DE3627029A1 - Naehmaschine zum herstellen von pfeifennaehten an polsterbezuegen fuer sitze - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des ersten Anspruchs angegebenen Art.

Es ist allgemein bekannt, daß Sitze in Kraftfahrzeugen mit Pfeifen­ nähten ausgerüstet sind. Im regelmäßigen Abstand ist an der Bezugsunterseite an der Pfeifennaht ein Abheftstreifen befestigt, mit dem über Befestigungsdrähte der Polsterbezug an der Polsterauf­ lage befestigt ist. Hierdurch wird erreicht, daß der Sitzbezug gespannt ohne Faltenwerfen an der Polsterauflage befestigt werden kann.

Um derartige Pfeifennähte herzustellen, werden Nähmaschinen verwendet, die einen Maschinenrahmen aufweisen, auf dem der Polsterbezug, der üblicherweise aus dem Polsterstoff bzw. Polster­ leder, einer Zwischenlage und einer Nesselunterlage besteht, aufgelegt wird. Parallel zu den Nähten sind als Abstützung Auflage­ schienen angeordnet. Sodann wird ein Spannrahmen über den Polsterbezug gelegt, damit dieser nicht verrutschen kann. Zum Herstellen der Pfeifennähte werden dann pro Naht zwei Nähnadeln benötigt, die im Maschinenoberteil geführt sind. Zum Nähen der Nähte wird dann der Maschinenrahmen horizontal unter den Nadeln verfahren. Ist die Naht bzw. sind die Nähte hergestellt, so wird der Maschinenrahmen um eine entsprechende Teilung seitlich verscho­ ben und gleichzeitig wieder zurückgefahren, so daß die Nadeln wieder am Ausgang zum Herstellen einer neuen Pfeifennaht stehen. Aus der DE-PS 29 12 461 ist es nun bekannt, daß zum Anbringen der Abheftstreifen diese mittels Hochfrequenzschweißen an den Pfeifennähten befestigt werden. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn zu verschweißende Materialien zur Verfügung stehen. Bei Kunststoffbezügen entstehen hier keine Probleme.

Wird jedoch Leder als Bezugsstoff verwendet, so können die Abheft­ streifen nicht angeschweißt werden. Man hat sich bisher damit beholfen, daß anstelle der Abheftstreifen ein Verstärkungsstreifen eingenäht wurde, von dem aus Abheftfäden gezogen wurden, die dann entsprechend an der Polsterauflage befestigt wurden. Dies stellt jedoch ein zeitaufwendiges Verfahren dar, insbesondere, da die Abheftfäden sich nur arbeits- und zeitintensiv mit der Polster­ auflage verbinden lassen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Nähmaschine zum Herstellen von Pfeifennähten bereitzustellen, mit der auch Abheft­ streifen, insbesondere bei Lederbezügen, befestigt werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Anspruchs gelöst. Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß die Abheftstreifen gleichzeitig mit dem Her­ stellen der Pfeifennaht befestigt werden, so daß kein separater Arbeitsgang erforderlich ist. Durch das Vorsehen von Abheftstreifen ist das nachfolgende Befestigen des Bezugs an der Polsterauflage wesentlich erleichtert, so daß dies weniger arbeits- und zeitin­ tensiv ist. Ein weiterer Vorteil der Halteeinrichtung ist darin zu sehen, daß die Abheftstreifen immer an der gleichen Stelle mit dem Polsterbezug verbunden sind, so daß eine optisch einwandfreie Polsteroberfläche erzielt wird.

Die Weiterbildung nach Anspruch 2 hat den Vorteil, daß die Positio­ niertoleranzen des Maschinenrahmens zu den Nähnadeln nicht verringert werden muß gegenüber bisherigen Anlagen ohne Halteein­ richtung, da bei einstückigen Halteeinrichtungen entsprechende Schlitze zum Passieren der Nähnadeln vorgesehen werden müßten. Darüber hinaus entfällt dieses Anbringen von Öffnungen in der Halteeinrichtung, so daß diese preiswert herzustellen sind.

Die Weiterbildung nach Anspruch 3 beschreibt eine einfache Posi­ tioniermöglichkeit für die Abheftstreifen in der Halteeinrichtung. Dadurch ist es möglich, diese schnell und sicher einzulegen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines ausgewählten Ausfüh­ rungsbeispiels näher erläutert.

Es stellen dar:

Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Maschinenrahmen einer Nähmaschine mit einer erfindungsgemäß vorgesehenen Halteeinrichtung in Draufsicht;

Fig. 2 einen Querschnitt durch die Anordnung nach Fig. 1 anhand der Linie A-A.

Da gattungsgemäße Nähmaschinen allgemein bekannt sind und durch die Erfindung in deren Funktion nicht eingegriffen wird, wird auf eine Darstellung dieser Nähmaschine verzichtet. In Fig. 1 sind zwei im Maschinenrahmen gelagerten Auflageschienen 1 und 2 in Draufsicht auszugsweise dargestellt. Sie begrenzen zwischen sich einen Nahtverlauf 3, der durch die beiden strichpunktiert eingezeichneten Fadenverläufe 4 begrenzt ist.

Auf den beiden Auflageschienen 1 und 2 ist eine zweiteilige Halte­ einrichtung 5 mit ihren Teilen 6 und 7 befestigt. Jeder Teil weist zum Nahtverlauf 3 hin eine offene Vertiefung 8 bzw. 9 auf. Diese beiden Vertiefungen dienen zur Aufnahme eines Abheftstreifens 10, der mit seinen Endbereichen 11 und 12 in diesen Vertiefungen eingelegt wird. Sein Mittelbereich überdeckt den Nahtverlauf.

In Fig. 2 ist ein Querschnitt entlang der Schnittlinie I-I darge­ stellt. Gleichzeitig ist hier der Aufbau des Polsterbezugs 13 sicht­ bar. Er besteht aus dem Bezugsstoff (Polsterleder) 14, einer Zwischenlage 15 sowie der Nesselunterlage 16. Weiterhin sind die beiden, die Pfeifennaht herstellenden Nähnadeln 17 gezeigt. Wie hierbei ersichtlich ist, wird beim Nähen der beiden Nähte 4 auf­ grund der Anordnung der Halteeinrichtung 5 und der damit erziel­ ten Positionierung des Abheftstreifens 12 dieser direkt mit dem Polsterbezug 13 verbunden. Ein separater Befestigungsvorgang ist hiermit überflüssig. Aufgrund der Halteeinrichtung 5 ist gewähr­ leistet, daß jeder Abheftstreifen 12 immer an der gieichen Stelle mit dem Polsterbezug 13 verbunden wird, so daß ein mit dem Polsterbezug 13 hergestellter Sitz ein optisch einwandfreies Aus­ sehen aufweist.

Claims (3)

1. Nähmaschine zum Herstellen von Pfeifennähten an Polsterbezügen für Sitze, insbesondere Kraftfahrzeugsitze, wobei der Polster­ bezug auf einem Maschinenrahmen angeordnet ist, der horizontal verfahrbar ist und parallel zu den herzustellenden Pfeifennäh­ ten Auflageschienen zur Abstützung des Polsterbezugs aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß an den Auflageschienen (1, 2) Halteeinrichtungen (5) zur Aufnahme von Abheftstreifen (10) vorgesehen sind.

2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (5) aus zwei Einzelteilen (6, 7) besteht, die jeweils an benachbarten Auflageschienen (1, 2) befestigt sind.

3. Nähmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (5) eine zur herzustellenden Pfeifennaht (Nahtverlauf 3) hin offene Vertiefung (8, 9) aufweist, deren Kontur der Außenkontur der Endbereiche (11, 12) der Abheftstreifen (10) entspricht.