DE363607C - Verfahren zur Herstellung einer Leimmasse zum UEberziehen durchlaessiger Flaechen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Leimmasse zum UEberziehen durchlaessiger Flaechen

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DE363607C DEC29407D DEC0029407D DE363607C DE 363607 C DE363607 C DE 363607C DE C29407 D DEC29407 D DE C29407D DE C0029407 D DEC0029407 D DE C0029407D DE 363607 C DE363607 C DE 363607C
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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D105/00Coating compositions based on polysaccharides or on their derivatives, not provided for in groups C09D101/00 or C09D103/00
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  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung einer Leimmasse zum Überziehen durchlässiger Flächen. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Leimmasse zum Überziehen durc'hl'ässiger Flächen, um. sie flüssigkeitsdicht und selbstschließend zu machen., sowie zur Herstel.lüng von Behältern, Leitungsrohren, Gasmasken, Ballonstoffen o. dgl. Das Verfahren kennzeichnet sich durch die Verwendung eines Stoffes, der unter dem Namen »türkischer Vogelleiern« gehandelt wird und der ebenso wie einige ähnliche Stoffe aus den Früchten der Cordiacäen,besonders von Cordia-Myxa und Cordia-Latifolia, blereitet wird. Zu diesem Zweck muß der Vogelleim in einen Zustand gebracht werden, in welchem er leicht auf durchlässige Flächen oder Körper .aufgetragen werden kann, um diese flüssigkeitsdicht zu machen oder zu ähnlichen Zwecken: zu, behandeln, ohne ihre Eigenschaften schädlich zu beeinflussen.
  • Der rohe türkische Vogelleim, wie er in den Handel gebracht wird, ist nämlich zu dick, um ohne weiteres auf Flächen nussgebreitet werden zu können, und 'kann beispielsweise unmöglich mittels einer Bürste aufgetragen werden. Wenn es gelingt, diesen 'Stoff leicht verteilbar zu machen, so kann man ihn als dünnen Überzug auf Leinengewebe oder ähnliche Stoffe aufbringen, und er wirkt dann besonders nützlich für manche Zwecke, besonders zur Herstellung von Benzinbehältern aus porigen Stoffen, wie Leinengewebe oder aus von Benzin !angreifbaren Stoffen, wie Gummi.
  • Demgewäßbesteht ein Merkmal der Erfin=d Jung darin, aus dem türkischen Vogelleim einen Werkstoff von den oben bezeichneten Eigenschäften herzustellen, indem der Leim bei ungefähr 8-3° C nach und nach mit Alkohol ,gemischt wird.
  • Der Mischung mit Alkohol muß eine Zufügung einer Boraxl'ösung oder auch von heißem Wasser vorausgehen, welche den Stoff so auflockert, daß er zum Zweck der innigen Mischung mit Alkohol leicht gerührt werden 1cann.
  • Die verschiedenen Stoffe müssen sehr gut miteinander gemischt werden, und es hat sich ergeben, daß Borax oder heißes Wasser die Steifigkeit des türkischen Vogelleims so weit verringert, daß er beispielsweise mit einem mechanischen Rührwerk umgerührt werden kann, so daß man den Alkohol damit vermischen kann.
  • Wenn das erhaltene Produkt abgekühlt ist, läßt es sich mit der Bürste auftragen und trocknet zu einer klebrigen aber festen Konsistenz.
  • ,Um Idas Verfahren durchzuführen, kann man z. B. zu zwei Gewichtsteilen auf 83' C erhitzten türkischen Vogelleims eine zweiprozentige Lösung von vorher auf die gleiche Temperatur erwärmtem Borax in einer Menge von 3 Gewichtsteilen zugeben und das Ganze ausgiebig mischen. Man läßt dann die Mischung auf ungefähr 66° C, d'. h. gerade unter den. Kochpunkt des Alkohols, abkühlen, worauf man sehr allmählich ungefähr 2,5 Gewichtsteile tAlkohol zugibt und während der ganzen Zeit die Mischung ausgiebig rührt.
  • Der Vogelleim muß zunächst erhitzt und dann die Boraxlösung bei etwa der gleichen Temperatur nach und nach hinzugefügt werden. Sobald man den Alkohol zugibt, muß die Mischung ausgiebig .gerührt oder in einen geschlossenen Behälter geschüttelt werden. Wenn kein Borax zugefügt wird, kann für die vorläufige Verdünnung heißes Wasser von nicht mehr als 88°, vorzugsweise von 83° C, zugefügt werden, aber die Boraxlösung ergibt bessere Erzeugnisse.
  • @Es können auch andere Stoffe zugeführt werden, um die Konsistenz der Leimmasse nach den besonderen Anforderungen des Einzelhalls zu verändern, so z. B. Infusorienerde oder Schellak oder beide, oder auch Dextrin. In einigen Fällen kann -es wünschenswert sein, ein Konservierungsmittel der Leimmasse zuzuführen, so beispielsweise eine geeignete Menge von Quec'ksilberperchlorid. Dieses wird am besten in Wasser aufgelöst und so dem verdünnten Leim zugeführt. Die zugeführte Menge von. Ouecksiliberperchlorid kann in weiten Grenzen nach den besonderen Umständen verändert werden; beispielsweise kann man i Prozent des Gewichts dem Leim beimischen.
  • Natürlich können die Mischungsverhältnisse der verschiedenen Bestandteile in gewissen 'Grenzen verändert werden; die aufgezeigten Mengenverhältnisse stellen hierbei Mittelwerte dar. Es hat sieh ergeben, daß die Temperatur des Vogel Feims. oder irgendeiner zugefügten Lösung nicht über 88° steigen und nicht unter 66° fallen darf.
  • Es ist -wünschenswert, so wenig Borax wie möglich zu verwenden, gerade hinreichend, um ein verhältnismäßig leichtes Rühren bei der Mischung mit Alkohol zu erzielen.
  • Die so bereitete Leimmasse kann für zahlreiche Zwecke verwendet werden, so zum Überziehen von durchlässiger Fläche und Körpern, um sie undurchlässig und selbstschließend zu machen; man kann aus ihnen Behälter, Leitungen, Gasmasken, Ballonstoffe o. dgl. herstellen.
  • Die Art der Verwendung der neuen Leimmasse ergibt sich aus folgenden Beispielen: Ein Behälter, beispielsweise zur Benutzung j als Benzinbehälter, wird' aus Leinengewebe oder Gummi hergestellt. Im allgemeinen pflegt Gewebe Benzin nicht zu .halten, und Gummi wird von dem Benzin allmählich angegriffen und zerstört, wenn man aber das Gewebe oder den Gummi mit der Leimmasse nach der Erfindung überzieht, so wird hierdurch das Gewebe undurchdringlich für Benzin, und der Gummi -wird vor der zerstörenden Wirkung,des Benzins bewahrt.
  • Natürlich kann man auch Gummi und Gewebe .gemeinsam zum Aufbau eines solchen Behälters verwenden, wobei der Behälter mit Gewebe ausgefüttert und die Leimmasse auf dieses Futter aufgebracht -werden kann, um das Benzin zu verhindern, das Gewebe zu durchdringen und 'den Gummi anzugreifen. Weiterhin können Gewebe oder Gummi oder beide zusammen zur Herstellung biegsamer Leitungen für Benzin verwendet werden, wobei der Leim auf die Innenseite der Wände aufgebracht wird; verwendet man Gewebe allein, so kann ,es mit dem Leim getränkt oder bestrichen werden, oder beides gleichzeitig.
  • Auch andere Stoffe, die bisher infolge ihrer Porigkeit als hierfür umbrauchbar angesehen werden können, nach dem neuen Verfahren für Behälter o. d,gl. verwendungsfähig machen kann.
  • Bei der Herstellung von Geweben für Ballons, 'Gasmasken o. dgl. soll die Leimmasse in dünnerLage, etwa 1/1ß Zolldick, aufgebracht werden. Dies :ist leicht möglich mit ,dier in der hier beschriebenen Weise vorbereiteten Leimmasse, während es u iit'dem rohen Vogelleim nicht möglich wäre. Die Stoffbannen können aus zwei Schichten von dünnem aufeinandergelegten Gewebe aufgebaut sein, wobei die eine Schicht adsoxlbieren'de Eigenschaften besitzt. Eine der Schichten ist an der Außenseite mit @Gumini o. dgl. gummiähnlichen Stoffen, wie den öligen Substituten des Gummis, überzogen, während die Innenfläche eine Schicht der Leirämasse trägt. Die andere Gewebelage besitzt einen Überzug von Gummi o. dgl. an ihrer inneren Fläche, welche auf die Leimschicht der anderen Gewebelage zu liegen kommt, während die äußere Fläche der zweiten Gewebelage unverändert bleibt; diese Fläche bildet dann die Innenfläche der Ballonhaut.
  • Die @"eranlassung zu dieser Anordnung ist darin zu sehen, daß der türkische Vogelleim niemals vollkommen trocknet und deswegen mit irgendeiner .Schutzschicht #bed#-ckt sein muß; außerdem übt er eine zu geringe klebende Wirkung auf die Teile aus, als daß sie untrennbar vereinigt werden könnten. Wenn also die Leimmasse gleichmäßig an beiden Schichten. anhaftet und diese getrennt werden, ist keine der ,Schichten vollkommen mit der Leimmasse überdeckt, so daß Gas ausströmen könnte. Wenn man aber die Leimmasse auf eine adsorbierende Fläche der einen Schicht aufbringt, während :die andere Schicht ihr eine nicht adsoAierende Fläche, wie beispielsweise eine Gummifläche, bietet, so wird der Vogelleim, wenn die beiden Schichten getrennt werden, stets -fest an der Sc'hic'ht seit adsorbierender Fläche anhaften, so daß diese,Schicht immer gasdicht bleibt.
  • -So kann statt des Gewebes anderes dünnes Material verwendet werden, wie Papier, und an Stelle des inneren und äußeren Gummiüberzuges kann ein solcher von Firnis oder einem anderen wasserdichten' .Stoff treten.
  • Eine wesentliche Eigenschaft des Vogelleims besteht darin, daß er seiner Umgebung Feuchtigkeit entzieht,- infolgedessen ist es manchmal schwierig, ihn ständig auf einer großen Fläche festzuhalten, besonders wenn es sich um einen nicht adsorbierenden Stoff, wie Gummi, handelt. Es kommt deshalb bei der Herstellung eines solchen Stoffes manchmal vor, daß der Vogelleim nicht sehr gut .an einer Schicht .haftet, ideren niehtadsorbierende Fläche in Berührung mit deml .Vogelleim steht. Wenn aber nach der Aufbringung des Vogel-Leims auf die adsorbierende Fläche der einen Lage eine Trocknung bei einer gemäßigten Hitze von etwa 83' C bewirkt wird, ist es möglich; eine klebfähige Masse, wie Gummilösung, auf diese getrocknete Schicht aufzubringen und mittels dieser klebenden Substanz die Wandere Stofflage -zu befestigen. Es ergibt sich, daß der Vogelleim die adsorbi-erende Fläche,der einen Stofflage durchdringt, wenn er sie bekleidet. Wenn er in der oben gezeigten Weise getrocknet worden ist und die klebende ;Substanz aufgebracht ist, scheint ,es, daß diese letzte bis zu einem gewissen Grade mit Teilen des getrockneten Vogelleims sich verbindet und dann an den kleinen Unregelmäßigkeiten der adsorbierenden Fläche anhaftet.
  • Es ergibt sich bei diesem Verfahren eine zusammenhängende Schicht aus zwei Stofflagen, die eine Schicht von Vogelleim einschließen. Im Lauf der Zeit adsorb.iert der Vogelheim Ibis zu einem .gewissen Grade die Feuchtigkeit von seiner Umgebung und, macht so den Stoff undurchdringlich für Gase, wie Wasslerstoff, Helium oder schädliche :Gase, welche gewöhnlichen Gummi durchdringen würden. Die Feuchtigkeit wird wahrscheinlieh durch die Kanten des Stoffes hindurchadsorbiert; und wenn der Stoff fertig ist, so ist es ratsam, ihn in nassem Zustand aufzubewahren, damit er Feuchtigkeit adsorbiert. Er wird hierdurch biegsam und ist leicht zu benutzen:.
  • Es ist nicht wesentlich, daß der hergestellte Stoff aus zwei Gewebelagen o. d@gl. mit einer eingebetteten Schicht der Leimmasse besteht. Wenn. eine einzige Schicht eines solchen Stoffes mit der Leimmasse überzogen und in oben gezeigter Weise @i etrocknet wi-rid"so .kann man einen .anhaftenden wasserdichten Überzug beliebiger Art mit gutem Erfolg aufbringen. So kann beispielsweise die getrockneteLeimschichrt mit.Schellaekfirnisübenzogen werden, der nach Trocknung als wasserdichter Überzug dient. Oder man kann eine Schicht von Gummilösung aufbringen und nach dem Trocknen vulkanisieren oder ebenfalls mit ScheJ11ackfirnis überziehen. Auch! kann ein Aufstrich von Gummilösung dazu verwendet werden, um eine zweite Gewebeschicht o. dgl. zu befestigen.
  • Statt .Schellaokfinnis. adierGummilösung kann natürlich auch ein anderes ,Bin:demittel verwendet werden. Wesentlich ist nur, daß entwieder :die Bindemittelschicht selbst adfer die von ihm festgehaltene aufgelegte Schicht im wesentlichen, wasserdicht ist, weil sonst der Vogelleim der Umgebung zu viel Wasser entziehen würde, um in einer brauchbaren Beschaffenheit zu verbleiben.

Claims (3)

  1. PATENT-ANsPRÜcHE: i. Verfahren zur Herstellung einer Leimmasse zum Überziehen. durchlässiger Flächen, gekennzeichnet durch die Verwendung von türkischem Vogelleim. :
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohstoff auf 83° C erwärmt, mit Boraxlösung oder Wasser von &3° C verdünnt und dann allmählich Alkohol zugemischt wird, worauf nach Bedarf Füll-, Hartungs- oder. Konservierungsmittel eingetragen werden können.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von wasserdichten Stoffbahnen, dadurch gekennzeichnet, daß die gemäß Anspruch z und z hergestellte Leimmasse dünn aufgetragen, durch mäßige Hitze (83° C) getrocknet und mit einem haftenden, wasserfesten Überzug, etwa Gummi oder Schellack, versehen wird.
DEC29407D 1918-01-28 1920-07-11 Verfahren zur Herstellung einer Leimmasse zum UEberziehen durchlaessiger Flaechen Expired DE363607C (de)

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