DE3637064C1 - Druckausgleichssystem fuer Brandschutzverglasungen - Google Patents
Druckausgleichssystem fuer BrandschutzverglasungenInfo
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- E06—DOORS, WINDOWS, SHUTTERS, OR ROLLER BLINDS IN GENERAL; LADDERS
- E06B—FIXED OR MOVABLE CLOSURES FOR OPENINGS IN BUILDINGS, VEHICLES, FENCES OR LIKE ENCLOSURES IN GENERAL, e.g. DOORS, WINDOWS, BLINDS, GATES
- E06B5/00—Doors, windows, or like closures for special purposes; Border constructions therefor
- E06B5/10—Doors, windows, or like closures for special purposes; Border constructions therefor for protection against air-raid or other war-like action; for other protective purposes
- E06B5/16—Fireproof doors or similar closures; Adaptations of fixed constructions therefor
- E06B5/165—Fireproof windows
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- E06B3/00—Window sashes, door leaves, or like elements for closing wall or like openings; Layout of fixed or moving closures, e.g. windows in wall or like openings; Features of rigidly-mounted outer frames relating to the mounting of wing frames
- E06B3/66—Units comprising two or more parallel glass or like panes permanently secured together
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Druckausgleichssystem
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
Werden herkömmliche Brandschutzverglasungen der Feuerwiderstands
klasse G (nach DIN 4102, Teil 5), die mit einer Isolierglasein
heit (Zwei- oder Mehrscheibensystem) mit einer Brandschutzglasscheibe
und einer "normalen" Floatglasscheibe (N mit Scheibenzwischen
raum) ausgerüstet sind, einer Brandbelastung (bspw. nach DIN
4102, Teil 5: ETK) ausgesetzt, so baut sich im hermetisch ver
siegelten Scheibenzwischenraum infolge der Temperaturerhöhung
ein Druck auf.
Da die normale Floatglasscheibe bereits in den ersten Minuten
des Brandes infolge der thermisch induzierten Spannungen im
Randbereich bricht, erreicht dieser Druck im Scheibenzwischen
raum keine für die Brandschutzglasscheibe kritischen Werte.
Werden jedoch statt der "normalen" Floatgläser Gläser erhöhter
Festigkeit (bspw. vorgespannte Gläser oder Verbundsicherheits
gläser) verwendet, so kann der im Scheibenzwischenraum resultie
rende Druck zu einem Bruch der Brandschutzglasscheibe (infolge
mechanisch induzierter Spannungen) führen. Da die Gegenscheibe
erhöhter Festigkeit, die keine Brandschutzglas-Qualität bzw.
Funktion hat, infolge der thermisch induzierten Spannungen eben
falls vor Erreichen der untersten Feuerwiderstandsklasse (in
diesem Falle: G 30) ausfällt, ist die Funktion des gesamten
Bauteils als Brandschutzverglasung nicht mehr gewährleistet,
sofern es sich bei dem Brandschutzglas um nicht bewehrte Brand
schutzglasscheiben handelt (bewehrte Brandschutzgläser: Gläser,
die auch bei Bruch noch ihre Brandschutzfunktion aufrechter
halten; bspw. Drahtglas).
Es sind daher bereits Ventile für Brandschutzisoliergläser mit
Gegenscheiben erhöhter Festigkeit vorgeschlagen worden, die den
im Brandfall im Scheibenzwischenraum resultierenden Druck so
frühzeitig abbauen sollen, daß ein Bruch der Brandschutzscheibe
sicher auszuschließen ist. Ein solches Ventil ist in der DE-OS
31 25 597 beschrieben. Diese Ventilausführungen sprechen - je
nach Ausführung - entweder auf Druck oder auf Temperatur an.
Wie bereits in der DE-OS 31 25 597 angedeutet wird, müßten Ventile,
die auf Druck ansprechen, für unterschiedliche Formate auch je
weils auf unterschiedliche Druckwerte eingestellt werden; sie
sind daher nicht generell für unterschiedliche Brandschutzglas
formate geeignet. Die auf Temperatur ansprechenden Ventile be
stehen aus einem Aluminium-Röhrchen, das mit Wood-Metall verschlos
sen und im Abstandhalter untergebracht ist.
Bei Aufbau und Anordnung der Ventile gemäß Fig. 8 in DE-OS
31 25 597 ist jedoch die Wasserdampfdurchlässigkeit so hoch,
daß die an ein Mehrscheiben-Isolierglas gemäß DIN 1286, Teil 1
gestellten Anforderungen von Isoliergläsern mit Ventilen nicht
erfüllt werden.
Weiterhin wird bei einer Anordnung der Ventile gemäß Fig. 8
in DE-OS 31 25 597 das Ansprechen der Ventile nicht nur durch
die Temperatur im Scheibenzwischenraum, sondern auch durch die
deutlich niedrigere Temperatur im Abstandhalter bedingt, so
daß die Temperatur im Scheibenzwischenraum - und somit auch
der resultierende Druck im Scheibenzwischenraum - durchaus Werte
erreichen kann, die zu einem Bruch der Brandschutzglasscheibe
und somit zu einem Versagen der Brandschutzverglasung führen.
Weiterhin ist bei Ventilen dieser Ausführung auch - nach kurz
zeitigem Öffnen - ein Schließen des Ventils zu beobachten, bedingt
durch das Erstarren des Wood-Metalles im kühlen, äußeren Ende
des Aluminiumröhrchens.
Die in EU-A-1 14 551 beschriebenen Druckausgleichssysteme sind
in einer Bohrung durch die Nicht-Brandschutzglasscheibe (bspw.
VSG-Scheibe) - untergebracht. Dieses System weist daher - neben
unschönem Aussehen - folgende Nachteile im Normalbetrieb auf:
- - das Ventil ist dem praxisüblichen Handling (bei Einbau in die Verglasung, beim Putzen, bei unsachgemäßen "Spielen" an den augenfälligen Ventilen) ausgesetzt, wodurch leicht eine Beschä digung der Dichtung zwischen Ventil und Glas eintreten kann, verbunden mit einer negativen Beeinflussung des Langzeitver haltens der Isolierglaseinheit (Kondenswasserfreiheit im Schei benzwischenraum)
- - wird das Ventil, insbesondere bei Anordnung zur Außenseite hin, den in der Praxis zu erwartenden höheren Temperaturen ausgesetzt, so erweicht die als Wasserdampfdiffusionssperre üblicherweise eingesetzte Butyl-Dichtung und - verbunden mit den atmosphä risch bedingten Pumpbewegungen des Glases - kann die notwen dige Dichtheit des Isolierglassystemes durch den Verlust der Haftung der Dichtung zu Glas und/oder Metall nicht mehr sicher gestellt werden. Die Folge hiervon ist Kondenswasserbildung im Scheibenzwischenraum.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher ein Druckausgleichs
system, das in einer als Mehrscheibensystem mit Scheibenzwischen
raum, vorzugsweise als Isolierglas, ausgelegten Brandschutzver
glasung mit mindestens einer Brandschutzglasscheibe einsetzbar
ist und das
- - im Brandfall, auch bei partieller Beflammung, unabhängig von der Beflammungsrichtung so frühzeitig anspricht, daß ein Bruch der Brandschutzglas-Scheibe infolge erhöhten Druckes im Schei benzwischenraum sicher ausgeschlossen wird und somit ein Ver sagen des Bauteiles als Brandschutzverglasung - durch Bruch der Brandschutzglasscheibe infolge erhöhten Druckes im Scheiben zwischenraum verhindert wird
- - im Normalbetrieb, d. h. bei praxisüblichem Handling (Einbau der Verglasung, Putzen, unsachgemäßes Spielen etc.) und unter üblichen Einsatzbedingungen (atmosphärisch bedingte hohe/niedrige Außentemperaturen, Luftdruckschwankungen, UV-Strahlung, sonstige physikalische/chemische Umweltein flüsse) eine so hohe Wasserdampfdiffusionsdichtheit, auch über längere Zeiträume (< 5 Jahre) sicherstellt, daß Isolier gläser, die mit diesen Ventilen ausgerüstet sind, den Anforde rungen der Gütenorm für Isolierglas DIN 1286, Teil 1, entspre chen.
Diese Aufgabe wird mit einem Druckausgleichssystem gemäß dem
Patentanspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist bei diesem Druckausgleichssystem ein erster
Hohlkörper aus einer niedrig schmelzenden Legierung (ca. +70°
bis 100°C) in den Abstandhalter eines Mehrscheiben-Isoliergla
ses, in den Scheibenzwischenraum hineinragend, dichtend einge
setzt; in diesem Hohlkörper befindet sich ein zweiter, beidseitig
geöffneter Hohlkörper mit deutlich höherem Erweichungspunkt
als dem des äußeren Hohlkörpers.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist zwischen
dem Abstandhalter und dem bevorzugt als Anschlag verdickt ausge
führten Ende des äußeren Hohlkörpers eine Dichtung untergebracht.
Das Druckausgleichssystem ragt im endgültigen Einbauzustand nicht
über das äußere Ende der Isolierglaskante hinaus und ist vorzugs
weise in die Versiegelung des Isolierglassystems mit einbezogen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird durch die Zeichnung näher
erläutert. Die Figur stellt einen vergrößerten senkrechten Schnitt durch ein
beispielhaftes Druckausgleichssystem gemäß der vorliegenden Er
findung dar, das im Abstandhalter 5 eines Zweischeiben-Isolier
glases angeordnet ist, wobei die Scheibe 7 das Brandschutzglas
und die Gegenscheibe 6 die Scheibe erhöhter Festigkeit (bspw.
ESG) darstellt.
Zwischen der der Außenseite der Mehrscheibenverglasung zugewandten,
als Anschlag verdickt, vorzugsweise konisch ausge
führten Verbreiterung 9 des ersten Hohlkörpers 1 und dem Abstandhalter 5
befindet sich eine Dichtung 4 aus Butyl-Kautschuk/Polyisobutylen
(üblicherweise bei Isolierglas als Wasserdampfdiffusionssperre
eingesetzte Dichtung) in Gestalt eines O-Ringes. Der erste Hohl
körper 1 ragt über den Abstandhalter hinaus und in den Scheiben
zwischenraum 10 des Isolierglases hinein. In dem ersten Hohl
körper 1 ist als zweiter, beidseitig geöffneter Hohlkörper 2
ein Glasröhrchen eingesetzt, das zur Montageerleichterung mittels
eines geeigneten Klebers 3 fixiert ist.
Das Druckausgleichssystem ist in die als Isolierglas-Versiegelung
dienende Sekundärdichtung 12 aus Silikon-Dichtstoff eingebettet;
die Primärdichtung aus Butyl ist bei 8 dargestellt.
Der über das äußere Ende der Isolierglas-Einheit hinausragende
Teil des Hohlkörpers 2 dient bei der Fertigung dazu, daß die
Sekundärdichtung eingebracht werden kann, ohne den Hohlkörper 2
zu verstopfen, was die Funktion des Druckausgleichssystems in
Frage stellen würde.
Nach Aushärten der Isolierglas-Einheiten wird der überstehende
Teil entfernt, z. B. mit Hilfe einer Sollbruchstelle 11, so daß
dann das gesamte Druckausgleichssystem nicht über die Isolier
glaskante hinausragt.
Das erfindungsgemäße Druckausgleichssystem hat folgende Wirkungs
weise:
Wird ein Isolierglas mit Druckausgleichssystem gemäß der Figur
in einer geeigneten Brandschutzverglasung einer Brandbelastung
ausgesetzt, so baut sich zunächst ein Druck im Scheibenzwischen
raum, entsprechend der im Scheibenzwischenraum ansteigenden
Temperatur, auf. Infolge des Hineinragens des Druckausgleichs
systems in den Scheibenzwischenraum reagiert das Ventil unmittel
bar auf die erhöhte Temperatur im Scheibenzwischenraum, unab
hängig von der Beflammungsrichtung des asymmetrisch aufgebau
ten Brandschutzisolierglases. Erreicht die Temperatur im Scheiben
zwischenraum die Erweichungstemperatur des Hohlkörpers 1 (die
Schmelztemperatur dieses Hohlkörpers 1 ist so eingestellt, daß
der bei dieser Temperatur korrespondierende Druck im Scheiben
zwischenraum unkritisch für die Brandschutzglasscheibe ist), so
schmilzt der Boden des Hohlkörpers 1 nahezu ohne Zeitverzögerung
ab.
Durch den in den Hohlkörper 1 eingesetzten, beidseitig geöffneten,
erst bei höheren Temperaturen erweichenden Hohlkörper 2 wird
hierbei verhindert, daß sich das Druckausgleichssystem wieder
schließt. Dies wäre ohne den inneren Hohlkörper 2 der Fall, da
dann der äußere Hohlkörper 1 nicht nur am Boden, sondern voll
ständig aufschmelzen würde und danach infolge Wiedererstarrens
des abschmelzenden Materials, das durch den Druck im Scheiben
zwischenraum nach außen, d. h. zum kälteren Ende des Druck
ausgleichssystems gedrückt wird, der Hohlkörper 1 wieder verschlos
sen werden würde.
Auch wenn sich das Druckausgleichssystem bei entsprechender An
ordnung der (Vertikal-)Verglasung unten befindet, wird durch
den Hohlkörper 2 in Verbindung mit der geringen Menge des ab
schmelzenden Bodenmaterials des Hohlkörpers 1 sichergestellt,
daß das Ventil nicht wieder schließt.
Dieses Aufrechterhalten des geöffneten Zustandes des Druckaus
gleichssystems ist zumindest bis zum Ausfall der Nicht-Brand
schutzglasscheibe wesentlich für die Brandschutzglasfunktion,
da sonst - bei Schließen des Druckausgleichssystems - der
Druck im Scheibenzwischenraum wieder auf für das Brandschutz
glas kritische Werte ansteigen und so zu einem Bruch der Brand
schutzglasscheibe führen kann.
Brandschutzverglasungen mit Isoliergläsern mit erfindungsge
mäßen Druckausgleichsventilen wurden in Brandversuchen nach
DIN 4102, Teil 5, auch in unterschiedlichen Formaten, geprüft;
die Ventile sprachen hierbei
- - unabhängig von der Beflammungsrichtung
- unbeeinflußt von bauelementbedingten Abschattungen
- unabhängig vom Einbauort (oben/unten/seitlich)
so frühzeitig an, daß der im Scheibenzwischenraum des Brand
schutzisolierglases resultierende Druck für das Brandschutz
glas nur unkritische Werte erreichte und dann dauerhaft abgebaut
wurde. Alle geprüften Verbunde erreichten mindestens die Feuer
widerstandsklasse G 30.
Durch die erfindungsgemäßen Druckausgleichssysteme wird auch
im Normalbetrieb Betriebssicherheit gewährleistet; so erfüllen
Isoliergläser, ausgestattet mit Druckausgleichssystemen gemäß
der Erfindung die an ein Mehrscheiben-Isolierglas gemäß DIN 1286,
Teil 1 gestellten Anforderungen; ein Unterschied zu Isolierglä
sern gleicher Ausführung, jedoch ohne Druckausgleichssystem,
war bei den hierbei nach DIN 52344 durchgeführten Klimawechsel
prüfungen nicht festzustellen.
Durch die vollständige Einbettung des Ventils in den Randverbund
des Isolierglases ist eine Beeinträchtigung sowohl der Ventilfunk
tion als auch der Dichtheit des Isolierglases durch handling
(wie bspw. Einbau der Isoliergläser in die Verglasung, Putzen
der Verglasung, unsachgemäßes Spielen etc.) ausgeschlossen.
Claims (3)
1. Druckausgleichssystem für ein in Brandschutzverglasungen
eingesetztes Mehrscheibensystem, wobei dieses Druckausgleichs
system im Abstandhalter dieses Mehrscheibensystems angeordnet
ist und durch eine als Wasser
dampfsperre dienende Dichtung gegen den Abstandhalter abgedichtet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem bei niedriger
Temperatur erweichenden ersten, über den Abstandhalter in den
Scheibenzwischenraum hineinragenden, zum Scheibenzwischenraum hin
einseitig geschlossenen Hohlkörper besteht, welcher im Brand
fall im einseitig geschlossenen Bereich erweicht und öffnet
und dadurch einen Abbau des im Scheibenzwischenraum sich auf
bauenden Druckes bewirkt, und daß in diesen ersten Hohlkörper
ein zweiter, beidseitig geöffneter innerer Hohlkörper eingesetzt
ist, der aus einem Material besteht, welches bei einer höheren
Temperatur als das Material dieses ersten Hohlkörpers erweicht,
und der im Brandfalle sicherstellt, daß die durch das Erweichen
dieses ersten Hohlkörpers erzeugte Öffnung freigehalten wird.
2. Druckausgleichssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß dieser erste Hohlkörper an seinem, der Außenseite der
Mehrscheibenverglasung zugewandten Ende eine als Anschlag die
nende Verbreiterung aufweist.
3. Druckausgleichssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, daß dieser erste Hohlkörper in das Ver
siegelungssystem des Mehrscheibensystems eingebaut ist.
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ID=6312857
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