DE3937460A1 - Verfahren zum rueckstandsfreien anbringen von gratfreien durchbruechen in die wandung einer fluidleitung - Google Patents
Verfahren zum rueckstandsfreien anbringen von gratfreien durchbruechen in die wandung einer fluidleitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum rückstandsfreien
Anbringen von gratfreien Durchbrüchen in die Wandung einer
Fluidleitung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, wie es
beispielsweise aus der DE-OS 36 27 033 als bekannt hervor
geht.
Diese Druckschrift zeigt am Beispiel einer Schmiermittel
leitung das Anbringen von Abspritzöffnungen mittels eines
Laser-Trennschnittes. Spritzdüsen an Schmiermittellei
tungen, mit denen das Schmiermittel der Bedarfsstelle im
freien Strahl zugeführt wird, können auch durch eine grat
freie Austrittsöffnung in der Wandung der Schmiermittellei
tung gebildet werden. Ein in seiner Ausbildung undefinier
ter Grat am Bohrungsrand würde die Austrittsrichtung und
die Strahlqualität des Schmiermittelstrahles gegenüber
einer Konstruktionslage des Strahles verändern und die
Strahlqualität beeinträchtigen. Außerdem dürfen keine Rück
stände beim Herstellen der Austrittsöffnung in die Fluid
leitung hineingelangen, weil die Gefahr besteht, daß
derartige Rückstände beim Einbau der Fluidleitung in ein
Aggregat in das Schmieröl gelangen und Schäden an aufeinan
der gleitenden Maschinenteilen verursachen können. Auch
Rohrabzweigungen oder Seitenanschlüsse für Sensoren erfor
dern gratfreie Bohrungen, die keine störenden Rückstände
in den Rohren hinterlassen dürfen.
Es ist bekannt, daß man mittels eines Laserstrahles einen
sauberen und gratfreien Trennschnitt an Metallteilen her
stellen kann, zumindest wenn die Wandstärke 2 bis 3 mm
nicht übersteigt. Ein weiterer Vorteil des Laser-Trenn
verfahrens besteht in den kurzen Bearbeitungszeiten und in
einer guten Automatisierbarkeit eines solchen Verfahrens.
Nachteilig an dem Lasertrennen, ist jedoch, daß dieses
Trennverfahren nicht rückstandsfrei arbeitet, wenngleich
die beim Lasertrennschneiden entstehenden Rückstände we
sentlich geringer und kleiner sind als beispielsweise beim
mechanischen, spanabhebenden Herausschneiden einer Aus
trittsöffnung. Aus diesem Grunde sieht die eingangs zi
tierte Literaturstelle vor, die Fluidleitung aus zwei Rohr
halbschalen zu bilden, die Austrittsöffnungen in der einen
Rohrhalbschale mittels Lasertrennschnitt anzubringen und
anschließend die beiden Rohrhalbschalen zu einer vollstän
digen Fluidleitung entlang von Längsnähten zusammenzu
schweißen. Diese Fertigungsmethode vermeidet zwar Bearbei
tungsrückstände im Innern der Fluidleitung, sie ist jedoch
relativ umständlich.
Die DE-OS 35 25 702 zeigt ein Lasertrennverfahren zur An
wendung auf solche Fälle, bei denen in dichtem Abstand
zwei Wandungen angeordnet sind, und ein Lasertrennschnitt
nur in eine der beiden Wände vorgenommen werden soll, wo
gegen die andere Wand unbeschädigt bleiben soll. Es wird
dort für die Fälle, in denen sich ein fester Strahladsor
ber aus Gründen eines komplizierten Wendungsverlaufes
nicht in den Zwischenraum einbringen läßt, vorgeschlagen,
ein strömungsfähiges Adsorptionsmedium, insbesondere das
Gas Schwefelhexafluorid in den Zwischenraum einzubringen.
Mit dieser Vorgehensweise mögen zwar Anschmelzungen der
gegenüberliegenden Wand verhinderbar sein, jedoch kann -
wie Versuche der Anmelderin an Rohren gezeigt haben - da
mit nicht verhindert werden, daß Ausbrandrückstände sich
an der gegenüberliegenden Rohrinnenseite festsetzen.
Aufgabe der Erfindung ist es, das gattungsgemäß zugrunde
gelegte Verfahren zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Dank der Durch
strömung des Innern der Fluidleitung mit Wasser oder einer
wasserähnlichen Flüssigkeit werden die beim Anbringen des
Lasertrennschnittes ins Rohrinnere abgeschleuderten Rück
stände sofort abgeschreckt und weggetragen, bevor sie sich
an der gegenüberliegenden Rohrinnenseite anlagern. Die
solcherart aufgefangenen Bearbeitungsrückstände werden
anschließend sofort vollständig aus der Fluidleitung
herausgeschwemmt. Durch den in sich geschlossenen
Lasertrennschnitt wird auch ein kleiner Butzen oder Deckel
aus der Rohrwandung herausgetrennt; auch dieser Deckel,
der nach dem Heraustrennen ins Rohrinnere hineinfällt,
wird mit der Flüssigkeit herausgeschwemmt. Grundsätzlich
sei angemerkt, daß das erfindungsgemäße Verfahren anstelle
von Wasser auch mit anderen wasserähnlichen Flüssigkeiten
arbeiten kann die folgende Eigenschaften aufweisen:
- - der flüssige Zustand muß bei Raumtemperatur und Atmos phärendruck gegeben sein,
- - ähnlich geringe Viskosität wie Wasser,
- - chemisch beständig, insbesondere nicht brennbar,
- - die Dämpfe müssen gesundheitlich unbedenklich sein,
- - spezifisches Gewicht größer als 0,6 g/cm3 und
- - vorzugsweise billig.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Un
teransprüchen entnommen werden. Im übrigen ist die Erfin
dung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Aus
führungsbeispieles nachfolgend noch erläutert; dabei zei
gen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer als
Schmiermittel-Spritzleitung ausgebildeten
Fluidleitung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Austrittsöffnung der
Fluidleitung nach Fig. 1,
Fig. 3 eine vergrößerte, ausschnittsweise Einzel
darstellung der Fluidleitung nach Fig. 1
während der Bearbeitung und
Fig. 4 eine schematische Darstellung zum erfindungs
gemäßen Herstellen der Austrittsöffnungen an
der Fluidleitung nach Fig. 1.
Die Fig. 1 zeigt eine beispielsweise als Schmiermittellei
tung ausgebildete Fluidleitung 1, die mehrere Austrittsöff
nungen 2 für Schmiermittel aufweist. An den Austrittsöff
nungen 2 soll das Schmiermittel in einem definiert gerich
teten und definiert bemessenen Strahl austreten und eine
bestimmte Schmierstelle innerhalb eines Maschinengehäuses
erreichen. Damit der Schmierstrahl diese definierte Rich
tung und Strahlstärke in jedem einzelnen Fall einer Schmier
mittelleitung aufweist, muß die Austrittsöffnung insbeson
dere an ihrer Innenseite gratfrei ausgebildet sein. Außer
dem dürfen keine Bearbeitungsrückstände in das Innere der
Fluidleitung 1 eindringen, weil sonst die Gefahr besteht,
daß sich derartige Fremdkörper mit dem Schmieröl vermi
schen und in die zu schmierende Maschine hineingelangen
können.
Zum Anbringen der Austrittsöffnung 2 in die Wandung 3 der
Fluidleitung 1 wird ein Lasertrennschnitt entlang der Um
fangskontur 6 der Austrittsöffnung 2 angebracht. Und zwar
wird der von einem Laserkopf 4 ausgehende Laserstrahl 5 -
bei einer kreisrunden Austrittsöffnung 2 - einer
Kreislinie entlanggeführt, wobei ein ringförmiger Trenn
schnitt entsteht, der einen runden Butzen oder Deckel aus
der Wandung der Fluidleitung freilegt. Zumindest bei ge
ringeren Wandstärken bis zu etwa 3 mm ist die dabei ent
stehende Schnittkante sauber und gratfrei.
Um das Laser-Trennschneiden in einfacher Weise in dem darge
stellten, umfangsmäßig geschlossenen Zustand der Fluid
leitung 1 ausführen zu können, um aber trotzdem die unver
meidbar beim Trennschneiden aus dem Schnittspalt austreten
den Rückstände vom Inneren der Fluidleitung fernzuhalten,
wird die Fluidleitung 1 erfindungsgemäß während des Laser
trennschneidens von Flüssigkeit 7 blasenfrei durchströmt.
Das von dem Laserstrahl aus dem Schnittspalt ausgebrannte
Material wird in der Flüssigkeit 7 aufgefangen, abgekühlt
und fortgeschwemmt, bevor die Rückstände sich an der gegen
überliegenden Rohrinnenseite festsetzen können. Auch der
aus der Austrittsöffnung freigelegte Butzen oder Deckel
wird mit der Flüssigkeit 7 fortgeschwemmt und ausgetragen.
Um nicht zu viel Flüssigkeit aus dem bereits gelegten Trenn
schnitt an der Arbeitsstelle austreten zu lassen, wird die
Flüssigkeit 7 mit einem geringen Überdruck durch die Fluid
leitung 1 hindurchgefördert; allerdings muß der Flüssig
keitsdruck um einige Zentimeter Wassersäule höher sein als
die maximale Vertikalerstreckung der Fluidleitung in Ein
spannlage beim Lasertrennschneiden. Dadurch wird sicherge
stellt, daß die Flüssigkeit 7 blasenfrei durch die Fluid
leitung hindurchgefördert wird. Sollen mehrere
Austrittsöffnungen 2 nacheinander ausgeschnitten werden,
so können zur Vermeidung unnötig großer Flüssigkeitsver
luste die bereits freigelegten Austrittsöffnungen durch
einen aufgesetzten Stopfen z. B. aus Gummi provisorisch
verschlossen werden.
Bei der Flüssigkeit kann es sich zumindest im wesentlichen
um Wasser handeln; bei der Bearbeitung von Rohren aus Edel
stahl oder aus Buntmetallen kann sogar völlig normales
Wasser verwendet werden. Lediglich bei der Bearbeitung von
Leitungen aus unlegiertem Stahl sollte das Wasser korro
sionsverhindernde Zusätze enthalten.
Die in Fig. 4 dargestellte Bearbeitungseinrichtung ent
hält einen Koordinatentisch 8, auf dem eine Auffangwanne 9
für die durch die zu bearbeitende Fluidleitung hindurch
gepumpte Flüssigkeit befestigt ist. Innerhalb der Auffang
wanne 9 sind Teile zum definierten Einspannen und flui
dischen Anschließen der zu bearbeitenden Fluidleitung 1
vorgesehen. Und zwar ist ein zulaufseitiger Anschlußblock
10 und ein ablaufseitiger Anschlußblock 11 vorgesehen, in
die die Fluidleitung 1 eingesteckt und mittels Dichtungen
16 abgedichtet werden kann. Der zulaufseitige Anschluß
block 10 ist mit einem Zulauf 18 für Flüssigkeit 7 ver
bunden, der durch die Wandung der Auffangwanne 9 hindurch
geführt ist. Der ablaufseitige Anschlußblock 11 ist mit
einer Steigleitung 14 versehen, die bis oberhalb der
höchsten Stelle der Fluidleitung 1 hinausreicht, um einen
ausreichend hohen Druck innerhalb der durch die
Fluidleitung 1 hindurchströmenden Flüssigkeit sicherzustel
len; andererseits soll die Steigleitung 14 auch eine ein
fache Druckbegrenzung dieses Flüssigkeitsdruckes bewirken.
Um die oberseitig an der Steigleitung 14 austretende Flüs
sigkeit in die Auffangwanne 9 zurückleiten zu können, ist
am Ende der Steigleitung 14 ein Rückleitkrümmer 15 ange
bracht; das an der Steigleitung 14 austretende Wasser
fließt dadurch außen in die Auffangwanne 9 zurück. Außer
den beiden Anschlußblöcken 10 und 11 ist noch ein Abstütz
block 13 im Innern der Auffangwanne 9 angebracht, in wel
chem die zu bearbeitende Fluidleitung 1 zusätzlich form
schlüssig gehalten werden kann. Nach dem Einstecken bzw.
Einlegen der Fluidleitung 1 in die Anschlußblöcke 10 und
11 bzw. den Abstützblock 13 wird die Fluidleitung durch
Niederhalter 12 bzw. 12′ festgespannt.
Innerhalb der Auffangwanne 9 erstreckt sich oberhalb des
Bodens ein Filterboden 17, der alle Partikel aus der Flüs
sigkeit 7 fernhält. Der Rücklauf 19 aus der Auffangwanne 9
für die Flüssigkeit 7 schließt unterhalb des Filterbodens
17 an, so daß nur gefilterte Flüssigkeit zulaufseitig wie
der eingespeist wird.
Zur Aufrechterhaltung des Kreislaufes ist eine Pumpe 20
vorgesehen, die die Flüssigkeit 7 außerdem durch einen
Durchflußmesser 21 hindurchfördert, an dem nicht nur eine
Mengenmessung, sondern auch eine Mengensteuerung vorge
nommen werden kann. Mittels des Handventiles 22 kann der
Kreislauf, beispielsweise für Umrüstarbeiten, vollständig
unterbunden werden. Für den normalen, aussetzenden Arbeits
betrieb ist ein Magnetventil 23 vorgesehen. Zur Anbringung
der Austrittsöffnungen in die Fluidleitung 1 wird diese in
der beschriebenen Weise in die Vorrichtung eingespannt und
die Maschine eingeschaltet. Dadurch wird selbsttätig die
Pumpe 20 eingeschaltet und das Magnetventil 23 geöffnet,
so daß Flüssigkeit durch die Fluidleitung 1 hindurchgeför
dert wird. Anschließend bewegt sich der Koordinatentisch 8
derart, daß die erste Stelle der Fluidleitung 1, an der
eine Austrittsöffnung angebracht werden soll, unter den
Laserkopf 4 gelangt. Nach Einschalten des Laserstrahles 5
vollführt der Koordinatentisch 8 eine kleine Kreisbewegung
unterhalb des ortsfest stehenden Laserkopfes 4, so daß ein
Kreisschnitt in die Wandung der Fluidleitung 1 hineinge
trennt wird. Nach Fertigstellung der ersten Austrittsöff
nung wird der Laserstrahl 5 vorübergehend abgeschaltet und
der Koordinatentisch 8 fährt an die Stelle der zweiten
Austrittsöffnung, wo sich das Spiel - Laserstrahl einschal
ten, Kreisringfahren, Laserstrahl abschalten - wiederholt.
Zur Verhinderung des Abspritzens von Flüssigkeit an den
bereits freigelegten Austrittsöffnungen werden diese durch
Anlegen eines Gummistopfens, der an einem Schwenkarm ge
führt sein kann vorübergehend verschlossen.
Claims (4)
1. Verfahren zum rückstandsfreien Anbringen von gratfreien
Durchbrüchen in die Wandung einer Fluidleitung,
- - bei dem ein in sich geschlossener Lasertrennschnitt entlang der Umfangskontur des Durchbruches in der Wan dung der Fluidleitung angebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Lasertrennschneiden in einem umfangsmäßig geschlos senen Zustand der Fluidleitung (1) mit ins Innere der Fluidleitung (1) gerichteten Laserstrahl (5) durchge führt wird und
- - daß während des Lasertrennschneidens die Fluidleitung (1) von Wasser oder einer wasserähnlichen Flüssigkeit (7) blasenfrei durchströmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit (7) mit einem - relativ zum äußeren
Umgebungsluftdruck - geringen Überdruck durch die Fluid
leitung (1) hindurchgefördert wird, der die maximale Ver
tikalerstreckung der Fluidleitung in Einspannlage beim
Lasertrennschneiden um nur wenige Zentimeter Wassersäule
übersteigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das durch die Fluidleitung (1) hindurchgeförderte Was
ser (7) korrosionsverhindernde Zusätze enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3937460A DE3937460A1 (de) | 1989-11-10 | 1989-11-10 | Verfahren zum rueckstandsfreien anbringen von gratfreien durchbruechen in die wandung einer fluidleitung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3937460A DE3937460A1 (de) | 1989-11-10 | 1989-11-10 | Verfahren zum rueckstandsfreien anbringen von gratfreien durchbruechen in die wandung einer fluidleitung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3937460A1 true DE3937460A1 (de) | 1990-11-08 |
Family
ID=6393276
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3937460A Withdrawn DE3937460A1 (de) | 1989-11-10 | 1989-11-10 | Verfahren zum rueckstandsfreien anbringen von gratfreien durchbruechen in die wandung einer fluidleitung |
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