DE3627234C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Fensterheber, insbesondere für Kraftfahrzeuge, umfassend

• - wenigstens einen an eine Fensterscheibe angreifenden Mitnehmer, welcher an einer Führungsschiene mittels eines ersten und eines zweiten in Führungsschienen-Längsrichtung voneinander beabstandeten Lagers des Mitnehmers verschiebbar gelagert ist,
• - einen an den Mitnehmer angreifenden Handkurbel- oder Motorantrieb, insbesondere Seil- oder Gestänge-Antrieb, zum Verschieben des Mitnehmers längs der Führungsschiene zwischen einer dem geschlossenen Fenster entsprechenden ersten Endstellung und einer zweiten Endstellung,
• - einen Koppelkörper, welcher sich einerseits über ein drittes Lager an der Führungsschiene und andererseits am Mitnehmer abstützt und welcher beim Schließen des Fensters mit einem führungsschienenfesten Steuerteil im Bereich der ersten Endstellung des Mitnehmers zusammenwirkt zur Erzeugung einer Relativbewegung zwischen Mitnehmer und Koppelkörper aus einer Normallage in eine Abdichtlage, im Verlauf derer der Koppelkörper den Mitnehmer von der Führungsschiene wegdrückt, um damit den Mitnehmer um eine durch die erste Lagerstelle gehende, zur Fensterscheibenebene im wesentlichen parallele und zur Führungsschienen-Längsrichtung im wesentlichen senkrechte Drehachse aus einer Normalschwenkstellung in eine dem geschlossenen Fenster zugeordnete Abdicht-Schwenkstellung zu verschwenken.

Ein derartiger Fensterheber ist bekannt (Ausführungsform gemäß Fig. 2-6 der De-OS 32 43 123). Hierbei besteht eine Relativbewegungsmöglichkeit zwischen dem Koppelkörper 38 und dem Mitnehmer 14. Der Koppelkörper wird von einem Keil gebildet, der frei beweglich zwischen einem Mittelschenkel eines Führungsschienenprofils und der diesem Schenkel zugewandten Seite des Mitnehmers eingesetzt ist. Diese Mitnehmerseite ist zur Führungsschienen-Längsrichtung hin geneigt ausgebildet und dementsprechend die an dieser Seite anliegende Fläche des Keils. Der Antrieb greift unmittelbar an den Koppelkörper an. Ein Rasthebel hält den Koppelkörper solange in seiner Normallage, bis er an das Steuerteil anschlägt und daraufhin den Koppelkörper freigibt, bei stehendem Mitnehmer. Der Keil drückt bei seiner weiteren Bewegung den Mitnehmer im Bereich des Keils von der Führungsschiene weg, so daß der Mitnehmer um das erste Lager verschwenkt. Das zweite Lager über das der Mitnehmer unmittelbar an der Führungsschiene gelagert ist, wird dabei elastisch verformt. Nachteilig an dieser bekannten Anordnung ist, daß die "Anfaßqualität" der Fensterscheibe beeinträchtigt ist, da bei beispielsweise halb geschlossenem Fenster ein Hin- und Herbewegen des oberen Scheibenrandes aufgrund der elastischen Nachgiebigkeit des zweiten Lagers möglich ist. Bei manchen Benutzern kann dies den Eindruck geringer Solidität erzeugen. Der Rastklinkenmechanismus ist relativ aufwendig, was bei dem Massenprodukt Fensterheber durchaus ins Gewicht fällt. Auch ist der Einsatz der bekannten Ausführungsform auf Fenster- bzw. Türrahmen mit lediglich an einer Scheibenseite und ggf. am Scheibenumfangsrand anliegender Fensterdichtung beschränkt, da am Ende der Fensterschließbewegung eine reine Schwenkbewegung der Fensterscheibe um die Drehachse erfolgt. In vielen Fällen ist es jedoch erwünscht, daß der Fensterscheiben-Oberrand U-förmig von der Dichtung umgriffen wird, dies vor allem deshalb, um ein momentanes Abheben der Fensterscheibe aufgrund der bei hohen Fahrtgeschwindigkeiten auftretenden Sog-Kräfte zu unterbinden ohne besondere Maßnahmen zur mechanischen Scheibenvorspannung nach innen hin.

Fensterheber, bei welchen der Mitnehmer vor Erreichen der ersten Endstellung eine kombinierte Schwenk- und Verschiebe-Bewegung durchführt, sind an sich bekannt (DE-OS 32 43 123 Fig. 8 bis 12; DE-AS 20 27 241; DE-AS 10 63 471; DE-AS 10 60 286). Bei diesen bekannten Lösungen wird jedoch kein gesonderter Koppelkörper eingesetzt. Ein solcher ist jedoch für eine zuverlässige Funktion auch bei hohen Verstellkräften erforderlich. Die durch Einsatz des Koppelkörpers mögliche Kraftuntersetzung gewährleistet, daß das aufgrund des kurzen Hebelarms beträchtliche Drehmoment auf den Mitnehmer ausgeübt wird, um den von der Drehachse weit entfernten oberen Scheibenrand mit der geforderten Kraft seitlich gegen die obere Dichtlippe drücken zu können. Gegenüber der bekannten Abknickung des oberen Führungsschienenendes ergibt sich erfindungsgemäß der Vorteil einer durchgehend geraden oder gleichförmig gebogenen Führungsschiene einfacherer Herstellbarkeit und höherer mechanischer Festigkeit sowie der Vorteil einer definierten Schwenkbewegung um das erste Lager im Vergleich zu der bekannten Abknickung der Linearbewegung mit Schwenkbewegung um das weiter untenliegende zweite Lager. Die Schwenkachse sollte jedoch möglichst nahe am Türschacht liegen, insbesondere deshalb, um das erforderliche Kipp-Bewegungsspiel der Scheibe in der unteren horizontalen Fensterscheibendichtung am oberen Ende des Türkastens möglichst klein zu halten.

Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, einen Fensterheber der eingangs genannten Art bereitzustellen, welcher bei vereinfachtem Aufbau und verbesserter Anfaßqualität eine kombinierte Verschiebe-Schwenkbewegung der Fensterscheibe beim Schließen ermöglicht.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst,

• - daß der Antrieb unmittelbar an den Mitnehmer angreift;
• - daß der Mitnehmer mit dem Koppelkörper über ein das zweite Lager des Mitnehmers bildendes Kulissen-Verschiebebewegungslager oder Exzenter-Drehbewegungslager verbunden ist;
• - daß das zweite und das dritte Lager zur Übertragung von zur Fensterscheibenebene im wesentlichen senkrechten Zugkräften vom Mitnehmer über den Koppelkörper auf die Führungsschiene ausgebildet ist;
• - daß im Falle des Kulissen-Verschiebebewegungslagers der Koppelkörper durch ein sich am Koppelkörper sowie am Mitnehmer abstützendes Federelement in die Normallage vorgespannt ist, und
• - daß im Falle des Exzenter-Drehbewegungslagers ein am Mitnehmer drehbar gelagerter, den Koppelkörper bildender, mit einem das dritte Lager bildenden exzentrischen Lagereinsatz versehener Drehkörper durch ein an sich am Drehkörper sowie am Mitnehmer abstützendes Federelement in die Normallage vorgespannt ist oder, daß der Drehkörper zusätzlich zu einem die Verdrehung aus der Normallage in die Abdichtlage bei Anschlag an das Steuerteil bewirkenden ersten Radialvorsprung einen mit einer führungsschienenfesten Steuerfläche zusammenwirkenden zweiten Radialvorsprung zur Rückstellung in die Normallage aufweist.

Der Mitnehmer kann praktisch spielfrei und ohne elastisch nachgiebige Lagerstellen an der Führungsschiene geführt sein, da er sich zum einen über das erste, die Drehachse definierende Lager an der Führungsschiene abstützt und zum anderen mittelbar über den Koppelkörper, mit in beiden Richtungen senkrecht zur Fensterscheibenebene belastbarem zweiten und dritten Lager. Die Anfaßqualität der Fensterscheibe bei nicht vollständig geschlossenem Fenster ist daher hoch. Beim Schließen des Fensters schlägt der Koppelkörper am führungsschienenfesten Steuerteil an, ehe der Mitnehmer die erste Endstellung erreicht. Der unmittelbar am Mitnehmer angreifende Antrieb bewegt den Mitnehmer daraufhin weiter in Richtung zur ersten Endstellung. Im Falle des Kulissen-Verschiebebewegungslagers wird entsprechend der Kulissenform der sich längs des Koppelkörpers bewegende Mitnehmer von der Führungsschiene weg bzw. zu dieser hin bewegt, so daß die Fensterscheibe eine kombinierte Schwenk-Verschiebebewegung erfährt. Im Falle des Exzenter-Drehbewegungslagers wird der Koppelkörper vom Steuerteil (Nockenfläche) verdreht, so daß es entsprechend der Exzentrizität des Drehbewegungslagers wiederum zu einer Abstandsvergrößerung bzw. Abstandsverringerung des Mitnehmers von der Führungsschiene im Bereich des Koppelkörpers kommt. Eine kombinierte Schwenk-Verschiebebewegung der Fensterscheibe ist die Folge. Bei der bekannten Anordnung mit am Koppelkörper unmittelbar angreifendem Antrieb muß der den Koppelkörper in der Normallage haltende Rasthebel die vollen Fensterheber-Betätigungskräfte aufnehmen, so daß er im allgemeinen nicht durch ein einfacher aufgebautes Vorspannelement, insbesondere Federelement, ersetzt werden kann. Bei der Erfindung dagegen muß das den Koppelkörper in seiner Normallage haltende Vorspannelement im wesentlichen lediglich die Reibungskraft zwischen Koppelkörper und Führungsschiene aufnehmen. Es kann entsprechend einfacher aufgebaut sein. Im Falle des Einsatzes des erfindungsgemäßen Exzenter-Drehbewegungslagers erübrigt sich sogar das Vorspannelement, sofern das entsprechend schwergängige Drehbewegungslager eine Selbstverstellung ausschließt. Eine Rückstellung des jeweiligen Koppelkörpers in die Normallage beim Abwärts-Hub ist im Falle des Kulissen-Hebebewegungslagers durch das Federelement sichergestellt. Im Falle des Exzenter- Drehbewegungslagers kann hierzu ebenfalls ein entsprechendes Federelement vorgesehen sein oder alternativ eine Rückstellung mit Hilfe des mit der führungsschienenfesten Steuerfläche zusammenwirkenden zweiten Radialvorsprungs.

Durch entsprechende Gestaltung der Kulisse bzw. des die Verdrehung des Exzenters nach Art einer Nockensteuerung bewirkenden Steuerteils (mit Nocke am Exzenter und Nockenfläche am Steuerteil) läßt sich nicht nur eine kombinierte Schwenk-Verschiebebewegung der Fensterscheibe erzielen, sondern ohne weiteres auch eine beim Schließen des Fensters sich daran anschließende reine Linearbewegung zum Einfahren in eine U-förmige Dichtlippe am oberen Fensterscheibenrand. Hierzu muß lediglich vorgesehen sein, daß die Kulisse des Kulissenverschiebebewegungslagers bzw. der führungsschienenfeste Anschlag für das Exzenter-Drehbewegungslager wenigstens angenähert einer Stufenlinie folgt. Im Falle der Kulisse hat die Stufenlinie die Form eines gedehnten Z; im Falle des Exzenter-Drehbewegungslagers kann die Stufenlinie des Anschlags auch rechtwinklig gestaltet sein.

Da beim Verfahren des Fensterhebers, wie bereits ausgeführt, lediglich geringe Kräfte zwischen Koppelkörper und Mitnehmer wirken, genügen einfache Maßnahmen, z. B. in Form von Verrasterungen oder durch schwergängige Ausbildung des Bewegungslagers, um den Koppelkörper beim Schließen des Fensters so lange in der Normallage zu halten, bis das Steuerteil erreicht wird.

In einer mechanisch robusten Ausgestaltung des dritten Lagers ist vorgesehen, daß der Koppelkörper zwei in Führungsschienen-Längsrichtung voneinander beabstandete, an die Führungsschiene angreifende Gleitlager umfaßt mit einem diese Gleitlager verbindenden Brückenteil.

Die Belastbarkeit des dritten Lagers sowohl im Zug als auch in Druckrichtung senkrecht zur Fensterscheibenebene wird mit baulich einfachen Mitteln dadurch sichergestellt, daß das Brückenteil mit einem in Richtung senkrecht zur Führungsschienen-Längsrichtung und parallel zur Fensterscheibenebene vorkragenden Kulissensteg ausgebildet ist, der vom Mitnehmer umgriffen wird.

Eine Weiterbildung der Erfindung ist gekennzeichnet durch einen den Kulissensteg U-förmig umgreifenden Gleitlager-Einsatz im Mitnehmer. Hierbei kann vorgesehen sein, daß die an einander gegenüberliegenden Stegflächen anliegenden Anlagepunkte des Gleitlagereinsatzes gegeneinander in Führungsschienen-Längsrichtung versetzt sind. Die Anlagepunkte sind derart versetzt, daß der die kombinierte Schwenk- und Verschiebebewegung auslösende schräge Abschnitt des Kulissenstegs im wesentlichen spielfrei im Gleitlagereinsatz geführt ist.

Um mit baulich einfachen Mitteln angenähert Spielfreiheit der Lager zu erreichen, wird vorgeschlagen, daß wenigstens ein Teil der mit der Führungsschiene gebildeten Lager von am Mitnehmer bzw. am Koppelkörper drehbar angebrachten Gleitlagereinsätzen gebildet ist, die jeweils mit einem die Drehachse enthaltenden Führungsschlitz einen Randstreifen der Führungsschiene umgreifen. Hieraus resultiert ruhiger, verschleißarmer Lauf des Fensterhebers sowie hohe Anfaßqualität.

Hierbei kann vorgesehen sein, daß der Lagereinsatz von einem drehbaren Gleitlagereinsatz gebildet ist mit einem die Drehachse enthaltenden Führungsschlitz für den Randstreifen der Führungsschiene.

Derselbe Anschlagssteg des Steuerteils kann für beide Axialvorsprünge eingesetzt werden, wenn die beiden Axialvorsprünge zueinander winkelmäßig versetzt sind.

Die Erfindung wird im folgenden an bevorzugten Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine vereinfachte Seitenansicht einer Fensterscheibe mit oberem Dichtprofil und Mitnehmer samt Führungsschiene in drei Stellungen A, B und C der Fensterscheibe beim Schließen des Fensters;

Fig. 2 eine vereinfachte Vorderansicht einer Seil-Fensterheber-Grundplatte mit zwei Führungsschienen;

Fig. 2A eine Ansicht ähnlich Fig. 2 eines Gestänge-Fensterhebers;

Fig. 3 einen Schnitt entsprechend Linie III-III in Fig. 2 durch eine erste Ausführungsform;

Fig. 4 eine Ansicht in Blickrichtung IV auf die Anordnung in Fig. 3;

Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V in Fig. 4;

Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 5;

Fig. 7 einen Schnitt nach Linie VII-VII in Fig. 4;

Fig. 8 einen Schnitt entsprechend Fig. 3 durch eine zweite Ausführungsform;

Fig. 9 eine Ansicht in Blickrichtung IX auf die Anordnung in Fig. 8;

Fig. 10 ein Ansicht entsprechend Fig. 4 auf eine dritte Ausführungsform;

Fig. 11 einen Schnitt nach Linie XI-XI in Fig. 10;

Fig. 12 einen Schnitt nach Linie XII-XII in Fig. 10;

Fig. 13 eine Ansicht in Blickrichtung XIII der Anordnung in Fig. 10 beim Anschlagen an das Steuerteil und

Fig. 14 eine Ansicht entsprechend Fig. 13 beim Überfahren des Steuerteils.

Der in den Fig. 1 und 2 rein schematisch dargestellte Fensterheber 10 umfaßt zwei Führungsschienen 12, die an einer gemeinsamen Grundplatte 14 angebracht sein können, jedoch nicht müssen. An jeder Führungsschiene 12 ist ein Mitnehmer 16 in Führungsschienen-Längsrichtung A′ verschiebbar gelagert. Beide Mitnehmer 16 sind mit einer gemeinsamen Fensterscheibe 18 verbunden, beispielsweise entsprechend den Fig. 3 und 8. Mit durchgezogener Linie ist jeweils die obere als erste Endstellung bezeichnete Endstellung der Mitnehmer 16 dargestellt und mit unterbrochener Umrißlinie die (untere) zweite Endstellung. Ein Seilantrieb 20 mit Elektro-Motor 22 und von diesem Motor angetriebener Seiltrommel 24 treibt ein Antriebsseil 26 an, welches in Fig. 2 mit einer Strich-Punkt-Linie angedeutet ist. Das Seil 26 ist demnach in Form einer geschlossenen Acht von der Seiltrommel 24 ausgehend über eine Seilumlenkung 28 am unteren Ende der in Fig. 2 rechten Führungsschiene 12 geführt zu einer Seilumlenkung 28′ am oberen Führungsschienenende, von dieser dann zu einer Seilumlenkung 28″ am unteren Ende der linken Führungsschiene 12, dann zu einer Seilumlenkung 28′″ am oberen Führungsschienenende und zurück zur Seiltrommel 24. Dieser Seilverlauf entspricht dem in einer Fahrertüre, der unterschiedlich ist vom Seilverlauf in einer Fondtüre.

Gemäß Fig. 1 soll durch die erfindungsgemäßen Ausführungsformen erreicht werden, daß beim Schließen des Fensters der obere Fensterscheibenrand 30 als erstes eine kombinierte Schwenk-Verschiebebewegung ausführt mit einer Schwenkbewegung in Richtung B′ der Fensterscheibe 18 um eine Drehachse 32 im Bereich des Mitnehmers 16 und einer Verschiebebewegung in Richtung C′ nach oben, um zur Anlage an einen dem Kraftfahrzeuginneren nächstgelegenen Schenkel 34 eines im Querschnitt U-förmigen Fensterscheiben-Dichtprofils 36 zu gelangen. Die Teilfiguren A und B in Fig. 1 zeigen die Lage des Fensters 18 vor und nach dieser kombinierten Bewegung. Anschließend soll der obere Fensterscheibenrand 30 in das Dichtprofil 36 einfahren, wozu eine reine Verschiebebewegung (Richtungspfeil D′) zu erfolgen hat. Das Fenster ist nunmehr ganz geschlossen; die Fensterscheibe 18 ist gegen Abheben vom Schenkel 34 des Dichtprofils 36 gesichert, da der obere Scheibenrand 30 vom Dichtprofil 36 umgriffen wird. Vibrationen der Fensterscheibe 18 sind selbst bei hohen, auf die Fensterscheibe wirkenden Kräften, wie z. B. bei hohen Fahrtgeschwindigkeiten, praktisch ausgeschlossen.

Bei den im folgenden zu beschreibenden Ausführungsformen der Erfindung wird die beschriebene Art der Fensterscheibenbewegung mit Hilfe eines relativ zum Mitnehmer 16 bewegbaren, jedoch am Mitnehmer gelagerten Koppelkörpers 38 erreicht, der bei einer unmittelbar vor dem vollständigen Schließen des Fensters ausgelösten Relativbewegung zwischen Koppelkörper 38 und Mitnehmer 16 die gewünschte Schwenkbewegung der Fensterscheibe 18 ausgelöst. Die dadurch mögliche Weg- bzw. Kraftuntersetzung ermöglicht es, daß die erforderlichen hohen Drehmomente ohne weiteres aufgebracht und die beim unmittelbaren Schließen des Fensters auftretenden hohen Reibungskräfte der Fensterscheibe innerhalb der Dichtungsprofile ohne weiteres aufgebracht bzw. überwunden werden, ohne daß vom Seilantrieb 20 merklich erhöhte Kräfte aufgewandt werden müssen.

Bei der in den Fig. 3 und 7 dargestellten Ausführungsform ist der Mitnehmer 16 mit dem Koppelkörper 38 über ein Kulissen-Verschiebebewegungslager verbunden. Derartige Kulissen-Verschiebebewegungslager können aus einer an einem der beiden Teile vorgesehenen Kulissen-Nut bestehen, in die ein am jeweils anderen Teil angebrachter Kulissenstift eingreift. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist an einem der Teile, nämlich am Koppelkörper 38, ein Kulissensteg 40 ausgebildet, welcher von einem am Mitnehmer 16 angebrachten Gleitlager-Einsatz 42 U-förmig umgriffen wird. Wie Fig. 3 zeigt, erstreckt sich der Kulissensteg 40 in Längsrichtung A′ der Führungsschiene 12, wobei er etwa der Form eines gedehnten Z folgt, also zwei zueinander parallele, in Längsrichtung A′ verlaufende Abschnitte 43 aufweist sowie einen schräg verlaufenden Abschnitt 44, der die beiden Abschnitte 43 verbindet. Der Abschnitt 44 schließt mit der zu A′ parallelen Bewegungsrichtung des Fensterhebers etwa einen Winkel von z. B. 30° ein. Dieser Winkel sowie die Länge des Abschnitts bestimmen den Schwenkwinkel der Scheibe und ggf. eine gewünschte Scheibenvorspannung und sind dementsprechend festzulegen. Gemäß Fig. 5 steht der Kulissensteg 40 seitlich vom Koppelkörper 38 ab, also in Richtung senkrecht zur Führungsschienen-Längsrichtung A′ und parallel zur Fensterscheibenebene. Er ist an einem Brückenteil 46 des Koppelkörpers 38 mit diesem einstückig ausgeformt. Das Brückenteil 46 ist in Richtung A′ länglich ausgebildet und trägt an seinen beiden Enden jeweils ein Gleitlager 48, 50 in Form eines in Fig. 5 geschnitten dargestellten Gleitlagersatzes 52. Jeder Gleitlagereinsatz 52 ist mit zylindrischem Außenumfang ausgebildet zum Einsatz in eine entsprechend dimensionierte Aufnahmebohrung 54 des Koppelkörpers 38. Ein konisch abgeschrägter, über den zylindrischen Außenumfang vorstehender Rastbund 56 rastet in eine entsprechend ausgebildete Umfangs-Nut 58 des Koppelkörpers 38 ein. Der Gleitlagereinsatz 52 ist daher um seine Zylinderachse als Drehachse 60 im Koppelkörper 38 drehbar. Mit einem die Drehachse 60 enthaltenden Führungsschlitz 62 umgreift der Gleitlagereinsatz 52 einen Randstreifen 64 der Führungsschiene 12. Die Führungsschiene 12 ist im Querschnitt im wesentlichen U-förmig mit rechtwinklig nach außen an einem Seitenschenkel der U-Form abstehendem Randstreifen 64. Mit dem Führungsschlitz 62 fluchtet ein in Fig. 5 strichliert angedeuteter Schlitz 66, welcher den Brückenteil 46 über seine gesamte Länge durchsetzt und welcher geringfügig größer dimensioniert ist als der Führungsschlitz 62, um nicht in Berührung mit dem Randstreifen 64 der Führungsschiene 12 zu gelangen. Es kommen natürlich auch andere Führungsschienen- Querschnitte in Frage, wie z. B. L-Profil und Omega-Profil mit entsprechend angepaßter Mitnehmerform.

Um ein seitliches Abziehen des Koppelkörpers 38 vom Randstreifen 64 weg von der Führungsschiene 12 zu verhindern, greift ein in den Fig. 3 und 5 erkennbarer Steg 70 des Koppelkörpers 38 in die U-Öffnung der Führungsschiene 12, um mit Gleitnoppen 72 an der Innenseite des den Randstreifen 64 tragenden Seitenschenkels 74 der U-Form der Führungsschiene 12 anzuliegen. Demgemäß ist auch der Mitnehmer 16 im Bereich des Gleitlagereinsatzes 42 mit einem in die U-Form eingreifenden Steg 76 ausgebildet, der eine ggf. gesondert ausgebildete Gleitnoppe 72 trägt an der Innenseite des anderen Seitenschenkels 80.

Da sich Koppelkörper 38 und Mitnehmer 16 im Bereich des Gleitlagereinsatzes 52 sowie ggf. auch zwischen den beiden Stegen 70 und 76 gegenseitig in Querrichtung (parallel zur Drehachse 60) abstützen, sind diese beiden Teile sowohl an der Führungsschiene 12 (als zweites Lager bezeichnet) als auch aneinander (drittes Lager) spielfrei in Richtung der Achse 60 wie auch senkrecht hierzu gelagert. Die beiden Lager sind sowohl zur Übertragung von Druckkräften als auch Zugkräften (senkrecht zur Fensterscheibenebene) zwischen Mitnehmer 16 und Führungsschiene 12 geeignet.

Gleiches gilt für ein erstes Lager, welches unmittelbar zwischen dem Mitnehmer 16 (an seinem in Fig. 3 oberen Ende) und der Führungsschiene 12 gebildet ist. Dieses Lager besteht aus einem drehbaren Gleitlagereinsatz 84 welcher gleiche Form haben kann, wie der Gleitlagereinsatz 52 in Fig. 5. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht er jedoch aus zwei gesonderten im wesentlichen halbzylindrischen Einsatzhälften 82 die zwischen sich den Führungsschlitz 86 für den Randstreifen 64 der Führungsschiene 12 festlegen. Umfangsvorsprünge 88 an beiden Axialenden der Hälften 82 sichern diese in der entsprechend abgestuften Aufnahmebohrung 90 des Mitnehmerendes 92. Ein am Mitnehmerende 92 vorgesehener Steg 94 liegt an den Innenseiten beider Seitenschenkel 74, 80 der Führungsschiene 12 an.

Die Fensterscheibe 18 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch am Mitnehmer 16 starr befestigt, daß ein Befestigungsstreifen 98 mit dem Außenumfang des Mitnehmers 16 gemäß Fig. 4 im wesentlichen entsprechenden Außenabmessungen den unteren Querrand 100 der Fensterscheibe 18 umgreift und mittels einer eine Fensterscheibenbohrung 102 durchsetzenden Befestigungsschraube 104 am Mitnehmer 16 festgeschraubt ist.

Ein in den Fig. 3, 4 und 5 erkennbarer, seitlich vom Mitnehmer 16 abstehender Vorsprung 106 dient der zugfesten Verbindung mit dem in den Fig. 3 und 4 angedeuteten Seil 26. Hierzu ist eine Klemmschraube 108 in diesen Vorsprung 106 eingeschraubt zum klemmenden Festlegen des eine Durchgangsbohrung 110 des Vorsprungs 106 durchsetzenden Seils 26.

Beim Schließen des Fensters, ausgehend von der Öffnungsstellung des Fensters mit in der zweiten Endstellung befindlichen Mitnehmern 16, wird der Koppelkörper 38 durch eine in den Fig. 3, 5 und 7 angedeutete Schrauben-Zugfeder 112 in einer mit Normallage bezeichneten Stellung gehalten, in welcher der Koppelkörper relativ zum Mitnehmer seine oberste Stellung einnimmt. In der Normallage liegt der Gleitlagereinsatz 42 an dem in Fig. 3 unteren Abschnitt 43 des Kulissenstegs 40 an. Die Normallage ist durch einen an das in Fig. 3 untere Ende des Kulissenstegs 40 anschließenden zu diesem senkrechten Quersteg 114 definiert, an welchen das untere Ende des Mitnehmers 16 unter der Kraft der Feder 112 anschlägt.

Sobald sich während des Schließens des Fensters der Mitnehmer 16 seiner obersten Endstellung, der ersten Endstellung nähert, schlägt in einer der Fig. 1A entsprechenden Position der Koppelkörper an ein führungsschienenfestes Steuerteil 118 an. Dieses ist in den Fig. 3 und 5 durch einen an der Führungsschiene 12 angeschweißten Winkel symbolisiert. Ein zum Schenkel 74 der Schiene 12 paralleler Winkelschenkel 120 wirkt mit einem Anschlagsvorsprung 122 am in Fig. 3 oberen Ende des Koppelkörpers 38 zusammen. Da das Seil 26 unmittelbar an den Mitnehmer 16 angreift, wird dieser weiter nach oben bewegt, obschon der Koppelkörper 38 an der Weiterbewegung gehindert ist. Demzufolge gleitet der Gleitlagereinsatz 42 des Mitnehmers 16 zuerst entlang des Abschnittes 43 dann entlang des schrägen Abschnittes 44 und schließlich entlang des in Fig. 3 oberen Abschnittes 43, welcher gegenüber dem unteren Abschnitt 43 aufgrund der Abschrägung des Abschnitts 44 von der Führungsschiene 12 weg verlagert ist. Dies hat zur Folge, daß während der Bewegung entlang des geneigten Abschnitts 44 die Fensterscheibe 18 eine kombinierte Schwenk- und Verschiebebewegung durchführt (Übergang von Fig.1A zu Fig. 1B). Anschließend während der Bewegung entlang des oberen Abschnitts 43 erfolgt wiederum eine reine Linearbewegung (Übergang von Fig. 1B zu Fig. 1C). Nun wird die Fensterhebebewegung beendet; das Fenster ist in der gewünschten Weise geschlossen.

Beim Öffnen des Fensters ist die Bewegungsabfolge umgekehrt.

Wie der Fig. 6 zu entnehmen ist, sind die beiden einander gegenüberliegenden Anlagepunkte (bzw. Anlagelinien) 124, 126 des Einsatzes 42 gegeneinander derart in Längsrichtung A′ versetzt, daß sich nicht nur längs der beiden zueinander parallelen Abschnitte 43 eine im wesentlichen spielfreie Führung ergibt, sondern auch im geneigten Abschnitt 44.

Die in den Fig. 8 und 9 dargestellte zweite Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform im wesentlichen dadurch, daß der Koppelkörper 38′ ein plattenförmiges Brückenteil 46′ umfaßt mit an beiden Enden angespritzten Füßen 39 zur Aufnahme von Gleitlagerelementen, ggf. in Form einteiliger, einclipsbarer, drehbarer Gleitlagereinsätze 52. Der in Fig. 9 rechte Längsrand des plattenförmigen Brückenteils 46′ bildet unmittelbar den Kulissensteg 40′. Das plattenförmige Brückenteil 46′ ist zweifach abgeknickt, um die gewünschte, vorstehend an Hand der Fig. 3 beschriebene Kulissenstegform zu erhalten. Auch der Mitnehmer 16′ ist mit einem Brücketeil 17 aus einem Metallblechstück gebildet, an dessen beide Längsenden (in Bezug auf die Richtung A′) Kunststoff-Füße 19 angespritzt sind zur Aufnahme eines dem Gleitlagereinsatz 42 in Fig. 6 entsprechenden Teils 42′ bzw. zur Aufnahme eines drehbaren Gleitlagereinsatzes 84′ entsprechend Fig. 7. An dem jeweils oberen Fuß der beiden Füße 19 bzw. 39 von Mitnehmer 16′ und Koppelkörper 38′ sind Stifte 21 angebracht, an welchen die Enden einer Schraubenzugfeder 112′ befestigt sind. Zur Befestigung der Fensterscheibe 18′ am Mitnehmer 16′ ist eine beispielsweise mit dem Mitnehmer 16′ an ihrem unteren Ende verschweißte Blechplatte 98′ vorgesehen, deren in den Fig. 8 und 9 oberes Ende mit einer die Glasscheibe 18′ durchsetzenden Schraube 104′ mit dem Mitnehmer 16′ verbunden ist.

In Fig. 9 ist noch ein Befestigungsvorsprung 118′ des Mitnehmers 16′ erkennbar, an welchem das Seil 26′ befestigt ist. Im übrigen ist die Funktionsweise der Anordnung gemäß Fig. 8 und 9 dieselbe wie die der Fig. 3 bis 7.

In den Fig. 10 bis 14 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der die an Hand der Fig. 1 und 2 erläuterte kombinierte Schwenk-Verschiebebewegung einer Fensterscheibe mit anschließender Verschiebebewegung in das im Querschnitt U-förmige Dichtungsprofil durch ein Exzenter-Drehbewegungslager erzielt wird aus einem einen Koppelkörper 238 zwischen der Führungsschiene 212 und dem Mitnehmer 216 bildenden angenähert zylindrischen Drehkörper 400. Die Fensterscheibe 218 wird beispielsweise mit Hilfe eines den unteren Querrand 300 der Fensterscheibe 218 umgreifenden Blechteils 298 und einer die Scheibe 218 durchsetzenden Befestigungsschraube 304 am Mitnehmer 216 festlegt.

Die Führungsschiene 212 ist U-profilförmig mit von dem in Fig. 12 linken Seitenschenkel 274 rechtwinklig nach außen abstehendem Randstreifen 264.

Am oberen Ende des in Führungsschienen-Längsrichtung A′ länglichen Mitnehmers ist dieser unmittelbar an der Führungsschiene 212 gelagert (erstes Lager). Hierzu ist in dem Mitnehmer 216 ein um eine Achse 232 parallel zur Fensterscheibenebene und senkrecht zur Richtung A′ drehbarer Gleitlagereinsatz 284 eingesetzt. Dieser kann entsprechend Fig. 7 aus zwei angenähert halbzylindrischen Teilen 282 bestehen, zwischen welchen ein vom Randstreifen 264 ausgefüllter Führungsschlitz 286 festgelegt ist. Umfangsvorsprünge 288 der Teile 282 bilden eine Sicherung gegen axiales Verschieben der Teile 282 innerhalb des Mitnehmers 216. Um den Mitnehmer von der Führungsschiene 212 in besagter Richtung (Achse 232) wenigstens angenähert spielfrei zu sichern, umgreift ein in einen nach unten abstehenden Steg 294 des Mitnehmers 216 eingesetzter Gleitlagereinsatz 404 den freien Rand des dem Seitenschenkel 274 gegenüberliegenden Seitenschenkel 280 der U-Form der Führungsschiene 212. Dieser Einsatz kann im Grundriß der Fig. 10 rechteckig ausgebildet sein, da eine Verdrehbarkeit innerhalb des Mitnehmers 216 nicht erforderlich ist. Es kommt lediglich auf die Verschwenkbarkeit des Mitnehmers 216 um die Achse 232 an.

Die Verbindung des Mitnehmers 216 mit dem Seil 26 gemäß Fig. 1 erfolgt über einen in den Fig. 10 und 11 erkennbaren seitlichen Ansatz 306, welcher vom Seil 26 durchsetzt wird. Anstelle der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Klemmschraube 106 kann alternativ, in beiden Ausführungsformen, auch eine Seilnippel-Aufnahmekammer innerhalb des Ansatzes 306 vorgesehen sein, in die ein Seilnippel einsetzbar ist.

Der den Koppelkörper 238 zur Verbindung des Mitnehmers 216 mit der Führungsschiene 212 am unteren Mitnehmerende bildende Drehkörper 400 ist in eine dementsprechend dimensionierte zylindrische Aufnahmeöffnung 412 des Mitnehmers 216 eingesetzt. Die Drehachse 414 verläuft parallel zur Achse 232. Der Drehkörper 400 ist innerhalb der Aufnahmeöffnung 412 gegen Axialbewegung gesichert, beispielsweise mittels Umfangs-Nuten 416 an einem der beiden Teile, in die entsprechende Vorsprünge am jeweils anderen Teil eingreifen.

In den Drehkörper 400 ist ein drehbarer Gleitlagereinsatz 418 eingesetzt, jedoch mit Exzentrizität a (s. Fig. 13) zwischen der Achse 414 des Drehkörpers und der Drehachse 420 des Gleitlagereinsatzes 418 innerhalb des Drehkörpers 400.

Der Gleitlagersatz 418 kann entsprechend dem Gleitlagereinsatz 52 in Fig. 5 aufgebaut sein. Es kommt auch ein zweiteiliger Aufbau gemäß Fig. 12 in Frage. Dieser Gleitlagereinsatz 418 weist wiederum ein durch die Drehachse 420 gehenden Führungsschlitz 422 auf, in welchem der Randstreifen 264 der Führungsschiene 212 angenähert spielfrei verläuft.

Fig. 13 macht deutlich, daß bei entsprechender Verdrehung des Drehkörpers 400 der Mitnehmer 216 vom Drehkörper 400 maximal dem zweifachen Wert Exzentrizität a von der Führungsschiene 212 weg (Pfeilrichtung E senkrecht zur Fensterscheibenebene) bzw. zu dieser hin verlagert werden kann, woraus eine entsprechende Schwenkbewegung des Mitnehmers 216 um die Schwenkachse 232 (erstes Lager) resultiert.

Wird die Fensterscheibe, vom geöffneten Fenster ausgehend, in Schließrichtung bewegt, so befindet sich der Drehkörper 400 in einer beispielsweise der Fig. 13 entsprechenden Normallage, in der er aufgrund ausreichender Schwergängigkeit des zwischen Mitnehmer 216 und Drehkörper 14 gebildeten Drehlagers verharrt, bis es kurz vor Erreichen der oberen Endstellung des Mitnehmers 216 in den Bereich eines führungsschienenfesten Steuerteils 318 gelangt. Dieses kann gemäß den Fig. 11 bis 14 von einem Block 424 gebildet sein, welches über eine Platte 426 mit dem Mittelschenkel 275 der Führungsschiene 212 starr verbunden ist. Als erstes schlägt ein vom Drehkörper 400 radial abstehender Stift 428 an den Block 424 an, woraufhin, bei der weiteren Bewegung des mit dem Seil 26 unmittelbar verbundenen Mitnehmers 216 nach oben, der Koppelkörper 400 entgegen dem Uhrzeigersinn in Fig. 13 verschwenkt. Der Schwenkwinkel beträgt im dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 45° (Fig. 14). Der Koppelkörper 400 drückt in Folge dessen den Mitnehmer 216 entsprechend weit von der Führungsschiene 212 weg, und zwar im angegebenen Beispiel etwa um den Wert , da in der Normallage gemäß Fig. 13 die beiden Achsen 414 und 420 in Richtung A′ miteinander fluchten.

Das Ergebnis ist eine kombinierte Schwenk-Verschiebebewegung der Fensterscheibe entsprechend dem Übergang von der Fig. 1A zur Fig. 1B. Im weiteren Verlauf der Bewegung gleitet das freie Ende des Stifts 428 an einer zur Richtung A parallelen Stufenfläche 430 des Blocks 424 entlang - die Drehlage des Drehkörpers 400 ändert sich daher nicht. Es ergibt sich eine reine Verschiebebewegung entsprechend dem Übergang von Fig. 1B zu Fig. 1C.

Die Rückstellung des Drehkörpers 400 aus dieser Abdichtlage gemäß Fig. 14 zurück in die Normallage gemäß Fig. 13 könnte mit Hilfe einer Feder, z. B. Torsionsfeder, vorgenommen werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel kann diese Feder entfallen, da die Rückstellung von einem zweiten, vom Drehkörper 400 radial abstehenden Stift 430 vorgenommen, welcher gegenüber dem Stift 428 sowohl axial versetzt ist, als auch winkelmäßig. Beim Übergang von der Normallage in die Abdichtlage schwenkt der Stift 430 in eine Aussparung 434 des Drehkörpers 400. Dieses ist nach unten hin durch einen Steg 436 begrenzt, an welchen der Stift 430 beim Öffnen des Fensters anschlägt und in der Folge den Drehkörper 400 in seine Normallage verdreht. Die in den Fig. 13 und 14 nach unten gerichtete Stirnseite 438 des Stegs 436 bildet also eine Anschlagsfläche für den Stift 428 bei der Schließbewegung und die gegenüberliegende Stirnseite 440 eine Anschlagsfläche für den anderen Stift 430 beim Öffnen des Fensters.

Die im vorstehenden in Zusammenhang mit einem Seil-Fensterheber beschriebene Erfindung kann auch bei anderen Fensterheberbauarten eingesetzt werden, bei denen ein mit der Fensterscheibe verbundener Mitnehmer längs einer Schiene geführt ist. In Fig. 2A ist beispielsweise ein Gestänge-Fensterheber 1010 vereinfacht dargestellt. Ein Hauptarm ist um eine Achse 1004′ schwenkbar gelagert, beispielsweise an einer nicht dargestellten Grundplatte. Der Antrieb erfolgt über ein strichliert angedeutetes Antriebsritzel 1004, welches in einen mit dem Hauptarm 1002 starr verbundenen Zahnsektor 1006 eingreift. Das Ritzel 1004 wird von einem Elektromotor 1022 angetrieben. Das freie Ende des Hauptarms 1002 greift an eine Hebelschiene 1008, beispielsweise über eine Gleitrolle 1009 innerhalb der C-profilförmigen Hebeschiene 1008 an; die Hebeschiene 1008 wiederum trägt die Fensterscheibe 1018. Eine Schwenkbewegung des Hauptarms 1002 (Doppelpfeil S) hat dementsprechend eine Hebebewegung (Doppelpfeil A′) der Fensterscheibe zur Folge. Im Bereich der beiden Seitenränder der Fensterscheibe 1018 ist jeweils ein Mitnehmer 1016 mit der Fensterscheibe 1018 starr verbunden, beipielsweise über je zwei in Fig. 2A angedeutete Befestigungsstifte 1015. Die beiden Mitnehmer sind jeweils längs einer Führungsschiene 1012 geführt.

Zusätzlich zum Hauptarm 1002 kann, jedoch muß nicht, ein Hilfsarm 1003 vorgesehen sein, welcher mit dem Hauptarm 1002 gelenkig verbunden ist (Gelenkachse 1005) und dessen beide Enden jeweils in einer Führungsschiene, z. B. mittels entsprechender Gleitrollen 1007, geführt sind. Eine der beiden Schienen ist die bereits erwähnte Hebeschiene 1008; die andere Schiene ist eine türfeste Hilfsschiene 1011. Bei einer Schwenkbewegung des Hauptarms 1002 wird der Hilfsarm 1003 mitgenommen, wobei sich sein in Fig. 2A unteres Ende längs der Hilfsschiene 1011 in Richtung des Doppelpfeils T bewegt.

Entsprechend der Erfindung ist, in nicht dargestellter Weise, am oberen Ende der beiden Führungsschienen jeweils ein Steuerteil (entsprechend dem Teil 118 bzw. 118′ in den Fig. 3 bis 9 bzw. entsprechend dem Teil 318 in den Fig. 11 bis 14) vorgesehen, welches kurz vor Erreichen der oberen Scheibenendstellung mit dem jeweiligen, entsprechend ausgebildeten Mitnehmer 1016 zusammenwirkt zur Erzeugung der gewünschten kombinierten Verschiebe- und Schwenkbewegung. Diese Art der Bewegung ermöglicht das Einfahren des oberen Scheibenrandes in ein den Scheibenrand umgreifendes Dicht-Profil; hiervon unabhängig kann durch entsprechende Einstellung des Schwenkwinkels auch eine gewünschte Scheibenvorspannung des oberen Scheibenrandes in Richtung zum Fahrzeuginneren hin erzielt werden.

Claims (11)

1. Fensterheber, insbesondere für Kraftfahrzeuge, umfassend

• - wenigstens einen an eine Fensterscheibe (18) angreifenden Mitnehmer (16; 16′; 216), welcher an einer Führungsschiene (12; 212) mittels eines ersten und eines zweiten in Führungsschienen-Längsrichtung (A′) voneinander beabstandeten Lagers des Mitnehmers (16; 16′; 216) verschiebbar gelagert ist,
• - einen an den Mitnehmer (16; 16′; 216) angreifenden Handkurbel- oder Motorantrieb, insbesondere Seil- oder Gestänge-Antrieb (20), zum Verschieben des Mitnehmers (16; 16′; 216) längs der Führungsschiene (12; 212) zwischen einer dem geschlossenen Fenster entsprechenden ersten Endstellung und einer zweiten Endstellung,
• - einen Koppelkörper (38; 38′; 238), welcher sich einerseits über ein drittes Lager an der Führungsschiene (12; 212) und andererseits am Mitnehmer (16; 16′; 216) abstützt und welcher beim Schließen des Fensters mit einem führungsschienenfesten Steuerteil (118; 318) im Bereich der ersten Endstellung des Mitnehmers (16; 16′; 216) zusammenwirkt zur Erzeugung einer Relativbewegung zwischen Mitnehmer (16; 16′; 216) und Koppelkörper (38; 38′; 238) aus einer Normallage in eine Abdichtlage, im Verlauf derer der Koppelkörper (38; 38′; 238) den Mitnehmer (16; 16′; 216) von der Führungsschiene (12; 212) wegdrückt, um damit den Mitnehmer (16; 16′; 216) um eine durch die erste Lagerstelle gehende, zur Fensterscheibenebene im wesentlichen parallele und zur Führungsschienen-Längsrichtung im wesentlichen senkrechte Drehachse (32; 232) aus einer Normalschwenkstellung in eine dem geschlossenen Fenster zugeordnete Abdicht-Schwenkstellung zu verschwenken,

dadurch gekennzeichnet,

• - daß der Antrieb unmittelbar an den Mitnehmer (16; 16′; 216) angreift;
• - daß der Mitnehmer (16; 16′; 216) mit dem Koppelkörper (38; 38′; 238) über ein das zweite Lager des Mitnehmers (16; 16′; 216) bildendes Kulissen-Verschiebebewegungslager oder Exzenter-Drehbewegungslager verbunden ist;
• - daß das zweite und das dritte Lager zur Übertragung von zur Fensterscheibenebene im wesentlichen senkrechten Zugkräften vom Mitnehmer (16; 16′; 216) über den Koppelkörper (38; 38′; 238) auf die Führungsschiene (12; 212) ausgebildet ist;
• - daß im Falle des Kulissen-Verschiebebewegungslagers der Koppelkörper (38; 38′) durch ein sich am Koppelkörper (38; 38′) sowie am Mitnehmer (16; 16′) abstützendes Federelement (112; 112′) in die Normallage vorgespannt ist, und
• - daß im Falle des Exzenter-Drehbewegungslagers ein am Mitnehmer (216) drehbar gelagerter, den Koppelkörper (238) bildender, mit einem das dritte Lager bildenden exzentrischen Lagereinsatz versehener Drehkörper (400) durch ein sich am Drehkörper (400) sowie am Mitnehmer (216) abstützendes Federelement in die Normallage vorgespannt ist oder, daß der Drehkörper (400) zusätzlich zu einem die Verdrehung aus der Normallage in die Abdichtlage bei Anschlag an das Steuerteil (318) bewirkenden ersten Radialvorsprung (428) einen mit einer führungsschienenfesten Steuerfläche zusammenwirkenden zweiten Radialvorsprung (430) zur Rückstellung in die Normallage aufweist.

2. Fensterheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulisse des Kulissenverschiebebewegungslagers bzw. das führungsschienenfeste Steuerteil (318) für das Exzenter-Drehbewegungslager wenigstens angenähert einer Stufenlinie folgt.

3. Fensterheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Koppelkörper (38; 38′) zwei in Führungsschienen- Längsrichtung (A′) voneinander beabstandete, an die Führungsschiene (12) angreifende Gleitlager umfaßt mit einem diese Gleitlager verbindenden Brückenteil (46; 46′).

4. Fensterheber nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Brückenteil (46; 46′) mit einem in Richtung senkrecht zur Führungsschienen-Längsrichtung (A′) und parallel zur Fensterscheibenebene vorkragenden Kulissensteg (40; 40′) ausgebildet ist, der vom Mitnehmer (16; 16′) umgriffen wird.

5. Fensterheber nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen den Kulissensteg (40; 40′) U-förmig umgreifenden Gleitlagereinsatz (42; 42′) des Mitnehmers (16; 16′).

6. Fensterheber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aneinander gegenüberliegenden Stegflächen des Kulissenstegs (40; 40′) anliegenden Anlagepunkte (124; 126) des Gleitlagereinsatzes (42; 42′) gegeneinander in Führungsschienen-Längsrichtung (A′) versetzt sind.

7. Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil der mit der Führungsschiene (12; 212) gebildeten Lager von am Mitnehmer (16; 16′; 216) bzw. am Koppelkörper (38; 38′; 238) angebrachten Gleitlagereinsätzen (84; 84′; 284; 52; 418) gebildet ist, die jeweils mit einem die Drehachse enthaltenden Führungsschlitz (62; 86; 286; 422) einen Randstreifen (64; 264) der Führungsschiene (12; 212) umgreifen.

8. Fensterheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagereinsatz von einem drehbaren Gleitlagereinsatz (418) gebildet ist mit einem die Drehachse (420) enthaltenden Führungsschlitz (422) für den Randstreifen (264) der Führungsschiene (212).

9. Fensterheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerfläche am Steuerteil (318) vorgesehen ist.

10. Fensterheber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Brückenteil (46′) von einer Platte gebildet ist, wobei einer der beiden Plattenlängsränder den Kulissensteg (40′) bildet.