DE3631803C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine einseitige Wellpappenmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.

Eine derartige einseitige Wellpappenmaschine ist aus der FR-PS 15 38 604 bekannt. Hierbei sind zwei Sätze von unteren und oberen Riffelwalzen auf gemeinsamen drehbaren seitlichen Lagerschildern in Form von Scheiben angeordnet. Nachteilig ist, daß der in Ruhestellung befindliche Walzensatz zum Auswechseln und Umrüsten nicht gut zugänglich ist. Außerdem ist es nicht möglich, eine solche Wellpappenmaschine wie üblich nur mit einem Walzensatz zu liefern und später den anderen nachzurüsten.

Aus der DE-OS 35 42 925 ist eine einseitige Wellpappenmaschine bekannt, bei der an Seitenschildern Sätze von unteren und oberen Riffelwalzen gelagert sind. Diesen Walzensätzen ist eine gemeinsame Anpreßwalze zugeordnet. Die Walzensätze sind gegenüber der Anpreßwalze linear heb- und senkbar angeordnet. Jedem Walzensatz ist eine Leimauftragsvorrichtung zugeordnet. Es wird jedem Riffelwalzensatz eine zu riffelnde Papierbahn und der Anpreßwalze eine Deckbahn zugeleitet. Die Riffelwalzen besitzen unterschiedliche Wellungen, so daß unterschiedlich gewellte, einseitige Wellpappen bei welchselweisem Einsatz der Riffelwalzenpaare hergestellt werden können. Nachteilig ist, daß die unteren Riffelwalzen wechselweise mit unterschiedlichen Arbeitsstellen an der ein verhältnismäßig großen Durchmesser besitzenden Anpreßwalze zusammenarbeiten. Nur hierdurch ist es möglich, die Walzensätze in einem geforderten Abstand voneinander anzuordnen. Hierdurch wird die Anpreßwalze und damit die Seitenständer unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Darüber hinaus sind zusätzliche Führungsmittel für den wechselweisen Zulauf von zu riffelnden Papierbahnen erforderlich. Schließlich ist die Verweilzeit und damit die Aufheizzeit der Deckbahn auf der Anpreßwalze für die in unterschiedlichen Arbeitsstellungen wirkenden unteren Riffelwalzen unterschiedlich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebene Wellpappenmaschine so zu verbessern, daß der in Ruhestellung sich befindliche Riffelwalzensatz zum Umrüsten leichter zugänglich ist, der Aufbau der einseitigen Wellpappenmaschine und die Lagerkräfte der die Riffelwalzensätze tragenden Lagerschilder verringert werden. Außerdem soll die Wellpappenmaschine anfänglich nur mit einem Walzensatz ausgeliefert und betrieben werden können, während ein zweiter Walzensatz später nachrüstbar ist.

Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Dadurch, daß die einzelnen Riffelwalzensätze auf getrennten, wechselweise in die Arbeits- bzw. Ruhestellung schwenkbaren Lagerschildern angeordnet sind, ist der in Ruhestellung ge­ schwenkte Walzensatz frei zum Umrüsten zugänglich. Da die beiden Walzensätze über ihre Lagerschilder in ihre Ruhestellung maulartig nach außen geschwenkt werden, können die Seitenständer verhältnismäßig klein gehalten werden. Zudem bleibt die Zuführung der zu riffelnden Bahn wie auch der Deckbahn aufrechterhalten, und es wird auch nur eine einzige Leimauftragsvorrichtung erforderlich, die aus der Bewegungsbahn der Riffelwalzen herausbewegbar ist. Schließlich bleibt der Umschlingungswinkel der Anpreßwalze durch die Deckbahn und damit die Aufheizung unverändert. Es wird nun zusätzlich erreicht, daß ein zweiter Riffelwalzensatz später bei Bedarf nachgerüstet werden kann.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt der einseitigen Wellpappenmaschine nach der Erfindung und

Fig. 2 einen schematischen Vertikalschnitt einer geänderten Ausführungsform.

Die Wellpappenmaschine 1 weist wie üblich starr miteinander verbundene Seitenständer 2 auf. An diesen Seitenständern 2 sind Lagerschilder 3, 3′ schwenkbar um Achsen 4, 4′ gelagert. Die Lagerschilder 3, 3′ besitzen gleiche Form.

Die Lagerschilder 3, 3′ tragen jeweils einen Satz von oberen Riffelwalzen 5, 5′ und unteren Riffelwalzen 6, 6′. Der von den Riffelwalzen 5, 6 gebildete Walzensatz I befindet sich in Arbeitsstellung, während der von den Riffelwalzen 5′, 6′ gebildete Walzensatz II sich in ausgeschwenkter Ruhestellung befindet.

Die untere Riffelwalze 6 ist in Arbeitsstellung über einen nicht dargestellten Antrieb in der angegebenen Pfeilrichtung antreibbar. Die obere Riffelwalze 5 wird dadurch zwangsweise in die angegebene Pfeilrichtung mitgenommen.

Mit der unteren Riffelwalze 6 bzw. 6′ arbeitet jeweils eine angebaute Saugvorrichtung 7, 7′ zusammen. Durch diese Saug­ vorrichtung 7, 7′ wird die gewellte Papierbahn an der Ober­ fläche der in Arbeitsstellung befindlichen Saugwalze ange­ drückt gehalten.

Die untere Riffelwalze 6, 6′ ist an den Lagerschildern 3, 3′ ortsfest gelagert. Die obere Riffelwalze 5, 5′ ist an die untere Riffelwalze 6, 6′ anstellbar gelagert. Hierfür ist z.B. jeweils an den Seitenständern 2 eine Andrückvorrichtung 8 in Form eines Anpreßzylinders vorgesehen.

Es wäre auch möglich, die obere Riffelwalze 5, 5′ schwenkbar am Lagerschild 3, 3′ zu lagern und jedem Lagerschild 3, 3′ eine Andrückvorrichtung zuzuordnen.

Die Lagerschilder 3, 3′ sind in der Arbeitsstellung, in der sich z.B. der Walzensatz I befindet, einstellbar und fest­ stellbar gelagert. Diese Einstell- und Feststellvorrichtun­ gen sind nicht dargestellt.

An den Seitenständern 2 ist mit der unteren Riffelwalze 6, 6′ zusammenwirkend eine Anpreßwalze 9 gelagert. Die An­ preßwalze 9 ist ihrerseits an seitlichen Lagerschildern 10 gelagert, die um die starre Achse 11 schwenkbar sind. Die Lagerschilder 10 sind über eine Andrückvorrichtung 12 z.B. in Form eines Andrückzylinders bewegbar.

Ferner ist an den Seitenständern 2 eine Leimauftragsvorrich­ tung 13 an seitlichen Lagerschildern 14 schwenkbar gelagert. Die Leimauftragswalze 15 arbeitet mit der jeweils in Ar­ beitsstellung befindlichen unteren Riffelwalze 6, 6′ zusam­ men. Sie überträgt Leim auf die Kämme der gewählten Papier­ bahn.

Der Wellpappenmaschine 1 läuft von oben eine ebene Papier­ bahn 16 zu. Sie verläuft über einen Vorheizzylinder 17, einen Anfeuchter 18, eine Umlenkwalze 19 zur oberen Riffel­ walze 5, 5′. Durch das Zusammenwirken der oberen Riffelwalze 5 mit der unteren Riffelwalze 6 wird diese Papierbahn ge­ wellt.

Eine ebene Papierbahn 20 läuft über Umlenkwalzen 21, 22 über einen Vorheizzylinder 23 seitlich der Maschine zu und ge­ langt über eine Umlenkwalze 24 zur Anpreßwalze 9, umschlingt diese und wird mit der gewellten Papierbahn am Austritt der unteren Riffelwalze 6 verleimt. Die dadurch entstehende ein­ seitige Wellpappenbahn 25 läuft über eine Umlenkwalze 26 nach aufwärts aus.

Zum Wechseln der Riffelwalzensätze I und II wird zunächst die Leimauftragsvorrichtung 13 durch Schwenken ihrer Lager­ schilder 14 um ihre Schwenkachse im Uhrzeigersinn aus der Bewegungsbahn des Walzensatzes I herausgeschwenkt.

Hierauf wird der Riffelwalzensatz I durch Schwenken der La­ gerschilder 3 im Uhrzeigersinn um die Achse 4 in die strich­ punktierte Stellung in Fig. 1 überführt.

Hierauf kann der Riffelwalzensatz II aus der Ruhestellung in die Arbeitsstellung im Uhrzeigersinn um die Achse 4′ einge­ schwenkt werden und nimmt dann die in Fig. 1 gezeigte Stel­ lung des Riffelwalzensatzes I ein.

Die Andrückvorrichtung 8 stellt die obere Riffelwalze 5 und die Andrückvorrichtung 12 die Anpreßwalze 9 an die untere Riffelwalze 6′ an. Vorher sind die Papierbahnen 16 und 20 neu eingefädelt worden.

Bei der in Fig. 2 dargestellten geänderten Ausführungsform sind die mit Fig. 1 übereinstimmenden Teile mit gleichen Be­ zugszeichen versehen. Abweichend ist, daß bei dem in Ar­ beitsstellung befindlichen Walzensatz I die Achsen der Riffelwalzen und der Anpreßwalze in einer vertikalen Ebene liegen, wogegen bei der Ausführungsform nach Fig. 1 diese in einer schräg verlaufenden Mittelebene liegen.

Statt Vorheizzylinder 17, 23 werden hier Flach-Vorheizvor­ richtungen 17′, 23′ verwendet.

Claims (4)

1. Einseitige Wellpappenmaschine mit zwei Sätzen von oberen und unteren Riffelwalzen, die satzweise auf an Seitenständern bewegbar gelagerten Lagerschildern antreibbar gelagert und wechselweise in eine ihnen gemeinsame Arbeitsstellung überführbar sind, einer Anpreßwalze und einer Leimauftragsvorrichtung, die aus der Bewegungsbahn der Riffelwalzen herausbewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Satz unterer und oberer Riffelwalzen (5, 6; 5′, 6′) an getrennten, aus der Arbeitsstellung in ihre Ruhestellung schwenkbaren Lagerschildern (3, 3′) mit beiderseits der Arbeitsstellung angeordneten Schwenkachsen (4, 4′) gelagert ist.

2. Wellpappenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Lagerschilder (3, 3′) für die Riffelwalzen (5, 6; 5′, 6′) gleich ausgebildet sind und daß ihre Schwenkachsen (4, 4′) in gleicher Lage symmetrisch zur Wirkebene der Riffelwalzen (5, 6; 5′, 6′) und Anpreßwalze (9) angeordnet sind.

3. Wellpappenmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die untere Riffelwalze (6, 6′) ortsfest an den schwenkbaren Lagerschildern (3, 3′) angeordnet ist und die obere Riffelwalze (5, 5′) sowie die Anpreßwalze (9) zustellbar zur unteren Riffelwalze (6, 6′) angeordnet sind.

4. Wellpappenmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­ net, daß den oberen Riffelwalzen (5, 5′) an den Seiten­ ständern (2) eine Anpreßvorrichtung (8) zugeordnet ist.