DE19500410A1 - Verfahren zum Entfernen von Klebstoffrückständen - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von KlebstoffrückständenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
Es ist ein häufig bestehendes Problem, Klebstoffrückstände von
Oberflächen zu entfernen, insbesondere wenn Klebstoffrück
stände aus einer Bohrung oder einem ähnlichen Hohlraum ent
fernt werden müssen. Wo die Klebstoffrückstände schlecht zu
gänglich sind, ist deren rückstandsfreie Entfernung häufig nicht
oder nur unter großen Schwierigkeiten möglich.
Häufig besteht jedoch in der Technik und in der Medizin die
Notwendigkeit, eine Oberfläche vollkommen von Klebstoffrück
ständen zu säubern, bevor erneut diese Oberfläche weiter bear
beitet werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst voll
ständige Entfernung von Klebstoffrückständen zu ermöglichen.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch ein
Verfahren gelöst, welches gemäß dem kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 ausgestaltet ist.
Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, eine Ultraschall
sonotrode in der Nähe der Klebstoffrückstände an diesen ent
lang zu führen und die Schwingungsenergie von dem Schwing
kopf auf die Rückstände des Klebstoffes zu übertragen. Dabei
soll die Energieübertragung jedoch nicht unmittelbar auf die
Klebstoffrückstände erfolgen, da diese dann häufig zu hohe
Temperaturen annehmen und erweichen. Derart erweichende
Klebstoffrückstände können durch den Schwingkopf selbst in
mehrere voneinander getrennte Partikel unterteilt werden, deren
Entfernung dann wiederum mit Hilfe mechanischer Werkzeuge
erfolgen muß. Dies kann je nach den örtlichen Bedienungen
schwierig sein.
Weiterhin ist ein direkter Kontakt zwischen dem Schwingkopf
und den Klebstoffrückständen unerwünscht, da aufgrund der
möglichen Erweichung des Klebstoffes nicht auszuschließen ist,
daß der Schwingkopf die Klebstoffreste durchdringt und an da
hinterliegende Bereiche gelangt, die möglicherweise durch den
Schwingkopf und durch die konzentrierte Ultraschallenergie be
schädigt werden können.
Deswegen schlägt die Erfindung bei der Verwendung des Ultra
schallschwingkopfes gleichzeitig vor, die Schwingungsenergie
nur mittelbar den Klebstoffresten zuzuführen mittels eines Medi
ums zur Schwingungsübertragung und Schwingungsleitung. Ein
derartiges Medium kann beispielsweise Wasser sein.
In der Praxis hat sich herausgestellt, daß durch die Ultraschall
behandlung viele Klebstoffsorten einem Schrumpfungsprozeß
unterliegen, so daß sie sich ohne zusätzliche mechanische
Einwirkung zusammenziehen und von ihrem Untergrund ablö
sen.
Besonders vorteilhaft hat sich dieser Effekt für das Lösen von
Klebstoffen in Hohlräumen erwiesen, da hier häufig eine ring
förmige oder rohrförmige Klebstoffschicht vorliegt, die aufgrund
des Schrumpfungsprozesses besonders leicht von der umge
benden Bohrung abzulösen ist, wobei hier Klebstoffreste ent
fernt werden können, die in Bohrungen oder sonstigen Ausneh
mungen ansonsten nur besonders schwierig zugänglich sind.
Um eine unerwünscht starke Energieübertragung, eine Erwei
chung des Klebstoffes oder eine Schädigung der den Klebstoff
tragenden Oberfläche zu vermeiden, kann vorteilhaft das Me
dium zur Schwingungsübertragung gleichzeitig auch als Kühl
medium verwendet werden. Zu diesem Zweck kann entweder
das Medium im Kreislauf geführt und gekühlt werden, beispiels
weise wenn es sich um ein giftiges oder besonders teures Me
dium handelt.
Bei der Verwendung von Wasser kann vorgesehen sein, ständig
Frischwasser nachzuführen oder intervallweise Frischwasser
zuzuführen, so daß hierdurch eine Kühlung bewirkt wird.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es beispiels
weise besonders schonend und vorteilhaft möglich, innerhalb
eines Knochens vorhandene rohrartige Klebstoffrückstände
eines sogenannten Knochenzements zu entfernen, mit deren
Hilfe beispielsweise eine Prothese im Knochenhohlraum fixiert
war. Das erfindungsgemäße Verfahren gibt bei einer derartigen
Anwendung die Sicherheit, daß nicht mit Hilfe des Werkzeuges,
mit dem die Klebstoffreste entfernt werden, diese durchdrungen
und ggf. der umgebende Knochen beschädigt wird. Zudem sorgt
eine ständige Frischwasserzufuhr für eine Kühlung, so daß eine
Schädigung des Knochengewebes durch lokale Überhitzung
ausgeschlossen werden kann. Schließlich ist in einem derarti
gen Anwendungsfall des erfindungsgemäßen Verfahrens be
sonders vorteilhaft, daß die Knochenzementröhre insgesamt
schrumpft und sich allseitig vom Knochenzement löst, so daß
eine besonders schonende Entfernung dieser Knochenze
mentrückstände möglich ist, wobei der Knochenzement mög
lichst einstückig oder in wenigen, jeweils sehr großen Stücken
entfernt werden kann. Daß dabei keine kleinsten Partikel von
Knochenzement zurückbleiben, verhindert die Entstehung von
Entzündungen oder sonstigen Gewebsirritationen, die zu einer
Schädigung des Knochengewebes führen können.
Das erfindungsgemäßen Verfahren wird rein beispielhaft an
hand der Zeichnung im folgenden näher erläutert.
In der Zeichnung ist mit 1 ein Untergrundmaterial bezeichnet,
wobei in den Untergrund 1 eine Bohrung eingebracht wurde,
welche mit einer röhren- oder hülsenartigen Schicht von Kleb
stoff 2 ausgefüllt ist. Die Schicht von Klebstoff 2 diente zunächst
dazu, ein Bauteil zu halten, welches entfernt wurde, so daß in
der Zeichnung ein Hohlraum 3 dargestellt ist, der von dem
Klebstoff 2 umgeben ist.
Ein Werkzeug 4, dessen Spitze einen Schwingkopf 5 zur
Aussendung von Ultraschall darstellt, ist in den Hohlraum 3 ein
gebracht. Die Schwingungsenergie wird durch ein Medium 6
übertragen, beispielsweise durch Wasser. Vom Schwingkopf 5
gelangt die Ultraschallenergie durch das Medium 6 daher in den
Klebstoff 2 und führt dort zu einem Schrumpfungsprozeß, so
daß sich die Röhre oder Hülse aus Klebstoff 2 zusammenzieht
und vom Untergrund 1 ablöst.
Aufgrund von Unregelmäßigkeiten in der Kontur oder aufgrund
von einigen lokalen Anhaftungen kann es erforderlich sein, die
Reste des Klebstoffs 2 mechanisch vom Untergrund 1 zu lösen,
zum Beispiel durch Zug an der Klebstoff-Röhre, wobei hierfür
jedoch nur sehr geringe Kräfte aufzubringen sind, da eine Ver
bindung zwischen Klebstoff 2 und Untergrund 1 auf geringe
Flächen beschränkt ist.
Aufgrund des Ultraschalls, der vom Werkzeug 4 abgegeben
wird, erwärmt sich das Medium 6 und der Bereich um das Werk
zeug 4, zumindest im Bereich um den Schwingkopf 5. Diese
Erwärmung kann dazu führen, den Klebstoff aufzuschmelzen, so
daß eine einteilige Entfernung des Klebstoffrückstandes nicht
mehr möglich ist. Eventuell können durch die Erwärmung auch
Schädigungen im Bereich des Untergrundes 2 bewirkt werden.
Es kann daher vorgesehen sein, das Medium nicht nur zur
Energieübertragung, sondern auch zum Kühlen zu verwenden.
So kann eine Zufuhr und eine Absaugeinrichtung für das
Medium 6 vorgesehen sein, so daß das Medium 6 im Kreislauf
geführt und gekühlt werden kann oder abgezogenes Medium 6
durch frisches Medium 6 ersetzt werden kann, beispielsweise in
Form einer ständigen Frischwasserspülung.
Je nach örtlichen Gegebenheiten kann sich selbstverständlich
ein unterschiedlicher Flüssigkeitsspiegel des Mediums 6 gegen
über der dargestellten Situation ergeben, so daß ggf. das Me
dium 6 selbständig aus einem schräg oder horizontal verlaufen
den Hohlraum 3 herausfließt und lediglich eine Leitung vorge
sehen sein kann, die in den Hohlraum 3 frisches Medium 6
einführt.
Als Medium kann Wasser verwendet werden, da es preisgünstig
und ungiftig ist und die Energieübertragung sowie Kühlung in
gewünschtem Maße ermöglicht.
Bei der Entfernung von Knochenzementresten im Knochenhohl
raum eines Patienten kann das zugeführte Medium eine
Temperatur von ca. 30°C aufweisen. Die Schädigung von
Knochengewebe durch eine zu hoch ansteigende Temperatur
der Arbeitsstelle kann daher zuverlässig verhindert werden, da
das Medium, beispielsweise Wasser, noch viel Wärmeenergie
aufnehmen kann, bevor es eine für das umgebende Gewebe
kritische Temperatur erreicht.
Claims (5)
1. Verfahren zum Lösen von Klebstoffrückständen, dadurch
gekennzeichnet, daß ein ultraschallaussendender
Schwingkopf (5) im Abstand von den Rückständen des
Klebstoffs (2) an diesen entlang geführt wird, wobei eine
Energieübertragung vom Schwingkopf (5) auf die Rück
stände durch ein Medium (6) zur Schwingungsleitung,
beispielsweise Wasser, erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß kühles Medium (6) zur Schwingungsleitung verwen
det wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Medium (6) gekühlt wird und im Kreislauf geführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß stetig oder in Intervallen frisches, kühles Medium (6)
der Arbeitsstelle zwischen dem Schwingkopf (5) und den
Rückständen des Klebstoffs (2) zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das der Arbeitsstelle zugeführte Medium (6) eine
Temperatur von ca. 30°C aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995100410 DE19500410A1 (de) | 1995-01-10 | 1995-01-10 | Verfahren zum Entfernen von Klebstoffrückständen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995100410 DE19500410A1 (de) | 1995-01-10 | 1995-01-10 | Verfahren zum Entfernen von Klebstoffrückständen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19500410A1 true DE19500410A1 (de) | 1996-07-18 |
Family
ID=7751159
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995100410 Ceased DE19500410A1 (de) | 1995-01-10 | 1995-01-10 | Verfahren zum Entfernen von Klebstoffrückständen |
Country Status (1)
Country | Link |
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