DE19957026C2 - Brandsichere Verglasung mit Glashalteleistenbefestigung - Google Patents
Brandsichere Verglasung mit GlashalteleistenbefestigungInfo
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- E06B5/16—Fireproof doors or similar closures; Adaptations of fixed constructions therefor
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- E06B3/00—Window sashes, door leaves, or like elements for closing wall or like openings; Layout of fixed or moving closures, e.g. windows in wall or like openings; Features of rigidly-mounted outer frames relating to the mounting of wing frames
- E06B3/54—Fixing of glass panes or like plates
- E06B3/58—Fixing of glass panes or like plates by means of borders, cleats, or the like
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Description
Die Erfindung betrifft eine brandsichere Verglasung ins
besondere Brandschutzverglasungen, Feuerschutzab
schlüsse, brandsichere Türen, Rauchschutztüren etc. mit ei
nem Rahmen, einem mittels von Glashalteleisten im Rah
men gehaltenen speziellen Glas für brandsichere Vergla
sung, wobei mindestens an einer Seite des Glases für brand
sichere Verglasung die Glashalteleisten angeordnet sind.
Bei brandsicheren Verglasungen, insbesondere Brand
schutzverglasungen, nach DIN 4102-13, welche nach der
Brandbeanspruchung im Normbrand nach DIN 4102-2 von
der brandbeanspruchten Seite die Halterung von beispiels
weise bis zu 1600 × 2500 mm2 großen Spezialglasscheiben
für brandsichere Verglasung wahlweise im Hoch- oder
Querformat für eine Zeitdauer von mehr als 30 Minuten ei
nen Feuerwiderstand bieten müssen, wurde als Befestigung
der Scheiben am Rahmen vorgeschlagen, die Glashaltelei
sten mittels schräg von der Außenseite der Glashalteleiste
her eingetriebenen Schrauben zu befestigen. Der Nachteil
einer derartigen Verschraubung ist zum einen, daß die Ver
schraubung sehr aufwendig in der Herstellung ist. Zum an
deren hat eine derartige Befestigung zum Nachteil, daß sich
im Brandfall die relativ weit außenliegenden Schrauben
köpfe sehr schnell erwärmen. Die erwärmten Schrauben
köpfe leiten die Wärme in das Rahmeninnere hinein. Dies
hat zur Folge, daß in der Umgebung der Schraube das Holz
verkohlt. Die Schraube lockert sich dann und, bevor sich das
Feuer durch den Rahmen durchgefressen hat, fällt das Glas
aufgrund der gelockerten Glashalteleisten aus dem Rahmen
heraus.
Ein derartiges Verhalten wird insbesondere noch dadurch
begünstigt, daß der Schraubenschaft einen relativ großen
Durchmesser von beispielsweise 5 mm aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine brandsichere
Verglasung anzugeben, die diese Nachteile vermeidet und
sich insbesondere bei einer wesentlich weniger aufwendigen
Befestigungstechnik durch einen größeren Feuerwiderstand
als die herkömmlichen brandsicheren Verglasungen aus
zeichnet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Durch eine derar
tige Gestaltung kann gegenüber den bislang bekannten Be
festigungen ein größerer Feuerwiderstand erreicht werden.
Dies ist für den Fachmann überraschend, da bei einer Befe
stigung, wie in der Erfindung vorgeschlagen, kein Durchtritt
von Feuer erfolgt. Vielmehr sind die Befestigungsmittel,
vorliegend die Nägel bzw. Nagelstifte, da sie sehr dicht an
der Scheibe angeordnet sind, relativ weit vom Brandherd
entfernt. Sie werden daher erst in Mitleidenschaft gezogen,
wenn der Rahmen bis an sie heran abgebrannt ist. Das Pro
blem der Wärmeleitung, wie es bei den Befestigungen im
Stand der Technik vorliegt, hingegen entfällt. Die Glas
scheibe kann somit länger im Rahmen gehalten werden,
ohne daß ein Feuerdurchtritt erfolgt, was den höheren Feu
erwiderstand der erfindungsgemäßen Befestigung erklärt.
Der Abstand der in das Holz eingetriebenen Nägel beträgt
vorzugsweise 50-400 mm, bevorzugt liegt er im Bereich
von 100-150 mm. Geringere Abstände der Nägel als 50 mm
sind selbstverständlich möglich, jedoch für eine sichere Hal
terung nicht notwendig.
Der verwendete Rah
men ist ein Holzrahmen, wobei der Holzrahmen ein Voll-
oder lamelliertes Laub- oder Nadelholz umfassen kann.
Das Laub- oder Nadelholz weist eine Dichte von
beispielsweise 530 ± 60 kg/m3 mit einer relativen Holz
feuchte von 8-15%, vorzugsweise 12%, auf.
Neben der Ausführungsform mit Glashalteleisten an einer
Seite des Glases ist auch eine Ausführung der Erfindung
denkbar, bei der auf beiden Seiten des Glases Glashaltelei
sten vorgesehen sind. Bevorzugt handelt es sich bei der
Scheibe um eine Scheibe aus Glas für brandsichere Vergla
sung, wobei die Verglasung eine Feuerbeständigkeit < 30
Minuten aufweist. Die Glasscheibe besteht aus monolithi
schen Silikatgläsern, beispielsweise Kalk-Natron-Gläsern,
Borosilikatgläsern, Alumosilikatgläsern etc., die thermisch
vorgespannt sein können.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnungen
beispielhaft beschrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1a eine brandsichere Verglasung gemäß dem Stand
der Technik mit an einer Seite der brandsicheren Verglasung
angeordneten Glashalteleiste;
Fig. 1b eine brandsichere Verglasung mit an zwei Seiten
des Glases angeordneten Glashalteleisten;
Fig. 2 eine erfindungsgemäße brandsichere Verglasung.
In Fig. 1a ist eine brandsichere Verglasung gemäß dem
Stand der Technik, beispielsweise eine Brandschutzvergla
sung der Feuerwiderstandsklasse G30 nach DIN 4102-13
dargestellt. Deutlich zu erkennen der Rahmen 1, der vorlie
gend als Holzrahmen mit einem Voll- oder lamellierten Holz
einer Dichte von bspw. mehr als 600 kg/m3 mit einer relati
ven Holzfeuchte von 12%, hergestellt ist. Der Rahmen weist
auf einer Seite eine Auskerbung 3, die als Gegenlager zur
Glashalteleiste 9 dient, auf. Die Scheibe 5 wird in der Aus
kerbung 3 mit Hilfe der Glashalteleiste 9 zwischen Dichtun
gen 7 gehalten. Die Glashalteleiste 9 muß zum Halten der
Scheibe 5 fest mit dem Rahmen 1 verbunden werden. Als
Befestigungsmittel werden gemäß dem Stand der Technik
schräg in den Rahmen eingetriebene Schrauben 11 verwen
det. Bei den schräg in den Rahmen in weitem Abstand von
der Scheibe 5 aus Glas für brandsichere Verglasung einge
triebenen Schrauben 11 handelt es sich beispielsweise um
Spax-Schrauben.
In Fig. 1b ist eine Ausführungsform einer brandsicheren
Verglasung gemäß dem Stand der Technik analog zu Fig. 1a
gezeigt. Die Ausführungsform unterscheidet sich jedoch da
durch, daß beidseitig der Scheibe aus Glas 5 Glashaltelei
sten 9.1, 9.2 angeordnet sind. Jede der beiden Glashaltelei
sten 9.1, 9.2 wird mit Hilfe von schräg eingetriebenen
Schrauben 11.1, 11.2, beispielsweise Spax-Schrauben, ge
halten. Ansonsten werden für gleiche Bauteile wie in Fig. 1a
gleiche Bezugsziffern verwendet.
Der Nachteil der brandsicheren Verglasung gemäß dem
Stand der Technik, wie in Fig. 1a und 1b gezeigt, liegt darin,
daß über die weitab von der Glasscheibe schräg eingetriebe
nen Schrauben 11.1, 11.2 im Brandfall Wärme in den Rahmen
1 eingeleitet wird, es zu einer Verkohlung des Holzes in
diesem Bereich kommt, dadurch eine vorzeitige Lockerung
der Glashalteleiste und damit der Scheibe auftritt, so daß
ein vorzeitiger Feuerdurchtritt erfolgt.
In Fig. 2 ist im Schnitt eine Ausführungsform, nämlich
die Ausführungsform mit einseitiger Glashalteleiste gemäß
der Erfindung gezeigt. Wiederum werden gleiche Bauteile
wie in den Fig. 1a und 1b mit denselben Bezugsziffern be
legt.
Die Glashalteleiste 9 wird erfindungsgemäß bei der in
Fig. 2 dargestellten brandsicheren Verglasung mit Hilfe ei
nes nahe der Scheibe 5 aus speziellem Glas für brandsichere
Verglasung eingetriebenen
Nagelstifts mit bspw. 1 mm Durchmesser, gehalten.
Der Nagelstift 20 ist nahe der Scheibe 5 im wesentlichen
parallel hierzu sowohl in die Glashalteleiste 9 wie auch den
Rahmen 1 eingetrieben. Um Beschädigungen zu vermeiden,
ist es in einer ersten alternativen Ausgestaltung auch mög
lich, den Nagelstift 20 von der Scheibe 5 weggebogen in das
Holz hineinzutreiben. In einer zweiten alternativen Ausge
staltung ist der Nagelstift zur Scheibe hingebogen:
hierdurch kann eine noch höhere Feuerwiderstandszeit der
brandsicheren Verglasung erreicht werden. Der Abstand der
einzelnen Nägel beträgt in Längsrichtung
100-150 mm. Bei den Nägeln handelt es sich bevorzugt um
Stahlstifte (Durchmesser 1 mm und 38 mm Länge). Die
Glasscheibe 5 ist mit Klötzchen 4 handwerksgerecht ge
klotzt. Bei den Verklotzungen handelt es sich beispielsweise
um eine Verklotzung "Promatec H" der Baustoffklasse A1
gemäß DIN 4102-1.
Bei der Glasscheibe aus speziellem Glas für brandsichere
Verglasung handelt es sich um eine Scheibe aus
thermisch gehärtetem Borosilikatglas, bevorzugt um PY
RAN S der Firma Schott-Glas, Mainz, mit einer Stärke
bspw. größer 4 mm.
Als Dichtmaterial zwischen Glashalteleisten und Rahmen
wird als Dichtung 22 bevorzugt, die Dichtung SEALMA
STER FIREGLAZE verwendet, die den elastischen Dicht
stoff SEALMASTER FIREGLAZE Compound der Bau
stoffklasse B2 gemäß DIN 4102-1 umfaßt, ohne daß die Er
findung hierauf beschränkt wäre.
Anstelle des intumeszierenden Dichtstoffes SEALMA
STER FIREGLAZE kann auch ein einfaches Keramikfaser
material als Dichtmaterial verwendet werden.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform, bei der
die Glashalteleisten einseitig am Glas 5 angeordnet sind, be
finden sich die Glashalteleisten bevorzugt auf der Feuerseite
26 der brandsicheren Verglasung.
Denkbar wäre auch eine beidseitige Halterung des Glases
mit Hilfe von Glashalteleisten und der erfindungsgemäßen
Befestigung.
Für beide Ausführungsformen wurden Feuerwiderstands
zeiten von < 30 Minuten nach DIN 4102-13 bei Brandprü
fungen nach DIN 4102-2 in einem zertifizierten Material
prüfamt nachgewiesen.
Der Holzrahmen der erfindungsgemäßen Ausführungs
form gemäß Fig. 2 besteht aus einem Voll- oder
lamellierten Laub- oder Nadelholz mit einer Dichte von ca.
530 ± 60 kg/m3 mit einer relativen Holzfeuchte von ungefähr
12%. Der Rahmen kann nicht beschichtet, gehobelt und na
turbelassen ausgeführt sein.
Die Erfindung gibt erstmals eine im Aufbau einfache
schnell montierbare brandsichere Verglasung an, die sich
auch bei Verwendung von Holz als Material für den Rah
men durch einen hohen Feuerwiderstand auszeichnet.
Claims (3)
1. Brandsichere Verglasung mit
- 1. 1.1 einem Rahmen (1);
- 2. 1.2 einem mittels von Leisten (9) im Rahmen gehaltenen speziellen Glases (5) für brandsichere Verglasung, wobei mindestens an einer Seite des Glases (5) die Leisten (9) angeordnet sind, wobei
- 3. 1.3 die Leisten (9) zum Halten des Glases (5) mit Hilfe in den Rahmen eingetriebenen Befestigungsmitteln (20) gehalten werden und
- 4. 1.4 eine Dichtung (22) aus einem Dichtmaterial vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß
- 5. 1.5 die Befestigungsmittel (20) Nägel oder Nagelstifte sind, und
- 6. 1.6 die Nägel oder Nagelstifte im wesentlichen parallel zur Glasscheibe und nahe zur Dichtung (22) in die Leiste (9) wie auch in den Rahmen (1) eingetrieben sind, wobei ihr Abstand in Längsrichtung 50-400 mm beträgt,
- 7. 1.7 der Rahmen ein Holzrahmen ist, wobei der Holzrahmen aus einem voll- oder lamellierten Laub- oder Nadelholz mit einer Dichte ρ im Bereich 470 kg/m3 ≦ ρ ≦ 590 kg/m3 und einer relativen Holzfeuchte im Bereich 8-15%, vorzugsweise 12% besteht, und
- 8. 1.8 das Glas ein monolithisches Silikatglas ist.
2. Brandsichere Verglasung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glashalteleisten (9) an beiden Seiten des
Glases (5) angeordnet sind.
3. Brandsichere Verglasung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das monolithische Silikatglas Kalk-
Natron-Glas, oder Borosilikatglas, oder Alumosilikatglas etc. ist, das thermisch
vorgespannt sein kann.
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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|
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Effective date: 20120601 |