecher (27) an der Frontwand (25) derart befestigt ist, daß sich
sein Magnetteil zwischen der Frontwand (25) und der Zwischenwand (17)
befindet.
13. Lautsprechergehäuse nach einem oder nach mehreren der vorangegan
genen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalldruckraum zwi
schen der Frontwand (25) und der Zwischenwand (17) derart mit Hart
schaum oder dergleichen ausgeschäumt ist, daß der von der Lautsprecher
membran (8) in Richtung auf die Zwischenwand (17) abgestrahlte Schall
in Richtung auf die Öffnung (18) in der Zwischenwand (17) geführt wird.
14. Lautsprechergehäuse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der von dem Hartschaum (10, 11) umgebene Raum die Form einer Kugel
kalotte besitzt.
15. Lautsprechergehäuse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hartschaum (10, 11) auf der zum Lautsprecher (9, 27) gerichteten Seite
eine schallreflektierende Schicht aufweist.
16. Lautsprechergehäuse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der untere Teil (11) des Hartschaums die Form der logistischen Funktion
von Verhülst hat.
17. Lautsprechergehäuse nach den Ansprüchen 5 und 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die hyperbolisch oder exponentiell gekrümmte Wand (6)
und Wand (7), welche die unteren Enden der Front- und Zwischenwand (17,
25) verbindet, zusammen einen Ausgang bilden, welcher der hyperbolischen
oder exponentiellen Form wenigstes angenähert ist.
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