DE19706007C1 - Verfahren zum Reinigen von fadenförmigen Erzeugnissen, insbesondere von Drähten und Profilen - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von fadenförmigen Erzeugnissen, insbesondere von Drähten und ProfilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von
fadenförmigen Erzeugnissen, insbesondere von Drähten
und Profilen mit im wesentlichen kreisförmigen
Querschnitten, mittels einer durch Ultraschall
angeregten Flüssigkeit.
Es ist bereits bekannt, faden- oder bandförmige
Erzeugnisse mittels Ultraschall und Flüssigkeit zu
reinigen.
Die bekannten Verfahren, z. B. zur Reinigung von Draht,
verwenden Tauchschwinger, die in mit Flüssigkeit
gefüllte Behälter eingebracht sind. Die
Ultraschallenergie der Tauchschwinger wird in die
Flüssigkeit eingestrahlt. In der Flüssigkeit kommt es
zur Kavitation, d. h. Flüssigkeit bricht infolge der
hohen Energie auseinander, es entstehen Bläschen, deren
Inneres mit unter Unterdruck stehendem Gas gefüllt ist.
Die Gasbläschen implodieren, dabei wird hohe Energie
frei und eine starke Mikroströmung entsteht. Diese
Strömung wirkt auf die verschmutzte Oberfläche des zu
reinigenden Gutes und entfernt Rückstände wie Fette,
Öle oder dgl.
Bei den bekannten Einrichtungen bzw. den damit
angewendeten Verfahren wird das zu reinigende Gut bzw.
der Draht durch die Flüssigkeit eines großen Behälters,
in der Regel eines Beckens, gezogen, in welchem eine
Schalleistungsdichte von durchschnittlich 1 Watt pro
cm2 oder von 15 Watt pro Liter Flüssigkeit besteht, die
nur mit hohem Energieaufwand auf die für
Reinigungszwecke notwendige Größe gebracht werden kann.
Die wirksame Leistung an der Drahtoberfläche liegt weit
unter der Gesamtleistung des Ultraschallbeckens. Der
Ultraschall wird nicht ausreichend zielgerichtet an der
z. B. Drahtoberfläche wirksam, so daß ein hoher
Energieeinsatz notwendig wird, um den Reinigungseffekt
zu erzielen.
Aus den US 41 00 926 und US 40 46 592 sind Verfahren
bekannt, bei denen eine allgemein bekannte zylindrische
Sonotrode verwendet wird, durch die eine Durchführung,
in der sich der zu reinigende Draht befindet, geführt
wird. Die Reinigungsflüssigkeit wird in Kammern und in
der Durchführung mit dem Draht in Kontakt gebracht. Die
Sonotrode kommt mit dem Reinigungsmittel im Falle der
US 41 00 926 gar nicht in Kontakt. Die Sonotrode muß in
beiden Fällen ein relativ großes Wasservolumen anregen,
so daß die Schallenergiekonzentration zu gering ist, um
eine ausreichende Reinigungsleistung zu erzielen. Der
Ultraschall wirkt nicht direkt genug an der Oberfläche
des zu reinigenden Drahtes.
In der US 47 88 992 wird eine Vorrichtung zur Reinigung
von Streifen beschrieben, mit der nur unwesentlich
bessere Reinigungseffekte erreichbar sind, die jedoch
für die Drahtreinigung ungeeignet und uneffektiv ist.
Das zu reinigende Band oder die Streifen werden in
einer Reinigungskammer zwischen zwei getrennt
voneinander mit unterschiedlichen Frequenzen
schwingende Plattenschwinger geführt. Zwischen den
Platten ist eine Reinigungsflüssigkeit eingeströmt, die
durch die Schwingungen der Membranplatten angeregt auf
die Oberfläche des zu reinigenden Bandes einwirkt. Die
Plattenschwinger sind infolge ihrer
Materialbeschaffenheit und der notwendigerweise
geringen Dicke sowie der Geometrie der Platten nur für
kleine Amplituden und damit kleine Abstrahlleistungen
pro Flächeneinheit, d. h. kleine Schalleistungsdichte,
und nur für bandförmige Erzeugnisse einsetzbar. Der
Reinigungseffekt ist nicht befriedigend und für die
Anwendung bei runden Querschnitten der zu reinigenden
Erzeugnisse wie Drähten ungeeignet. Die Breite der
Plattenschwinger kommt an der gewölbten Oberfläche von
runden Querschnitten nicht zur Wirkung, direkt
eingebrachte Schalleistung wird nur in einem kleinen
Bereich genutzt.
In der DE 196 02 917 A1 wird ein gattungsgemäßes
Verfahren beschrieben, nach dem das zu reinigende
Erzeugnis durch eine Bohrung einer in der Luft
schwingenden speziellen Ultraschall-Sonotrode geführt
wird, in die Reinigungsflüssigkeit eingeströmt wird.
Durch dieses Verfahren wird bereits eine nur geringe
Wassermenge direkt in einer Arbeitsbohrung der speziell
ausgebildeten Sonotrode durch Ultraschall sehr intensiv
angeregt. Es entsteht eine sehr hohe, etwa um zwei
Größenordnungen höhere Schall-Leistungsdichte als nach
dem bekannten Stand der Technik, mit der eine sehr
direkte und effektive Reinigung durch ein intensives
Kavitationsfeld erfolgt.
Die mit Bohrungen versehene spezielle Ultraschall-
Sonotrode erlaubt eine Einwirkung des Ultraschalls auf
das zu reinigende Erzeugnis über die Flüssigkeit
begrenzt auf eine Länge von etwa λ/4. Die
Einwirkstrecke kann aus physikalischen Gründen nicht
beliebig vergrößert werden. Damit ist auch der mögliche
Ultraschall-Leistungseintrag in die Arbeitsbohrung auch
bei sehr hohen Amplituden begrenzt. Sie beträgt z. B.
bei einer Bohrung von 10 mm max. 400 W und bei
Bohrungen von 5 mm, wie sie bei dünneren Drähten
Anwendung findet, ca. 100 W.
Darüber hinaus ist die Verweilzeit des Drahtes bei
hohen Ziehgeschwindigkeiten in der Arbeitsbohrung sehr
kurz.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum
Reinigen von fadenförmigen Erzeugnissen zu entwickeln,
mit dem gewährleistet ist, daß der eingebrachte
Ultraschall am zu reinigenden Erzeugnis über eine
wesentlich größere Länge als λ/4 mit sehr hoher
Amplitude direkt einwirkt. Damit soll erreicht werden,
daß in die Bohrung einer Sonotrode bis zu mehreren KW
Schalleistung bei gleichzeitig vergrößerter Verweilzeit
eingebracht werden kann, um damit den Reinigungseffekt
und die Durchlaufgeschwindigkeit des zu reinigenden
Erzeugnisses um ein Mehrfaches zu erhöhen.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen
des Anspruches 1.
Durch die Verwendung eines speziellen Biegeschwingers,
durch den das zu reinigende Erzeugnis geführt wird, bei
Bedarf auch durch mehrere Bohrungen im Biegeschwinger
gleichzeitig, können die für die Reinigung wirksamen
Längen vergrößert werden. Es können mit geringerem
materiellen Aufwand gleiche Leistungen erzielt werden.
Durch die Konzentration des für die Reinigung wirksamen
Flüssigkeitsvolumens in einer Arbeitsbohrung eines mit
hoher Amplitude von ca. 20 bis 250 µm schwingenden
Biegeschwingers wird die eingebrachte
Ultraschalleistung auf dieses kleine Volumen
konzentriert, so daß mit geringem Energieaufwand ein
intensives Kavitationsfeld entsteht, in dem eine
hocheffektive Reinigung des durchlaufenden Drahtes
gewährleistet ist. Der Ultraschall wirkt innerhalb der
Arbeitsbohrung von allen Seiten in geringem Abstand und
über eine im Vergleich zur Ultraschall-Sonotrode
verhältnismäßig langen Strecke intensiv auf die
Drahtoberfläche. Es wird eine 20- bis 100-fache
Intensität der Schalleistung (bezogen auf die
schallabstrahlende Fläche) gegenüber den bekannten
Verfahren erreicht, so daß mit einem vergleichbaren
Energieaufwand eine wesentlich größere km-Leistung bei
zum Beispiel der Drahtreinigung erzielt wird. Es wird
außerdem Reinigungsflüssigkeit eingespart, eine
kleinere Anlage benötigt und eine höhere
Durchlaufgeschwindigkeit des zu reinigenden Gutes
erreicht. Die Umweltbelastung wird minimal. Der Einsatz
von umweltbelatenden Reinigungsmitteln wird stark
reduziert.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist für die Reinigung
eines Drahtes, für die Reinigung mehrerer Drähte, auch
im Verbund einer Litze, und auch für die Reinigung von
Rundprofilen, Seilen oder dgl. mit hoher Effetivität
anwendbar.
Für jeden Drahtdurchmesserbereich oder für jede
Materialart kann die geeignete Ultraschalleistung
ausgewählt und eingesetzt werden. Die
Schwingungsamplitude des Biegeschwingers kann je nach
Anwendungsfall eingestellt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der
einzigen Figur dargestellten Ausführungsbeispieles
eines Biegeschwingers näher erläutert.
In der einzigen Fig. 1 ist in schematischer
Schnittdarstellung ein Biegeschwinger 3 gezeigt, der
durch eine Ultraschall-Sonotrode 1 zu Ultraschall-
Schwingungen US angeregt wird. Der Biegeschwinger 3
weist entlang der Längsachse eine erste Bohrung 2 auf,
durch welche das zu reinigende Erzeugnis, z. B. Draht,
geführt wird. Die erste Bohrung 2 steht mit weiteren
Bohrungen 4 im Bereich von Schwingungsknoten SK des
Biegeschwingers 3 in Verbindung. Diese Bohrungen 4 sind
zur Bohrung 2 senkrecht angeordnet und dienen der
Zufuhr einer geeigneten Reinigungsflüssigkeit.
Wenn an die Sonotrode 1 ein für den jeweiligen
Anwendungsfall ausreichend dimensionierter
Ultraschallprozessor angeschlossen wird, dann gerät die
über die Bohrungen 4 eingeströmte Reinigungsflüssigkeit
im Biegeschwinger 3 in vertikale Schwingungen, die sich
von der Flüssigkeit auf die Oberfläche eines durch die
Bohrung 2 konzentrisch durchgeleiteten Drahtes
übertragen. Es ist darauf zu achten, daß die
Flüssigkeit die Bohrung 2 voll ausfüllt. Durch die
Konzentration der eingestrahlten Ultraschalleistung auf
das kleine Volumen in der Bohrung 2 und insbesondere
auf das Volumen zwischen der Wandung der Bohrung 2 und
dem konzentrisch in der Bohrung 2 geführten Draht wird
ein sehr intensives Kavitationsfeld gebildet, in dem
eine sehr intensive Reinigung der Drahtoberfläche von
allen Verschmutzungen erfolgt. Die gelösten
Verunreinigungen werden mit der Reinigungsflüssigkeit
zu beiden Seiten der Bohrung 2 herausgespült. Die
Reinigungsflüssigkeit kann nach einer entsprechenden
Aufbereitung dem Prozeß erneut zugeführt werden.
Die Sonotrode 1 und der Biegeschwinger 3 schwingen mit
einer in Abhängigkeit vom zu reinigenden Erzeugnis
eingestellten Amplitude in der Luft. Die Sonotrode 1
regt den Biegeschwinger 3 punkt- oder linienförmig auf
der Linie einer konstanten Amplitude an. Die Sonotrode
ist vorzugsweise rechteckig ausgeführt, es kann jedoch
auch eine runde Sonotrode 1 zum Einsatz kommen.
Es können auch Rundprofile, Seile oder
dgl. gereinigt oder zur weiteren Bearbeitung
vorbehandelt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zum Reinigen von fadenförmigen
Erzeugnissen, insbesondere von Drähten und Profilen
mit im wesentlichen kreisförmigen Querschnitten,
mittels einer durch Ultraschall angeregten
Flüssigkeit,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein in der Luft schwingender spezieller
Biegeschwinger (3) durch eine Ultraschall-Sonotrode
(1) punkt- oder linienförmig auf der Linie einer
konstanten Amplitude zu Schwingungen mit einer sehr
hohen Amplitude von 20-250 µm angeregt wird, wobei
in dem Biegeschwinger (3) mindestens eine an den
Durchmesser des zu reinigenden Erzeugnisses
angepaßte Bohrung (2), die zur Erreichung eines
optimalen Reinigungsergebnisses in ihrem
Durchmesser nur unwesentlich größer ist als der
Durchmesser des zu reinigenden Erzeugnisses, in der
Längsachse oder quer zur Längsachse jeweils an der
Stelle eines Schwingungsmaximums angeordnet wird,
durch die das zu reinigende Erzeugnis geführt wird,
und wobei die Reinigungsflüssigkeit die Bohrung (2)
voll ausfüllend zugeführt und über die Bohrung (2)
aus dem Biegeschwinger (3) herausgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das zu reinigende Erzeugnis in der Bohrung (2)
konzentrisch ohne Berührung der Bohrungswandung
geführt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Reinigungsflüssigkeit an dem Ort eines
Schwingungsknotens (SK) dem Biegeschwinger (3)
zugeführt wird.
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