DE3633480C1 - Plate-stretching head - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Spannkopf eines Plattenstreckers zum Strecken und Richten von gewalztem oder gepreßtem ebenen Reckgut, insbesondere Blechen und Platten, bestehend aus einer Vielzahl über die Arbeitsbreite des Spannkopfes verteilter, senkrecht zur Ebene des Reckgutes nebeneinanderstehender Lamellen, sowie auf der dem Arbeits­ bereich abgewandten Seite der Lamellen sich über die gesamte Breite des Spannkopfes erstreckender, die Lamellen miteinander verbindender Gurte bzw. Traversen.

Bei den bekannten Spannköpfen setzt sich das Spannmaul aus vertikal zur Ebene des Reckgutes stehenden Lamellen zusammen, in deren C- förmigen Öffnungen die zum Erfassen des Bleches notwendigen Klemm­ vorrichtungen angebracht sind. Diese Bauweise war anstelle der bis dahin üblichen das Spannmaul bildende Querbiegeträger mit den daran befestigten Klemmvorrichtungen gewählt worden, um zu kleineren und leichteren Bauformen zu kommen. Weiterhin ist bekannt, daß das durch die Reaktionskräfte sich ergebende, in der Ebene des Reckgutes wir­ kende Biegemoment, das den gesamten Spannkopf wie einen auf zwei Stützen gelagerten Balken durchbiegt, durch auf der dem Arbeitsbe­ reich abgewandten Seite der Lamellen sich über die gesamte Breite des Spannkopfes erstreckende, die Lamellen miteinander verbindende Gurte bzw. Traversen abzufangen (DE-PS 32 05 701).

Kritischer ist, im Hinblick auf eine weitere Steigerung der Leistung der Plattenstrecker, die Beherrschung der im Maul der Lamellen auf­ tretenden Beanspruchung. Diese Beanspruchung wird verursacht durch die beim Streckvorgang entstehenden Spreizkräfte, die Reaktionskräfte zu den an den Klemmbacken wirkenden Zugkräfte sind.

Eine weitere Belastung des Maules der Lamellen tritt dann ein, wenn bei gleichen Querschnitten des Reckgutes die Reckkraft F auf ein schmaleres, dafür aber dickeres Reckgut Übertragen werden muß. In diesem Fall wird nur der Teil der Lamellen, deren dazugehörige Klemmvorrichtungen in Eingriff sind, zur übertragung der Reckkraft F beansprucht. Dabei ist noch zu berücksichtigen, daß die Breite des zu reckenden Bleches und die sich ergebene Spannbreite, die die Summe der Dicken der beim Reckprozeß beanspruchten Lamellen und deren dazwischenliegenden Abstände ist, unterschiedlich sein können. Je nach Verhältnis dieser Breiten kann es vorkommen, daß eine Lamelle nur zur Hälfte ihres Querschnittes mitträgt und deshalb überpropor­ tional beansprucht wird. Da die aufzunehmende maximale Beanspruchung im Maul der Lamellen von der Auslegung her aber begrenzt ist, kann die maximale Leistung des Plattenstreckers nicht voll ausgenutzt werden. Bekannt ist, die Beanspruchung im Maul der Lamellen dadurch zu reduzieren, daß die in der Mitte des Spannkopfes angeordneten Lamellen im Querschnitt verstärkt werden, d. h. sie sind dicker und höher im Vergleich zu den an den beiden Enden des Spannkopfes ange­ ordneten Lamellen. Diese Ausführungsform hat aber den Nachteil, daß der Spannkopf sehr viel größer und schwerer wird und in dem gleichen Maße die gesamte Konstruktion einschließlich der Hydraulik verstärkt werden muß.

Die je nach Breitenverhältnis von Reckgut zu Spannmaul sich ergebende nachteilige Beanspruchung der Lamellen, kann teilweise dadurch kom­ pensiert werden, daß vor dem Reckprozeß das Blech in zeitaufwendiger Weise im Spannmaul seitlich einjustiert werden muß, um die Verteilung der Kräfte auf die beaufschlagten Lamellen zu optimieren.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, auch bei voller Ausnutzung der Leistung des Plattenstreckers im Falle von schmalerem Reckgut, die durch die Spreizkräfte hervorgerufene Beanspruchung im Maul der La­ mellen zu reduzieren, sowie die baulichen Abmessungen und das Gewicht des Spannkopfes zu verringern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß alle Lamellen an ihren im Bereich quer zur Wirkung der Spreizkraft verlaufenden äußeren Schmalseiten kraftschlüssig über je einen oberhalb und unter­ halb der Reckebene vorgesehenen Querriegel miteinander verbunden sind.

Die Wirkung der kraftschlüssigen Verbindung aller Lamellen durch die oberhalb und unterhalb des Reckgutes vorgesehenen Querriegel liegt darin, daß unabhängig von der Anzahl der beim Streckvorgang beauf­ schlagten Lamellen die auftretenden Spreizkräfte auf alle Lamellen anteilmäßig verteilt werden. Durch das anteilmäßige Mittragen der nicht direkt am Streckvorgang beteiligten Lamellen kann die spezi­ fische Belastung der direkt beaufschlagten Lamellen reduziert werden. Dadurch ist es möglich, zum einen bei gleicher aufzubringender Reck­ kraft F schmalere, dafür aber dickere Bleche zu strecken bzw. zu richten und zum anderen bei gleichen baulichen Abmessungen des Plat­ tenstreckers die Leistung zu erhöhen.

Die Spannköpfe von Plattenstreckern müssen aber nicht nur die Spreiz­ kräfte, sondern auch die in verschiedenen Ebenen sich ergebenden Biegemomente aufnehmen. Der erfindungsgemäße biege- und quersteife Kasten, der aus den Querriegeln und den damit starr verbundenen Wangen, an die die Drucksäulen zum Verfahren der Spannköpfe ange­ bracht sind, gebildet wird, ist vorteilhaft dazu geeignet, alle auf­ tretenden Kräfte und Biegemomente aufzunehmen.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden durch das Umgreifen der Lamellen an der dem Arbeitsbereich zugewandten Schmalseite die Lamellen wirkungsvoll im Querriegel abgestützt und erhöhen den Effekt der Verteilung der angreifenden Kräfte.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darge­ stellt. Es zeigt

Fig. 1 Seitenansicht des Spannkopfes, entlang der Linie A-A in Fig. 2,

Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie B-B in Fig. 1,

Fig. 3 Einzelheit C in Fig. 2.

Fig. 1 zeigt den grundsätzlichen Aufbau des Spannkopfes 1 eines Plattenstreckers in Seitenansicht entlang der Linie A-A in Fig. 2. Die senkrecht zum Reckgut 2 angeordneten, nebeneinanderstehenden Lamellen 3 haben auf der dem Arbeitsbereich zugewandten Seite eine C-förmige Öffnung 4, auch Spannmaul genannt, in der die zum Klemmen des Reckgutes 2 notwendigen Klemmvorrichtungen 5, 6, 7, 8 angebracht sind. Die Einzelheiten der Darstellung der Klemmvorrichtungen wurden hier weggelassen. Querriegel 9, 10 verbinden alle Lamellen 3 an ihren im Bereich quer zur Wirkung der Spreizkraft verlaufenden äußeren Schmalseiten 15, 16 kraftschlüssig miteinander. Bei dieser Ausführungsform umgreifen die Querriegel 9, 10 ganz die Lamellen 3 an der dem Arbeitsbereich zugewandten Schmalseite 13, so daß auf der dem Reckgut 2 zugewandten Seite eine schlitzförmige Öffnung 14 des Spannkopfes 1 für das Einführen des Reckgutes 2 sich ergibt.

In Fig. 2 ist ein Vertikalschnitt durch den Spannkopf 1 entlang der Linie B-B in Fig. 1 gezeigt, wobei die Querriegel 9, 10 zusammen mit den beidseitig des Spannkopfes 1 angeordneten Wangen 17, 18, mit denen sie starr verbunden sind, einen biege- und quersteifen Kasten bilden. In diesen Wangen 17, 18 sind die Drucksäulen angebracht, die zur Aufnahme der Reckkräfte erforderlich sind. Die Einzelheiten der Darstellung der Drucksäulen und der dazu gehörigen Hydraulik wurden hier weggelassen.

Fig. 3 zeigt die Einzelheit C in Fig. 2. Die Querriegel 9, 10 wei­ sen auf der den Lamellen 3 zugewandten Fläche 19 kammartige Vor­ sprünge 20 auf, an denen die am Ende der Schmalseiten 16 sich im Querschnitt verjüngenden Lamellen 3 angeschweißt sind. Als Schweiß­ verbindung wird vorzugsweise eine Stumpfschweißnaht 21 gewählt, für die bei der Berechnung des tragenden Schweißnahtquerschnittes keine Verschwächung wie im Falle von Kehlnähten berücksichtigt werden muß.

Claims (3)

1. Spannkopf eines Plattenstreckers zum Strecken und Richten von gewalztem oder gepreßtem ebenen Reckgut, insbesondere Blechen und Platten, bestehend aus einer Vielzahl über die Arbeitsbreite des Spannkopfes verteilter, senkrecht zur Ebene des Reckgutes nebeneinanderstehender Lamellen, sowie auf der dem Arbeits­ bereich abgewandten Seite der Lamellen sich über die gesamte Breite des Spannkopfes erstreckender, die Lamellen miteinander verbindender Gurte bzw. Traversen, dadurch gekennzeichnet, daß alle Lamellen (3) an ihren im Bereich quer zur Wirkung der Spreizkraft verlaufenden äußeren Schmalseiten (15, 16) kraft­ schlüssig über je einen oberhalb und unterhalb der Reckebene vorgesehenen Querriegel (9, 10) miteinander verbunden sind.

2. Spannkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querriegel (9, 10) an ihren parallel zur Reckachse ver­ laufenden Enden zur Bildung eines geschlossenen biege- und quersteifen Kastens starr mit jeweils beidseitig des Spann­ kopfes (1) angeordneten Wangen (17, 18) verbunden sind.

3. Spannkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querriegel (9, 10) die Lamellen (3) an der dem Arbeits­ bereich zugewandten Schmalseite (13) mindestens teilweise um­ greifen, so daß auf der dem Reckgut (2) zugewandten Seite sich eine schlitzförmige Öffnung (14) des Spannkopfes (1) für das Einführen des Reckgutes (2) ergibt.