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Preßluftradreifen mit zwei oder mehreren Luftschläuchen. Die!Erfindungbezieht
sich auf eine Preßluftradbereifung für Kraftwagen :und Fahrräder.
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Wenn bei :den gebräuchlichen Rädern für Kraftwagen mit Luftscblauchbereifung
der Luftschlauch während der Fahrt platzt oder seine Luftfüllung infolge anderer
Verletzungen schnell entweicht, so wird der Raddurchmesser plötzlich verringert,
und es kommt vor, daß sich der schnellfahrende Kraftwagen, insbesondere beim Platzen
eines Vorderreifens, überschlägt oder daß er zur Seite geschleudert wird und die
Insassen sehr gefährdet werden.
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Diesem Übelstand soll durch die vorliegende Erfindung abgeholfen werden.
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Das Neue der Erfindung besteht hauptsächlich darin, daß außer der
bisher üblichen aus Laufdecke und Luftschlauch bestehenden Bereifung ein zweiter
mit Überdruck vollgepreßter Luftschlauch in einem zwischen der äußeren Bereifung
und dem Rad- oder Felgenkranz liegenden, ringförmigen, festen Gehäuse unverletzlich
angeordnet ist, welcher beim Platzen des äußeren Luftschlauches und plötzlichen
Entweichen der Preßluft während der Fahrt durch den Überdruck seiner Luftfüllung
aus dem Gehäuse in die äußere Laufdecke getrieben wird und diese sofort wieder gebrauchsfähig
ausfüllt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Abb. i zeigt die Luftbereifung im Querschnitt, wenn der äußere Luftschlauch
allein wirkt. Abb. 2 zeigt einen Schnitt in Richtung der Radebene durch Abb. i.
Abb. 3 zeigt die Luftbereifung im Querschnitt nach dem Entweichen -der Luft aus
dem äußeren Luftschlauch und nach dem Eindringen des inneren Luftschlauches in die
Laufdecke.
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Im Laufmantel a liegt der äußere Luftschlauch b, im Gehäuse c der
innere oder zweite Luftschlauch d. Das Gehäuse c schützt den Luftschlauch d gegen
äußere Verletzungen und gegen Platzen bei dem höheren Luftdruck. Das Gehäuse c ist
daher aus festem Stoff, z. B. gepreßtem Stahlblech, hergestellt.
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Nach der Laufdecke a bzw. nach dem Luftschlauch b zu ist das Gehäuse
c ringsum offen. Diese schlitzartige Öffnung hat eine bestimmte Breite z, durch
welche der Luftschlauch d in das Gehäuse c eingeführt und später beim Luftleerwerden
des Luftschlauches b, durch den Überdruck seiner Luft in die Laufdecke a (Abb.3)
getrieben wird.
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Die schlitzartige Öffnung z wird auf ihrem ganzen Umfang durch klammerartig
auf das offene Gehäuse c wirkende Deckel e verschlossen. Auf diese Weise werden
die beiden Luftschläuche b und d voneinander völlig getrennt. Die
z. B. stählernen Deckel e bestehen aus im Querschnitt U-förmigen Körpern, die zweckmäßig
schuppenartig übereinandergreifen und auf einem in der Längsrichtung verstell- oder
dehnbaren Gurtf nebeneinander befestigt sind. Die Deckel e schützen den inneren
Luftschlauch d gegen eindringende Spitzkörper und halten durch ihr Übergreifen über
.die Ränder des Gehäuses c am Schlitz z des Gei häuses c gegen Aufbiegen zusammen.
Rechts und links vom Schlitz z sind die beiden Halteschienen g für die Laufdecke
a am Gehäuse c beliebig, z. B. mittels Niete g ; befestigt.
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Das Gehäuse c sitzt mit der Laufdecke a, wie bei den bisherigen Rädern,
auf dem eigentlichen hölzernen Felgen- oder Radkranz h, welcher in üblicher Weise
durch die Speichen i mit der Radnabe verbunden ist. Das Gehäuse c mit Laufmantel
a wird auf dem Felgenkranz da durch zwei ringförmige Felgenschienen m und den Bolzen
n festgehalten.
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Den Drahtspeichen- oder Scheibenrädern ist die Befestigungsweise des
Gehäuses c entsprechend anzupassen. o Das Gehäuse c braucht nicht immer aus Stahlblech
gepreßt zu sein. Es kann auch aus Guß, z. B. Aluminiumguß, bestehen oder aus mehreren
Teilen zusammengesetzt sein.
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Die beiden Luftschläuche b und d werden unabhängig voneinander
durch neben- oder ineinanderliegende Luftzuführungsröhrchen h, l aufgepumpt.
Das Röhrchen h ist im Röhrchen l längsverschiebbar angeordnet und mit den
beiden Luftschläuchen b, d und einem -der Deckel-e fest verbunden. Der innere
Luftschlauch d ist größer wie der Innenraum des Gehäuses c, weil er beim Platzen
des Luftschlauches b auch die Laufdecke a ausfüllen muß (Abb. 3). Der innere Luftschlauch
d ist daher gegenüber der Austrittsöffnung z in Falten dl (Abb. i) gelegt, deren
Gesamtlänge dem Umfange des Luftschlauches b entspricht. Damit der Luftschlauch
d an den Faltstellen unter dem hohen Luftdruck nicht geknickt wird, sind an den
Faltstellen Einlagen p vorgesehen, die aus weicher Schnur o. dgl. bestehen. Wirkungsweise
des Erfindungsgegenstandes: Der äußere Luftschlauch b wird mit dem Deckelgurt
e, f und dem inneren Luftschlauch d durch den Kopf des Luftzuführungsröhrchens
k oder einen Ventilkopf fest und luftdicht verbunden. Der innere Luftschlauch d
wird
durch die schlitzartige Öffnung z in das Gehäuse c gebracht und der Deckelgurt
e, f aufgelegt. Hiernach wird der äußere Luftschlauch bin die Laufdecke
a gelegt und diese an den Halteschienen g in bekannter Weise befestigt, so
daß alle diese Teile ein Stück bilden. Nun wird durch das innere Luftzuführungsröhrchen
h Luft in den vorderen Luftschlauch b bis zum Gebrauchsdruck von etwa 5 Atm. eingepumpt.
Dieser Luftdruck preßt den Deckelgurt e, f fest auf den Gehäuserand der Öffnung
z. Durch das zweite, äußere Luftzuführungsröhrchen L wird nunmehr Luft in den inneren
Luftschlauch d im festen Gehäuse c gepumpt, z. B. io Atm. Diese to Atm. sind aber
nicht imstande, den Luftdruck im äußeren Luftschlauch b zu überwinden und den Deckelgurt
e, f nach außen zu drücken, weil die Öffnung z, durch welche der Druck auf den Deckelgurt
e, f von innen wirkt, bei etwa 30 mm Weite kleiner ist wie der Druck
von 5 Atm. auf der äußeren großen Druckfläche x, bei etwa 6o mm Breite der Deckel
e.
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Wird jedoch der Luftdruck im Luftschlauch b und somit der Druck auf
den Dekkelgurt e, f erheblich kleiner oder hört beim Platzen oder Luftleerwerden
des Luftschlauches b ganz auf; dann überwindet der Luftdruck im Luftschlauch d den
verkleinerten Gegendruck sofort und schiebt den Deckelgurt e, f mit den :beiden
Luftschläuchen b, d nach außen in die Laufdecke a, wodurch, wie aus Abb.
3 ersichtlich, die Verletzungen im Luftschlauch b und in der Laufdecke a sofort
verschlossen werden und die Laufdecke ä sofort gebrauchsfähig ausgefüllt wird.
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Die Luftdrucke in den beiden Luftschläuchen b und d müssen mit der
Größe der Öffnung z und der größten Druckfläche von Luftschlauch b in ein solches
Verhältnis gebracht werden, daß sich die Drucke mindestens das Gleichgewicht halten.
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Zur Verstärkung des Luftdruckes im Luftschlauch d könnten auch noch
mit Preßluft gefüllte Vorratsbehälter am Rade, z.B. zwischen den Speichen, angebracht
werden; die durch das Gehäuse c mit dem Luftschlauch d derart in Verbindung stehen,
-daß sie dem Luftschlauch d Preßluft zuführen.