DE3631799C2 - Verfahren zum Entfernen von Auflagerungen an Zähnen - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von Auflagerungen an ZähnenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Entfernen
von Auflagerungen an Zähnen, bei dem die Zahnoberfläche bei
Anwesenheit von Wasser mit Ultraschallwellen gereinigt
wird.
Ein solches Verfahren ist bspw. bekannt aus
der US 3 522 801, in welcher ein Zahnintrument beschrieben
ist, bei welchem das Ende eines die Ultraschallwellen
übertragenden Erregerstabes innerhalb einer als Düse ausgebildeten
Reinigungsspitze angeordnet ist, um einen an
diesem Stabende regulierbar zugeführten Wasserstrahl noch
vor dem Austritt durch die Düse mit den Ultraschallwellen
zu erregen. Solche Zahninstrumente, bei denen die Frequenz
der Ultraschallwellen zwischen etwa 20 und 40 kHz veränderbar
ist, werden in der Hauptsache zum Entfernen von Plaque
und sonstigen Zahnverfärbungen verwendet und erfordern
dafür ein größeres Geschick des Zahnarztes, um zu verhindern,
daß es bei den mit den angegebenen Frequenzen übereinstimmenden
Frequenzen des an der Düse der Reinigungsspitze
austretenden Wasserstrahls zu keiner übermäßigen Beschädigung
des Zahnschmelzes kommt. Das Arbeiten mit solchen
Ultraschall-Zahninstrumenten kann außerdem häufig als sehr
schmerzhaft empfunden werden, bspw. insbesondere dann, wenn
zum Entfernen von hartnäckigerem subgingivalem Zahnstein
mit den oberen Frequenzbereichen gearbeitet werden muß und
dabei eine engere Annäherung der Reinigungsspitze an das
Zahnfleisch stattfindet.
Aus der US 3 645 255 ist daneben ein Zahninstrument in der
Ausbildung eines sog. Scalers bekannt, bei welchem eine mit
Ultraschallwellen erregte Reinigungsspitze zum Entfernen
von Zahnstein ein abschabendes Bewegen über die Zahnoberfläche
erfährt, wobei gleichzeitig ein über das Zahninstrument
zugeführter regulierbarer Wasserstrahl in die Nähe der
Reinigungsspitze versprüht wird. Für eine alternative
Anwendung dieses Zahninstruments zum Massieren des Zahnfleisches
kann die Reinigungsspitze gegen ein mit den
Ultraschallwellen gleichartig erregtes Wasserleitungsrohr
ausgetauscht werden, auf dessen Ende ein tropfenförmiger
Massagekörper aus einem elastischen Material aufgesetzt
ist, um damit die Massageeinwirkung des Wasserstrahls auf
das Zahnfleisch zu unterstützen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 derart auszubilden,
daß bei gleichzeitiger Schonung des Zahnschmelzes
eine größere Vielfalt von Zahnauflagerungen optimaler
entfernt werden kann.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen gelöst, die in dem
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegeben sind.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren für ein Entfernen
von Auflagerungen an Zähnen bezweckte Kavitation stellt
einen Zersetzungsvorgang dar, der nach der Theorie auf die
Bildung und nachfolgende Kondensation von Dampfblasen in
strömenden Flüssigkeiten, hervorgerufen durch Geschwindigkeitsänderungen,
zurückzuführen ist. Der Mechanismus solcher
Kavitationen hat in der allgemeinen Technik bereits Eingang
gefunden bspw. im Rahmen der Ultraschallreinigung von
Werkstücken, unter Einschluß auch von Dentalgeräten und
selbst Zahnprothesen, die dabei in ein ultraschallerregtes
Flüssigkeitsbad eingetaucht werden. Die Reinigungswirkung
wird insoweit mit der Freisetzung von atomarem Sauerstoff
unter dem Einfluß der die Behandlungsflüssigkeit erregenden
Ultraschallwellen erklärt.
Diese Freisetzung von atomarem Sauerstoff findet nun während
einer mit den Ultraschallwellen forcierten Bildung von
Wasserstoffperoxid an der jeweils zu reinigenden Zahnoberfläche
statt. Der freigesetzte atomare Sauerstoff dringt in
die vorhandenen Auflagerungen vor, sodaß es unter der Einwirkung
der Ultraschallwellen zu der Erzeugung von Implosionsdrücken
kommt, die ein Ablösen der Auflagerungen ohne
jede Beschädigungsgefahr für den Zahnschmelz bewirken. Das
Ablösen wird dabei gleichzeitig begünstigt durch das auf
die Auflagerungen einwirkende Wasserstoffperoxid, bei dem
es sich um ein stärkeres Oxydationsmittel handelt.
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Erregung durch
die Ultraschallwellen ausgebildete Wasserkissen ergibt
daneben den Vorteil, daß durch dessen Vermittlung auch
verdeckte Zahnflächen ziemlich mühelos gereinigt werden
können, wenn bspw. mit einem Zahninstrument gearbeitet
wird, bei dem die maßgebliche Reinigungsspitze den das
Wasserkissen aufnehmenden Sammelraum aufweist und die
Abmessungen dieses Sammelraumes derart gewählt werden, daß
solche für die Reinigung mithin kritischeren Zahnflächen
unter die unmittelbare Einwirkung des Wasserkissens zum
Auflösen der Kavitation gebracht werden können. In diesem
Zusammenhang ist daher auch noch der besondere Vorteil des
Verfahrens darin erkennbar, daß als Folge des durch eine
bloße Kavitation beeinflußten Ablösens der Zahnauflagerungen
nunmehr auch der überwiegend aus Bakterien bestehende
organische Grundstock des Zahnsteins beseitigt oder zumindest
so weitgehend beschränkt wird, daß die Bildung von
neuem Zahnstein jetzt wesentlich länger dauert.
Die reinigende Wirkung des mit den Ultraschallwellen erregten
Wasserkissens kann daneben verschiedene Beeinflussungen
erfahren, die für entsprechend vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung in den einzelnen Unteransprüchen gekennzeichnet
sind. Die Bezugnahme auf ein Wasserkissen ist dabei im
weitesten Sinne als die Bezugnahme auf eine wäßrige Behandlungsflüssigkeit
zu verstehen, die auch eine in ihr gelöste
Chemikalie enthalten kann, mit der bestimmte Auflagerungen
an Zähnen optimal beeinflußt werden können. Als Chemikalie
ist hier insbesondere an Netzmittel gedacht, durch welche
die Oberflächenspannung von Wasser verringert wird und die
Auflagerungen unter einer gleichzeitig vermehrten Schonung
des Zahnschmelzes gut benetzt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Entfernen von Auflagerungen an Zähnen, bei
dem die Zahnoberfläche bei Anwesenheit von Wasser mit
Ultraschallwellen gereinigt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Zahnoberfläche
ein Wasserkissen ausgebildet wird, das innerhalb
eines Sammelraumes mit den Ultraschallwellen derart
erregt wird, daß es zu einem Ablösen der Zahnauflagerungen
durch bloße Kavitation kommt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ultraschallwellen
mittels der Wand des Sammelraumes auf die
Zahnoberflächen fokussiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wand des
Sammelraumes parabolisch geformt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz
der Ultraschallwellen zwischen etwa 20 kHz und 50 kHz
veränderbar ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Wasser
eine für das Ablösen der Zahnauflagerungen katalytisch
wirkende Chemikalie zugesetzt ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Wasser
ein Netzmitel zugesetzt ist.
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