DE19602917A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von faden- oder von bandförmigen Erzeugnissen, insbesondere von Draht - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von faden- oder von bandförmigen Erzeugnissen, insbesondere von DrahtInfo
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- B08B3/00—Cleaning by methods involving the use or presence of liquid or steam
- B08B3/04—Cleaning involving contact with liquid
- B08B3/10—Cleaning involving contact with liquid with additional treatment of the liquid or of the object being cleaned, e.g. by heat, by electricity or by vibration
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Reinigen von faden- oder von
bandförmigen Erzeugnissen, insbesondere von Draht,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Es ist bereits bekannt, faden- oder bandförmige
Erzeugnisse mittels Ultraschall und Flüssigkeit zu
reinigen.
Die bekannten Verfahren, z. B. zur Reinigung von Draht,
verwenden Tauchschwinger, die in mit Flüssigkeit ge
füllte Behälter eingebracht sind. Die Ultraschall
energie der Tauchschwinger wird in die Flüssigkeit
eingestrahlt. In der Flüssigkeit kommt es zur
Kavitation, d. h. Flüssigkeit bricht infolge der hohen
Energie auseinander, es entstehen Bläschen, deren
Inneres mit unter Unterdruck stehendem Gas gefüllt
ist. Die Gasbläschen implodieren, dabei wird hohe
Energie frei und eine starke Mikroströmung entsteht.
Diese Strömung wirkt auf die verschmutzte Oberfläche
des zu reinigenden Gutes und entfernt Rückstände wie
Fette, Öle oder dgl. (Prospekt der Firma martin walter
ultraschalltechnik gmbh, D 75334 Straubenhardt 5,
"Ultraschall Reinigungsschwinger").
Nachteilig ist es bei dieser bekannten Einrichtung
bzw. den damit angewendeten Verfahren, daß das zu
reinigende Gut bzw. der Draht durch die Flüssigkeit
eines großen Behälters, in der Regel eines Beckens,
gezogen wird, in welchem eine Schalleistungsdichte von
durchschnittlich 1 Watt pro cm² oder von 15 Watt pro
Liter Flüssigkeit besteht, die nur mit hohem Energie
aufwand auf die für Reinigungszwecke notwendige Größe
gebracht werden kann. Die wirksame Leistung an der
Drahtoberfläche liegt weit unter der Gesamtleistung
des Ultraschallbeckens. Der Ultraschall wird nicht
ausreichend zielgerichtet an der z. B. Drahtoberfläche
wirksam, so daß ein hoher Energieeinsatz notwendig
wird, um den Reinigungseffekt zu erzielen.
Von daher ist es Aufgabe der Erfindung, diese Mängel
zu beseitigen und ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu entwickeln, mit denen gewährleistet ist, daß der
Ultraschall direkter am zu reinigenden Erzeugnis
einwirkt und eine hohe Effektivität der Reinigung
erzielt.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den
Merkmalen der Ansprüche 1 und 5.
Durch die Konzentration des für die Reinigung wirk
samen Flüssigkeitsvolumens in einer Arbeitsbohrung
einer mit hoher Amplitude von ca. 20 bis 250 µm
schwingenden Ultraschall-Sonotrode wird die
eingebrachte Ultraschalleistung auf dieses kleine
Volumen konzentriert, so daß mit geringem
Energieaufwand ein intensives Kavitationsfeld
entsteht, in dem eine hocheffektive Reinigung des
durchlaufenden Drahtes gewährleistet ist. Der Ultra
schall wirkt innerhalb der Arbeitsbohrung von allen
Seiten in geringer Entfernung, und damit sehr intensiv
auf die Drahtoberfläche. Es wird eine 20- bis 100-
fache Intensität der Schalleistung (bezogen auf die
schallabstrahlende Fläche) gegenüber den bekannten
Verfahren erreicht, so daß mit einem vergleichbaren
Energieaufwand eine wesentlich größere km-Leistung bei
zum Beispiel der Drahtreinigung erzielt wird. Es wird
außerdem Reinigungsflüssigkeit eingespart, eine
kleinere Anlage benötigt und eine höhere Durchlauf
geschwindigkeit des zu reinigenden Gutes erreicht. Die
Umweltbelastung wird minimal. Der Einsatz von
umweltbelastenden Reinigungsmitteln wird stark
reduziert.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungs
gemäße Sonotrode sind für die Reinigung eines Drahtes,
für die Reinigung mehrerer Drähte, auch im Verbund
einer Litze, und auch für die Reinigung von
Stoffbändern, Metallbändern, Seilen oder dgl. mit
hoher Effektivität anwendbar.
Für jeden Drahtdurchmesserbereich oder für jede
Materialart kann die geeignete Ultraschalleistung
ausgewählt und eingesetzt werden. Die Schwingungs
amplitude der Sonotrode kann je nach Anwendungsfall
eingestellt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles einer
Sonotrode näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung
der Sonotrode und
Fig. 2 eine um 90° gedrehte weitere
Schnittdarstellung der Sonotrode.
In der Fig. 1 ist eine Sonotrode 1 im Schnitt
dargestellt, die für die Drahtreinigung mittels
Ultraschall und einer Reinigungsflüssigkeit vorgesehen
und ausgebildet ist. Die Sonotrode 1 weist entlang
ihrer Längsachse eine erste Bohrung 2 (Spülbohrung)
auf, in die über eine nicht dargestellte schwingungs
entkoppelte Zuführung im oberen Abschnitt der
Sonotrode 1 im Bereich ihres Schwingungsknotens eine
Reinigungsflüssigkeit geeigneter Art eingebracht wird.
Die erste Bohrung 2 steht mit einer zweiten Bohrung 3
im unteren Teil der Sonotrode 1 im Bereich des
Schwingungsmaximums in Verbindung (Arbeits- oder
Reinigungsbohrung). Die Arbeitsbohrung 3 ist zur
Bohrung 2 senkrecht angeordnet (Fig. 2) und ist nach
beiden Seiten offen.
Wenn an die Sonotrode 1 ein für den jeweiligen
Anwendungsfall ausreichend dimensionierter Ultra
schallprozessor angeschlossen wird, dann gerät die
über die Bohrung 2 eingeströmte Reinigungsflüssigkeit
in vertikale Schwingungen, die sich von der Flüssig
keit auf die Oberfläche eines durch die Bohrung 3
konzentrisch durchgeleiteten Drahtes 4 übertragen. Es
ist darauf zu achten, daß die Flüssigkeit die
Bohrungen 2, 3 voll ausfüllt. Durch die Konzentration
der eingestrahlten Ultraschalleistung auf das kleine
Volumen in den Bohrungen 2, 3 und insbesondere auf das
Volumen zwischen der Wandung der Bohrung 3 und dem
konzentrisch in der Bohrung 3 geführten Draht 4 wird
ein sehr intensives Kavitationsfeld gebildet, in dem
eine sehr intensive Reinigung der Drahtoberfläche von
allen Verschmutzungen erfolgt. Die gelösten Verun
reinigungen werden mit der Reinigungsflüssigkeit zu
beiden Seiten der Bohrung 3 herausgespült. Die
Reinigungsflüssigkeit kann nach einer entsprechenden
Aufbereitung dem Prozeß erneut zugeführt werden. Es
können bei der Reinigung von z. B. Zinndraht hohe
Arbeitsgeschwindigkeiten von z. B. 1,5 m/s erzielt
werden. Dabei können mit einer Kilowattstunde
beispielsweise 12 km Draht gereinigt werden.
Die Sonotrode 1 schwingt mit einer in Abhängigkeit vom
zu reinigenden Erzeugnis eingestellten Amplitude in
der Luft. Es können auch Stoffbänder, Metallbänder,
Seile oder dgl. gereinigt oder zur weiteren
Bearbeitung vorbehandelt werden.
Dem Reinigungsprozeß in der Sonotrode 1 kann ein
Spülbad nachgeordnet werden.
Bezugszeichenliste
1 Sonotrode
2 Bohrung
3 Bohrung
4 Erzeugnis (zu reinigendes Gut)
2 Bohrung
3 Bohrung
4 Erzeugnis (zu reinigendes Gut)
Claims (7)
1. Verfahren zum Reinigen von faden- oder von band
förmigen Erzeugnissen, insbesondere von Draht,
mittels Ultraschall über eine Ultraschall-Sonotrode
(1) und eine Flüssigkeit,
dadurch gekennzeichnet, daß
das zu reinigende Erzeugnis (4) durch eine Bohrung
(3) einer mit hoher Amplitude schwingenden Ultra
schall-Sonotrode (1) geführt wird, in welche die
von einer mit Ultraschall-Energie sehr hoher Ampli
tude und Leistung angeregte Reinigungsflüssigkeit
eingeströmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigungsflüssigkeit die Bohrung (3) voll
ausfüllend zugeführt wird und daß die Flüssigkeit
über die Bohrung (3) aus der Sonotrode (1) heraus
geleitet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwingungsamplitude der
Sonotrode (1) in Abhängigkeit von der Anwendung
eingestellt wird, wobei die Sonotrode (1) in der
Luft schwingt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das zu reinigende Erzeugnis (4)
in der Bohrung (3) konzentrisch ohne Berührung der
Bohrungswandung geführt wird.
5. Ultraschall-Sonotrode zur Durchführung des
Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine erste Bohrung (2) zur
Einleitung von Reinigungsflüssigkeit und eine mit
der ersten Bohrung (2) verbundene zweite Bohrung
(3), durch welche das zu reinigende Erzeugnis (4)
geführt wird, vorgesehen sind.
6. Ultraschall-Sonotrode nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mit der ersten Bohrung (2) eine
Schwingungsentkoppelte Zuführung für die
Reinigungsflüssigkeit verbunden ist.
7. Ultraschall-Sonotrode nach den Ansprüchen i und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Bohrung (2)
zur Flüssigkeitszuleitung im Bereich des
Schwingungsknotens und die zweite Bohrung (3) für
das zu reinigende Erzeugnis (4) im Bereich des
Schwingungsmaximums am unteren Ende der Sonotrode
(1) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996102917 DE19602917C2 (de) | 1996-01-20 | 1996-01-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von fadenförmigen Erzeugnissen, insbesondere von Draht |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996102917 DE19602917C2 (de) | 1996-01-20 | 1996-01-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von fadenförmigen Erzeugnissen, insbesondere von Draht |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19602917A1 true DE19602917A1 (de) | 1997-07-24 |
DE19602917C2 DE19602917C2 (de) | 1998-10-08 |
Family
ID=7783842
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996102917 Expired - Fee Related DE19602917C2 (de) | 1996-01-20 | 1996-01-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von fadenförmigen Erzeugnissen, insbesondere von Draht |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19602917C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19706007C1 (de) * | 1997-02-10 | 1998-07-09 | Hielscher Gmbh | Verfahren zum Reinigen von fadenförmigen Erzeugnissen, insbesondere von Drähten und Profilen |
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DE10153701C1 (de) | 2001-10-31 | 2003-05-15 | Hielscher Systems Gmbh | Anordnung zum Reinigen von Erzeugnissen mit im wesentlichen kreisförmigem Querschnitt wie Drähte, Profile, Rohre |
NZ589668A (en) | 2008-05-08 | 2012-07-27 | Cavitus Pty Ltd | Methods and apparatus for ultrasonic cleaning |
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-
1996
- 1996-01-20 DE DE1996102917 patent/DE19602917C2/de not_active Expired - Fee Related
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