DE4121665C2 - Verfahren zur umweltverträglichen sowie wassersparenden Reinigung von Gegenständen von auf der Oberfläche haftenden Ölen und Fetten - Google Patents
Verfahren zur umweltverträglichen sowie wassersparenden Reinigung von Gegenständen von auf der Oberfläche haftenden Ölen und FettenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
umweltverträglichen sowie wassersparenden
Reinigung von
Gegenständen von auf deren Oberfläche haftenden Ölen und
Fetten. Angesprochen sind insbesondere Metallbe
arbeitungsrückstände wie beispielsweise Flußmittelrück
stände und Bohröle, die die Oberfläche von Metall
rohlingen verschmutzen. Sind die Metallrohlinge zur
Beschichtung oder Lackierung vorgesehen, so ist es
wichtig, die Oberfläche ausreichend zu reinigen.
Sodann betrifft die
Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Als Stand der Technik ist es zunächst bekannt,
metallische Gegenstände vor der Beschichtung und
Lackierung durch Eintauchen in chemischen Lösungs- und
Reinigungsbädern zu behandeln. Die bekannten Reinigungs
flüssigkeiten bergen für die damit umgehenden Personen
eine nicht unerhebliche gesundheitliche Gefahr. Teil
weise sind die Reinigungsmittel explosiv, brennbar,
ätzend und toxisch. Einwirkung auf die Haut kann
Dermatitis verursachen, Spritzer in die Augen können
fatalere Folgen haben.
Da ferner die Inhalation von derartigen Reinigungs
mitteln gefährlich sein kann, müssen oft aufwendige Maß
nahmen zur Abluftführung in den Räumen vorgenommen
werden, in denen mit solchen Lösungsmitteln gearbeitet
wird.
Letztlich müssen die bekannten Lösungsmittel und Bäder
des öfteren gewechselt werden, dies erfordert Sonder
mülldeponien, insgesamt ist die Entsorgung solcher Rück
stände als problematisch und umweltbelastend zu be
zeichnen.
Weiterhin ist es als Stand der Technik bekannt, zur
Reinigung von Gegenständen Ultraschallgeneratoren zu
verwenden, deren Schwingungsenergie über ein Bad ge
eigneter Form auf die zu reinigenden Gegenstände über
tragen wird. Die üblichen Reinigungsbäder, die zur
Ultraschallreinigung eingesetzt werden, enthalten in der
Regel isoparaffinischen Kohlenwasserstoff und weisen
ebenfalls die oben bereits erwähnten negativen Eigen
schaften auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Reinigungsverfahren anzugeben, insbesondere für
metallische Gegenstände, die mit Bearbeitungsrückständen
wie Ölen, Fetten und dergleichen verschmutzt sind, das
ohne großen baulichen Aufwand durchführbar, umwelt
verträglich sowie wassersparend ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
des Hauptanspruches gelöst.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß durch die
Merkmalskombination des Anspruches 1 metallische Gegen
stände, die zur Beschichtung oder Lackierung vorgesehen
sind, völlig ausreichend gereinigt werden können. Da
zwischen der Reinigung und dem Beschichtungs- oder
Lackierungsvorgang nur sehr kurze Zeiträume vergehen -
meist wird eine Heißtrocknung vorgenommen - ist nicht
immer sichergestellt, daß die Reinigungsflüssigkeit
wirklich vollständig auch aus feinen Bohrungen, Ritzen
und Ecken der Gegenstände entfernt ist. Enthält die
Reinigungsflüssigkeit die beim Stand der Technik üb
lichen Chemikalien, so führt dies dazu, daß nach dem
Lackierungsvorgang die Lackierung an den noch nicht
völlig abgetrockneten Bereichen "blüht", solche Teile
sind Ausschuß. Wird hingegen erfindungsgemäß nur Wasser
verwendet, dann sind derartige negative Folgen nicht zu
befürchten.
Es ist einsichtig, daß der Reinigungsvorgang nur dann
ausreichend gründlich abläuft, wenn das Reinigungswasser
nicht allzusehr verschmutzt ist. Deswegen ist die
Trennung von Rückständen aus der Reinigungsflüssigkeit
wichtiger Bestandteil der Erfindung. Es hat sich über
raschenderweise gezeigt, daß durch die harte stark ver
wirbelnde Eindüsung von Wasser auf die Oberfläche sich
die im Wasser befindlichen Rückstände an der Oberfläche
sammeln und durch eine Oberflächenströmung gezielt weg
gefördert werden können beispielsweise in einen Bereich
des Beckens, in dem sich Ölabscheider befindet. Durch
die intensive Verwirbelung bilden sich Cluster von Be
arbeitungsrückständen, die an die Oberfläche getragen
werden und sich dort sammeln. Öle können als dicker
Ölfilm abgeschöpft werden. Das Wasser, das nach einem
längeren Reinigungsvorgang milchig braun-weiß gefärbt,
kann ausschließlich durch das Einbrausen und Verwirbeln
wieder relativ klar gemacht werden, ein Effekt, der ohne
große Energieaufwendungen, völlig ohne Chemie und ohne
neues Wasser abläuft und deswegen kurzum als "umwelt
freundlich" bezeichnet werden kann.
Durch die Verfahrensunteransprüche werden vorteilhafte
Weiterbildungen der Verfahren gelehrt. Hat das
Reinigungswasser eine Temperatur von ca. 60°C, läuft zum
einen der Reinigungsprozeß ausreichend gut ab, zum
anderen wird offensichtlich in diesem Temperaturbereich
eine gute Trennung von Wasser und Öl beim Trennungsvor
gang gewährleistet.
Es ist vorteilhaft, wenn das Reinigungswasser in Zeitab
schnitten von den Rückständen getrennt wird, in welchen
die Ultraschallbeaufschlagung der Metallgegenstände
ruht, mit anderen Worten kein Reinigungsvorgang abläuft.
Die Ultraschallbeaufschlagung würde zur Zerstörung der
sich bildenden Ölcluster und Schichten führen, so daß
diese wieder innerhalb des Wasservolumens dispergieren.
Erfolgt die Eindüsung von Reinigungswasser auf die
Wasseroberfläche unter einem schrägen Winkel, so kann
damit gleichzeitig eine Oberflächenströmung aufgebaut
werden. Es ist aber auch möglich, die Oberflächen
strömung durch eine weitere Strömungsquelle an einem
Beckenende aufzubauen und am anderen Beckenende, bei
spielsweise im Bereich eines Ölabscheiders Flüssigkeit
wieder abzuziehen, wodurch entlang der Längsachse des
Reinigungsbeckens eine Oberflächenströmung erzielt wird,
die ausreichend ist, um allmählich die aufsteigenden
Ölrückstände im Bereich eines Beckenendes zu sammeln, so
daß sie abgetragen werden können. Nimmt der Reinigungs
wasserpegel zumindest im Bereich des Beckenendes ab, an
dem Öl abgeschöpft wird, wird der Ölseparierungsvorgang
weiter unterstützt. Das Öl sammelt sich im flachen
Reinigungswasser, ein Vorgang, der der Ölablagerung an
einem flachen Strand vergleichbar ist.
Ferner ist eine gesonderte Filteranlage vorgesehen, in
der nicht-schwimmfähige und nicht im Wasser lösliche
Partikel, insbesondere Metallspäne und dergleichen ge
sammelt und gefiltert werden.
Die Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren weist
zunächst ein Becken oder eine Wanne sowie darin be
findliche Reinigungsflüssigkeit auf. Die Reinigungs
flüssigkeit ist nur Wasser, chemische Zusätze sind darin
nicht enthalten, eine Heizvorrichtung sorgt für die
notwendige Temperatur des Reinigungswassers. Ferner sind
zwei Ultraschallgeber vorgesehen, die eine Beauf
schlagung der zu reinigenden Gegenstände von unter
schiedlichen Richtungen her besorgen. Dadurch wird eine
besonders gründliche Reinigung der Gegenstände sicherge
stellt. Die Umpumpvorrichtung mit der ausgangsseitig
angeschlossenen "Brause" dient zum Sauberhalten des
Reinigungswassers wie vorbeschrieben.
Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in
den Zeichnungsfiguren näher erläutert. Diese zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Vor
richtung zur Reinigung von metallischen Gegen
ständen;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht der Vor
richtung mit einer Transportvorrichtung.
Die in den Zeichnungsfiguren dargestellte Vorrichtung 1
dient zur Oberflächenreinigung von Metallrohlingen 2 und
weist ein Becken 3 auf, in dem sich eine Reinigungs
flüssigkeit 4 aus Wasser ohne chemische Zusätze be
findet. Das Becken 3 hat eine insgesamt langgestreckte
Form und weist an seinen Seitenwänden 5, 5′
Verbreiterungen 6, 6′ auf, in denen entlang der
Längsachse 7 des Beckens 3 versetzt zwei
Ultraschallgeber 8, 8′ angeordnet sind. Ferner befinden
sich in den Verbreiterungen 6, 6′ Heizungen 10, 10′ mit
Thermostaten 11, 11′. In Fig. 2 ist ferner
eine die Rohlinge 2 aufnehmende oder tragende
Transportvorrichtung 12 dargestellt, durch welche die
Gegenstände an einem Beckenende 15 in die
Reinigungsflüssigkeit 4 eingetaucht werden und an einem
anderen, gegenüberliegenden Beckenende 16 wieder
ausgetaucht werden. Die Transportlinie 17 verläuft
mittig entlang der Längsachse 7 des Beckens.
In Fig. 1 ist ferner eine Umpumpvorrichtung
20 dargestellt, die eine Pumpe 21 und Rohrleitungen 22,
23 und 24 aufweist. Die Rohrleitung 24 ist eine Ansaug
leitung, über diese wird aus dem Becken 3 Reinigungs
flüssigkeit 4 abgesaugt und über Leitung 22 einem
Brausekopf 25 zugeführt, durch den die Reinigungsflüssig
keit unter Druck nach Art eines Wasserfalls auf die
Oberfläche der im Becken befindlichen Reinigungsflüssig
keit 4 gedüst wird.
In diesem Falle ist das Ventil 26 in der Rohrleitung 22
geöffnet und das Ventil 27 in der Rohrleitung 23 ge
schlossen. Diese Ventilstellung entspricht der Öl-
Wassertrennungsphase.
Um die sich am Boden des Beckens sammelnden Metallspäne
und sonstige nicht in Wasser lösliche Gegenstände abzu
scheiden, kann das Ventil 26 geschlossen und das
Ventil 27 geöffnet werden, so daß das aus dem Becken
abgesaugte Wasser in eine Filtervorrichtung 30 gepumpt
wird.
Am Beckenende 15 (dem Einführungsende für die Gegen
stände 2) ist noch ein Ölabscheider 40 mit einer Öl
sammelwanne 41 und einem motorischen Antrieb 42 ange
bracht.
In Fig. 2 ist ferner ersichtlich, daß der Wannenboden 50
in den Bereichen der Beckenenden 15 und 16 schräg nach
oben ansteigt, so daß das Becken 3 insgesamt die Seiten
form etwa eines Schiffsrumpfes hat.
Claims (14)
1. Verfahren zur
umweltverträglichen sowie wassersparenden
Reinigung von Gegenständen von auf
deren Oberfläche haftenden Ölen und Fetten, ins
besondere von mit Metallbearbeitungsrückständen wie
Flußmittelrückständen und Bohrölen verschmutzten
Metallrohlingen, die zur Beschichtung oder
Lackierung vorgesehen sind,
gekennzeichnet durch
den Ablauf folgender Verfahrensschritte:
- a) Einbringen der Gegenstände in eine Wanne mit lediglich Wasser als Reinigungsflüssigkeit ent lang einer durch die Wanne geführten Transport linie;
- b) Ultraschallbeaufschlagung der Gegenstände zuerst aus einer Richtung, dann aus einer anderen zweiten Richtung;
- c) Austauchen und Trocknen der Gegenstände;
- d) Umpumpen des Reinigungswassers und Eindüsen des umgepumten Reinigungswassers auf die Wasserober fläche zur Trennung von Wasser und Rückständen;
- e) Aufbau einer Oberflächenströmung zur Sammlung von sich auf der Oberfläche bildenden Ölrück ständen;
- f) Abtragen/Abfiltern der Ölrückstände.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Reinigungswasser eine Temperatur von ca.
40°C-80°C, insbesondere 60°C aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umpumpen des Reinigungswassers in Zeitab
schnitten erfolgt, in welchen die Ultraschallbeauf
schlagung ruht.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Eindüsung von Reinigungswasser auf die Wasser
oberfläche unter einem schrägen Winkel zum Aufbau
der Oberflächenströmung.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächenströmung entlang der Längsachse
eines langgestreckten Beckens zu einem der Becken
enden geführt ist und entgegengesetzt zur Transport
richtung der Werkstücke durch das Becken verläuft.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstände am Beckenende in zyklischen Ab
ständen abgeschöpft werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen gleichzeitigen Betrieb von abwechselnd an den
Beckenlängsseiten sich mit Versatz entlang der
Längsachse gegenüberliegend angeordneten Ultra
schallgebern.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Ultraschallbeaufschlagung von den
Metallteilen gelöste
Partikel
mittels einer gesonderten Filteranlage abge
filtert werden.
9. Vorrichtung (1) zur Durchführung der Verfahren nach
einem der Ansprüche 1-8, mit einem
Becken (3) oder einer Wanne sowie darin befindlicher
Reinigungsflüssigkeit (4),
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Reinigungsflüssigkeit (4) aus Wasser ohne chemische Reinigungszusätze besteht,
- - mindestens eine Heizvorrichtung (10, 10′) für die Reinigungsflüssigkeit (4) vorgesehen ist,
- - mindestens zwei Ultraschallgeber (8, 8′) vorge sehen sind, die die zu reinigenden Gegenstände (2) von unterschiedlichen Richtungen her beauf schlagen
- - sowie eine Umpumpvorrichtung (20) mit mindestens einer Pumpe (21) und Rohrleitungen (22-24) vor gesehen ist, wobei über eine Ansaugleitung (24) aus dem Becken (3) Reinigungsflüssigkeit (4) abgesaugt wird und unter Druck von oben nach Art eines Wasserfalls oder einer Brause auf die Oberfläche der Reinigungsflüssigkeit (4) gedüst wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Becken eine langgestreckte Form aufweist und
eine die Gegenstände (2) aufnehmende oder tragende
Transportvorrichtung (12) vorgesehen ist, durch
welche die Gegenstände an einem Beckenende in das
Reinigungswasser eingetaucht werden, entlang einer
Transportlinie entlang der Beckenlängsachse zum
anderen Beckenende geführt und dort wieder ausge
taucht werden.
11. Vorrichtung nach Anspruch
9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Ultraschallgeneratoren an den Längsseiten
der Längsachse nach versetzt angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Beckenende ein Oberflächen-Ölabscheider
und am anderen Beckenende eine Filtervorrichtung
(30) zur Abfilterung von unter der Wasseroberfläche
befindlichen Teilchen angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Beckenboden (50) in mindestens einem End
bereich des Beckens (3) i. w. kontinuierlich zur
Wasseroberfläche hin ansteigt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reinigungswasserpegel zu dem/den
Beckenenden hin abnimmt.
Priority Applications (1)
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- 1991-06-29 DE DE19914121665 patent/DE4121665C2/de not_active Expired - Fee Related
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