DE3637299A1 - Planetenradtraeger - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Planetenradträger für ein Planeten
getriebe, insbesondere einer Fahrrad-Mehrgangnabe.
Aus dem deutschen Patent 11 93 377 ist ein aus zwei Ringteilen
bestehender Planetenradträger bekannt, bei welchem die Planeten
zahnräder an gesonderten, in den beiden Ringteilen gehaltenen
Achsen drehbar gelagert sind. Die beiden Ringteile sind mittels
Nietzapfen aneinander befestigt, die an einem der beiden Ring
teile durch Kalt- oder Warmverformung des ansonsten massiven
Bauteils hergestellt sind. Zur Herstellung eines solchen
Planetenradträgers ist jedoch ein verhältnismäßig großer Auf
wand an spanender Bearbeitung nötig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Planetenrad
träger so auszubilden, daß der zur Herstellung erforderliche
Bearbeitungsaufwand erheblich vermindert wird, ohne daß die
Funktionstüchtigkeit des Planetenradträgers beeinträchtigt wird.
Der erfindungsgemäße Planetenradträger umfaßt zwei aus Blech
material formgestanzte, im wesentlichen formgleiche Ring
scheiben, die gleichachsig und zueinander spiegelbildlich
angeordnet sind und jeweils mehrere, in Umfangsrichtung ge
geneinander versetzte, aus dem Blechmaterial herausgedrückte,
zylindrische Lagerzapfen, sowie in Umfangsrichtung zwischen
den Lagerzapfen in gleicher axialer Richtung aus dem Blech
material herausgedrückte Brückennocken aufweisen. Die Lager
zapfen der spiegelbildlich angeordneten Ringscheiben fluchten
paarweise, wobei die Brückennocken paarweise axial aneinander
anliegen. Ringscheiben dieser Bauart haben gedrängte Bauform
und lassen sich kostengünstig durch Stanzen, insbesondere
Feinstanzen einschließlich der Lagerzapfen und der den axialen
Abstand der beiden Ringscheiben definierenden Brückennocken
herstellen.
Die beiden Ringscheiben werden nach dem Aufsetzen der Planeten
zahnräder auf die Lagerzapfen aneinander befestigt, beispiels
weise miteinander verschweißt. Für die Schweißverbindung eignet
sich insbesondere eine Laserschweißung, da sie auf örtlich eng
begrenzte Bereiche konzentriert werden kann und ein Verziehen
der Ringscheiben vermieden wird.
Alternativ können die beiden Ringscheiben auch miteinander
vernietet werden, wobei die Nieten durch Durchgangslöcher in
den Brückennocken treten. Bei den Nieten kann es sich um ge
sonderte Bauteile handeln, die Nieten können aber auch als
im Bereich der Brückennocken aus dem Blechmaterial herausge
drückte Nietzapfen ausgebildet sein.
Die beiden Ringscheiben können als Träger zusätzlicher Bau
elemente des Planetengetriebes dienen. Insbesondere können
zusätzliche Kupplungsorgane entweder an den Ringscheiben
unmittelbar durch den Stanzvorgang angeformt sein oder aber
es können zusätzliche Bauelemente speziell durch die zur Be
festigung der Ringscheiben benutzten Nieten an dem Planeten
radträger gehalten sein. Für die Drehmomenteinleitung oder
Weiterleitung sind am Innenumfang der Ringscheiben zweck
mäßigerweise Kupplungsverzahnungen angeformt, die mit ent
sprechenden komplementären Verzahnungen des Planetengetriebes
bzw. der Mehrgangnabe kuppelbar sind. Um zu verhindern, daß
diese Gegenverzahnungen in unerwünschter Weise mit den Pla
netenzahnrädern in Berührung kommen, kann axial zwischen einer
der Ringscheiben und den Planetenzahnrädern eine in die Innen
öffnung der benachbarten Ringscheibe hinein gekröpfte An
schlagscheibe angeordnet sein, die radial an den Lagerzapfen
der Planetenzahnräder geführt ist. Die Anschlagscheibe kann
beispielsweise Durchtrittsöffnungen für die Lagerzapfen haben.
Bei Verwendung in Mehrgang-Getriebenaben von Fahrrädern werden
vielfach Klauen-Schaltkupplungen benutzt, wie sie beispiels
weise in dem deutschen Patent 23 37 725 beschrieben sind. Der
erfindungsgemäße Planetenradträger erlaubt die herstellungs
technisch einfache Befestigung eines mit axial abstehenden
Kupplungsklauen versehenen Klauenrings an dem Planetenrad
träger. Der Klauenring hat mit den Durchgangslöchern der Ring
scheiben fluchtende Durchgangslöcher und ist zweckmäßigerweise
mit den die Ringscheiben aneinander befestigenden Nieten an
dem Planetenradträger gehalten.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung an
hand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Axialansicht eines Planetenradträgers für eine
Mehrgangnabe eines Fahrrads;
Fig. 2 eine Schnittansicht des Planetenradträgers, gesehen
entlang einer Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine Schnittansicht einer bei dem Planetenradträger
benutzten Ringscheibe, gesehen entlang der Linie
II-II in Fig. 1;
Fig. 4 eine Axialansicht der Ringscheibe;
Fig. 5 eine Axialansicht einer Variante des Planetenrad
trägers aus Fig. 1 und
Fig. 6 eine Schnittansicht des Planetenradträgers aus
Fig. 5, gesehen entlang einer Linie VI-VI.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Planetenradträger
umfaßt zwei gleiche, durch Feinstanzen aus Blechmaterial
hergestellte Ringscheiben 1, die gleichachsig zur Dreh
achse 3 des Planetenradträgers in dem nicht näher darge
stellten Planetenradgetriebe, jedoch spiegelbildlich zu
einander fest miteinander verbunden sind. Die Fig. 3
und 4 zeigen Einzelheiten einer der Ringscheiben 1. Aus
dem Blechmaterial der Ringscheiben 1 sind mehrere, auf einem
gemeinsamen Durchmesserkreis in gleichen Winkelabständen
voneinander angeordnete, zylindrische Lagerzapfen 5 heraus
gedrückt. Die Lagerzapfen 5 sind so angeordnet, daß sie bei
zusammengebauten Ringscheiben 1 miteinander fluchten. Auf
miteinander fluchtenden Paaren von Lagerzapfen 5 ist je
weils eines von mehreren, axial zwischen den Ringscheiben 1
angeordneten Planetenzahnrädern 7 drehbar gelagert. Im dar
gestellten Ausführungsbeispiel sind 3 um 120° gegeneinander
winkelversetzt um die Drehachse 3 herum angeordnete Planeten
zahnräder 7 vorgesehen. Durch das Herausdrücken der Lager
zapfen 5 werden auf der Gegenseite der Ringscheiben 1 je
weils Vertiefungen 9 gebildet die, um ausreichend lange
Lagerzapfen herstellen zu können, in Umfangsrichtung der
Ringscheiben langgestreckt oval geformt sind, wie dies am
besten Fig. 1 zeigt.
In Umfangsrichtung zwischen den Lagerzapfen sind in gleicher
Richtung aus dem Blechmaterial Brückennocken 11 herausge
drückt. Bei zusammengebautem Planetenradträger liegen die
Brückennocken 11 der beiden Ringscheiben 1 paarweise an
einander und legen so den axialen Abstand der beiden Ring
scheiben 1 voneinander fest. Die Brückennocken 11 haben
Durchgangslöcher 13, durch die axiale Befestigungsnieten 15
treten, die die beiden Ringscheiben 1 aneinander halten.
Fig. 2 zeigt die Befestigungsnieten 15 als an beiden Enden
mit Nietköpfen versehenes gesondertes Bauteil. Die Befesti
gungsnieten 15 können jedoch auch ähnlich den Lagerzapfen 5
aus dem Blechmaterial der Ringscheiben 1 herausgedrückt sein.
Je nach der Anzahl der Befestigungsnieten können die Nieten
lediglich an einer der beiden Ringscheiben vorgesehen sein,
wobei die Ringscheiben dann hinsichtlich dieses Details von
einander abweichen, oder aber es können bei geradzahliger
Nietenzahl auch hier formgleiche Ringscheiben verwendet
werden. Alternativ kann anstelle einer Befestigung durch
Nieten auch eine Schweißbefestigung der beiden Ringscheiben 1
im Bereich der Brückennocken 11 benutzt werden.
In Mehrgangnaben von Fahrrädern werden die Gänge durch Schalt
kupplungen in einem von dem Planetenradträger weg oder zum
Planetenradträger hin führenden Drehmomentübertragungsweg
umgeschaltet. Für die Drehmomentkupplung mit dem Planeten
radträger sind am Innenumfang der Ringscheiben 1 Verzahnungen
17 vorzugsweise durch Stanzen angeformt. Axial zwischen einer
der beiden Ringscheiben 1 in Fig. 2 der linken Ringscheibe 1
und den Planetenzahnrädern 7 ist eine ringförmige Anlauf- bzw.
Anschlagscheibe 19 angeordnet, die mit den Lagerzapfen 5
übereinstimmende Löcher 21 hat, durch die die Lagerzapfen 5
der benachbarten Ringscheibe 1 treten und die Anschlagscheibe
19 radial fixieren. Die Anschlagscheibe 19 hat an ihrem Innen
umfang eine axial nach außen vorspringende Umfangskröpfung 23,
die mit der Innenverzahnung 17 der benachbarten Ringscheibe 1
axial überlappt und die nicht näher dargestellten, dieser
Innenverzahnung zugeordneten Gegenverzahnungen von einem Be
rührungskontakt mit den Planetenzahnrädern 7 fern hält.
Im Bereich des Außenumfangs der Ringscheiben 1 sind axial nach
außen vorspringende Abstandnocken 25 aus dem Blechmaterial nach
außen gedrückt. Fig. 4 zeigt die dazu komplementären Ein
druckspuren 27.
Ein Planetenradträger der vorstehend erläuterten Bauart läßt sich
aus vollständig formgleichen oder nahezu formgleichen Ring
scheiben aufbauen, die vorzugsweise durch einen einzigen Form
stanzvorgang hergestellt werden. Diese Art der Herstellung ist
fertigungstechnisch einfach, ohne die Funktionsfähigkeit des
Planetenradträgers im Betrieb zu beeinträchtigen.
Die Fig. 5 und 6 zeigen eine Variante des vorstehend er
läuterten Planetenradträgers, die sich von dem Planetenrad
träger im wesentlichen nur dadurch unterscheidet, daß an dem
Planetenradträger unter Verwendung bereits vorhandener Bau
teile weitere Bauteile der Fahrrad-Mehrgangnabe befestigt
sind. Gleichwirkende Teile sind mit um die Zahl 100 erhöhte Be
zugszahlen bezeichnet. Zur Erläuterung des Aufbaus und der
Wirkungsweise wird auf die Beschreibung der Fig. 1 bis 4
Bezug genommen.
Der Planetenradträger trägt auf der Außenseite einer der
beiden, die Planetenzahnräder 107 axial zwischen sich ein
schließenden Ringscheiben 101 einen scheibenförmigen Klauen
ring 127, aus dessen Innenbereich mehrere, hier 3 um 120°
gegeneinander winkelversetzte Kupplungsklauen 129 axial
nach außen gebogen sind. Die Kupplungsklauen 129 sind Be
standteil einer Schaltkupplung der Fahrrad-Mehrgangnabe,
wie sie beispielsweise in dem deutschen Patent 23 37 725
beschrieben ist. Der Klauenring 127 hat den Brückennocken
111 der Ringscheiben 101 axial gegenüberliegende Vorsprünge
131, die den Kupplungsklauen 129 entgegengesetzt aus dem
Blechmaterial des Klauenrings 127 herausgedrückt sind. Die
Vorsprünge 131 greifen axial in die durch das Herausdrücken
der Brückennocken 111 gebildeten Einsenkungen 133 der Ring
scheiben 101 ein und haben mit den Durchgangslöchern 113
in den Brückennocken 111 fluchtende Durchgangslöcher 135
für axiale Verlängerungen 137 der Befestigungsnieten 115.
Der Durchmesser der Verlängerung 137 jeder Befestigungs
niete 115 ist größer als der die Durchgangslöcher 113 durch
setzende Teil, so daß die Brückennocken 111 zwischen einer
Ringschulter 139 der Befestigungsniete 115 und einem ersten
Nietkopf 141 gegeneinander gespannt sind. Der Klauenring
127 ist durch einen an der Verlängerung 137 am anderen Ende
der Befestigungsniete 115 angeformten Nietkopf 143 befestigt.
Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Abstandnocken 9
sind bei dem Planetenradträger der Fig. 5 und 6 nicht
vorhanden.
Claims (9)
1. Planetenradträger für ein Planetengetriebe, insbesondere
eine Fahrrad-Mehrgangnabe, gekennzeichnet
durch zwei aus Blechmaterial formgestanzte, im
wesentlichen formgleiche Ringscheiben (1; 101),
die gleichachsig und zueinander spiegelbildlich angeordnet
sind und jeweils mehrere, in Umfangsrichtung gegeneinander
versetzte, aus dem Blechmaterial herausgedrückte, zylin
drische Lagerzapfen (5; 105), sowie in Umfangsrichtung
zwischen den Lagerzapfen (5; 105) in gleicher axialer
Richtung aus dem Blechmaterial herausgedrückte Brücken
nocken (11; 111) aufweisen,
wobei in der spiegelbildlichen Anordnung der Ringscheiben
(1; 101) die Lagerzapfen (5; 105) paarweise fluchten und
die Brückennocken (11; 111) axial aneinander anliegen,
durch mehrere, axial zwischen den Ringscheiben (1; 101)
angeordnete Planetenzahnräder (7; 107), von denen jedes
auf einem der Lagerzapfenpaare drehbar gelagert ist, durch
Befestigungsmittel (15; 115), die die Ringscheiben (1; 101)
im Bereich der Brückennocken (11; 111) fest miteinander
verbinden und durch an den Ringscheiben (1; 101) ange
formte Kupplungsorgane (17; 117) für eine Drehmoment über
tragende Verbindung.
2. Planetenradträger nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Brückennaben
(11; 111) Durchgangslöcher (13; 113) eingestanzt sind
und die Befestigungsmittel als Nieten (15; 115) ausge
bildet sind.
3. Planetenradträger nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nieten als
im Bereich der Brückennocken aus dem Blechmaterial
herausgedrückte Nietzapfen ausgebildet sind.
4. Planetenradträger nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der Außenseite
einer der Ringscheiben (101) ein mit axial abstehenden
Kupplungsklauen (129) versehener Klauenring (127) ange
ordnet ist, welcher mit den Durchgangslöchern (113) der
Ringscheiben (101) fluchtende Durchgangslöcher (135)
aufweist und
daß die Nieten (115) auch durch die Durchgangslöcher (135)
des Klauenrings (127) treten und den Klauenring (127) fest
mit den Ringscheiben (127) verbinden.
5. Planetenradträger nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nieten (115)
eine Ringschulter (139) haben und die Ringscheiben (101)
zwischen der Ringschulter (139) und einem ersten end
seitigen Nietkopf (141) halten und daß zur Befestigung
des Klauenrings (127) ein zweiter Nietkopf (143) auf
der dem ersten Nietkopf (141) abgewandten Seite des Klauen
rings (127) vorgesehen ist.
6. Planetenradträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Gegenseite jedes Lagerzapfens (5; 105) eine
ovale Vertiefung (9; 109) in das Blechmaterial einge
prägt ist.
7. Planetenradträger nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplungsorgane als am Innenumfang der Ring
scheiben (1; 101) eingestanzte Kupplungsverzahnung
(17; 117) ausgebildet ist.
8. Planetenradträger nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß axial zwischen
einer der Ringscheiben (1; 101) und den Planetenzahn
rädern (7; 107) eine an den Lagerzapfen (5; 105) radial
geführte, in die benachbarte Ringscheibe (1; 101) hinein
gekröpfte Anschlagscheibe (19; 119) angeordnet ist.
9. Planetenradträger nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem Blechmaterial der Ringscheiben (1) mehrere
in Umfangsrichtung gegeneinander versetzte Abstands
haltenocken (9) entgegengesetzt zu den Lagerzapfen
(5) herausgedrückt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863637299 DE3637299A1 (de) | 1985-11-14 | 1986-11-03 | Planetenradtraeger |
Applications Claiming Priority (2)
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DE3540343 | 1985-11-14 | ||
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3637299A1 true DE3637299A1 (de) | 1987-05-21 |
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ID=25837834
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