DE3628061A1 - Vorrichtung zur ansteuerung einer hydraulischen oder pneumatischen bremse - Google Patents
Vorrichtung zur ansteuerung einer hydraulischen oder pneumatischen bremseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Ansteuerung einer hydraulischen oder pneumatischen
Bremse, die einen Kraftspeicher aufweist und über eine
Ansteuerleitung betätigbar ist, wobei die Bremse im
drucklosen Zustand angezogen und bei Druckbeaufschlagung
gelöst wird.
Bremsanordnungen dieser Art sind bekannt und werden
insbesondere in Kettenfahrzeugen als Zusatz- und
Feststellbremsen eingesetzt. Es besteht das Problem,
diese Anordnungen auch als zusätzliche Hilfsbremse
einzusetzen. Hierzu ist es erforderlich, eine Dosier
barkeit der Bremskraft zu ermöglichen. Es steht aber
andererseits zur Ansteuerung der Bremsen nur eine
Druckmedienquelle mit geringer Kapazität zur Verfügung,
so daß zur Dosierung Servosysteme mit Proportional
ventilen wegen der dort funktionsbedingten großen
Leckagen nicht eingesetzt werden können.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer gattungs
gemäßen Bremsvorrichtung eine Dosierbarkeit bei gleich
zeitiger optimaler Leckfreiheit zu schaffen, die eine
Bremsansteuerung mit einer kleinen Druckmedienquelle
ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß da
durch, daß die Steuerleitung über zwei parallel ge
schaltete Ventile angeschlossen ist und ein Ventil mit
einer Druckquelle sowie das andere Ventil mit einem
drucklosen Rücklauf verbunden ist und die Ventile in den
Ruhestellungen geschlossen sind, während in der Arbeits
stellung der Ansteuerdruck über das druckseitige Ventil
sowie das rücklaufseitige Ventil mittels eines Stell
gliedes zwischen einem Minimalwert und einem Maximalwert
steuerbar bzw. regelbar ist.
Hierdurch wird jeweils über ein Ventil die Zufuhr und
über das andere Ventil das drucklose Abströmen des
Hydraulik-Mediums gewährleistet. Die Dosierbarkeit wird
dadurch erreicht, daß die beiden Ventile intermittierend
geöffnet und wieder geschlossen werden bzw. gleichmäßig
geöffnet werden, wobei der Öffnungshub vom Stellsignal
sowie von den Drücken in der Zuführungsleitung und in
der Bremsenleitung bestimmt wird.
Ferner wird vorgeschlagen, daß die Ventile als
2/2-Wege-Ventil über elektrische Aktuatoren entsprechend
der Stellung des Stellgliedes durch eine elektronische
Ansteuerschaltung betätigbar sind, wobei die Ansteuer
schaltung von einem Signal eines Druckspannungswandlers
im Bereich der Ansteuerleitung beeinflußbar ist.
Eine günstige Ausbildung wird dadurch geschaffen, daß
die Ventile über die Aktuatoren abhängig vom Soll-Signal
des Stellgliedes und von dem Druckspannungswandler
sensierten Drucksignal die Bremse impulsförmig derart
ansteuern, daß die Zeitintegrale über die Impulse für
beide Ventile dem Soll-Signal proportional sind, und
zwar für das Druckventil mit dem Soll-Signal steigend
sowie für das Entlastungsventil fallend.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß in
den Soll-Wert-Endlagen des Kraftspeichers eines der
beiden Ventile in der geöffneten Position gehalten wird.
Eine weitere mechanische Ausführungsform wird erfindungs
gemäß dadurch geschaffen, daß die Ventile über Feder
elemente in der Schließstellung gehalten und durch
Arbeitsdruck geöffnet werden, wobei ein zugeordnetes
gemeinsames Stellglied für beide Ventile in den Steuer
stellungen die Federelemente gegenläufig beaufschlagt
und in jeder Endlage des Stellgliedes eines der Ventile
gegenüber dem auftretenden Nenndruck geschlossen bleibt.
Um den eingestellten Zustand beizubehalten, wird vorge
schlagen, daß das Stellglied in seinen Endlagen über
Arretierelemente festsetzbar ist.
Als Sicherheitsmaßnahme wird vorgeschlagen, daß die
Federelemente derart bemessen sind, daß sie die Öffnungs
bewegung der Ventile im Bereich des zugelassenen Höchst
drucks des Druckkreises freigeben.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer Schaltungs
anordnung mit elektrischer Ansteuerung,
Fig. 2 und 3 weitere alternative Ausführungen mit
mechanischen Ansteuerungen.
In der dargestellten Schaltungsanordnung gemäß Fig. 1
wirkt ein Kraftspeicher 1 über ein Gelenkauge 2 auf eine
nicht dargestellte Bremse, wobei die ungebremste
Position gezeichnet und die gebremste Position 2′
gestrichelt dargestellt ist. Auf das Gelenkauge 2 wirkt
über einen Kolben 3 ein Tellerfederpaket 4, welches bei
drucklosem Kraftspeicher 1 das Gelenkauge 2 in die Brems
position 2′ drückt. Zum Entlasten der Bremse wird der
Kolben 3 über einen Anschluß 5 sowie eine Steuerleitung
6 mit Druckmedium beaufschlagt und in die ausgezogen
dargestellte Position 2 gedrückt.
Diese an sich bekannte Kraftspeicher-Konfiguration wird
normalerweise entweder mit Druckmedium beaufschlagt oder
entlastet, so daß nur die beiden Positionen 2, 2′ des
Auges verwendet werden. Zur Dosierbarkeit ist vorge
sehen, daß über die Steuerleitung 6 und ein 2/2-Wege-Ventil
7 Druckmedium aus einem Reservoir 8 über eine Pumpe 9
mit einem parallel geschalteten Druckspeicher 10 bei
entsprechender Ansteuerung des Ventils 7 in den Kraft
speicher 1 hineingeleitet und parallel über die
Steuerleitung 11 sowie ein 2/2-Wege-Ventil 12 bei
entsprechender Schaltung das Druckmedium aus dem Kraft
speicher 1 wieder drucklos in das Reservoir 8 zurück
geführt wird.
Die Ventile 7, 12 werden durch Federelemente 13, 14 in der
gezeichneten Position gehalten, in welcher sie die
Leitungen hermetisch dichtsetzen. Die Ventile 7, 12
öffnen die jeweiligen Leitungen, wenn sie über die Stell
magnete als Aktuatoren 15, 16 von einer elektronischen
Ansteuerschaltung 17 angesteuert werden. Die Ansteuer
schaltung 17 erhält ihrerseits Signale von einem Druck
spannungswandler 18, der den jeweils am Kraftspeicher 1
anliegenden Hydraulikdruck in eine diesem analoge
Spannung wandelt, sowie von einem Winkelgeber 19, der
das Stellsignal eines Betätigungshebels als Stellglied
20 erfaßt. Befindet sich der Betätigungshebel in der
Position 20, so erhält das Ventil 7 ein Dauersignal,
welches dieses öffnet und damit den Kraftspeicher 1 in
die ungebremste Position 2 bewegt. Befindet sich der
Betätigungshebel in der Position 20′, dann erhält das
Ventil 12 ein Dauersignal, welches den Kraftspeicher 1
druckentlastet und ihn damit in die Bremsposition 2′
bewegt.
Hierbei erhält in den Positionen 20, 20′ das jeweils
andere Ventil 12 bzw. 7 kein Öffnungssignal und bleibt
hermetisch geschlossen. Befindet sich der Betätigungs
hebel in seiner Mittelposition 20′′, dann steuert die
Ansteuerschaltung 17, je nachdem mit dem Druckspannungs
wandler 18 sensierten Druck vor dem Kraftspeicher 1
Ventil 7 oder Ventil 12 impulsartig auf, so daß der
Druck vor dem Kraftspeicher 1 in etwa proportional zu
der Zwischenstellung des Betätigungshebels 20′′ geregelt
wird. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, daß Öl
leckagen, wie sie bei normalen Proportional-Ventilen
nötig sind, selbst im Regelbereich weitgehend vermieden
werden, und daß die Hydraulik-Versorgung 8, 9, 10 ent
sprechend klein dimensioniert werden kann.
Die zusätzlichen 2/2-Wege-Ventile 21, 22 haben eine
Sicherheitsfunktion insofern, als sie die gewünschte
Druckbeaufschlagung bzw. Druckentlastung des Kraftspeichers
1 in den Endlagen des Betätigungshebels 20 auch dann
erzeugen, wenn der Regelkreis, bestehend aus den Elemen
ten 7, 12, 18, 19 einen Defekt haben sollte.
Gemäß Fig. 2 ist eine mechanische Alternative der
Bremsenansteuerung dargestellt, bei der in einem Steuer
block 23 zwei hermetisch dichtende Ventile 24, 25 angeord
net sind. Diese haben zusätzlich Dichtelemente 26, 27 an
den Betätigungsstangen 28, 29. Das Ventil 24 sperrt die
Druckleitung 30 von der Pumpe 9 gegen die Leitung 31,
entsprechend den Leitungen 6 und 11 in Fig. 1, ab. Das
Ventil 25 sperrt dabei die Leitung 32 ab, welche
drucklos zum Reservoir 8 führt. Beide Ventile 24, 25
werden über zugeordnete Federn 33, 34 und Führungsele
mente 35 von dem Betätigungshebel 36 als Stellglied mit
beiden Hebelarmen 37, 38 beaufschlagt.
Wird der Betätigungshebel 36 in Richtung der Position
36′ bewegt, dann wird das Ventil 25 über die Feder 34
stärker in die Schließstellung gedrückt, während gleich
zeitig das Ventil 24 über die Feder 33 entlastet wird.
Das Ventil 24 öffnet sich, und der Druck in der Leitung
31 steigt. Die Bremse wird dadurch zunehmend entlastet.
Da der Durchmesser des Ventilschaftes 28 kleiner ist als
der dichtende Durchmesser des Ventils 24, wird das
Ventil bei ansteigendem Druck in der Leitung 31 wieder
geschlossen, und es stellt sich ein der Hebelstellung
proportionaler Ansteuerdruck für den Kraftspeicher 1
ein.
Umgekehrt wird bei Bewegung des Betätigungshebels 36 in
Richtung 36′′ das Ventil 24 zunehmend in die Schließ
position gedrückt und das Ventil 25 geöffnet. Auch hier
stellt sich ein der Hebelstellung entsprechender Gleich
gewichtszustand am Ventil 25 ein.
Durch Abstimmung der Federkräfte und hydraulischen
Wirkflächen der Ventile 24, 25 aufeinander, ist es
möglich, einen weitgehend leckölfreien Dosierbereich
zwischen den beiden Endlagen 36′ und 36′′ des Betätigungs
hebels 36 zu erreichen.
Die Endlagen lassen sich im übrigen durch das Zusammen
wirken von Betätigungsknopf 39, Schubstange 40 mit
Sperrnocken 41 und den beiden Einkerbungen 42 in der
Kurvenscheibe 43 verriegeln, so daß in jeder Endlage ein
Ventil 24 bzw. 25 hermetisch geschlossen und das andere
Ventil 25 bzw. 24 offen ist. Dabei ist die Feder 33 bzw.
34 des geschlossenen Ventils 24 bzw. 25 so stark
gespannt, daß das Ventil 24, 25 bei Erreichen des
zugelassenen Überdrucks geöffnet wird und damit gleich
zeitig eine Sicherheitsfunktion ausübt. Außerdem spannt
eine Feder 44 den Betätigungshebel 36 in der Entlastungs
richtung vor, so daß die Bedienkraft steigt, wenn der
Ansteuerdruck sinkt und damit die Bremskraft des Kraft
speichers 1 steigt.
In einer weiteren Ausführungsform der Bremsenansteuerung
nach Fig. 3 sind Ventile 45 und 46 in einem Steuerblock
47 angeordnet, die eine Druckzuführung 48 bzw. eine
Entlastungsleitung 49 gegen eine Steuerleitung 50 ab
sperren. Die Steuerleitung 50 ist mit dem Kraftspeicher
1 verbunden. Die zugehörigen Ventilschäfte 51 und 52
sind gegen den Außenraum durch Dichtelemente 53, 54
abgedichtet.
Im Gegensatz zur Ausführung gemäß Fig. 2 sind beide
Ventile 45, 46 koaxial angeordnet, so daß sich eine
gedrungene Bauform und Anordnung von zugeordneten Federn
55, 56 sowie eines Betätigungsgestänges 57, 58 ergibt. Im
ubrigen sind auch hier die Federkräfte und wirksamen
Ventilflächen so aufeinander abgestimmt, daß im Dosier
bereich die Leckagen auf einem Minimum gehalten werden.
In den Endpositionen 58′ und 58′′ ist der Betätigungs
hebel 58 in Kulissen 59 und 60 arretierbar, so daß auch
hier jeweils ein Ventil geschlossen und das andere
Ventil offen ist.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Ansteuerung einer hydraulischen oder
pneumatischen Bremse, die einen Kraftspeicher auf
weist und über eine Ansteuerleitung betätigbar ist,
wobei die Bremse im drucklosen Zustand angezogen und
bei Druckbeaufschlagung gelöst wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuerleitung (6) über zwei
parallel geschaltete Ventile (7, 12; 25, 24; 45, 46) an
geschlossen ist und ein Ventil (7; 24; 45) mit einer
Druckquelle (9) sowie das andere Ventil (12, 25, 46)
mit einem drucklosen Rücklauf verbunden ist und die
Ventile (7, 12; 24, 25; 45, 46) in den Ruhestellungen
geschlossen sind, während in der Arbeitsstellung der
Ansteuerdruck über das druckseitige Ventil (7; 24, 25)
sowie das rücklaufseitige Ventil (12, 25, 46) mittels
eines Stellgliedes (20, 36, 58) zwischen einem Minimal
wert und einem Maximalwert steuerbar bzw. regelbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventile (7, 12) als 2/2-Wege-Ventil über
elektrische Aktuatoren (15, 16) entsprechend der
Stellung des Stellgliedes (20) durch eine elektro
nische Ansteuerschaltung (17) betätigbar sind, wobei
die Ansteuerschaltung (17) von einem Signal eines
Druckspannungswandlers (18) im Bereich der Ansteuer
leitung (6) beeinflußbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ventile (7, 12) über die Aktuatoren
(15, 16) abhängig vom Soll-Signal des Stellgliedes
(20) und von dem Druckspannungswandler (18)
sensierten Drucksignal die Bremse impulsförmig derart
ansteuern, daß die Zeitintegrale über die Impulse für
beide Ventile (7, 12) dem Soll-Signal proportional
sind, und zwar für das Druckventil (7) mit dem
Soll-Signal steigend sowie für das Entlastungsventil
(12) fallend.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Soll-Wert-Endlagen des
Kraftspeichers (1) eines der beiden Ventile (7, 12) in
der geöffneten Position gehalten wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventile (24, 25; 45, 46) über zugeordnete Feder
elemente (33, 34; 55, 56) in der Schließstellung
gehalten und durch Arbeitsdruck geöffnet werden,
wobei ein zugeordnetes gemeinsames Stellglied (36, 58)
für beide Ventile (24, 25; 45, 46) in den Steuerstellungen
die Federelemente (33, 34; 55, 56) gegenläufig beauf
schlagt und in jeder Endlage des Stellgliedes (36, 58)
eines der Ventile (24, 45 bzw. 25, 46) gegenüber dem
auftretenden Nenn-Druck geschlossen bleibt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Stellglied (36, 58) in seinen
Endlagen über Arretierelemente (39-43; 59, 60) festsetz
bar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 5 oder 6,
dadurch gekennezeichnet, daß die Federelemente
(33, 34; 55, 56) derart bemessen sind, daß sie die
Öffnungsbewegung der Ventile (24, 25; 45, 46) im Bereich
des zugelassenen Höchstdrucks des Druckkreises frei
geben.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863628061 DE3628061A1 (de) | 1986-08-19 | 1986-08-19 | Vorrichtung zur ansteuerung einer hydraulischen oder pneumatischen bremse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863628061 DE3628061A1 (de) | 1986-08-19 | 1986-08-19 | Vorrichtung zur ansteuerung einer hydraulischen oder pneumatischen bremse |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3628061A1 true DE3628061A1 (de) | 1988-03-03 |
DE3628061C2 DE3628061C2 (de) | 1990-03-22 |
Family
ID=6307676
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863628061 Granted DE3628061A1 (de) | 1986-08-19 | 1986-08-19 | Vorrichtung zur ansteuerung einer hydraulischen oder pneumatischen bremse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3628061A1 (de) |
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Also Published As
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---|---|
DE3628061C2 (de) | 1990-03-22 |
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