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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung mit einem Planetenradträger und einem daran befestigten Bolzenträger zum Lagern von Planetenrädern eines Planetenradsatzes gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Beispielsweise aus der Druckschrift
DE 26 05 227 A1 ist eine Anordnung bekannt, bei der ein Planetenradträger mit einem Bolzenträger zum Lagern mehrerer Planetenräder eines Planetenradsatzes über mehrere über den Umfang verteilte Schweißverbindungen aneinander befestigt wird.
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Ferner ist aus der Fahrzeugtechnik bekannt, dass Planetenträger und Bolzenträger insbesondere für Nutzfahrzeuge als gegossene Bauteile ausgeführt sind, welches fertigungstechnisch aufwändig ist. Bei der Verwendung von beispielsweise mittels Elektronenstrahlschweißen hergestellten Schweißverbindungen zwischen dem Planetenträger und dem Bolzenträger ergeben sich jedoch hohe Herstellungskosten.
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Aus der Schrift US 2006 / 0 183 592 A1 ist eine Anordnung zum Antreiben eines Rades eines Fahrzeugs mit einem Planetenradsatz bekannt, welcher einen Planetenträger aufweist, welcher zur Lagerung der Planetenräder vorgesehen ist, wobei der Planetenträger mit einem weiteren Bauteil verbunden ist, welches Drehmoment zwischen dem Planetenträger und einer Bremse übertragen soll. Dabei zeigt der Planetenträger eine Verzahnung an der Verbindungsstelle zum weiteren Bauteil.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Anordnung mit einem Planetenradträger und einem Bolzenträger vorzuschlagen, bei der eine möglichst kostengünstige Verbindung zwischen den Bauteilen realisiert wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und den Zeichnungen.
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Demzufolge wird eine Anordnung mit einem Planetenradträger und einem daran befestigten Bolzenträger zum Lagern von Planetenrädern eines Planetenradsatzes vorgeschlagen, wobei der Planetenradträger und der Bolzenträger jeweils über den Umfang verteilt mehrere Verbindungsstege zum formschlüssigen Verbinden aufweisen.
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Auf diese Weise werden der Planetenradträger und der Bolzenträger über eine beliebig ausgestaltete formschlüssige Verbindung miteinander verbunden, so dass aufwändige Schweißverbindungen nicht erforderlich sind.
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Im Rahmen einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die jeweils einander zugewandten Endabschnitte der Verbindungsstege oder dergleichen des Planetenradträgers und des Bolzenträgers eine korrespondierende Verzahnung als formschlüssige Verbindung aufweisen. Somit können die Bauteile formschlüssig aneinander gefügt werden. Als Verzahnung kann zum Beispiel eine Kreuzverzahnung oder dergleichen in die jeweiligen Endabschnitte der Verbindungsstege eingearbeitet werden. Vorzugsweise können die Flanken der Verzahnung zur gemeinsamen Mittelachse des Planetenradträgers und des Bolzenträgers ausgerichtet sein. Über die formschlüssige Verbindung können Kräfte zwischen dem Planetenradträger und dem Bolzenträger in Umfangsrichtung übertragen werden. Es sind aber auch andere Verzahnungsarten als formschlüssige Verbindung möglich.
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Gemäß einer nächsten Ausgestaltung kann auch vorgesehen sein, dass die einander zugewandten Endabschnitte der Verbindungsstege korrespondierende Versatzflächen aufweisen. Die Versatzflächen können beliebig ausgestaltet werden. Auf den Versatzflächen kann in Umfangsrichtung eine formschlüssige Kraftübertragung realisiert werden.
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Eine weitere mögliche Ausführungsvariante der Erfindung kann vorsehen, dass als Verbindungsstege zwischen dem Planetenradträger und dem Bolzenträger zum formschlüssigen Verbinden zumindest ein entweder in dem Planetenradträger oder in dem Bolzenträger versenkter Bolzen oder dergleichen vorgesehen sind. Beispielsweise kann als Verbindungssteg ein bolzenartiges Bauteil an den Planetenradträger beziehungsweise an den Bolzenträger angeformt sein, wobei der Endabschnitt des Bauteiles in eine formschlüssige Aufnahme oder dergleichen des Planetenradträgers beziehungsweise Bolzenträgers eingreift.
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Zur axialen Fixierungen zwischen dem Planetenradträger und dem Bolzenträger kann gemäß einer nächsten Weiterbildung bei der erfindungsgemäßen Anordnung vorgesehen sein, dass zumindest eine Schraubverbindung oder dergleichen verwendet wird. Es können mehrere über den Umfang verteilt angeordnete Schraubverbindungen verwendet werden. Mit besonderem Vorteil kann auch vorgesehen sein, dass der jeweilige Schraubenkopf der Schraubverbindung in dem Planetenradträger beziehungsweise in dem Bolzenträger versenkt ist.
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Es ist auch möglich, dass zur axialen Fixierung zumindest ein in den Planetenradträger und in den Bolzenträger eingepresster Nietbolzen oder dergleichen vorgesehen wird.
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Mit der vorgeschlagenen Anordnung kann somit ein formschlüssig gefügter Planetenradträger kostengünstig realisiert werden. Vorzugsweise können die formschlüssigen Verbindungen in z. B. fünf über den Umfang verteilt angeordnete Verbindungsstege eingearbeitet werden, die beispielsweise in einem Winkel von 72° zueinander angeordnet sind. Es sind auch andere konstruktive Ausführungen denkbar, um die formschlüssigen Verbindungen zu realisieren.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen:
- 1 eine geschnittene Teilansicht einer ersten möglichen Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Anordnung;
- 1A eine geschnittene Teilansicht entlang einer Schnittlinie A-A gemäß 1;
- 2 eine schematische Einzelteilansicht eines Bolzenträgers der erfindungsgemäßen Anordnung gemäß 1;
- 4 eine schematische Teilansicht der Anordnung gemäß 1 mit einer alternativ ausgeführten Axialfixierung;
- 5 eine geschnittene Ansicht einer zweiten Ausführungsvariante der Anordnung mit einem angeformten Bolzen als formschlüssige Verbindung;
- 5A eine geschnittene Teilansicht entlang der Schnittlinie A-A gemäß 5;
- 6 eine geschnittene Teilansicht einer dritten Ausführungsvariante der Anordnung mit in Umfangsrichtung zueinander versetzten Versatzflächen als formschlüssige Verbindungen;
- 6A eine schematische Einzelteilansicht der korrespondierenden Versatzflächen gemäß 6;
- 7 eine geschnittene Teilansicht einer vierten Ausführungsvariante der Erfindung mit alternativ ausgestalteten Versatzflächen als formschlüssige Verbindung; und
- 8 eine Einzelteilansicht des Bolzenträgers der Anordnung gemäß 7.
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Unabhängig von den jeweiligen Ausführungsvarianten wird eine Anordnung mit einem Planetenradträger 1 und einem Bolzenträger 2 zur Lagerung beziehungsweise Halterung von mehreren nicht weiter dargestellten Planetenrädern eines Planetenradsatzes realisiert, wobei gleiche Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen in den Figuren bezeichnet sind.
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In 1 ist eine erste mögliche Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Anordnung dargestellt. Bei der ersten Ausführungsvariante weisen der Planetenradträger 1 und der Bolzenträger 2 jeweils über den Umfang verteilt mehrere Verbindungsstege 3, 4 auf, wobei in 1 nur zwei korrespondierende Verbindungsstege 3, 4 exemplarisch gezeigt sind. Die einander zugewandten Endabschnitte 5 und 6 der Verbindungsstege 3 und 4 weisen als formschlüssige Verbindung eine korrespondierende gemeinsame Verzahnung 7 auf. Die Flanken der gemeinsamen Verzahnung 7 sind in etwa in Richtung der gemeinsamen Mittelachse bzw. Mittellinie 8 des Planetenradträgers 1 und des Bolzenträgers 2 ausgerichtet. Auf diese Weise wird eine kreuzverzahnte Fläche jeweils als Endabschnitt 5, 6 der Verbindungsstege 3, 4 gebildet. Somit kann die Verzahnung 7 in Umfangsrichtung eine Kraftübertragung realisieren. Die Verzahnung 7 wird insbesondere aus der geschnittenen Ansicht gemäß 1A verdeutlicht.
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Zur axialen Fixierungen des Planetenradträgers 1 und des Bolzenträgers 2 wird bei der ersten Ausführungsvariante ein sowohl in dem Planetenradträger 1 als auch in dem Bolzenträger 2 eingepresster Nietbolzen 9 vorgesehen.
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In 2 ist eine Einzelteilansicht des Bolzenträgers 2 gemäß 1 dargestellt. Aus dieser Ansicht werden die verzahnten Endabschnitte 6 der Verbindungsstege 4 des Bolzenträgers 2 angedeutet. Die über den Umfang verteilt angeordneten Ausnehmungen 16 in dem Bolzenträger 2 dienen zur Lagerung der nicht weiter dargestellten Planetenräder.
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In 3 ist eine Einzelteilansicht des Planetenradträgers 1 der ersten Ausführungsvariante gemäß 1 dargestellt. Aus dieser Ansicht werden die verzahnten Endabschnitte 5 der Verbindungsstege 3 verdeutlicht. Auch an dem Planetenradträger 1 sind korrespondierende Ausnehmungen 16A zur Lagerung der nicht weiter dargestellten Planetenräder.
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Gemäß 4 ist eine Teilansicht der erfindungsgemäßen Anordnung dargestellt, bei der die formschlüssige Verbindung zwischen dem Planetenradträger 1 und dem Bolzenträger 2 über die Verzahnung 7 an den Verbindungsstegen 3 und 4 realisiert wird. Im Unterschied zu 1 wird hier zur axialen Fixierungen eine Schraubverbindung 10 verwendet, deren Schraubenkopf 11 in dem Planetenradträger 1 versenkt ist.
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Eine mögliche zweite Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Anordnung ist in 5 dargestellt. Bei der zweiten Ausführungsvariante wird die formschlüssige Verbindung zwischen dem Planetenradträger 1 und dem Bolzenträger 2 durch einen angeformten und formschlüssig versenkten Bolzen 12 realisiert. Bei der zweiten gezeigten Ausführungsvariante ist der Bolzen 12, der quasi die beiden korrespondierenden Verbindungsstege bildet, an den Bolzenträger 2 angeformt und in einer korrespondierenden Ausnehmung in dem Planetenradträger 1 formschlüssig aufgenommen. Auf diese Weise werden Kräfte in Umfangsrichtung formschlüssig übertragen. Zur axialen Fixierung könnte eine Schraubverbindung oder auch eine Schweißverbindung 17 verwendet werden, wie dies beispielhaft in 5A gezeigt ist.
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Um die formschlüssige Verbindung zwischen dem Planetenradträger 1 und dem Bolzenträger 2 zu realisieren, können auch die Verbindungsstege 3, 4 von Planetenradträger 1 und Bolzenträger 2 korrespondierende Versatzflächen 13,14 aufweisen. Die Versatzflächen 13, 14 können beispielsweise in Umfangsrichtung zueinander versetzt angeordnet sein.
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Gemäß 6 ist bei einer dritten Ausführungsvariante vorgesehen, dass die Versatzflächen 13, 14 einen überlappenden Bereich 15 aufweisen. Im Unterschied dazu ist bei einer vierten Ausführungsvariante gemäß 7 keine Überlappung vorgesehen.
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Eine Einzelteilansicht des Bolzenträgers 2 gemäß der vierten Ausführungsvariante ist in 8 dargestellt. Aus dieser Ansicht werden die Versatzflächen 14 an den Verbindungsstegen 4 des Bolzenträgers 2 verdeutlicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Planetenradträger
- 2
- Bolzenträger
- 3
- Verbindungssteg an dem Planetenradträger
- 4
- Verbindungssteg an dem Bolzenträger
- 5
- Endabschnitt
- 6
- Endabschnitt
- 7
- Verzahnung
- 8
- Mittelachse
- 9
- Nietbolzen
- 10
- Schraubverbindung
- 11
- Schraubenkopf
- 12
- angeformter Bolzen
- 13
- Versatzfläche an dem Planetenradträger
- 14
- Versatzfläche an dem Bolzenträger
- 15
- überlappenden Bereich
- 16, 16A
- Ausnehmung
- 17
- Schweißverbindung