DE4417496A1 - Scheibenaufbau für eine Brandschutzisolierverglasung - Google Patents
Scheibenaufbau für eine BrandschutzisolierverglasungInfo
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- E06B3/00—Window sashes, door leaves, or like elements for closing wall or like openings; Layout of fixed or moving closures, e.g. windows in wall or like openings; Features of rigidly-mounted outer frames relating to the mounting of wing frames
- E06B3/66—Units comprising two or more parallel glass or like panes permanently secured together
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- E06B5/00—Doors, windows, or like closures for special purposes; Border constructions therefor
- E06B5/10—Doors, windows, or like closures for special purposes; Border constructions therefor for protection against air-raid or other war-like action; for other protective purposes
- E06B5/16—Fireproof doors or similar closures; Adaptations of fixed constructions therefor
- E06B5/165—Fireproof windows
Description
Die Erfindung betrifft einen Scheibenaufbau für eine Brandschutzisolier
verglasung, insbesondere eine Verglasung, die als Dach- oder Deckenvergla
sung oder als Schrägverglasung geeignet ist.
Es sind seit langem Glasdächer, beispielsweise für Treibhäuser, Bahnhöfe,
Lichtkuppeln, Wintergärten und dergleichen bekannt, die den darunterlie
genden Raum vor Witterungseinflüssen schützen und seine Ausleuchtung mit
Tageslicht ermöglichen.
Bei ungünstigen örtlichen Gegebenheiten, beispielsweise bei zu geringem
Abstand zu Nachbarhäusern, kann es erforderlich werden, eine derartige
Verglasung als Brandschutzverglasung gemäß den Brandschutzvorschriften
auszuführen. Diese Brandschutzvorschriften sehen vor, daß eine Brand
schutzverglasung so ausgebildet sein muß, daß sie einen Brand eine vorge
schriebene Zeit lang aufhält, um sein Übergreifen z. B. auf ein Nachbarge
bäude zu verhindern.
Gemäß dem derzeitigen Stand der Technik (z. B. DE 39 05 727) werden für
Brandschutzschrägverglasungen Scheibenaufbauten benutzt, die aus 2 im Ab
stand voneinander angeordneten Scheiben bestehen, von denen eine, vorwie
gend die an der Gebäudeaußenseite befindliche, aus einem Spezialglas für
Brandschutzverglasungen, z. B. einem Borosilicatglas besteht, wobei die
andere Scheibe im allgemeinen aus einem vorgespannten Kalk-Natron-Glas be
steht. Derartige Schrägverglasungen sind für die Feuerwiderstandsklasse G
30 und G 60 nach DIN 4102, Teil 13, verfügbar.
Ein gewisser Nachteil dieser Verglasungen ist in ihrer eingeschränkten
Feuerwiderstandsdauer von max. 60 min (Feuerwiderstandsklasse G 60) zu
sehen, die auch durch erhöhten konstruktiven Aufwand mit bestehenden Glas
systemen nicht wesentlich erhöht werden kann. Für viele Zwecke ist es je
doch wünschenswert, einen umfassenderen Brandschutz zu bekommen, d. h.
eine Verglasung einsetzen zu können, die dem Feuer mindestens 90 min wi
derstehen kann (Feuerwiderstandsklasse G 90, G 120).
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Scheibenaufbau für eine
Brandschutzisolierschrägverglasung zu finden, mit dem die Anforderungen
der Feuerwiderstandsklasse mindestens G 90 nach DIN 4102, Teil 13, erfüllt
werden können.
Diese Aufgabe wird durch den in Patentanspruch 1 beschriebenen Scheiben
aufbau gelöst.
Es ist bereits bekannt, daß transparente Glaskeramik aufgrund ihrer physi
kalischen Eigenschaften an sich ein sehr geeignetes Material für eine
Scheibe in einer Brandschutzverglasung darstellt. Glaskeramik besitzt nur
einen geringen Ausdehnungskoeffizienten von etwa 0,0 ± 0,3 × 10-6 K-1, wo
durch die Gefahr des Zerspringens aufgrund von Wärmespannung zwischen
heißer Scheibenmitte und kühlem Scheibenrand gering ist, und besitzt auf
grund ihrer Kristallinität einen sehr hohen Erweichungspunkt (im allgemei
nen über 1000°C), der eine lange Feuerwiderstandsdauer ermöglicht. Den
noch hat sich die Verwendung von Glaskeramikscheiben in Brandschutzvergla
sungen nicht allgemein durchgesetzt, da diese Scheiben aufgrund der Tatsa
che, daß sie nicht thermisch vorgespannt sind (DIN 1249), nur über eine
geringe mechanische Festigkeit und Biegebelastbarkeit verfügen. Verlet
zungen der Oberfläche der Scheibe, z. B. bei unsachgemäßer oder unsorg
fältiger Montage sowie gegebenenfalls bei der Reinigung unter Verwendung
ungeeigneter Reinigungsmittel reduzieren die Festigkeit von Glaskeramik
scheiben noch weiter, so daß bereits geringe mechanische Belastungen im
Brandfall, wie sie z. B. durch eine Rahmenverbiegung auftreten können, zum
Bruch der Scheibe führen können. Die Verwendung von Glaskeramikscheiben
als Brandschutzscheiben ist daher auf wenige besondere Einsatzzwecke be
schränkt geblieben.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann die Festigkeit der transparenten
Glaskeramik konserviert werden, d. h. die Glaskeramik wird fehlerfrei, so
wie sie produziert wird, in den Scheibenverbund eingebaut und ist jedwedem
mechanischen Angriff, der zur Verringerung der Festigkeit führen könnte,
entzogen. Durch den Einbau zwischen zwei Scheiben lassen sich auch die im
Brandfall auftretenden mechanischen Spannungen (z. B. durch Verbiegung des
Rahmens) vermindern, so daß die Bruchgefahr für die Glaskeramikscheibe we
sentlich verringert wird.
Durch den mittigen Einbau wird die Glaskeramik einerseits vor den im Pra
xisgebrauch unvermeidbaren Verletzungen geschützt, andererseits wird durch
die höhere Flexibilität des Dreischeibenverbundes eine Reduzierung der im
Brandfalle induzierten Biegespannungen bewirkt. Von den beiden äußeren
Scheiben wird die Beschaffenheit der raumseitigen Scheibe gewöhnlich nach
den erforderlichen Sicherheitsbestimmungen gewählt, z. B. wird diese
Scheibe üblicherweise so vorgespannt, daß sie im Bruchfalle in Krümel zer
fällt und eine Schnittgefahr durch herunterfallenden Scheibenteile ausge
schlossen ist. Eine weitere Möglichkeit, die immer größere Verbreitung
findet, besteht in der Verwendung von Verbund-Sicherheitsglas (gemäß DIN
1249) aus 2 Floatglasscheiben und einer PVB (Polyvinylbutyral)-Zwischenla
ge. Die nach außen zeigende äußere Scheibe wird so gewählt, daß sie den
baulichen Anforderungen in bezug auf statische Erfordernisse wie z. B.
Schnee- und/oder Windlasten genügt. Diese Scheibe kann ebenfalls vorge
spannt, häufig jedoch nicht so hoch, daß sie im Verletzungsfalle unter
Krümelbruch zerspringt. Auch kommen Scheiben mit größeren Dicken zum Ein
satz.
Die beiden äußeren Scheiben bestehen im allgemein aus Kalk-Natron-Float
glas. Eine erhebliche Verbesserung der Brandschutzeigenschaften des Schei
benverbundes kann dadurch erzielt werden, daß wenigstens eine, im allge
meinen die dem Feuer zugewandte Außenscheibe aus hochschmelzendem Borosi
licatglas, z. B. aus Borosilicatglas 3.3 besteht.
Um einen möglichst niedrigen Wärmedurchgangswert (k-Wert) zu erreichen,
ist es von Vorteil, wenn mindestens eine der Scheiben mit einer IR-Reflex
ionsschicht versehen ist. Diese Reflexionsschicht kann sich auf der Glas
keramikscheibe befinden, bevorzugt wird es jedoch, wenn die Schicht auf
den beiden äußeren Scheiben, an ihren dem Verglasungszwischenraum zuge
wandten Hauptflächen sich befindet. Als IR-reflektierende Schichten können
die bekannten Metallfilme aus Chrom, Aluminium, Nickel, Kupfer, Silber,
Gold verwendet werden oder es werden die bekannten Oxidschichten aus Oxi
den des Titans, Aluminiums, Siliciums, Zinns, Wismuts, Indiums, Cers oder
Zirkoniums verwendet.
Zur Verbesserung des k-Wertes kann der Verglasungsinnenraum auch mit einem
Edelgas (Krypton, Xenon oder Argon) oder einem anderen Gas mit hohem Mole
kulargewicht (z. B. Schwefelhexafluorid oder halogenierte Kohlenwasser
stoffe), gefüllt sein.
Um eine Belastung der Scheiben durch einen Druckaufbau im Brandfall gering
zu halten, ist es von Vorteil, in an sich bekannter Weise im Bereich der
Abstandshalter ein Schmelzventil (z. B. DE-PS 36 37 064) einzubauen.
Als Material für die Glaskeramik-Scheibe eignen sich insbesondere kerami
sierte Lithium-Aluminium-Silicatscheiben, die z. B. unter dem Namen ROBAX®
von den SCHOTT-GLASWERKEN vertrieben werden.
Als Material für die äußeren Scheiben eignet sich übliches Natron-Kalk-
Floatglas, was aufgrund seiner Preiswürdigkeit besonders gern eingesetzt
wird, aber auch hochschmelzende Spezialgläser wie z. B. Borosilicatgläser,
die normalerweise einen Zusammensetzungsbereich von 70-87% SiO₂, 7-15%
B₂O₃, 1-7% Al₂O₃, Rest: < 10% haben.
Es wurde ein aus 3 Scheiben bestehender Scheibenverbund hergestellt. Der
Scheibenverbund besaß eine Abmessung von 0,8 × 1,5 m². Die einzelnen
Scheiben wurden durch ein Abstandsprofil in einem gegenseitigen Abstand
von je 8 mm gehalten. Die Verklebung der Scheiben miteinander erfolgte
über eine Silicon-Klebe/Dichtmasse. Die äußeren Scheiben hatten eine Dicke
von je 6 mm und bestanden aus handlichsüblichem Kalk/Natron-Floatglas. Sie
waren an ihren, den Innenseiten zugewandten Oberflächen mit wärmereflek
tierenden Indium-Zinnoxid-(ITO)-Schichten versehen. Die mittig zwischen
den äußeren Scheiben angeordnete Glaskeramikscheibe hatte eine Stärke von
5 mm und bestand aus einer Lithium-Aluminum-Silicat-Glaskeramik (ROBAX®).
Die äußeren Floatglasscheiben waren durch thermisches Vorspannen mit einer
Druckvorspannung von < 50 N/mm² versehen.
Nach Einbau in einen geeigneten Rahmen wurde der Scheibenverbund einem
Brandtest nach DIN 4102, Teil 13 unterzogen. Nach 4 min zersprangen die
Floatglasscheiben, die Glaskeramikscheibe widerstand dem Durchtritt des
Feuers über 115 min. Die Anforderungen der Feuerwiderstandsklasse G 90
sind damit glänzend erfüllt.
Claims (6)
1. Scheibenaufbau für eine Brandschutzisolierverglasung bestehend aus we
nigstens drei im Abstand zueinander angeordneten Scheiben,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den beiden äußeren Scheiben eine Scheibe aus transparenter
Glaskeramik angeordnet ist.
2. Scheibenaufbau nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden äußeren Scheiben aus Kalk-Natron-Glas bestehen.
3. Scheibenaufbau nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine der beiden äußeren Scheiben aus Borosilicatglas be
steht.
4. Scheibenaufbau nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der beiden äußeren Scheiben mit einer Oberflächen-
Druckvorspannung versehen ist.
5. Scheibenaufbau nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine der äußeren Scheiben mit einer Wärmereflexions
schicht versehen ist.
6. Scheibenaufbau nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Abstandshalter mindestens ein Schmelzventil einge
baut ist.
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