DE3627272A1 - Vortriebsschild, insbesondere fuer den vortrieb mit erddruckgestuetzter ortsbrust, mit an einem angetriebenen schneidrad od.dgl. angeordneten mischarmen - Google Patents
Vortriebsschild, insbesondere fuer den vortrieb mit erddruckgestuetzter ortsbrust, mit an einem angetriebenen schneidrad od.dgl. angeordneten mischarmenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Vortriebsschild, insbesondere
für den Vortrieb mit erddruckgestützter Ortsbrust, mit
einer im Schild angeordneten Trennwand, einem in der Abbau
kammer vor der Trennwand angeordneten angetriebenen Schneid
rad od.dgl. und einer Fördervorrichtung für den Abzug des
Bodenmaterials aus der Abbaukammer, wobei das Schneidrad an
seiner Rückseite mit zur Trennwand weisenden Mischarmen ver
sehen ist.
Vortriebsschilde dieser Art sind z.B. aus der Zeitschrift
"Straßen- und Tiefbau" 1980, Seite 18 (Bild 19) bekannt. Bei
Vortriebsarbeiten in Lockerböden, wie z.B. Kies- und Sand
böden u.dgl., wird zumeist mit flüssigkeitsgestützter Orts
brust gearbeitet, wobei während der Vortriebsarbeit der zum
rückwärtigen Schildraum hin abgeschotteten Abbaukammer stän
dig frische Stützflüssigkeit in dem Maße zugeführt wird, wie
das Boden-Flüssigkeitsgemisch mit Hilfe des Bodenförderers
aus der Abbaukammer abgezogen wird. Die Bodenförderung er
folgt auf hydraulischem Wege oder mittels einer mechanischen
Fördervorrichtung, zumeist eines Schneckenförderers. Die Ab
stützung der Ortsbrust wird entweder mittels eines Boden-
Wassergemisches oder mittels einer Bentonit-Suspension in
der Weise bewirkt, daß sich in der Abbaukammer ein weitge
hend plastisches, nur wenig wasserdurchlässiges Gemisch aus
der Suspension und dem Bodenmaterial einstellt. Der Mischpro
zeß wird während des Schneidvorganges mit Hilfe von Mischar
men erzielt, die sich an der Rückseite des rotierenden Schneid
rades befinden. Mit Hilfe der Mischarme läßt sich ein weit
gehend homogenes Gemisch aus Bodenmaterial und Stützflüssig
keit bzw. Suspension erzielen, so daß eine wirksame Stützung
der Ortsbrust bei einwandfreier Abförderung des Gemisches
aus der Abbaukammer erreicht wird.
Ausgehend von einer Schildvortriebseinrichtung der genannten
Art liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die mit Hilfe
der Mischarme bewirkte Konditionierung des in der Abbaukammer
befindlichen Bodenmaterials oder des Gemisches aus Bodenmate
rial mit Wasser oder Suspension so zu verbessern, daß auch
beim Durchfahren unterschiedlicher Bodenformationen ein ein
wandfreier Abzug des Bodenmaterials aus der Abbaukammer und/
oder eine jederzeit zuverlässige Ortsbruststützung erreicht
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zu
sätzlich zu den beweglichen Mischarmen des Schneidrades oder
dgl. in Richtung auf das Schneidrad weisende Mischarme an der
Trennwand angeordnet sind. Vorzugsweise befinden sich dabei
an der Trennwand mehrere Mischarme auf unterschiedlichen Teil
kreisen.
Durch das Zusammenwirken der mit dem Schneidrad umlaufenden
Mischarme und der an der Trennwand angeordneten Mischarme
wird der Misch- und Homogenisierungseffekt innerhalb der Ab
baukammer erheblich verbessert, so daß eine zuverlässige Ab
förderung des Bodenmaterials aus der Abbaukammer z.B. mittels
einer Förderschnecke oder auf hydraulischem Wege auch bei ei
nem schwierig zu fördernden Bodenmaterial möglich ist. Mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Mischarmsystems wird demgemäß
eine Konditionierung des Bodens bewirkt, die das Bodenmate
rial, gegebenenfalls im Zusammenwirken mit vorhandenem Wasser
oder einer in die Abbaukammer eingeführten Suspension, wie
z.B. einer Bentonit-Suspension, in eine weitgehend homogene
bzw. plastische wasserundurchlässige Masse verwandelt, die
aufgrund ihres hydrostatischen Charakters unter anderem eine
zuverlässige Kontrolle des anstehenden Erd- und Grundwasser
druckes erlaubt. Das Zusammenwirken der am Schneidrad ange
ordneten Mischarme mit den Mischarmen der Trennwand, die fest
stehend angeordnet werden können, führt nicht nur zu einer
deutlichen Verbesserung des Mischeffektes, sondern auch zu
einem gewissen Zerkleinerungseffekt bei grobstückigen Be
standteilen des Bodenmaterials. In dieser Hinsicht vorteil
haft ist es, wenn die Mischarme des Schneidrades und der
Trennwand auf unterschiedlichen Teilkreisen so angeordnet
werden, daß die Mischarme des Schneidrades beim Umlauf sich
durch die Lücken zwischen den Mischarmen der Trennwand bewe
gen. Durch den Misch- und Zerkleinerungseffekt wird auch das
Entstehen von Luftpolstern in der Abbaukammer wirksam unter
bunden. Hiermit wird ein kontinuierlicher Schildandruck ge
währleistet.
Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt einen erfindungsgemäßen Vortriebsschild
mit Mischarmsystem im vertikalen Längsschnitt.
Der dargestellte zylindrische Vortriebsschild 1 ist mehrteilig
ausgebildet; er besteht aus mehreren hintereinander geschalte
ten und sich am Zylindermantel übergreifenden zylindrischen
Schildabschnitten 2, 3 und 4, wobei der vordere Schildabschnitt
2 mit der Schildschneide 5 versehen ist. Mit 6 sind hydrau
lische Schildpressen bezeichnet, mit deren Hilfe der vordere
Schildabschnitt 2 gegen die Ortsbrust gedrückt wird. Die
Schildpressen 6 stützen sich rückwärtig über einen Druckring
7 an einem Widerlager 8 ab, das z.B. von der Tunnelausklei
dung oder, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, aus einer
Innenschalung besteht, die beim Einbringen eines Ortbeton
ausbaus Verwendung findet. Zwischen dem mittleren Schildab
schnitt 3 und dem vorderen Schildabschnitt 2 befinden sich
hydraulische Steuerzylinder 9. Der hintere Schildabschnitt
4 ist über hydraulische Nachziehzylinder 10 an den mittle
ren Schildabschnitt 3 angebunden.
Vortriebsschilde dieser oder ähnlicher Art sind bekannt und
bedürfen daher keiner weiteren Erläuterung.
Im vorderen Schildabschnitt 2 befindet sich eine Trennwand
10, die die Abbaukammer 11 gegenüber dem rückwärtigen Schild
raum abschottet. In der Abbaukammer 11 ist ein Schneidrad 12
od. dgl. angeordnet, das mit Lösewerkzeugen 13 bestückt ist
und mittels eines Schneidradantriebes in Drehung um die
Schildachse versetzt werden kann. Der Schneidradantrieb be
steht in bekannter Weise aus mehreren über den Umfang ver
teilt an der Rückseite der Trennwand 10 angeordneten Einzel
antrieben 14, deren angetriebene Ritzel 15 im Zahneingriff
mit der Innenverzahnung eines Zahnkranzes 16 stehen, der mit
dem rotierenden Schneidrad 12 verbunden ist. Solche Schneid
radantriebe sind ebenfalls bekannt. Es versteht sich, daß die
Durchführung der den Zahnkranz 16 tragenden Umfangsteile 17
an der Trennwand 10 abgedichtet wird.
Das bei der Umdrehung des Schneidrades 12 an der Ortsbrust
gelöste Bodenmaterial gelangt durch schlitzartige Durchbre
chungen des Schneidrades in die Abbaukammer 11 zwischen Trenn
wand 10 und Schneidrad 12; es wird aus der Abbaukammer 11 z.B.
mit Hilfe des dargestellten Schneckenförderers 18 abgefördert,
dessen Einlauföffnung im unteren Bereich in der Trennwand 10
liegt. Der nach hinten ansteigende Schneckenförderer 18 über
gibt das Bodenmaterial einem nachgeschalteten Fördermittel,
z.B. einem Bandförderer 19.
Das Schneidrad 12 weist an seiner Rückseite in Richtung auf
die Trennwand 10 weisende axiale Mischarme 20 auf, die bei
der Vortriebsarbeit mit dem Schneidrad um die Schildachse um
laufen. Die Mischarme 20 befinden sich auf unterschiedlichen
Teilkreisen, also im radialen Abstand zueinander, wobei die
Anzahl der Mischarme auf den verschiedenen Teilkreisen unter
schiedlich sein kann.
Zusätzlich zu den beweglichen Mischarmen sind an der Trenn
wand 10 feststehende Mischarme 21 angeordnet, die in Richtung
auf das Schneidrad 12 weisen und in die Lücken zwischen die
Mischarme 20 einfassen. Die Mischarme 20 und 21 können in
ihrer Form und in ihren Abmessungen untereinander gleich sein.
Die Anzahl der an der Trennwand 10 angeordneten Mischarme 21
kann ebenfalls unterschiedlich sein. Auch hier werden zweck
mäßig mehrere Mischarme 21 jeweils auf mehreren Teilkreisen
angeordnet.
Bei Vortriebsarbeiten im Grundwasserbereich befindet sich in
der Abbaukammer 11 ein Gemisch aus gelöstem Bodenmaterial und
Grundwasser, das während der Vortriebsarbeit mit Hilfe des
Schneckenförderers 18 kontinuierlich abgefördert wird. Das
Gemisch aus Wasser und Bodenmaterial hat eine Stützwirkung
auf die nicht-standfeste Ortsbrust. Gleiches gilt selbstver
ständlich dann, wenn zur Erzielung einer Stützwirkung Wasser
vom Schildraum her in die Abbaukammer 11 eingeleitet wird.
Statt dessen kann zur Ortsbruststützung,wie bekannt, aber
auch mit einer Suspension, z.B. einer Bentonit-Suspension
gearbeitet werden, die während der Vortriebsarbeit in die
Abbaukammer 11 eingeleitet wird.
Durch das Zusammenwirken der mit dem Schneidrad 12 umlaufen
den Mischarme 20 und der an der Trennwand angeordneten Misch
arme 21 wird der Misch- und Homogenisierungseffekt innerhalb
der Abbaukammer 11 erheblich verbessert, so daß eine zuver
lässige Abförderung des Bodenmaterials aus der Abbaukammer
mit Hilfe des Schneckenförderers 18 oder einer anderen Boden
fördervorrichtung erreichbar ist. Mit dem Mischarmsystem wird
demgemäß eine Konditionierung des Bodens bewirkt, die das Bo
denmaterial im Zusammenwirken mit gegebenenfalls vorhandenem
Wasser bzw. einer in die Abbaukammer 11 eingeführten Suspen
sion, z.B. einer Bentonit-Suspension, in eine plastische
wasserundurchlässige Masse verwandelt, die aufgrund ihres
hydrostatischen Charakters eine zuverlässige Kontrolle des
an der Ortsbrust anstehenden Erd- und Grundwasserdruckes er
laubt. Dadurch, daß die Mischarme 21 in die Lücken zwischen
die Mischarme 20 fassen, ergibt sich auch neben der gründ
lichen Vermischung ein vorteilhafter Zerkleinerungseffekt in
Bezug auf grobstückige Bodenmaterial-Bestandteile, wodurch
eine störungsfreie Abförderung des Bodenmaterialgemisches
gewährleistet wird.
Die Erfindung ist auf das vorstehend beschriebene Ausführungs
beispiel nicht beschränkt. Es genügt, wenn die Mischarme 21
feststehend an der Trennwand 10 angeordnet werden, obwohl
auch eine drehbewegliche Anordnung der Mischarme 21 unter
Verwendung eines geeigneten Drehantriebs nicht ausgeschlossen
ist. Die Mischarme 20 und/oder 21 können insbesondere im Hin
blick auf den genannten Zerkleinerungseffekt auch mit Zähnen
oder sonstigen Zerkleinerungsorganen bestückt werden, die
zweckmäßig auswechselbar an den Mischarmen angeordnet werden.
Claims (4)
1. Vortriebsschild, insbesondere für den Vortrieb mit
erddruckgestützter Ortsbrust, mit einer im Schild
angeordneten Trennwand, einem in der Abbaukammer vor
der Trennwand angeordneten angetriebenen Schneidrad
od. dgl. und einer Fördervorrichtung für den Abzug des
Bodenmaterials aus der Abbaukammer, wobei das Schneid
rad an seiner Rückseite mit zur Trennwand weisenden
Mischarmen versehen ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß zusätzlich zu den beweglichen
Mischarmen (20) des Schneidrades (12) in Richtung auf
das Schneidrad weisende Mischarme (21) an der Trenn
wand (10) angeordnet sind.
2. Vortriebsschild nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Trennwand
(10) mehrere Mischarme (21) auf unterschiedlichen
Teilkreisen angeordnet sind.
3. Vortriebsschild nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischarme (20,
21) des Schneidrades (12) und der Trennwand (10) auf
unterschiedlichen Teilkreisen so angeordnet sind, daß
die Mischarme (20) des Schneidrades beim Umlauf sich
durch die Lücken zwischen den Mischarmen (21) der Trenn
wand bewegen.
4. Vortriebsschild nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischarme (20 und/oder 21) mit vorzugsweise aus
wechselbaren Zähnen od. dgl. bestückt sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE3627272A DE3627272C2 (de) | 1986-08-12 | 1986-08-12 | Vortriebsschild, insbesondere für den Vortrieb mit erddruckgestützter Ortsbrust, mit an einem angetriebenen Schneidrad od.dgl. angeordneten Mischarmen |
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DE3627272A DE3627272C2 (de) | 1986-08-12 | 1986-08-12 | Vortriebsschild, insbesondere für den Vortrieb mit erddruckgestützter Ortsbrust, mit an einem angetriebenen Schneidrad od.dgl. angeordneten Mischarmen |
Publications (2)
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DE3627272A1 true DE3627272A1 (de) | 1988-02-18 |
DE3627272C2 DE3627272C2 (de) | 1993-12-23 |
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ID=6307198
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE3627272A Expired - Fee Related DE3627272C2 (de) | 1986-08-12 | 1986-08-12 | Vortriebsschild, insbesondere für den Vortrieb mit erddruckgestützter Ortsbrust, mit an einem angetriebenen Schneidrad od.dgl. angeordneten Mischarmen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3627272C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202009018077U1 (de) | 2009-08-06 | 2010-12-16 | Siemens Aktiengesellschaft | Leistungselektronikanordnung |
CN103758526A (zh) * | 2014-01-03 | 2014-04-30 | 上海市基础工程集团有限公司 | 长距离顶进施工用大直径土压平衡顶管掘进机内凹型刀盘 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2526855A1 (fr) * | 1982-05-14 | 1983-11-18 | Daiho Construction Co Ltd | Appareil pour creuser des tunnels horizontaux |
-
1986
- 1986-08-12 DE DE3627272A patent/DE3627272C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2526855A1 (fr) * | 1982-05-14 | 1983-11-18 | Daiho Construction Co Ltd | Appareil pour creuser des tunnels horizontaux |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
DE-Z: s+t 34, 1980, 5, S. 18 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202009018077U1 (de) | 2009-08-06 | 2010-12-16 | Siemens Aktiengesellschaft | Leistungselektronikanordnung |
CN103758526A (zh) * | 2014-01-03 | 2014-04-30 | 上海市基础工程集团有限公司 | 长距离顶进施工用大直径土压平衡顶管掘进机内凹型刀盘 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3627272C2 (de) | 1993-12-23 |
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: WESTFALIA BECORIT INDUSTRIETECHNIK GMBH, 4670 LUEN |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |