DE4012467A1 - Vorrichtung und verfahren zum reinigen von oberflaechen mittels ultraschall - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zum reinigen von oberflaechen mittels ultraschallInfo
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- B08—CLEANING
- B08B—CLEANING IN GENERAL; PREVENTION OF FOULING IN GENERAL
- B08B3/00—Cleaning by methods involving the use or presence of liquid or steam
- B08B3/04—Cleaning involving contact with liquid
- B08B3/10—Cleaning involving contact with liquid with additional treatment of the liquid or of the object being cleaned, e.g. by heat, by electricity or by vibration
- B08B3/12—Cleaning involving contact with liquid with additional treatment of the liquid or of the object being cleaned, e.g. by heat, by electricity or by vibration by sonic or ultrasonic vibrations
Description
Es ist bekannt, zur Reinigung von Oberflächen mechanische
Reinigungssysteme wie z. B. Bürstensysteme, Hochdruckwasserstrahl
oder ähnliches einzusetzen. Die mechanische Reinigung wird häufig
ergänzt durch die Anwendung chemischer Mittel.
Besonders deutlich treten die Nachteile dieser Verfahren am
Beispiel der Reinigung von Wasserbecken in Kernkraftwerken zuta
ge. Während der jährlichen Inspektionsperiode wird bisher wisch
bare Kontamination aus Aktivierungsprodukten mechanisch, mittels
chemischer Reinigungsmittel oder durch Hochdruckwasserstrahl von
Beckenseitenwänden, Beckenboden und den Beckeneinbauten besei
tigt. Das Verfahren ist zeitraubend (Reaktorstillstand), setzt
das Reinigungspersonal der Strahlung aus (Manndosis) und bewirkt
ggf. den Eintrag von Chemikalien ins Reaktorwasser.
Allgemein bekannt sind auch Reinigungsgeräte, bei denen in einem
Behälter mittels Ultraschall angeregte Flüssigkeit aufgenommen
ist, in der verschiedene Gegenstände gereinigt werden können.
Derartige Geräte verwenden z. B. Juweliere (Reinigung von Schmuck
stücken), Optiker (Reinigung von Linsen, Brillen) oder Zahnärzte
(Reinigung von Gebissen). Diese Technik wurde auch bereits ausge
nutzt um Ablagerungen auf den Oberflächen der Bauteile einer
wassergekühlten Kernreaktoranlage zu entfernen (DE-05 32 38 886). Da
das zu reinigende Bauteil in einen mit Flüssigkeit gefüllten
Behälter eingetaucht werden muß, lassen sich sehr große Bauteile
oder raumfeste Wände auf diese Weise nicht reinigen.
Aus den Deutschen Offenlegungsschriften 38 12 376 und 38 17 675 sind
mit Ultraschall arbeitende Reinigungsgeräte bekannt, die relativ
zu einer großen Bauteiloberfläche bewegbar sind. Diese Geräte
weisen eine zur zu reinigenden Fläche hin offene Glocke auf, in
der eine Sonotrode aufgenommen ist. In diese Glocke wird als
Spülflüssigkeit Wasser eingeleitet, das auch den Raum zwischen
der Sonotrode und der Reinigungsfläche ausfüllt. Das Wasser
fließt über den Rand der Glocke ab. Um den Wasserverbrauch in
Grenzen zu halten, kann am Rand der Glocke eine Dichtung vorgese
hen sein, die eine gewisse Rückhaltewirkung ausübt. Die Reini
gungswirkung dieser bekannten Vorrichtungen ist begrenzt. Um sie
zu steigern, empfehlen die genannten Deutschen Offenlegungs
schriften, die mit Ultraschall arbeitende Reinigungsglocke mit
zusätzlichen mechanischen Reinigungseinrichtungen zu kombinieren.
Dies führt nicht nur zu großen, schweren und damit unhandlichen
Vorrichtungen, sondern auch zu nur mäßigen Reinigungseffekten.
Dies genügt deshalb den Erfordernissen der Praxis nur unzuläng
lich, insbesondere beispielsweise bei der Reinigung von Oberflä
chen in Kernkraftanlagen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, anknüpfend an den
zuletzt genannten Stand der Technik eine mit Ultraschall
arbeitende Vorrichtung anzugeben, deren Reinigungswirkung erheb
lich gesteigert ist, und die gute Möglichkeiten für einen kompak
ten Aufbau als Voraussetzung für einfache Handhabung und
universelle Einsetzbarkeit für die verschiedensten Reinigungsauf
gaben, insbesondere in Kernkraftanlagen bietet. Ziel der Erfin
dung ist weiter die Angabe eines besonders wirksamen Verfahrens
zur Reinigung von Oberflächen.
Die gestellte Aufgabe wird hinsichtlich der Vorrichtung mit den
im Anspruch 1, hinsichtlich des Verfahrens mit den im Anspruch 9
angegebenen Mitteln gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Ansprüchen 2 bis 8
angegeben.
Der besondere Erfolg der Erfindung beruht darauf, daß gefunden
werden konnte, daß die Reinigungswirkung besonders hoch ist, wenn
das Fluid in dem Flächenspalt zwischen dem Ultraschallerzeuger
und der zu reinigenden Oberfläche eine gerichtete Strömung aus
führt. Die Relativbewegung zwischen Vorrichtung und verschmutzter
Oberfläche wird beim Reinigungsvorgang so gewählt, daß die zu
reinigende Oberfläche zuletzt mit frischem Spülmedium in Kontakt
steht. Die Strömungsgeschwindigkeit des Spül- und Koppelmediums
im Spalt zwischen Ultraschallschwinger und verschmutzter Oberflä
che wird durch Spaltgeometrie und Volumenstrom bestimmt. Sie ist
so zu optimieren, daß die Koppelgemeinschaften nicht durch Dop
plerffekte gestört werden und dennoch die Flüssigkeit ständig in
notwendigem Maße erneuert wird.
Dadurch daß die Vorschubrichtung der Vorrichtung und die
vorbestimmte Strömungsrichtung des Fluids auf der zu reinigenden
Oberfläche gleichgerichtet sind, wird ein derart großer
Reinigungseffekt erzielt, daß hohe Arbeitsgeschwindigkeiten
möglich sind. Dabei ist der Energieaufwand gering.
Sind Reinigungs- oder Dekontaminationsarbeiten unter erschwerten
Bedingungen (Staub, Hitze, Schadgase oder Schadstoffpartikel,
Strahlung etc.) durchzuführen, so ergibt sich ein zusätzlicher
Vorteil dadurch, daß der Reinigungsvorgang auch fernbedient
erfolgen kann.
Das Koppelmedium kann, um mitgeführte Verunreinigungen abzutren
nen, im Kreislauf über eine entsprechende Einrichtung zum Dekan
tieren, Filtrieren, Zentrifugieren, Flotieren, Destillieren oder
dergleichen geführt werden.
Die Erfindung ist nicht auf die Reinigung ebener Oberflächen
beschränkt. Die beanspruchte Vorrichtung und das beanspruchte
Verfahren sind mit gleichem Vorteil sowohl bei ebenen als auch
bei gekrürmten Oberlächen, z. B. Innen- oder Außenwandungen von
Rohren, anwendbar. Der Aufsetzrand der Gehäuseglocke kann so
ausgebildet sein, daß er sich der gekrümmten Oberfläche anpaßt.
Die Gehäuseglocke könnte teil- oder vollringförmig ausgebildet
sein und innen oder außen auf eine Rohrwandung aufgesetzt werden.
Unter "Ultraschallerzeuger" ist eine Einrichtung zu verstehen,
die eine oder auch mehrere Sonotroden umfassen kann.
Nachstehend ist die Erfindung im Rahmen eines Ausführungsbeispie
les anhand der Zeichnung weiter erläutert.
Die Figur zeigt mit 5 die Gehäuseglocke, in die bei 2 das
Spülfluid, z. B. Wasser zugeführt und aus der bei 6 das Fluid
abgeleitet wird. Als Ultraschallquelle dient eine Balkensonotrode
3, die mit einem piezoelektrischen Konverter 4 zusammenwirkt.
Die Gehäuseglocke ist an ihrem Rand mit einem Dichtlippensystem 1
versehen, das gegen den Austritt von Spülfluid abdichtet und zwar
wirksam auch bei relativ zur Oberfläche 7 bewegter Vorrichtung.
Pfeil 8 verdeutlicht die gerichtete Strömung im Inneren der Ge
häuseglocke. Die Vorschubbewegung der Vorrichtung erfolgt in
Richtung der Pfeile 9 und ist der Strömung 8 des Fluids gleichge
richtet. Aus der Sicht der stillstehend gedachten Glocke besteht
so ein "Gegenstrom" zwischen der zu reinigenden Oberfläche und
dem Spül- und Koppelfluid. Dies bewirkt höhere Dekontaminations
faktoren als sie mit anderen Verfahren erreicht werden und macht
zudem den Einsatz von Reinigungschemikalien oder zusätzlichen
mechanisch wirkenden Reinigungseinrichtungen unnötig.
Es versteht sich, daß die Vorrichtung in Ruhe gefahren werden
könnte und zum Vorschub die zu reinigende Fläche in Richtung des
Pfeils 10 bewegt werden kann.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Reinigung von Oberflächen mittels Ultraschall,
mit einer auf die zu reinigende Oberfläche (7) aufsetzbaren,
relativ zu dieser Oberfläche (7) bewegbaren und zu derselben
Oberfläche (7) hin offenen Gehäuseglocke (5), mit einem in der
Gehäuseglocke (5) aufgenommenen, zumindest eine der zu reini
genden Oberfläche (7) auf Spaltbreite gegenüberliegende wirk
sam Schall abstrahlende Fläche aufweisenden Ultraschallerzeu
ger (3) und mit einem den Raum zwischen der aufgesetzten
Gehäuseglocke (5), dem Ultraschallerzeuger (3) und der zu
reinigenden Oberfläche (7) zumindest teilweise ausfüllenden
Fluid als Koppelmedium zwischen dem Ultraschallerzeuger (3)
und der zu reinigenden Oberfläche (7), dadurch gekennzei
chnet, daß das Fluid in der Gehäuseglocke (5) derart geführt
ist, daß es den Flächenspalt zwischen dem Ultraschallerzeuger
(3) und der zu reinigenden Oberfläche (7) in einer vorbestimm
ten Richtung (8) durchströmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
der zu reinigenden Oberfläche (7) gegenüberliegende Rand der
Gehäuseglocke (5) mit einem Dichtlippensystem (1) versehen
ist, das ein Ausfließen des Koppelmediums aus der aufgesetzten
Gehäuseglocke (5) verhindert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine
Zuleitung (2) zum Einleiten des Fluids in die Gehäuseglocke
(5) und eine Ableitung (6) zum Herausführen des Fluids aus der
Gehäuseglocke (5).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ableitung (5) eine Absaugung ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch eine
während des Reinigungsvorgangs erfolgende kontinuierliche
Beschickung der Zuleitung (2) mit Frisch-Fluid und durch eine
kontinuierliche Ableitung des nach Durchströmen des Flächen
spalts Verunreinigungen mitführenden Fluids aus der Gehäuse
glocke (5).
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fluid während des Reinigungsvorgangs kontinuierlich in
einem geschlossenen Kreislauf über die Zuleitung (2), die
Gehäuseglocke (5) und die Ableitung (6) geführt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das aus der Gehäuseglocke (5) abgeleitete Fluid über eine
Einrichtung zum Abtrennen von mitgeführten Verunreinigungen
geführt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fluid Wasser ist.
9. Verfahren zum Reinigen von Oberflächen unter Verwendung der
Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung während des
Reinigungsvorgangs relativ zur Oberfläche (7) im wesentlichen
parallel zu dieser Oberfläche (7) derart bewegt wird, daß die
Vorschubbewegung (9) der Vorrichtung und die vorbestimmte
Strömungsrichtung (8) des Fluids in dem Flächenspalt gleichge
richtet sind oder daß die Obefläche (7) relativ zur Vorrich
tung derart bewegt wird, daß die Vorschubbewegung (10) der
Oberfläche (7) und die vorbestimmte Fluidströmungsrichtung (8)
in dem Flächenspalt entgegengerichtet sind.
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