DE3629820C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Diaphragma für elektrolytische
Zellen zur Elektrolyse von Lösungen, insbesondere ist es geeignet für
Elektrolysezellen zur Elektrolyse von Alkalihalogenidlösungen wie
Natriumchloridsole. Das erfindungsgemäße Diaphragma ist ein asbest
freies Diaphragma für derartige Zellen.
Alkalihalogenidsolen, wie beispielsweise Natriumchloridsolen und
Calciumchloridsolen können in Diaphragmazellen elektrolysiert werden
zur Gewinnung von Chlorwasserstoff und wäßrigem Alkalihydroxid. Eine
Diaphragmazelle weist ein Diaphragma auf, das die Zelle in einen
Anolytraum mit einer darin angeordneten Anode und einen Katholytraum
mit einer darin angeordneten Kathode teilt. In solchen Diaphragma
zellen wird die Sole dem Anolytraum zugeführt und Halogen, beispiels
weise Chlor, an der Anode entwickelt. Elektrolyt dringt vom Anolytraum
durch das elektrolytdurchlässige Diaphragma in den Katholytraum, wobei
Hydroxylionen und gasförmiger Wasserstoff an der Kathode entwickelt
werden. Gegebenenfalls kann eine Sauerstoffkathode verwendet werden,
um die Zellspannung zu reduzieren und die Entwicklung von Wasserstoff
zu vermeiden. Das Produkt des Katholytraumes wird üblicherweise als
Zellflüssigkeit bezeichnet und enthält eine Mischung aus Alkali
hydroxid und Alkylihalogenid.
Die Mehrzahl der kommerziellen Diaphragmen enthält Asbestfasern. Diese
Diaphragmen können durch Ablagerung von Asbest aus einer Aufschlämmung
auf einer elektrolytdurchlässigen Kathode ausgebildet werden. Leider
haben derartige Asbestdiaphragmen nur eine kurze Lebensdauer von etwa
6 bis 8 Monaten. Microporöse trennende Wände ohne Asbest wurden
hergestellt durch Sintern von Stoffen wie Polytetrafluorethylen und
einem teilchenförmigen porenformenden Mittel sowie anschließender
Entfernung dieses Mittels, wie es in US-Patent Nr. 42 50 002 beschrie
ben ist. Derartige mikroporöse Trennelemente haben zwar eine lange
Lebensdauer, sie wurden jedoch nur in Form von Folien hergestellt und
diese sind nicht ohne weiteres in Elektrolysezellen zu verwenden, die
komplexe nicht-ebene Elektrodengeometrien aufweisen, beispielsweise
Diaphragmazellen mit Fingeranoden und Fingerkathoden. Es besteht
deshalb ein Bedürfnis für verbesserte Diaphragmen, insbesondere für
asbestfreie Diaphragmen, die für Zellen mit nicht-flachen Elektroden
geeignet sind.
In DE-OS 26 07 242 ist ein katio
nendurchlässiges Diaphragma auf der Basis eines fluorhaltigen
Polymeren beschrieben, das als Ionenaustauschstellen eine
Anzahl von Sulfonylgruppen aufweist. Das Diaphragma ist durch
Trägerfasern verstärkt, die ursprünglich zusammen mit provi
sorischen Fasern in einem Gewebe oder Gemisch enthalten sind;
die provisorischen Fasern werden anschließend aus dem Textil
stoff entfernt. Durch die Verwendung der provisorischen Fasern
wird es möglich, die Menge der für die gleichmäßige Verstär
kung des Diaphragmas erforderlichen Trägerfasern herabzu
setzen. Die Minimierung der Trägerfasern ist erwünscht, um
beim Betrieb der Elektrolysezellen den elektrischen Wirkungs
grad höher und/oder die Spannung niedriger zu halten.
In DE-OS 29 26 560 ist unter anderem eine Membran beschrieben,
die aus mikroporösem Laminat bzw. Schichtelement und diese
wiederum aus einem homogenen Film eines Sulfonsäureharzes mit
einer Teflonverstärkung besteht.
Die DE-OS 30 44 767 betrifft eine Elek
trolysezelle mit gegebenenfalls laminierten Ionenaustauscher
membranen, die durch ein Gewebe, ein Vließmaterial oder eine
poröse Folie verstärkt werden.
Aus EP-A 00 94 679 ist ein Verfahren zur Herstellung einer
Ionenaustauschermembran bekannt, bei der ein
Film eines fluorierten Ionenaustauscherharzes, das gleichmäßig
dispergierte Fluorpolymerfibrillen enthält, gestreckt wird.
Hierdurch werden Membranstärke und Membranwiderstand opti
miert.
Diese Druckschriften beschreiben im wesentlichen
Kathoden-Diaphragma-Einheiten, die aus filmförmigen Ionen
austauschermembranen bestehen, die mit Trägerfasern verstärkt
sind. Diese Entgegenhaltungen geben keinen Hinweis darauf,
thermoplastische, organische Polymerfasern, die Ionenaustau
schergruppen oder solche, die in Ionenaustauschergruppen
umgewandelt werden können, enthalten, zu verwenden.
In DE-OS 32 03 125 ist ein Verfahren zur Herstel
lung einer Kathoden-Diaphragma-Einheit beschrieben, bei der
auf eine durchbrochene Kathode eine Schicht eines klebenden
zersetzbaren Materials aufgebracht und anschließend ein faser
förmiges Diaphragma-Material abgelagert wird, das im wesent
lichen aus Asbestfasern besteht.
Neben dem Wunsch, Asbest zu vermeiden, besteht Interesse darin,
hochkonzentrierte Natronlauge zu gewinnen. Die aus dem Katholytraum
bei der Elektrolyse von Natriumchloridsole unter Verwendung typischer
Asbestdiaphragmen gewinnbare Natronlauge hat üblicherweise eine
Konzentration von etwa 10 bis 12 Gew.-% und einen Natriumchloridgehalt
von etwa 12 bis 16%. Diese Zellflüssigkeit muß dann weiterverarbeitet
werden, um das Natriumchlorid abzutrennen und die Konzentration von
Natriumhydroxid auf ein allgemein erwünschtes Niveau von etwa
50 Gew.-% anzuheben. Diese Weiterverarbeitungsschritte sind energie
intensiv. Deshalb ist die Herstellung einer Zellflüssigkeit mit einer
höheren Konzentration von Natriumhydroxid wünschenswert. Es ist jedoch
schwierig, in Diaphragmazellen mit Asbestdiaphragmen in der Katholyt
flüssigkeit Natriumhydroxidgehalte oberhalb 12 oder 13 Gew.-% bei
wirtschaftlich vertretbaren Stromausbeuten zu erreichen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die zuvor erwähnten Nachteile der
Asbestdiaphragmen zu vermeiden und ein asbestfreies Diaphragma zu
schaffen, das ohne weiteres in den jetzt betriebenen Diaphragmazellen
verwendet werden kann und das es ermöglicht, bei guten Stromaus
beuten Natriumhydroxidkonzentrationen oberhalb etwa 15 Gew.-% in der
Katholytflüssigkeit zu erreichen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das flüssigkeitsdurchlässige
Diaphragma für eine Elektrolysezelle gemäß Anspruch 1 und das
Verfahren zu seiner Herstellung gemäß Anspruch 8 und die
Verwendung gemäß Anspruch 20.
In den Unteransprüchen sind bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung beschrieben. Die Verwendung des erfindungsgemäßen
Diaphragmas in Elektrolysezellen zur Elektrolyse von
Alkalichloridsole zur Herstellung von Chlor und Alkalihydroxid
erfolgt unter
Verwendung einer Sole, die weniger als 50 Gew.-Teile Erdalkali
ionen pro Milliarde und weniger als 500 Gew.-Teile Jodid pro
Milliarde enthält.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Diaphragmen besteht darin, daß
damit in Elektrolysezellen üblicher Bauart Sole elektrolysiert werden
kann, die es erlaubt, im Katholytraum Natriumhydroxidkonzentrationen von
etwa 12 bis 20 Gew.-% oder mehr zu erreichen, bei Stromausbeuten von mehr
als etwa 88%. Die asbestfreien Diaphragmen gemäß der Erfindung erlauben
im Vergleich zu den bekannten Diaphragmen niedrigere Betriebspannungen.
Die Erfindung schafft neue Diaphragmen für elektrochemische Zellen und ein
neues Verfahren zu ihrer in-situ Herstellung. Die Erfindung schließt auch
die Verwendung dieser Diaphragmen in elektrochemischen Verfahren ein,
beispielsweise der Elektrolyse von wäßrigen Alkalihalogenidlösungen und
eine elektrochemische Zelle mit einem in-situ darin hergestellten
Diaphragma.
Die erfindungsgemäßen Diaphragmen sind hergestellt aus thermoplastischen
organischen Polymerfasern,
wobei die Polymeren funktionelle Gruppen enthalten, aus der
Gruppe -COOR, -COOM, -COX, -CN, -CONR′R′′, -SO₃M, -SO₂NH₂,
-PO(OR)₂, -PO(OR), -PO(OM)₂, -PO(OX)₂, -OPO(OR)₂, -OPO(OM)₂,
-OPO(OX)₂, wobei R eine Arylgruppe oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen ist, M Wasserstoff, Alkalimetall oder eine
Ammoniumgruppe ist, R′ und R′′ jeweils unabhängig voneinander entweder
Wasserstoff oder eine C₁ bis C₁₀ Alkylgruppe sind und X Chlor oder
Fluor ist.
Besonders bevorzugt sind funktionelle Reste -COOR, -COOM, -COX, -CN und
-CONR′R′′, in denen R, M, R′ und R′′ die zuvor angegebene Bedeutung haben.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind funktionelle Reste
aus der Gruppe -COOM, -SO₃M, -PO(ON)₂ und -OPO(OM)₂, in denen M
Wasserstoff, Alkalimetall oder eine Ammoniumgruppe ist, bevorzugt.
Das organische Polymermaterial kann perfluoriert sein, um chemische
Beständigkeit unter den aggressiven Zellbedingungen, wie sie in
Chloralkalizellen vorhanden sind zu gewährleisten. Die erfindungsgemäßen
Diaphragmen können zusätzlich kleine Mengen von verdünnendem
Polymermaterial enthalten, beispielsweise Polytetrafluorethylenfasern. Das
verdünnende Polymermaterial kann eine Verstärkung der Struktur des
Diaphragmas bewirken.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Diaphragmen für
Elektrolysezellen schließt ein, das Aufschlämmen der thermoplastischen
organischen Polymerfasern mit
funktionellen Gruppen, das Ablagern der organischen Polymerfasern
auf einer durchbrochenen Kathode einer Elektrolysezelle und die Behandlung
der mit den Polymerfasern beschichteten Kathode, um die organischen
Polymerfasern auf der Kathode zu befestigen. Die organischen Polymeren
weisen die bereits beschriebenen funktionellen Gruppen auf und können
perfluoriert sein.
Der Aufschlämmung kann ferner ein verdünnendes thermoplastisches Material
zugesetzt sein, beispielsweise ein zweites organisches Polymermaterial.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Diaphragmen sind
flüssigkeitsdurchlässig und erlauben das Durchsickern von Elektrolyt
zwischen den Anolyt- und Katholyträumen. Gegebenenfalls kann ein
porenformendes Material gleichzeitig aus der Aufschlämmung abgelagert und
anschließend entfernt werden, um den Diaphragmen eine zusätzliche
Porosität zu verleihen.
Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine
Aufschlämmung aus einem faserigen Hilfsstoff oder porenformenden Material
und das gelöste oder dispergierte Polymermaterial mit
Kationenaustauschergruppen oder funktionellen Gruppen, die in Kationen
austauschergruppen umwandelbar sind, dazu verwendet, eine Schicht aus
faserförmigen Hilfsstoffen oder porenformenden Materials und den gelösten
oder dispergierten Polymermaterialien auf einer durchbrochenen Kathode
einer Elektrolysezelle abzulagern. Bei der Entfernung des Rückstandes am
Dispersionsmedium werden gleichzeitig die Hilfsstoffe und das Polymerharz
auf der Kathode befestigt und ggf. auch das faserförmige Hilfsmaterial
entfernt.
Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
eine Aufschlämmung von faserförmigem Hilfsstoffmaterial durch eine
durchbrochene Kathode einer Elektrolysezelle gesaugt und eine
Schicht des faserförmigen Hilfsstoffes oder porenformendem Material
auf die Kathode abgelagert. Dann wird die Schicht aus faserförmigem
Hilfsstoff mit einer Lösung oder Dispersion des Harzes mit Kationen
austauschergruppen oder funktionellen Gruppen, die in solche umwan
delbar sind, imprägniert und der Rückstand der Flüssigkeit aus der
imprägnierten Schicht entfernt. Dabei erfolgt gleichzeitig eine
Verankerung des Hilfsmaterials und des Polymerharzes auf der Kathode
und ggf. auch die Entfernung des faserförmigen Hilfsmaterials.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird eine Aufschläm
mung aus einem strukturellen Trägermaterial, beispielsweise einem
verdünnenden Polymeren, das auch Poren ergibt, hergestellt. Zu einer
solchen Aufschlämmung, beispielsweise eines faserigen poren
formenden Materials, wird dann das gelöste organische Polymermaterial
mit den funktionellen Gruppen hinzugefügt und auf der Kathode eine
Schicht aus dem tragenden verdünnenden Polymer, dem porenformenden
Material und dem gelösten organischen Polymermaterial abgelagert. Bei
der Entfernung des in der Schicht verbliebenen Flüssigkeitsrückstandes
wird das abgelagerte Material auf der Kathode verankert.
Bei einer anderen Ausführungsform zur Herstellung des erfindungs
gemäßen Diaphragmas wird eine Schicht aus porenformendem Material und
strukturverstärkendem Verdünnungspolymer aus einer Aufschlämmung auf
einer Kathode abgelagert. Diese abgelagerte Schicht wird dann mit
einer Lösung oder Dispersion organischem Polymermaterials mit den
funktionellen Gruppen imprägniert und der verbleibende Flüssigkeits
rückstand entfernt, dies kann beispielsweise das Aufschlämmedium oder
das Lösungsmittel für das Polymermaterial für die Imprägnierung der
Schicht sein. Die Entfernung des Flüssigkeitsmaterials resultiert in
einer Verankerung des Diaphragmas auf der Kathode.
Die erfindungsgemäßen Diaphragmen können in Verfahren zur Elektrolyse
von Alkalihalogenidsolen in Elektrolysezellen verwendet werden, in
denen der Anolytraum mit der Anode durch das Diaphragma vom Katholyt
raum mit der Kathode getrennt ist. Alkalihalogenidsole, beispielsweise
Natriumchloridsole, wird dabei dem Anolytraum der Zelle zugeführt und
die Sole sickert durch das Diaphragma. Elektrischer Strom wird von der
Anode zur Kathode geleitet und es entsteht eine Katholytflüssigkeit
oder Zellflüssigkeit, die Alkalihalogenid und Alkalihydroxyd enthält
und aus der Zelle abgezogen wird. Mit einer hochgesättigten Natrium
chloridsole, die etwa 290 bis 330 g/l Natriumchlorid enthält, kann mit
den erfindungsgemäßen Diaphragmen eine Zellflüssigkeit erzeugt werden,
die etwa 12 bis 20 Gew.-% oder mehr Natriumhydroxyd enthält, vorzugs
weise mehr als etwa 13 Gew.-% Natriumhydroxyd. Bei einer solchen
Arbeitsweise kann eine hohe Stromausbeute von mehr als etwa 88%
erreicht werden bei Spannungen, die gleich oder kleiner sind als die
bei Betrieb von Zellen mit Asbestdiaphragmen oder Diaphragmen aus
Kombinationen von Asbest mit Harzen.
Das Kennzeichnende der synthetischen erfindungsgemäßen Diaphragmen für
Elektrolysezellen besteht in dem Verbundwerkstoff aus organischem
Polymermaterial. Das organische Polymermaterial wird in Form von
Fasern verwendet. Das Diaphragma ist hydrophil
oder wird hydrophil vor oder wärend seiner Verwendung, so daß es von
Wasser oder wäßrigen Lösungen benetzt wird. In Form von Fasern weist
das organische Polymer im allgemeinen eine Länge bis zu etwa 19 mm und
Durchmesser von etwa 0,01 bis 250 µm auf, vorzugsweise etwa 0,1 bis
100 µm, ganz besonders bevorzugt etwa 0,1 bis 50 µm. Verzweigte Fasern
können die gewünschte Porösität des Diaphragmas verbessern, ebenso wie
das Verankern des Diaphragmas durch Verflechten der Fasern. Verzweigte
Fasern können erzeugt werden durch Defibrillieren der Fasern, z. B.
durch Schneiden, Quetschen oder Brechen von Fasern in Mischeinrich
tungen hoher Scherung, um die gewünschte verzweigte Struktur zu
erreichen. Das organische Polymermaterial enthält funktionelle Grup
pen. Die funktionellen Gruppen sind entweder Ionenaustauschergruppen
oder solche, die in Ionenaustauschergruppen umgewandelt werden können,
wie Sulfonsäure-, Phosphorsäure-, Phosphonsäure- oder Carbonsäure
gruppen und Alkali- oder Ammoniumsalze derselben. Diese Ionenaus
tauschergruppen verleihen dem Diaphragma permionische Eigenschaften.
Die erfindungsgemäßen Diaphragmen sollen eine Dicke von etwa 0,25 mm
bis 6,35 mm aufweisen, vorzugsweise etwa 0,51
bis 2,5 mm, um optimale Eigenschaften aufzuwei
sen. Durch die Verwendung erfindungsgemäßer Diaphragmen ist es möglich
im Vergleich zu typischen Asbestdiaphragmen, die üblicherweise mehr
als 3,18 mm dick sind, dünnere Diaphragmen auszubilden und zu verwen
den. Die verringerte Dicke der synthetischen Diaphragmen in Verbindung
mit der Ionenaustauscherwirkung des organischen Polymermaterials
ergibt einen verringerten elektrischen Widerstand, so daß bei Betrieb
der Zelle ein geringerer Spannungsabfall vorhanden ist. Weiterhin
haben die synthetischen Diaphragmen eine hohe Dimensionsstabilität und
quellen während des Betriebes der Zelle nicht, während viele Asbest
diaphragmen diese Neigung aufweisen. Die Dimensionsstabilität der
erfindungsgemäßen Diaphragmen ermöglicht es, den Elektrodenabstand
zwischen Anode und Kathode zu verringern. Der Elektrodenabstand oder
Zwischenraum zwischen den Elektroden kann verringert werden,
beispielsweise in Nullabstandzellen auf die Dicke des synthetischen
Diaphragmas. Der verringerte Zwischenraum zwischen den Elektroden
ergibt in Kombination mit dem niedrigeren elektrischen Widerstand des
synthetischen Diaphragmas eine bessere Energieausbeute der Zelle.
Die erfindungsgemäßen Diaphragmen sind flüssigkeitsdurchlässig, d. h.
sie erlauben den Durchtritt des Elektrolyten aufgrund eines Druckun
terschiedes. Der Druckunterschied ist üblicherweise das Ergebnis
hydrostatischen Druckes auf der Anolytseite der Zelle, d. h. das Niveau
der Flüssigkeit im Anolytraum ist in der Größenordnung von etwa 25,4
bis 635 mm höher, obwohl höhere oder niedrigere Niveaus auch möglich
sind und eine Beschränkung nur durch den Raum für die Elektrolysezelle
gegeben ist. Die spezifische Durchflußgeschwindigkeit von Elektrolyt
durch die Diaphragmazelle kann von dem Typ und der verwendeten Zelle
abhängen und sich ändern. In der Chloralkalizelle sollte beispiels
weise das Diaphragma den Durchlaß von etwa 0,001 bis 0,5 cm³ Anolyt
pro cm² Diaphragmaoberfläche pro Minute ermöglichen. Die Fließge
schwindigkeit wird im allgemeinen so eingestellt, daß sie es erlaubt,
eine vorbestimmte gewünschte Produktkonzentration, beispielsweise an
Natriumhydroxyd zu erreichen. Die Niveaudifferenz zwischen Anolyt- und
Katholytraum hängt dann von der Porosität des Diaphragmas und der
Porenkrümmung ab. Für die Verwendung in Chloralkalizellen soll das
synthetische Diaphragma vorzugsweise eine Durchlässigkeit haben, die
mit der von Asbestdiaphragmen übereinstimmt, so daß die vorhandenen
Zellen damit bestückt werden können.
Die Bezeichnung "elektrolytische Zelle" wird hier in diesem Sinne
verwendet, daß sie für alle Typen von Zellen gilt, bei denen eine
Elektrolytlösung durch ein elektrisches Feld geleitet wird, das
zwischen einer Anode und einer Kathode besteht, um den Elektrolyten
aufzuspalten und Chemikalien zu synthetisieren. Beispielsweise
Chlorate, Perchlorate, Hydroxyle, Dithionite, Carbonate und dgl., die
in solchen Zellen hergestellt und daraus gewonnen werden können. Das
erfindungsgemäße Diaphragma ist besonders geeignet zur Verwendung in
Chloralkalielektrolysezellen, in denen beispielsweise Natriumchlorid
sole zur Herstellung von Natriumhydroxyd und Chlor elektrolysiert
wird.
Organisches Polymermaterial mit den funktionellen Gruppen wird in das
Diaphragma eingebracht in Form von Fasern, Fibrillen,
Filamenten. Eine Vielzahl von organischen Polymeren kann
die Erzielung der gewünschten Durchlässigkeitseigenschaf
ten des Diaphragmas unterstützen. Im allgemeinen ist die
Verwendung eines Hauptanteils von Fasern vorteilhaft, um
die gewünschte Durchlässigkeit und Krümmung des Diaphragmas
zu erreichen. Vorzugsweise enthält das Diaphragma im we
sentlichen organische Polymerfasern, d. h. das organische
Polymermaterial ist überwiegend faserig.
Die für die Erfindung verwendbaren organischen Polymerfasern mit
funktionellen Gruppen, seien es Ionenaustauschergruppen oder Vorstufen
dieser Gruppen, können hergestellt werden beispielsweise durch
Lösungsextrusion, Heißextrusion, durch eine Düse, um Filamente oder
Fasern auszubilden, die anschließend gestreckt oder ausgezogen werden,
um den Durchmesser der Filamente zu reduzieren. Dieses Verfahren ist
ähnlich dem Verfahren zur Ausbildung von permionischen Membranen, wie
es in der europäischen Patentanmeldung 00 94 679 beschrieben ist. Die
Temperaturen während der Extrusion liegen im allgemeinen im Bereich
von 180° bis 280°C in Abhängigkeit von dem ausgewählten
organischen Polymeren.
Eine andere Möglichkeit zur Herstellung von Fasern aus organischen
Polymeren mit funktionellen Gruppen, wie Ionenaustauschergruppen oder
Vorläufergruppen besteht darin, einen Strang als Basis oder Schablone
durch ein Bad geschmolzenen organischen Polymermaterials mit den
funktionellen Gruppen oder einer Lösung eines organischen Polymerma
terials mit solchen funktionellen Gruppen zu ziehen. Der Strang dient
als Basis oder Form und sollte anschließend entfernbar oder zerstörbar
sein, beispielsweise durch Auslaugen oder Auflösen des Stranges mit
einem Lösungsmittel oder chemischen Reagens oder durch thermische
Zersetzung. Der Trägerstrang kann beispielsweise ein Baumwollstrang,
ein Cellulosestrang, eine Wollfaser, eine Rayonfaser oder jedes
geeignete Polymer sein, beispielsweise Polyester, Polyethylentere
phthalat, Polyamide, wie Nylon. Das organische Polymermaterial kann in
den Strang eindringen oder sich auf dem Strang ablagern, während
dieser durch das Harzbad oder die Lösung gezogen wird. Die erhaltene
Kombination des Trägerstranges und des Harzes wird dann gekühlt und
der Trägerstrang entfernt, beispielsweise durch chemisches Auflösen.
Es entsteht eine hohle organische Polymerfaser aus Material, das
Ionenaustauschergruppen aufweist. Dieser Strang kann auf die
gewünschte Länge geschnitten und defibrilliert werden, um eine
verzweigte Struktur zu erzeugen. Derartig aufbereitete Fasern werden
dann verwendet zur Ablagerung von Fasern auf der Kathode einer
Diaphragmazelle.
Das organische Polymermaterial ist im allgemeinen ein Copolymer, das
erhalten wird durch Polymerisation eines Fluorvinylethermonomeren,
das eine funktionelle Gruppe, z. B. eine Ionenaustauschergruppe oder
eine funktionelle Gruppe, die leicht in eine Ionenaustauschergruppe
umgewandelt werden kann aufweist und einem Monomer aus der Gruppe
Fluorvinylverbindungen, beispielsweise Vinylfluorid, Vinyliden
fluorid, Trifluorethylen, Tetrafluorethylen, Hexafluorpropylen,
Chlortrifluorethylen und Perfluor(alkylvinylether), wobei die Alkyl
gruppe 1 bis 10 Kohlenstoffatome aufweist. Funktionelle Gruppen sind
-COOR, -COOM, -COF, -COCl, -CN, -CONR′R′′, -SO₃M, -SO₂NH₂,
-PO(OR)₂, -PO(OM)₂, -PO(OX)₂, -OPO(OR)₂, -OPO(OM)₂ und
-OPO(OX)₂, wobei R eine Arylgruppe oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 10
Kohlenstoffatomen ist, R′ und R′′ jeweils unabhängig voneinander
entweder Wasserstoff oder eine C₁ bis C₁₀ Alkylgruppe sind, M
Wasserstoff, Alkali oder eine Ammoniumgruppe ist und X Chlor oder
Fluor ist. Die funktionelle Ionenaustauschergruppe ist eine kationen
selektive Gruppe, beispielsweise eine Sulfonsäuregruppe, eine Phos
phorsäuregruppe, eine Phosphoniumsäuregruppe oder eine Carbon
säuregruppe oder ein Alkalisalz oder Ammoniumsalz derselben. Wenn als
Copolymere zur Elektrolyse von Sole fluorierte Vinylverbindungen
verwendet werden, enthalten diese keinen Wasserstoff.
Das organische Polymermaterial kann aber auch ein Terpolymer sein,
erhalten durch Polymerisation eines Monomers aus der Gruppe der zuvor
angegebenen Fluorvinylverbindungen und zwei anderen Monomeren,
beispielsweise aus unterschiedlichen funktionellen Carbonsäure
monomeren. Ein Monomer kann wiedergegeben werden durch die Formel
CF₂=CF-O-CF₂-(CFOCF₂) a -(CFX′) b -(CF₂OCFX′′) c -A in denen a
0 bis 3, b 0 bis 6, c 0 bis 4 sind, und entweder a oder c nicht 0 ist
und a+b+c größer oder gleich 3 ist, X, X′ und X′′ sind gleich oder
unterschiedlich und sind jeweils -F oder -CF₃, A ist -CN, -COF,
-COOH, -COOR, -COOM oder -CONR′R′′, wobei R eine Arylgruppe oder eine
Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeuten und R′ und R′′
jeweils unabhängig voneinander entweder Wasserstoff oder eine Alkyl
gruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeuten und M ist Alkali oder
eine Ammoniumgruppe.
Das andere Monomer kann durch die Formel wiedergegeben werden:
CF₂=CF(O) s -(CFQ) t -A′, in der A′ die gleiche Bedeutung wie zuvor
A hat, s 0 oder 1 ist, t 1 bis 6 ist und Q für -F oder eine C₁ bis
C₅ Perfluoralkylgruppe steht.
Alternativ kann das Terpolymer auch eine Monomer aus der Gruppe Fluor
vinylverbindungen enthalten, die zuvor angegeben sind, ein Monomer der
Formel CF₂=CF-O-CF₂-(CFXOCF₂) a -(CFX′) b -(CF₂OCFX′′) c -A,
wie zuvor angegeben und ein Monomer aus der Gruppe, die durch die
Formel CF₂=CF-(OCF₂CFZ) e -(O) f -(CFZ′) g -B wiedergegeben
werden, wobei Z und Z′ jeweils unabhängig voneinander entweder F oder
eine C₁ bis C₁₀ Perfluoralkylgruppe sind, e 0 bis 3, f 0 oder 1, g
0 bis 12 ist und B -H, -F, -Cl, -CHF₂ oder -CF₃ ist und das
Monomer keine Ionenaustauschergruppen und keine funktionellen Gruppen
enthält, die in Ionenaustauschergruppen umgewandelt werden können.
Das organische Polymermaterial kann auch ein Polymer sein, das durch
Copolymerisation von Monomeren erhalten wird, ausgewählt aus Poly
fluorvinylverbindungen wie zuvor angegeben, vorzugsweise Tetrafluor
ethylen oder Chlortrifluorethylen, einem zweiten Monomer der Formel
FSO₂CF₂CF₂O(CF(CF₂X)CF₂O) n -CF=CF₂, in der X Cl, Br oder
F bedeuten und n 0 bis 3 ist und einem dritten Monomer, beispielsweise
einem Vinylethermonomer der Formel R-OCF=CF₂, in der R vorzugsweise
XCF₂CF₂CF₂- oder
wobei X Chlor oder Fluor ist.
Die resultierenden Seitengruppen des Polymer können wiedergegeben
werden durch die Formel (YSO₃(CFR h ) i (CFR h′ ) j O-, wobei i und
j unabhängig voneinander 0 bis 3 und i+j mindestens 1 und R h und
R h′ unabhängig ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus einem
Halogen und einer im wesentlichen fluorierten Alkylgruppe mit einem
oder mehreren Kohlenstoffatomen, wobei Y Wasserstoff oder Alkali ist.
Wahlweise kann das organische Polymermaterial ein hochfluoriertes
Polymer sein, beispielsweise Polyfluorkohlenstoff, vorzugsweise
Polytetrafluorethylen, dem funktionelle Gruppen, wie zuvor
beschrieben, durch strahlungsinduzierte Pfropfpolymerisation angehängt
sind. Beispielsweise ein Substrat aus Polytetrafluorethylen in Form
von Fasern und einem fluorierten Monomermaterial,
enthaltend die funktionellen Gruppen. Diese Stoffe können zusammen
einer kontinuierlichen oder intermittierenden Röntgenstrahlungsquelle,
Gammastrahlen oder Elektronenstrahlen ausgesetzt werden, vorzugsweise
Gammastrahlung. Vorzugsweise erfolgt eine solche Bestrahlung des
Substratmaterials und der Monomeren in Gegenwart eines Lösungsmittels
für die Monomeren.
Die Polymerfasern
mit funktionellen Gruppen und ggf. eine Lösung dieser organischen
Polymeren, die für die Herstellung der erfindungsgemäßen Diaphragmen
verwendet werden können, können die gleichen Materialien sein, die
derzeit erhältlich sind als elektrolytundurchlässige Ionenaustau
schermembranen für verschiedene Elektrolysezellen. Zu diesen Membran
materialien gehören bekannte Handelsprodukte. Der
artige Membranmaterialien haben im allgemeinen Molekular
gewichte von etwa 1000 bis 1 000 000 oder mehr.
Lösungen dieser organischen Polymeren können im allgemeinen leicht
hergestellt werden aus diesen Materialien, wenn sie niedrigere Mole
kulargewichte aufweisen, beispielsweise von etwa 1000 bis etwa
200 000. Wenn derartige Materialien als funktionelle Gruppe eine
Sulfonylgruppe enthalten, beträgt das Äquivalentgewicht der Stoffe von
etwa 600 bis 2000 und wenn diese Materialien als funktionelle Gruppe
eine Carboxylgruppe enthalten, beträgt das Äquivalentgewicht der
Stoffe von etwa 700 bis 1200. Als Äquivalentgewicht wird das Gewicht
des Polymer in Gramm angegeben, das 1 Äquivalent Ionenaustauschkapa
zität aufweist. Üblicherweise werden niedrige Zellspannungen erreicht
mit Material von niedrigem Äquivalentgewicht, und höhere Stromaus
beuten erhalten mit Stoffen mit höherem Äquivalentgewicht. Das
optimale Material für synthetische Diaphragmen wird so ausgewählt, daß
ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Spannung und Stromausbeute
vorhanden ist.
Wie zuvor bereits angegeben, kann das Diaphragma hergestellt werden
aus organischen Polymeren, die funktionelle Gruppen entweder in Form
von Ionenaustauschergruppen oder in Form von Vorläufern derartiger
Gruppen aufweisen. Bei Verwendung in Ionenaustauscherzellen, beispiels
weise einer Chloralkalizelle zur Elektrolyse von Sole, sollen alle
funktionellen Gruppen des Diaphragmas in ionisierbare funktionelle
Gruppen überführt sein. Eine solche Umwandlung wird einfach und übli
cherweise durch Hydrolyse mit einer Säure oder Base vorgenommen, so
daß die funktionellen Gruppen in die freie Säure oder ihr Alkalisalz
überführt werden. Bei einem in einer Chloralkalielektrolysezelle
verwendeten Diaphragma führt die Hydrolyse mit Alkalihydroxid dazu, daß
die ionisierbaren Gruppen in Form des Alkalisalzes vorliegen, das auch
die Form der Gruppe während des Zellbetriebes darstellt.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung kann das organische Polymer
material des Diaphragmas ein verdünnendes thermoplastisches orga
nisches Polymer ohne funktionelle Gruppen enthalten. Das verdünnende
thermoplastische organische Polymer ohne funktionelle Gruppen wird
nachfolgend einfach als Verdünnungsmaterial oder verdünnendes Polymer
material bezeichnet. Das Verdünnungsmaterial, das in die synthetischen
Diaphragmen eingebracht wird, kann ein teilchenförmiges Material sein
oder Fasern, jede andere geeignete Form des Materials, die mit den
organischen Polymerfasern verträglich ist und unter den beabsich
tigten Zellbedingungen stabil ist. Üblicherweise ist das Verdün
nungsmaterial preiswerter als die organischen Polymeren, weil das
Verdünnungsmaterial keine funktionellen Gruppen aufweist. Dadurch
können die Kosten des synthetischen Diaphragmas gesenkt werden. Das
Verdünnungsmaterial kann so ausgewählt werden, daß die chemische
Widerstandsfähigkeit des Diaphragmas gegen die Zellbedingungen gewähr
leistet ist. Für eine überragende chemische Beständigkeit wird ein
Verdünnungsmaterial ausgewählt wie z. B. ein Halokohlenstoffharz, wie
Fluorkohlenstoff-, Chlorkohlenstoff- oder Chlorfluorkohlenstoffharz.
Dies sind beispielsweise Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Poly
vinylfluorid, Polyvinylidenfluorid, Polyperfluorethylenpropylen,
Polyperfluorethylen, Polychlortrifluorethylen und dergleichen. Für die
Verwendung in Chloralkalizellen ist perfluoriertes Verdünnungsmaterial
bevorzugt.
Stark fibrillierte Polyfluorcarbonmaterialien sind besonders geeignet
als Verdünnungsmaterial und können beispielsweise sein Polyvinyl
fluorid, Polyvinylidenfluorid, Polyperfluorethylen/propylen, Poly
tetrafluorethylen, Polychlortrifluorethylen und dergleichen. Besonders
bevorzugt ist fibrilliertes Polytetrafluorethylen.
Fibrillen von Polyfluorkohlenstoffmaterialien, wie Polytetrafluor
ethylen können hergestellt werden durch Aufschlämmen von Polytetra
fluorethylenpulver in einem flüssigen Medium wie Wasser, oder einem
niedrigen Alkohol, wie Isopropanol, und Behandeln der Aufschlämmung in
einem Hochgeschwindigkeitsmischer bei hoher Geschwindigkeit. Wenn ein
wäßriges Aufschlämmedium verwendet wird, hilft vorzugsweise ein
oberflächenaktives Mittel, die Fasern zu dispergieren. Nach der
Fibrillierung oder feinen Verteilung der Fasern haben die Polytetra
fluorethylenfasern im allgemeinen folgende Dimensionen: Länge etwa 100
bis etwa 3000 µm, Durchmesser etwa 1 bis etwa 150 µm und einen mitt
leren Durchmesser von etwa 20 µm. Der überwiegende Anteil der Polyte
trafluorethylenfasern hat einen Durchmesser zwischen etwa 5 und 50 µm.
Die Größenverteilung derartig fibrillierter Polyfluorkohlenstoffe
unterstützt das Packen und die Verschlingung der Fasern innerhalb des
Diaphragmas während der Ablagerung. Dadurch entsteht ein tragendes
Strukturgerüst für das Diaphragma.
Polyfluorkohlenstoffasern können aber auch hergestellt werden durch
Mahlen einer Mischung aus Polyfluorkohlenstoffpulver und fasern
erzeugenden Teilchen, beispielsweise einem festen inerten Granulat,
wie Salz, beispielsweise Natriumchlorid, Aluminiumoxid, Sand,
Kalkstein oder Graphit. Nachdem das Polyfluorkohlenstoffpulver und die
Teilchen gemahlen wurden, wird das teilchenförmige Material entfernt,
beispielsweise ein Salz durch Auflösen.
Verdünnungsmaterial kann zu höherer Spannung während des Zellbetriebes
führen, weil das Verdünnungsmaterial nicht ionendurchlässig ist. Der
Zusatz von Verdünnungsmaterial kann direkte Wege durch das Diaphragma
verhindern, so daß die durchdringenden Ionen längere Wege um die
Verdünnungsmittelanteile machen müssen. Dies bewirkt, daß der Zusatz
von Verdünnungsmaterial die Menge der vom Diaphragma aktiv transpor
tierten Ionen verringert, so daß sich die Arbeitsspannung erhöht. Eine
wirtschaftlich ausgewogene Balance kann ausgewählt werden zwischen den
Kosten des Diaphragmas, beispielsweise dem Prozentsatz an Verdünnungs
material im Vergleich zu organischem Polymermaterial und der daraus
resultierenden Betriebsspannung.
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Diaphragmas wer
den die organischen Polymerfasern als eine
Aufschlämmung suspendiert. Das Aufschlämmungsmedium kann jede geeigne
te Flüssigkeit sein, die die Ausbildung einer Suspension des orga
nischen Polymermaterials erlaubt, beispielsweise eine wäßrige Flüs
sigkeit, mit Wasser mischbare Flüssigkeiten und organische Flüs
sigkeiten oder mit Wasser und organischen Flüssigkeiten mischbare
Flüssigkeiten. Die organische Flüssigkeit kann ein C₁ bis C₄
Alkohol sein, wie beispielsweise Methanol, Ethanol, n-Propanol, Iso
propanol, n-Butanol, Isobutanol oder t-Butanol, ein Glykol, wie
beispielsweise Ethylenglykol oder Propylenglykol, ein Polyol, wie
Glycerol, Pentaerithrol oder Polyethylenglykol, ein Ester wie ein
Acetat oder Carbonat, beispielsweise Ethylencarbonat oder Propylen
carbonat, eine heterocyclische Flüssigkeit wie Tetrahydrofuran oder
N-Methylpyrrolidon, ein Amid wie N-Methylformamid, Dimethylformamid,
N-Methylacetamid oder Dimethylacetamid und Dimethylsulfoxid. Das
organische flüssige Medium, das zum Aufschlämmen des organischen
Polymermaterials verwendet wird, kann durch das organische Material
absorbiert werden und dieses erweichen und quellen. Weil die zuvor
genannten organischen Flüssigkeiten im allgemeinen das organische
Polymermaterial quellen und erweichen, kann die organische Flüssigkeit
zwei Zwecke erfüllen, einmal als Aufschlämmedium wirken und zum
anderen als Bindemittel. Zusätzlich quillt die organische Flüssigkeit
vorzugsweise das organische Polymermaterial in dem gleichen Ausmaß, in
dem das organische Polymermaterial in der Zelle beim späteren Betrieb
quillt. Dadurch werden unerwünschte Veränderungen der Größe des
Diaphragmas während der Ablagerung und des Betriebes der Zelle
begrenzt. Bevorzugte organische Flüssigkeiten sind N-Methylpyrrolidon,
Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Propylencarbonat, Isopropanol und
Ethanol, die allein oder in Kombination mit Wasser als Aufschlämmedium
verwendet werden können. Eine anschließende Behandlung des organischen
Polymermaterials, das aus einer organischen Flüssigkeit abgelagert
wurde, durch Erwärmen oder Erwärmen und Druck, bindet das organische
Polymermaterial aneinander. Das Aufschlämmedium hat vorzugsweise einen
Siedepunkt über etwa 100°C und kann auch oberflächenaktive Mittel,
Viskositätsmodifiziermittel oder Thixotropierungsmittel enthalten, um
eine ausreichend stabile Suspension zu schaffen.
Eine wäßrige Aufschlämmung kann aber auch Viskositätsmodifiziermittel
oder Verdickungsmittel enthalten, um die Dispersion des organischen
Polymermaterials oder Verdünnungsmaterials zu unterstützen. Beispiels
weise die Dispersion von Polyfluorkohlenstoffasern. Ein Beispiel für
einen besonders geeigneten Verdicker ist ein wasserlöslicher polymerer
Kohlenwasserstoff mit Acrylamido/Methylpropansulfonsäuregruppen, der
ein Molekulargewicht von etwa 1 000 000 aufweist und im Handel
erhältlich ist. Im allgemeinen werden
etwa 0,1 bis etwa 5 Gew.-% Verdickungsmittel der Aufschlämmungs
mischung zugesetzt. Gewichtsprozente beziehen sich auf Gesamtgewicht
der Aufschlämmung. Vorzugsweise werden von etwa 0,1 bis etwa 2 Gew.-%
Verdickungsmittel, bezogen auf Gesamtgewicht der Aufschlämmung,
verwendet.
Ein oberflächenaktives Mittel kann ebenso den wäßrigen Aufschläm
mungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Diaphragmen zugesetzt
werden. Besonders geeignet sind nicht-ionogene oberflächenaktive
Mittel (ein Chlorid eines polyethoxilierten aliphatischen Alkohols)
der Formel R(-OR′) x Cl, in der R eine lineare oder verzweigte Alkyl
gruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen ist, R′ eine substituierte
Ethylengruppe, -CH₂-CH(R′′)- ist, wobei R′′ Wasserstoff, Methyl, Ethyl
oder Mischungen ist und x eine Zahl von 5 bis 15 ist. Diese ober
flächenaktiven Mittel sind insbesondere geeignet zur Erzeugung von gut
dispergierten wäßrigen Aufschlämmungen von Polyfluorkohlenstoffasern.
Bevorzugt sind solche, in denen R eine geradkettige oder verzweigte
Alkylgruppe mit 8 bis 15 Kohlenstoffatomen ist, R′ Ethylen und x 9
oder 10 ist. Zum Benetzen und Dispergieren von Polyfluorkohlenstoff,
beispielsweise Polytetrafluorethylen, ist besonders bevorzugt ein
Netzmittel der obigen Formel, in der R eine Mischung aus linearen
Alkylgruppen mit 12 bis 15 Kohlenstoffatomen, R′ Ethylen und x 9 ist.
Im allgemeinen werden etwa 0,1 bis etwa 3 Gew.-% des nicht-ionogenen
oberflächenaktiven Mittels der Aufschlämmungsmischung zugesetzt.
Besonders bevorzugt sind etwa 0,1 bis etwa 1 Gew.-% des nicht-iono
genen oberflächenaktiven Mittels, bezogen auf Gesamtgewicht der
Aufschlämmung.
Die Menge organischer Polymerfasern in einem Aufschläm
mungsmedium kann im allgemeinen im Bereich von 0,2 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise von etwa 0,5 bis etwa 10 Gew.-% Feststoffen betragen. Die
Diaphragmen können direkt aus den Aufschlämmungen auf einem Substrat
abgelagert werden, beispielsweise einer Kathode mittels Vakuum, Druck,
Elektrophorese oder Kombinationen von derartigen Ablagerungsver
fahren.
Die erfindungsgemäßen Diaphragmen werden im allgemeinen auf porösen
Trägermaterialien, üblicherweise porösen Kathoden abgelagert. Eine
poröse oder durchbrochene Kathode ist elektrisch leitend und kann eine
perforierte Folie, perforierte Platte, ein Metallsieb, ein expan
diertes Metallsieb, Metallstäbe oder dgl. sein. So haben beispiels
weise die Öffnungen von durchbrochenen Kathoden, die derzeit in
Chloralkalizellen verwendet werden, üblicherweise Öffnungen in der
Größe von etwa 1,27 mm bis 3,18 mm. Meistens
sind die Kathoden aus Eisen oder einer Eisenlegierung. Als Eisen
legierung werden Flußstahl oder andere Eisenlegierungen verstanden.
Alternativ kann die Kathode aber auch aus Nickel oder anderen elektro
leitfähigen Materialien, die in der Zellumgebung ausreichend wider
standsfähig sind, hergestellt sein. Für die Erfindung sind auch
Kathoden geeignet, die eine aktivierende Oberflächenbeschichtung
tragen, beispielsweise Kathoden mit einer Oberflächenbeschichtung aus
porösem Raney-Nickel. Beschichtungen aus Raney-Nickel können eine
Verringerung der Wasserstoffüberspannung an der Kathode ergeben und
erlauben wesentliche Einsparungen beim Energieverbrauch und der Kosten
der Elektrolyse von Sole. Raney-Nickelbeschichtungen können auf
verschiedene Weise aufgebracht werden. Eine bevorzugte Beschichtungs
weise ist das Aufbringen durch Lichtbogenspritzmetallisierung von
zwei Drähten eines auslaugbaren Metalles und eines katalytischen
Metalles auf Kathodenträgermaterialien mit anschließender Entfernung
des auslaugbaren Metalles, wie es in US-Patent Nr. 43 96 473
beschrieben ist.
In einigen Fällen kann das Verdünnungsmaterial als Bindemittel wirken
und das organische Polymermaterial wie Fasern miteinander verkleben
oder verbinden. Beispielsweise kann das Verdünnungsmaterial einen
niedrigeren Erweichungs- oder Schmelzpunkt haben als das organische
Polymermaterial, so daß es als Bindemittel während einer anschlie
ßenden Wärmebehandlung fungiert. Dabei kann das Verdünnungsmaterial
schmelzen und das organische Polymermaterial benetzen. Beim Kühlen
verfestigt sich das Verdünnungsmaterial und befestigt und bindet das
organische Polymermaterial. Die erfindungsgemäßen Diaphragmen können
hergestellt werden aus dem organischen Polymermaterial mit den
funktionellen Gruppen und einer wirksamen Menge an Verdünnungs
material, um das organische Polymermaterial zu binden. Obwohl unter
einem Gesichtspunkt der Erfindung das Verdünnungsmaterial teilchen
förmig oder faserförmig sein kann, soll eine ausreichende Menge an
Verdünnungsmaterial vorhanden sein, um bei der anschließenden Wärme
behandlung zu schmelzen und einen Teil des organischen Polymer
materials zu benetzen und auf diese Weise zu verbinden und das
Diaphragma zu befestigen. Es soll jedoch nicht soviel Verdünnungs
material vorhanden sein, daß das gesamte organische Polymermaterial
benetzt und beschichtet wird und dadurch die permionischen Eigen
schaften des organischen Polymermaterials blockiert werden. Die
Verwendung von faserförmigen Verdünnungsmaterialien als Binder kann
die Möglichkeiten der Ausbildung eines kontinuierlichen Films von
Verdünnungsmittel auf dem organischen Polymermaterial und die
Blockierung der permionischen Eigenschaften des Polymermaterials
verringern.
Die Menge an Verdünnungsmittel, die in das Diaphragma eingebracht
wird, ist im allgemeinen gering, jedoch ausreichend, um eine gewisse
Verstärkung der Struktur zu bewirken, beispielsweise von etwa 0,01 bis
35 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 0,1 bis 20 Gew.-%, ganz besonders
bevorzugt von 0,1 bis 10 Gew.-%. Während der Wärmebindungsbehandlung
zur Befestigung des Diaphragmas mit faserförmigem Verdünnungsmaterial
kann die Temperatur auf eine Temperatur erhöht werden, die nicht
ausreichend ist, um das Verdünnungsmaterial vollständig zu schmelzen,
jedoch ausreichend ist, um die verdünnenden Fasern zu erweichen und an
Berührungspunkten mit anderen Verdünnungsfasern oder mit organischen
Polymerfasern eine Befestigung zu erzeugen, so daß eine durchmischte
und verschmolzene Diaphragmamatrix entsteht. Ein stark fibrilliertes
Verdünnungsmaterial wie Polytetrafluorethylenfasern kann sowohl binden
als auch als Trägermaterial für das organische Polymermaterial mit den
funktionellen Gruppen dienen. Dies gilt sowohl in dem Falle, in dem
das organische Polymermaterial in Form von Fasern
vorhanden ist oder aus einer Lösung abgelagert wird. Die Verflechtung
von Verdünnungsfasern kann eine Tragwirkung ohne Erwärmen des
Diaphragmas in die Nähe des Schmelz- oder Sinterpunktes des
Verdünnungsmaterials bewirken. Das Diaphragma kann durch Erwärmen auf
Trocknungstemperaturen befestigt werden, beispielsweise zum Entfernen
des verbliebenen Aufschlämmungsmediums. Bevorzugt sind jedoch Tempe
raturen in der Nähe der Sinter- oder Zersetzungstemperaturen von
sowohl Verdünnungsmaterial als organischem Polymermaterial mit den
funktionellen Gruppen. Ein abgelagertes Diaphragma aus Polyfluor
kohlenstoffasern wird im allgemeinen erwärmt auf etwa 50°C bis
225°C, vorzugsweise auf etwa 90°C bis 150°C.
Bei einer Behandlung nach der Ablagerung wird die mit Polymeren
beschichtete Kathode in einen Ofen eingebracht und die Temperatur
ausreichend erhöht, um das organische Polymermaterial auf der Kathode
zu befestigen. Die besten Ergebnisse werden erzielt mit Temperaturen,
die hoch genug sind, das organische Polymermaterial an Berührungs
punkten miteinander zu verbinden. Druck kann, wenn gewünscht, ausgeübt
werden, entweder durch Aufbringen einer positiven Kraft auf das
Diaphragma oder durch Anlegen von Vakuum an die andere Seite einer
durchbrochenen Kathode, um das Diaphragma an die Kathode während der
Bindungsbehandlung zu ziehen. Es kann auch eine vorübergehende Deck
schicht verwendet werden, um Druck auf das Diaphragma auszuüben. Die
besonders geeigneten Bedingungen zum Binden des Diaphragmas können
leicht experimentell bestimmt werden.
Das Ausmaß der Packung des organischen Polymermaterials auf dem
porösen Substrat, beispielsweise einer durchlöcherten Kathode, kann
leicht durch Veränderung der Druckdifferenz gesteuert werden. Ein
besonders wirksames Mittel zum Erreichen des gewünschten Kompressions
grades oder der Packung des organischen Polymermaterials mit den
funktionellen Gruppen ohne die notwendige Porosität des Diaphragmas zu
zerstören oder negativ zu beeinflussen, besteht im Aufbringen einer
Deckschicht über dem abgelagerten Material. Vorzugsweise ist in die
Deckschicht eine vorübergehende Schicht, die weniger durchlässig ist
als das abgelagerte Diaphragmenmaterial, d. h. das organische Polymer
material mit den funktionellen Gruppen und ggf. teilchenförmiges oder
faserförmiges Verdünnungsmaterial. Eine Druckdifferenz kann dann
aufgebracht werden, um die Deckschicht gegen das poröse Diaphragma
material zu ziehen und dadurch das Material gegen den Träger zu
pressen. Die Deckbeschichtung kann im allgemeinen ein festes Material
sein in Form einer Deckschicht oder eines Filmes, beispielsweise aus
einem nicht-porösen Teflonfilm oder einer Beschichtung aus Stoffen wie
Cellulose, Rayon in der Form von Fasern oder Teilchen.
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Diaphragmas aus organischem
Polymermaterial mit funktionellen Gruppen und Verdünnungsmaterial
können beide Stoffe in ein flüssiges Medium eingebracht werden und
eine Dispersion von beiden Stoffen hergestellt werden. Geeignete
flüssige Medien sind beispielsweise Wasser mit einer ausreichenden
Menge an oberflächenaktivem Mittel und Verdickungsmittel, organische
Flüssigkeiten wie C₁ bis C₄ Alkohole, Propylencarbonat, Ethylen
carbonat, Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerol, Pentaerithrol,
Polyethylenglykol, N-Methylpyrrolidon, Tetrahydrofuran, Dimethyl
formamid, N-Methylformamid, Dimethylacetamid, N-Methylacetamid und
Dimethylsulfoxid oder mischbare Mischungen von wäßrigen und orga
nischen Flüssigkeiten. Eine stabile Dispersion wird dann
durch starkes Rühren hergestellt und die Diaphragmen aus der
Aufschlämmung oder Suspension durch die bekannten Verfahren der
Vakuumablagerung oder andere übliche Verfahren auf Träger aufgebracht.
Im Idealfall werden beide Stoffe aus einer Aufschlämmung oder einer
Dispersion direkt auf ein Substrat, wie eine durchbrochene Kathode
einer elektrolytischen Zelle aufgebracht.
Wenn Verdünnungsmaterialien in der Aufschlämmung enthalten sind,
beispielsweise teilchenförmige Materialien oder Fasern, kann jede
organische Flüssigkeit, die in dem Aufschlämmungsmedium vorhanden ist,
das Verdünnungsmaterial erweichen. Dies ist besonders erwünscht bei
Verwendung von faserigem Verdünnungsmaterial. Wenn das Aufschlämmungs
medium organische Flüssigkeiten enthält, die das organische Polymer
material erweichen und quellen, können das organische Polymermaterial
und das Verdünnungsmaterial miteinander verbunden werden beim Erwärmen
des Diaphragmas nach seiner Ablagerung auf Temperaturen, die erheblich
unter den Schmelz- und Erweichungspunkten des organischen Polymerma
terials liegen. Das Vermeiden von Temperaturen in der Nähe der
Bindungs- oder Schmelz- oder Erweichungstemperatur des Polymermate
rials kann vorteilhaft sein in den Fällen, in denen die höheren
Schmelz- oder Erweichungstemperaturen eine Zersetzung des organischen
Polymermaterials mit den funktionellen Gruppen verursachen oder wenn
das Erwärmen zu einer unerwünschten Alterung der Porosität des
Diaphragmas führt, z. B. durch Schmelzen und Zerfließen des organischen
Polymermaterials. Beispielsweise kann eine Beschichtung aus orga
nischem Polymermaterial und Verdünnungsfasern auf der Kathode abge
lagert werden und die Beschichtung dann Temperaturen und Druck für
eine Zeit ausgesetzt werden, um die verdünnenden Fasern zu erweichen,
so daß eine miteinander verbundene Diaphragmamatrix an den Kontakt
punkten zwischen den Verdünnungsfasern entsteht, wobei ein Diaphragma
aus Verdünnungsfasern und organischem Polymermaterial ausgebildet
wird.
Bei einer Ausführungsform unter Verwendung einer organischen, die
Bindung erzeugenden Flüssigkeit, werden die organischen Polymerfasern
pulverisiert, oder geschnitten mittels einer hoch scherenden Misch
einrichtung und in Wasser aufgeschlämmt. Die resultierende Faser
suspension wird dann mittels Vakuum auf einer Kathode abgelagert.
Polypropylencarbonat wird dann durch die abgelagerte Fasermatte
gezogen, um die Fasern zu benetzen. Die Matte wird dann mit Wasser
gewaschen, um das Polypropylencarbonat zu entfernen und anschließend
auf Temperaturen von etwa 80 bis 250°C, vorzugsweise von etwa 100
bis 150°C erwärmt, für eine Zeit von etwa 0,5 bis 2 Stunden, um die
organischen Fasern an ihren Berührungspunkten mit anderen Polymer
fasern zu verbinden.
Bei einer anderen Arbeitsweise zur Herstellung des Diaphragmas wirken
sowohl das organische Polymermaterial und ein Verdünnungsmaterial als
Binder. Bei dieser Arbeitsweise werden eine Schicht aus Verdünnungs
fasern auf dem Substrat abgelagert und diese Fasern dann mit einem
fluorierten organischen Polymermaterial imprägniert, das die funktio
nellen Gruppen aufweist, z. B. durch Aufsprühen oder Vakuumablagern von
fluoriertem organischen Polymermaterial auf der Oberfläche der Verdün
nungsfaser und anschließendes Behandeln des fluorierten organischen
Polymermaterials und der Verdünnungsfasern wie zuvor beschrieben.
Bei einer anderen Ausführungsform zur Herstellung des Diaphragmas wird
das organische Polymermaterial mit den funktionellen Gruppen in Form
von Fasern teilweise mit Verdünnungsmaterial beschichtet, das einen
niedrigeren Schmelzpunkt aufweist als die organischen Polymerfasern.
Das Diaphragma kann dann aus den teilweise beschichteten Polymerfasern
abgelagert werden und wird dann einer Wärmebehandlung bis zum Schmelz
punkt des Verdünnungsmaterials unterzogen und anschließend abgekühlt,
um die organischen Polymerfasern zu binden. Bei dieser Ausführungsform
wirkt das Verdünnungsmaterial auch als Binder.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird das Diaphragma in
situ auf einer durchbrochenen Kathode einer elektrolytischen Zelle
gebildet durch Ausbilden einer Aufschlämmung, die als Aufschlämmedium
Wasser und nicht-wäßrige Flüssigkeit, faserförmiges Hilfsmaterial
oder porenbildendes Material und Harz mit kationischen Gruppen oder
funktionellen Gruppen, die in Kationenaustauschergruppen umwandelbar
sind, enthält. Die Aufschlämmung wird durch die durchbrochene Kathode
geleitet, so daß sich eine Schicht von faserigem Hilfsmaterial, Harz
und verbleibendem Aufschlämmedium auf der Kathode ausbildet.
Anschließend wird das restliche Aufschlämmedium entfernt und die
faserförmigen Hilfsstoffe und das Harz auf der Kathode befestigt.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird das Diaphragma
auf einer durchbrochenen Kathode ausgebildet aus einer wäßrigen oder
nicht-wäßrigen Aufschlämmung von faserigen Hilfsstoffen, indem die
Aufschlämmung durch die durchbrochene Kathode geleitet wird und eine
Schicht aus Hilfsstoffasern oder porenbildendem Material auf der
Kathode abgelagert wird. Dann wird die Schicht der Hilfsstoffasern mit
einer Lösung oder einer Dispersion von Harz mit Kationenaustauscher
gruppen imprägniert und die verbleibende Flüssigkeit aus der impräg
nierten Schicht entfernt, um die Hilfsstoffasern und das Harz auf der
Kathode zu befestigen. Bei einer anderen Ausführungsform wird eine
Lösung oder eine Dispersion des Harzes mit den Kationenaustauscher
gruppen mit Hilfsstoffasern oder porenformendem Material gemischt,
wobei das Harzmaterial von den Hilfsstoffasern absorbiert wird. Eine
Aufschlämmung der Hilfsstoffasern mit dem absorbierten Harz wird dann
durch die durchbrochene Kathode geleitet, um das Material auf dieser
abzulagern. Dann wird das Aufschlämmedium beispielsweise durch
Verdampfen entfernt, um das Diaphragma auf der Kathode zu befestigen.
Nachdem das Diaphragma aus Hilfsstoffasern und Harz auf der Kathode
befestigt ist, können die Hilfsstoffasern entfernt werden, so daß die
gewünschte Porosität und Durchlässigkeit des Diaphragmas erhalten
wird. Die Entfernung der Hilfsstoffasern kann entweder vor dem Betrieb
der Zelle erfolgen oder während des Zellbetriebes.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung, bei der eine Lösung von
organischem Polymermaterial mit den funktionellen Gruppen verwendet
wird, wird das Diaphragma auf einer durchbrochenen Kathode ausgebildet
aus einer Aufschlämmung, die ein nicht-wäßriges Medium, Polyfluor
kohlenstoffasern, faseriges porenförmiges Material und das organische
Polymermaterial enthält. Die Aufschlämmung wird durch die Kathode
gesaugt, so daß eine Schicht aus Polyfluorkohlenstoffasern, faserigem
porenbildenden Material, organischem Polymermaterial und verbleibendem
Aufschlämmungsmedium darauf abgelagert wird. Durch Entfernen des
restlichen Aufschlämmediums entsteht ein Diaphragma, das auch auf der
Kathode befestigt ist.
Bei einer anderen Ausführungsform wird das Diaphragma auf der durch
brochenen Kathode aus einer wäßrigen oder nicht-wäßrigen Aufschläm
mung gebildet, die Polyfluorkohlenstoffasern, faseriges porenformendes
Material enthält, in dem die Aufschlämmung durch die Kathode geleitet
wird, um eine Schicht dieser Materialien darauf abzulagern. Danach
erfolgt eine Imprägnierung dieser Stoffe mit einer wäßrigen
Suspension oder nicht-wäßrigen Lösung des organischen Polymermate
rials mit den funktionellen Gruppen und anschließendes Entfernen des
verbleibenden Flüssigkeitsrückstandes aus der imprägnierten Schicht,
um das Diaphragma auf der Kathode zu befestigen.
Bei einer anderen Arbeitsweise wird eine Lösung des organischen
Polymermaterials mit den funktionellen Gruppen mit faserigem porenbil
denden Material gemischt, so daß das organische Polymermaterial auf
den Fasern des porenformenden Materials absorbiert wird. Eine
Aufschlämmung von Polyfluorkohlenstoffasern und den Fasern des poren
bildenden Materials mit dem darauf absorbierten organischen Polymer
material wird dann durch eine durchbrochene Kathode gesaugt, um das
Material darauf abzulagern. Anschließend wird das Aufschlämmedium,
beispielsweise durch Verdampfen, entfernt und dadurch das Diaphragma
auf der Kathode befestigt.
Bei jeder Ausführungsform der Erfindung, bei der ein Hilfsstoff oder
porenbildendes Material verwendet wird, kann dieses nach dem Befe
stigen des Diaphragmas auf der Kathode entfernt werden, so daß die
gewünschte Porosität und Durchlässigkeit des Diaphragmas erhalten
wird. Teilchenförmiges porenbildendes Material ist anschließend
entfernbar, beispielsweise durch chemisches Auslaugen nach der Abla
gerung des Diaphragmas, durch Erwärmen auf Zersetzungstemperaturen der
porenbildenden Materialien im Anschluß an die Ablagerung des
Diaphragmas oder durch Entfernung in-situ beim anschließenden Zell
betrieb durch eine chemische Umsetzung des Elektrolyten in der Zelle.
Das faserige porenbildende Material oder der Hilfsstoff soll im
Aufschlämmedium im wesentlichen stabil sein und auch stabil sein im
Lösungsmittel oder Dispersionsmittel für das Polymer mit den
funktionellen Gruppen. Als faseriger Hilfsstoff oder porenbildendes
Material sind zahlreiche Stoffe geeignet, beispielsweise cellulose
haltige Materialien, Celluloserayon, synthetische Polymere wie
Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol, Polyester, Polyethylenterephthalat
und Polyamide wie Nylon. Andere Stoffe sind Polypropylen, Stärke und
Polyethylen.
Die Hilfsstoffasern sollen eine ausreichende Größe haben, um die
Öffnungen der durchbrochenen Kathode zu überbrücken, d. h. das Material
wird im wesentlichen auf der Kathode abgelagert. Als faserig wird das
Hilfsmaterial bezeichnet, das überwiegend in Form von Fasern vorliegt,
zumindest ist der Hauptanteil des Hilfsmaterials faserig. Faseriges
Hilfsmaterial kann jedoch auch Materialien anderer Formen aufweisen,
beispielsweise Teilchen des Hilfsstoffes, solange der Hauptanteil des
Materials faserig ist, um die Öffnungen der durchbrochenen Kathode zu
überbrücken. Die Fasern des Hilfsstoffes haben im allgemeinen eine
Länge von etwa 19,05 mm und einen Durchmesser von etwa 0,01 bis
1000 µm. Die Hilfsstoffasern sollen nach der Ablagerung des
Diaphragmas entfernbar sein, insbesondere nach der Behandlung, um das
Diaphragma auf der Kathode zu verankern. Beispielsweise kann aus einem
Diaphragma mit Cellulose als Hilfsstoffasern eine Lösung von Natrium
hypochlorid verwendet werden, um die Cellulose aufzulösen und zu
entfernen.
Das Polymerharz mit Kationenaustauschergruppen oder funktionellen
Gruppen, die in solche umwandelbar sind, ist im allgemeinen in Wasser
weniger löslich als in nicht-wäßrigen Medium, deshalb wird als
Aufschlämmedium für die Hilfsstoffasern und das Harz vorzugsweise ein
nicht-wäßriges Medium verwendet, das ausgewählt sein kann aus
beispielsweise C₁ bis C₄ Alkoholen, wie Methanol, Ethanol,
Isopropanol, n-Propanol, n-Butanol, Isobutanol oder t-Butanol, C₁
bis C₄ Glykolen, wie Ethylenglykol oder Propylenglykol, Mono- oder
Dialkylacetamide, in denen die Alkylgruppen 1 bis 4 Kohlenstoffatome
aufweisen, wie Dimethylacetamid, Diethylacetamid, Dibutylacetamid,
Dipropylacetamid oder Butylacetamid, Dialkylformamide, bei denen die
Alkylgruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweist, wie Dimethylformamid
oder Dibutylformamid oder Methylpyrrolidon, Dimethylsulfoxid und
Aceton. Mischungen von nicht-wäßrigen Flüssigkeiten können ebenso
verwendet werden. Das Aufschlämmedium sowohl auf wäßriger oder
nicht-wäßriger Basis soll es ermöglichen, Lösungen, Dispersionen oder
Suspensionen des Harzmaterials, beispielsweise eine colloidale
Dispersion auszubilden. Wenn Hilfsstoffasern vor ihrer Imprägnierung
mit einer Lösung oder Dispersion des Polymerharzes auf der Kathode
abgelagert werden, kann das Aufschlämmedium für die Hilfsstoffasern
sowohl wäßrig als auch nicht-wäßrig sein, das Hilfsmaterial soll
jedoch im wesentlichen in dem verwendeten Medium unlöslich sein.
Wenn organisches Polymermaterial in Form von Fasern für das erfin
dungsgemäße Diaphragma verwendet wird, können die Fasern in stati
stischer Orientierung über die ganze Dicke das Diaphragmas angeordnet
sein. Im allgemeinen liegen jedoch die Fasern mit ihren Längsachsen
parallel zum Substrat. Eine ausreichende Menge von organischen
Polymerfasern, die auf dem Substrat abgelagert werden, soll eine Länge
aufweisen, die größer ist als die Öffnungen des Substrats. Dadurch
können die Fasern die Öffnungen überbrücken und erlauben die Ausbil
dung einer Diaphragmamatte. Nachdem die Öffnungen überbrückt sind,
können organische Polymerfasern und anders geformtes organisches
Polymermaterial mit kleineren Dimensionen darauf abgelagert werden,
ohne daß sie durch die Öffnungen der Kathode gezogen werden.
Bei einer anderen Ausführungsform kann ein feines Sieb oder eine Matte
mit Öffnungen, die wesentlich kleiner sind als die des porösen Sub
strats zwischen dem Substrat und dem Diaphragma angeordnet werden.
Feine Siebe oder Matten ergeben zusätzliche Oberflächen, so daß das
synthetische Diaphragma auf dem Sieb mit gleichbleibender Dicke
abgelagert werden kann.
Das feine Sieb oder die Matte kann entweder eine permanente Schicht
auf dem porösen Substrat sein, d. h. die Schicht bleibt als ein Teil
der konstruktiven Gestaltung der Elektrolysezelle bestehen und ist im
wesentlichen neutral gegenüber der Zellumgebung, oder das Sieb oder
die Matte können eine vorübergehende Schicht auf dem Substrat sein,
die verwendet wird, um ein gleichmäßiger ausgebildetes Diaphragma zu
erzielen. Die Schicht wird dann entfernt, beispielsweise durch
chemische Zerstörung entweder vor oder während des Zellbetriebes.
Geeignete dauerhafte Siebe oder Matten können metallische Siebe sein,
deren vorübergehende Siebe oder Matten aus Baumwolle, Cellulose,
Wolle, Rayon bestehen können oder in-situ auf dem porösen Substrat
ausgebildet werden durch Ablagerung von Fasern aus Materialien, die
wieder entfernbar sind, beispielsweise aus einer Aufschlämmung. Die
Deckschicht, wie sie zuvor beschrieben ist, kann auch im Anschluß an
die Ablagerung des organischen Polymermaterials auf dem feinen Sieb
oder der Matte verwendet werden, um eine Kompression des Diaphragmas
zu erreichen.
Die bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Diaphragmas verwen
deten Aufschlämmedien oder Lösungsmittel oder Dispersionsmedien
haben vorzugsweise Siedepunkte in der Nähe von etwa 130°C. Während
der Entfernung der zunächst im Diaphragma verbliebenen Flüssigkeit,
beispielsweise dem Aufschlämmedium oder dem Lösungsmittel, aus dem die
Schicht aus faserigen Poren bildenden Material oder Hilfsstoff und
Harz abgelagert wurde, kann eine im wesentlichen undurchlässige
vorübergehende Deckschicht auf der Oberfläche der abgelagerten
Diaphragmaschicht, die von der Kathode am weitesten entfernt ist,
angeordnet werden. Die Restflüssigkeit wird dann durch Erwärmen der
Schicht auf eine ausreichende Temperatur zum Verdampfen der Flüssig
keit erwärmt. Während des Erwärmens kann die vorübergehende Deck
schicht gegen die abgelagerte Schicht auf der Kathode gepreßt werden,
durch Anlegen eines Druckes von außen, oder Anlegen von Vakuum an die
Innenseite der durchbrochenen Kathode. Durch Verdichten der abgela
gerten Diaphragmaschicht entsteht ein dichteres Diaphragma. Das
Erwärmen der abgelagerten Schicht zur Entfernung von Restlösungs
mitteln erfolgt vorzugsweise auf Temperaturen von etwa 50°C bis
130°C, obwohl niedrigere Temperaturen verwendet werden können in
Kombination mit Vakuum oder höhere Temperaturen unterhalb der Zerset
zungstemperatur des Harzes.
Bei einer Ausführungsform des Diaphragmas für Zellen zur Herstellung
von Alkalihydroxid und Chlor aus Sole kann das Diaphragma
perfluoriertes organisches Polymermaterial mit Carboxylgruppen enthal
ten. Während des Zellbetriebes liegen die funktionellen Gruppen des
organischen Polymermaterials in Form ihrer Alkalisalze der Carbon
säuren vor. Das Diaphragma aus einem organischen Polymermaterial mit
Carboxylgruppen oder ihren Salzen ergibt durch die Verringerung der
Rückmigration von Hydroxylionen eine sehr gute Stromausbeute.
Alkalichloridsole, beispielsweise Natriumchloridsole, wird verwendet
zur Elektrolyse in Zellen mit dem erfindungsgemäßen Diaphragma, wobei
die hohe Qualität der Diaphragmen eine optimale Beständigkeit der
Diaphragmen gewährleistet. Unter hoher Qualität wird verstanden, daß
die Härte der Sole niedrig ist, so daß der Gehalt an verunreinigenden
Erdalkaliionen, wie Calcium, Barium, Magnesium und Strontium kleiner
als 50 ppb beträgt, vorzugsweise
weniger als 20 ppb. Die Sole kann
einer Behandlung unterzogen werden, um den Gehalt von Calcium,
Magnesium, Barium und Strontiumionen auf ein akzeptables Niveau zu
verringern. In erster Linie kann eine Behandlung der Sole mit Natrium
carbonat und Natriumhydroxid die Verunreinigungen verringern auf etwa 0,2
bis 0,5 ppm. Eine zweite Behandlung der Sole kann
dann das Niveau der Verunreinigung auf das Niveau von Teilen pro
Milliarde verringern. Beispielsweise können Erdalkaliionen entfernt
werden durch eine Behandlung mit Phosphat, wie es in US-Patentschrift
41 76 022 beschrieben ist oder durch Behandlung der Sole mit einem
Ionenaustauscherharz wie Amberlite XE-318, das unter dieser Bezeich
nung von Rohm and Haas angeboten wird.
In US-Patentschrift 44 83 754 ist beschrieben, daß eine Menge von Jod,
die größer als 1 ppm in Natriumchloridsolen ist, die
Beständigkeit von Elektrolysezellen mit Kationenaustauschermembranen
negativ beeinflußt. Es wurde nun gefunden, daß es besonders wünschens
wert ist, Solen zu verwenden, deren Anteil an Jod kleiner 500 ppb
beträgt, insbesondere in Chloral
kalielektrolysezellen mit synthetischen Diaphragmen, die das orga
nische Polymermaterial mit den Ionenaustauschergruppen enthalten.
Vorzugsweise ist der Jodgehalt der Sole kleiner als 200 ppb.
Die Bezeichnung "Jodid" oder "jodhaltig"
schließt alle Jod enthaltenden Verbindungen ein, sowohl Jodidionen,
Perjodidionen, Perjodationen oder molekulares Jod. Es wurde gefunden,
daß man Sole mit hohem Jodgehalt behandeln kann, um die Konzentration
an Jod unter 0,5 ppm zu drücken, vorzugsweise unter 0,2 ppm durch
in Berührung bringen der Sole, beispielsweise einer Natriumchloridsole
mit polyvinylpyridinhaltigen Anionenaustauscherharzen, wie einem
Poly-4-vinylpyridinharz, Poly-2-vinylpyridinharz,
Poly-2-methyl-5-vinylpyridinharz oder einem Polyvinyl(alkyl)pyridin,
in denen Alkyl eine niedere Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
ist.
Natriumchloridsole mit verringertem Jodgehalt kann dann in Elektro
lysezellen mit dem erfindungsgemäßen Diaphragma aus perfluoriertem
organischen Polymermaterial mit Ionenaustauschergruppen zur Herstel
lung von Chlor und Natriumhydroxid verwendet werden. Die Verringerung
des Jodniveaus auf die zuvor angegebenen niedrigen Werte vermeidet
einen Abfall der Stromausbeuten und einen Anstieg der Spannung, die
durch die Ausfällung von Jodverbindungen im Ionenaustauschermaterial
verursacht werden kann.
Bei der Elektrolyse von Natriumchloridsole mit den erfindungsgemäßen
Diaphragmen beträgt die Natriumhydroxidkonzentration etwa 12 bis 20 Gew.-%
oder mehr der Katholytflüssigkeit, wobei besonders günstige
Stromausbeuten erreicht werden können. Besonders bevorzugt wird die
Elektrolyse so geführt, daß im Katholytraum Natriumhydroxidkonzen
trationen oberhalb 12 Gew.-%, vorzugsweise oberhalb etwa 13 Gew.-%
erreicht werden mit Kathodenstromausbeuten größer als 88%. Bei
derartig hohen Natriumhydroxidkonzentrationen kann die Anolytflüs
sigkeit an Salz verarmen, beispielsweise an Natriumchlorid. Es kann
deshalb besonders vorteilhaft sein, eine hohe Solekonzentration im
Anolytraum durch Wiederaufsättigung der Anolytflüssigkeit aufrecht
zuerhalten, um die optimalen Ergebnisse zu erreichen.
Beim Betrieb von Zellen mit dem erfindungsgemäßen Diaphragma soll die
zugeführte Sole vorzugsweise etwa 290 bis 330 g pro Liter Natrium
chlorid und die Anolytflüssigkeit von etwa 120 bis 275 g pro Liter
Natriumchlorid enthalten. Eine Wiederaufsättigung der Anolytflüs
sigkeit ist empfehlenswert, um die Anolytkonzentration auf einem
höheren Niveau von etwa 230 g bis 290 g pro Liter aufrechtzuerhalten.
Bei einer Arbeitsweise der Konzentration der Anolytflüssigkeit wird
nicht die gesamte zugeführte Sole durch das Diaphragma geleitet, es
wird ein Teil der Sole aus dem Anolytraum abgezogen, beispielsweise
als ein Überlauf, in dem der Salzgehalt erhöht wird, im Idealfall in
die Nähe der Sättigung. Ein Überschuß an Sole, enthaltend etwa 290 bis
330 g pro Liter an Natriumchlorid, wird der Zelle zugeführt mit einer
Geschwindigkeit, die größer ist als die Anolytdurchtrittsgeschwin
digkeit durch das Diaphragma. Gleichzeitig wird ein Überlauf an Sole,
die an Natriumchlorid verarmt ist, abgezogen. Die übergelaufene Sole
wird dann aufkonzentriert und in den Anolytraum zurückgeführt. Im
Rückführungskreislauf kann die verarmte Sole auf höhere Konzentra
tionen aufkonzentriert werden, z. B. auf etwa 320 g pro Liter Natrium
chlorid durch Auflösen von zusätzlichem festen Natriumchlorid.
Beispielsweise kann der verarmte Überlauf durch ein Bett aus festem
Natriumchlorid geleitet werden, um bis zur Sättigung aufkonzentriert
zu werden. Die wieder gesättigte Sole kann dann vereinigt werden mit
frischer gesättigter Sole, die der Elektrolysezelle zugeführt wird.
Die zurückgeführte und wieder aufkonzentrierte Sole und auch anders
aufbereitete Sole kann einer Behandlung unterzogen werden, um uner
wünschte Verunreinigung vor dem Eintritt in den Anolytraum zu
entfernen. Alternativ kann die verarmte Sole auch wieder aufgesättigt
werden durch ein reines festes Salz, das zuvor behandelt wurde, um
unerwünschte Verunreinigung zu entfernen. Eine andere Möglichkeit der
Aufrechterhaltung einer hohen Konzentration an Natriumchlorid im
Anolytraum ist die direkte Zugabe von reinem festen Natriumchlorid
direkt in den Anolytraum. Z. B. durch Zugabe einer Aufschlämmung von
Natriumchlorid zusammen oder anstelle mit der zugeführten Sole. Die
Wiederaufsättigung der Anolytflüssigkeit ermöglicht die Herstellung
von Natronlauge mit höherer Konzentration von etwa 12 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise mit einer Konzentration von mehr als 13 Gew.-% in der
Katholytflüssigkeit mit Stromausbeuten oberhalb 88%.
Die Arbeitstemperatur von Zellen mit erfindungsgemäßen Diaphragma
liegt im allgemeinen zwischen etwa 70°C und 101°C, vorzugsweise
von etwa 85°C bis 99°C. Höhere Betriebstemperaturen verbessern die
Energieausbeute der Zelle durch Reduzierung der Spannung.
Während des Betriebes der Zelle kann der pH des Anolyten von etwa 1,5
bis 5,0 betragen, vorzugsweise von 1,5 bis 4,0. In einer Chloralkali
zelle verringert das an der Anode entwickelte Chlor den pH-Wert des
Anolyten, während die Rückmigration von Hydroxylionen in den Anolyt
raum den Anolyt pH erhöht. Obwohl durch die Verwendung der erfindungs
gemäßen Diaphragmen die Rückmigration von Hydroxylionen wesentlich
verringert werden kann, ermöglicht die Zugabe von Säure zum Anolytraum
eine Verbesserung der Anodenstromausbeute und verbessert die Reinheit
des erzeugten Katholyten durch Verringerung des Anfalls von Chloraten.
Salzsäure kann zur Aufrechterhaltung des pH-Wertes im gewünschten
Bereich zugesetzt werden. Während die Zugabe von Säure zu Elektrolyse
zellen mit Asbestdiaphragmen dazu führt, daß die Asbestdiaphragmen
zerstört werden, werden die erfindungsgemäßen synthetischen
Diaphragmen aus organischem Polymermaterial mit funktionellen Gruppen
durch den Säurezusatz nicht beeinflußt. Es ist deshalb möglich, die
Sauerstoffentwicklung an der Anode durch eine gesteuerte Säurezugabe
zu regulieren. Auf diese Weise kann der Restsauerstoffgehalt im
entwickelten Chlor soweit verringert werden, daß es ohne vorherige
Verflüssigung zur Entfernung von Sauerstoff direkt für Chlorierungs
reaktionen eingesetzt werden kann.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird eine nicht-wäßrige
Aufschlämmung mit einem C₁ bis C₄ Alkohol, wie beispielsweise
Ethanol und faserigem Hilfsmaterial in Form von Cellulose und einem
perfluoriertem Polymerharz mit Kationenaustauschergruppen oder
Sulfonsäuregruppen oder Carboxylgruppen durch eine durchlöcherte
Kathode einer Elektrolysezelle hindurchgeführt. Das faserförmige
Hilfsmaterial, d. h. die Cellulose weist eine ausreichende Länge auf,
um die Öffnungen der durchbrochenen Kathode zu überbrücken und eine
Matte darauf auszubilden. Die Matte enthält das Harzmaterial und
Restflüssigkeit. Eine im wesentlichen undurchlässige vorübergehende
Deckschicht aus einem 76,2 mm starken Polytetrafluorethylenfilm wird
auf der äußeren Oberfläche der Matte angeordnet. Dann wird Vakuum an
das Innere der durchbrochenen Kathode angelegt, um die vorübergehende
Deckschicht gegen die Matte aus Cellulosefasern und Harz zu pressen
und die Matte und die Kathoden auf einer Temperatur zwischen 100°C
und 130°C erwärmt, um das Ethanol zu verdampfen. Die vorübergehende
Deckschicht kann dann entfernt werden und das Hilfsmaterial, die
Cellulose, kann entfernt werden durch Einbringen des Diaphragmas und
der Kathode in eine Lösung, die Natriumhypochlorid enthält, um die
Cellulose aufzulösen und zu entfernen. Das Diaphragma und die Kathode
wurden dann in eine Chloralkalizelle installiert mit einer Anode aus
Rutheniumoxid/Titandioxid beschichtetem Titansieb. Die Elektrolyse
erfolgt mit gesättigter Natriumchloridsole, wobei Natriumhydroxid und
Chlor hergestellt werden. Die Zelle kann bei etwa 90°C und einer
Stromdichte von beispielsweise 130 Ampere pro 129 cm² betrieben
werden. Bei 130 Ampere pro 929 cm² werden die folgenden Resultate
erwartet: Kathodenstromausbeute 92% oder höher, Natriumhydroxidkon
zentration im Katholytraum 12,5 bis 15 Gew.-%, Zellspannung 2,25 bis
3,0 Volt und Gesamtenergieausbeute in Kilowatt pro Stunde pro Tonne
Natriumhydroxid von etwa 1850 bis 2200.
Die Erfindung wird dann anhand von Beispielen noch näher erläutert.
Ein handelsübliches perfluoriertes Polymermaterial mit
anhängenden Methylestergruppen wurde in die Form von Fa
sern gebracht durch Extrusion des Polymeren bei 240° durch
eine Düse mit einem Durchmesser von 0,58 mm und Ausziehen
des erhaltenen Filaments zur
Verringerung des Durchmessers auf 150 bis 200 µm. Die Fasern wurden
auf eine Länge von 6,35 mm geschnitten und in 25 Gew.%iger Natron
lauge bei 95°C hydrolysiert, um das Polymermaterial in die Natrium
salzform überzuführen. Die hydrolysierten Fasern wurden dann mit
destilliertem Wasser gewaschen, an Luft getrocknet und einer Spezial
behandlung in einer Shatter Box für 2 Minuten unterworfen, um die
Fasern zu defibrillieren, abzuflachen und aufzubrechen.
Das zerkleinerte Polymermaterial wurde dann mit einer kleinen Menge
von Isopropanol benetzt und 500 ml einer 10%igen wäßrigen Lösung von
HCl zugesetzt, um das Material in die saure Form zu überführen. Eine
Mischung von Fasern mit folgender Größenverteilung wurde in 40 g
Propylencarbonat und 360 g Wasser dispergiert:
6,0 g Fasern zwischen 1,41 und 0,35 mm, 3,4 g Fasern zwischen 0,35
und 0,25 mm, 5,5 g Fasern zwischen 0,25 und 0,149 mm, 3,6 g Fasern
zwischen 0,149 und 0,074 mm und 0,6 g Fasern kleiner als 0,074 mm.
Die Fasern wurden auf einer durchlöcherten Stahlkathode mit etwa 60
Löchern pro 6,452 cm² abgelagert, wobei jedes Loch etwa einen
Durchmesser von 2 mm aufweist. Die Stahlkathode war mit einem Papier
filter Whatman Nr. 41 vor der Ablagerung der Dispension abgedeckt. Es
wurden etwa 226,78 g Fasern pro 929 cm² Oberfläche der Kathode
abgelagert. Dann wurde ein zweites
Filterpapier auf die abgelagerten Fasern aufgebracht und darauf eine
127 mm dicke Teflonfolie als Deckschicht. Diese Kathodenanordnung
wurde in einen Ofen eingebracht und eine halbe Stunde auf Temperaturen
zwischen 120°C und 130°C erwärmt, während ein Vakuum von 812,6 mbar
an die Kathode angelegt war, um das Polymer
material zusammenzupressen und zu verbinden.
Das Diaphragma wurde dann abgekühlt und die Teflondeckschicht
entfernt. Die erhaltene Kathode mit dem Diaphragma wurde in eine
Chloralkalizelle mit einer Anode aus Rutheniumoxid/Titandioxid
beschichtung auf einem Titansieb eingebracht und zur Herstellung von
Natriumhydroxid und Chlor verwendet. Die Zelle wurde bei Temperaturen
von 98°C bis 101°C mit einer Stromdichte von 133 Amperes pro
929 cm² betrieben. Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Ein Diaphragma wurde hergestellt wie in Beispiel 1, jedoch mit
folgenden Änderungen. Die Aufschlämmung enthielt 4 g Fasern zwischen
0,84 und 0,35 mm, 1,9 g Fasern zwischen 0,35 mm und 0,25 mm, 4,1 g
Fasern kleiner 0,25 mm. 18 g Polypropylencarbonat, 146 g Wasser und
3,6 g eines üblichen Viskositätsmodifikationsmittels. Die
Mischung wurde etwa 30 Minuten unter Rühren auf einer Temperatur von
90°C erwärmt. Die Aufschlämmung wurde dann abgekühlt und 1 Stunde
bei Raumtemperatur stehengelassen. Das organische Polymermaterial
wurde auf einer durchlöcherten Stahlkathode mit 60 Löchern pro
6,45 cm² abgelagert, wobei jedes Loch einen Durchmesser von etwa
2 mm aufwies und mit einem Filterpapier Whatman Nr. 41 abgedeckt war.
Die Diaphragmaschicht war etwa113,4 g pro 929 cm² Kathodenober
fläche. Dann wurde ein zweites Filterpapier auf die abgelagerten
Fasern aufgebracht und wie zuvor eine Teflonfolie als Deckschicht. Das
Vakuum während des 30 Minuten dauernden Erwärmens auf 120°C bis
130°C betrug 846,5 bis 880 mbar. Das
Diaphragma wurde in eine Zelle eingebaut und betrieben wie in Beispiel
1 angegeben. Es wurden folgende Resultate erzielt:
Die Diaphragmen mit perfluoriertem Polymermaterial, das funktionelle
Gruppen aufweist, zeigen verbesserte Beständigkeit bei Verwendung in
Chloralkalizellen und erlauben den Betrieb bei niedrigen Spannungen
bei hoher Stromausbeute und einem niedrigen Gesamtenergieverbrauch in
Kilowatt pro Stunde pro Tonne Natriumhydroxid als Zellen, die mit
konventionellen Asbestdiaphragmen oder Diaphragmen aus Kombinationen
von Asbest mit Polymermaterial betrieben werden.
Claims (20)
1. Asbestfreies, flüssigkeitsdurchlässiges Diaphragma für
eine Elektrolysezelle aus auf einer durchbrochenen Kathode
abgelagertem faserigem Diaphragma-Material,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Diaphragma als wesentlichen Bestandteil thermoplas
tische organische Polymerfasern enthält, die funktionelle
Reste aus der Gruppe -COOR, -COOM, -COX, -CN, -CONR′R′′,
-SO₃M, -SO₂NH₂, -PO(OR)₂, -PO(OM)₂, -PO(OX)₂, -OPO(OR)₂,
-OPO(OM)₂, und OPO(OX)₂ enthalten, wobei R eine Arylgruppe
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen ist,
M Wasserstoff, Alkalimetall oder eine Ammoniumgruppe ist,
R′ und R′′ jeweils unabhängig voneinander entweder Wasser
stoff oder eine C₁ bis C₁₀ Alkylgruppe ist und X Chlor oder
Fluor ist.
2. Diaphragma nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die organischen Polymerfasern perfluoriert sind.
3. Diaphragma nach Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich verdünnendes Polymermaterial enthält.
4. Diaphragma nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das verdünnende Material ein perfluoriertes Polymer
ist.
5. Diaphragma nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das verdünnende Polymermaterial faserig ist.
6. Diaphragma nach Ansprüchen 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das verdünnende Polymermaterial Polytetrafluorethylen
fasern sind.
7. Diaphragma nach Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Kationen austauschendes Diaphragma ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines asbestfreien flüssig
keitsdurchlässigen Diaphragmas für Elektrolysezellen durch
Aufschlämmen eines faserigen Diaphragma-Materials in einer
Flüssigkeit, Ablagern des aufgeschlämmten Diaphragma-Materi
als auf einer durchbrochenen Kathode einer Elektrolysezelle,
Behandeln der beschichteten Kathode zur Bindung des Dia
phragma-Materials an die Kathode,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Diaphragma-Material im wesentlichen thermoplastische,
organische Polymerfasern verwendet werden, die funktionelle
Reste aus der Gruppe -COOR, -COOM, -COX, -CN, -CONR′R′′,
-SO₃M, -SO₂NH₂, -PO(OR)₂, -PO(OM)₂, -PO(OX)₂, -OPO(OR)₂,
-OPO(OM)₂ und -OPO(OX)₂ enthalten wobei R eine Arylgruppe
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen ist,
M Wasserstoff, Alkalimetall oder eine Ammoniumgruppe ist,
R′ und R′′ jeweils unabhängig voneinander entweder Wasser
stoff oder eine C₁ bis C₁₀ Alkylgruppe ist und X Chlor oder
Fluor ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufschlämmung zusätzlich eine kleine Menge an ver
stärkendem Polymer zugesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß als verstärkendes Polymer Polytetrafluorethylenfasern
zugesetzt werden.
11. Verfahren nach Ansprüchen 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Aufschlämmen Wasser verwendet wird, das kleine
Mengen nichtionogener Netzmittel und Verdickungsmittel ent
hält.
12. Verfahren nach Ansprüchen 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Aufschlämmen ein eine organische Flüssigkeit enthal
tendes flüssiges Medium verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß als organische Flüssigkeit N-Methylpyrrolidon, Propylen
carbonat, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Isopropanol,
Ethanol oder Mischungen derselben verwendet wird.
14. Verfahren nach Ansprüchen 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der durchbrochenen Kathode zunächst vorübergehend
eine wieder entfernbare Matte aufgebracht wird, dann auf
der entfernbaren Matte mittels Vakuum die Schicht der orga
nischen Polymeren abgelagert wird und nach der das Polymer
material bindenden Behandlung die Matte entfernt wird.
15. Verfahren nach Ansprüchen 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit organischem Polymermaterial beschichtete Kathode
ausreichend lange auf ausreichende Temperaturen erwärmt wird,
um das Polymermaterial zu binden.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit organischem Polymermaterial und Polytetrafluor
ethylenfasern beschichtete Kathode auf Temperaturen nahe
der Sinter- oder Zersetzungstemperatur von Polytetrafluor
ethylen und des organischen Polymermaterials erwärmt wird.
17. Verfahren nach Ansprüchen 8 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufschlämmung ein porenbildendes Mittel zugesetzt
wird.
18. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß faseriges wieder entfernbares Material und das thermo
plastische Polymermaterial aufgeschlämmt werden, die Auf
schlämmung durch die Kathode gesaugt wird, wobei eine Schicht
aus wieder entfernbaren Fasern, des thermoplastischen Poly
meren und des zurückbleibenden flüssigen Mediums auf der
Kathode erzeugt wird und das zurückgebliebene flüssige Medium
entfernt wird, so daß die wieder entfernbaren Fasern und
das Polymer auf der Kathode befestigt werden.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß als wieder entfernbare Fasern Cellulosefasern, Reyonfasern,
Polyvinylacetatfasern, Polyvinylalkoholfasern, Polyester
fasern, Polyamidfasern oder Mischungen derselben verwendet
werden.
20. Verwendung des Diaphragmas nach Ansprüchen 1 bis 19
in Elektrolysezellen zur Elektrolyse von Alkalichloridsole
zur Herstellung von Chlor und Alkalihydroxid unter Verwendung
einer Sole, die weniger als 50 ppb Erdalkaliionen und weniger
als 500 ppb Jodid enthält.
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Cited By (1)
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