DE3626789A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von gussteilen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von gussteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Gußteilen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 6.
Zur Herstellung von Gußteilen ist es auf dem Gebiete der
Zahnprothetik bekannt, Muffelringe aus Metall zu ver
wenden, die auf eine Sockelplatte aufgesetzt werden, wo
bei in den von der Sockelplatte und dem Muffelring um
schlossenen Raum ein Wachsmodell eingebracht wird, das
den späteren Gußtrichter, das Gußmodell und die das Guß
modell mit dem Gußtrichter verbindenden Gußkanäle sowie
Entlüftungs- und Ausgleichskanäle umfaßt. Anschließend
wird in den Muffelring eine Einbettmasse eingegossen. Um
ein späteres Entfernen der Einbettmasse von dem Muffel
ring zu ermöglichen, ist es bekannt, den Muffelring innen
mit Asbestbändern auszulegen.
Ein Nachteil einer derartigen Herstellung von Zahnpro
thetikteilen besteht darin, daß die nach ihm hergestell
ten Zahnprothetikteile schädliche Verformungen aufweisen.
Dies führt dazu, daß die später in der wie oben beschrie
ben hergestellten Gußmuffel, die die dem Wachsmodell ent
sprechenden Bereiche als Hohlraum aufweist, gegossenen
Zahnprothetikteile schädliche Verformungen aufweisen, die
so gravierend sind, daß zumindest eine kostenintensive
Nacharbeitung erforderlich ist. Eine derartige Nachbear
beitung ist dann aber kaum möglich, wenn beim Guß sehr
harte Legierungen verwendet werden. Dies bedeutet, daß
im Zusammenhang mit dem bekannten Verfahren, bei dem die
beschriebenen Verformungen auftreten, harte Legierungen
nicht zur Anwendung gelangen können.
Die beschriebenen Verformungen der nach dem bekannten
Verfahren hergestellten Zahnprothetikteile sind insbe
sondere dann schädlich, wenn diese Teile eine hohe Präzi
sion aufweisen müssen, weil sie dazu gedacht sind, nur
bedarfsweise in das Gebiß eingesetzt zu werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher
darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstel
lung von Gußteilen anzugeben, durch das bzw. die sowohl
schädliche Verformungen des Gußmodells beim Abbindevor
gang der das Wachsmodell umgebenden Einbettmasse als auch
beim Gießvorgang selbst zuverlässig vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs ge
nannten Art, das durch die in dem Kennzeichen des Patent
anspruches 1 angegebenen Merkmale gekennzeichnet ist, und
durch eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
gelöst, die durch die in dem kennzeichnenden Teil des
Patentanspruches 6 angegebenen Merkmale gekennzeichnet
ist.
Ein wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung be
steht darin, daß durch die Verwendung von sowohl stabilen
als auch flexiblen Kunststoff- bzw. Silikonmanschetten an
der Stelle von starren Metallmuffelringen Expansionsbe
wegungen in der Einbettmasse vermeidbar sind, die beim
Stand der Technik sowohl auf unterschiedliche Expansionen
der Einbettmasse in verschiedenen Richtungen als auch auf
unterschiedliche Temperaturentwicklungen in der Einbett
masse beim Abbindevorgang zurückzuführen sind. Zudem wird
auch beim Gießvorgang selbst vorteilhafterweise eine Ver
formung der durch Aushärten der Einbettmasse erzeugten
Muffel zuverlässig verhindert.
Ein wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht
auch darin, daß erstmals Zahnprothetikteile auch aus sehr
harten Legierungen herstellbar sind, weil die erfindungs
gemäße Herstellung mit einer hohen Präzision erfolgt, so
daß keine Nachbehandlungen der hergestellten Gußteile er
forderlich sind, die bei der Verwendung der genannten
harten Legierungen nicht bzw. nur sehr schwer möglich wä
ren.
Da die vorliegende Erfindung erstmals die Verwendung
von harten Legierungen ermöglicht, können Zahnprothetik
teile sehr viel kostengünstiger hergestellt werden, als
dies bisher bei der Verwendung von Goldlegierungen der
Fall ist.
Ein weiterer Vorteil einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht darin, daß die an der Stelle der
bekannten Metallmuffelringe verwendeten Silikonmanschet
ten äußerst einfach und billig herstellbar sind. Zudem
kann vorteilhafterweise die an der Innenseite der Silikon
manschette vorgesehene Wellung ohne zusätzliche Schritte
bei der Herstellung der Silikonmanschette erzeugt werden.
Diese Wellung zeichnet sich nach dem Abbindevorgang der
Einbettmasse an dem Umfang des aus der Einbettmasse her
gestellten Blocks, der das Wachsmodell umschließt, ab, so
daß eine wesentliche Oberflächenvergrößerung des Einbett
masseblocks auf das cirka Dreifache erreicht wird. Diese
Oberflächenvergrößerung sorgt vorteilhafterweise dafür,
daß beim Vorwärmen des Einbettmasseblockes im Vorwärm
ofen eine gleichmäßige und schnelle Temperaturdurchdrin
gung von außen zu verzeichnen ist, weil an der Außenfläche
des Einbettmasseblockes ein Wärmestau entsteht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen
aus den Unteransprüchen hervor.
Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltun
gen im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 die auf einer Sockelplatte aufgebrachte
flexible Manschette, wobei ein Teil der
Manschette weggeschnitten ist, um einen
Einblick in den von ihr umschlossenen
Innenraum zu ermöglichen;
Fig. 2A eine Sockelplatte für die Direkteinbettung;
Fig. 2B eine Sockelplatte für den Modellguß;
Fig. 3 die Aufbringung des Wachsmodells auf
dem Gußtrichter;
Fig. 4 das in die Silikonmanschette eingebrach
te Gußmodell;
Fig. 5 die der Silikonmanschette entnommene Guß
muffel (Einbettmasseblock) vor dem Gießen;
und
Fig. 6 die Gußmuffel der Fig. 4 nach dem
Einbringen in den Vorwärmofen und
nach dem Gießen.
Zu der Erfindung führten die folgenden Überlegungen. Die
eingangs genannten Verformungen des Wachsmodelles beim
Abbindevorgang der Einbettmasse sind darauf zurückzu
rühren, daß zum einen in radialer Richtung und in verti
kaler Richtung unterschiedliche Expansionsbewegungen
der Einbettmasse zu verzeichnen sind und daß zum anderen
beim Abbindeprozeß in dem Einbettmasseblock eine ungleich
mäßige Hitzeentwicklung zu verzeichnen ist. Die in radi
aler und vertikaler Richtung ungleichmäßigen Expansions
bewegungen dürften auf die Verwendung des starren Muffel
ringes aus Metall zurückzuführen sein, der einer Expan
sion in radialer Richtung mehr Widerstand entgegensetzt
als in der vertikalen Richtung. Zudem führt dieser wärme
leitende Metallring auch dazu, daß in verschiedenen Rich
tungen unterschiedliche Wärmeableitungen zu verzeichnen
sind.
Beim Vorwärmen der aus der Einbettmasse hergestellten, in
dem Metallmuffelring befindlichen Muffel im Vorwärmofen
vor dem Guß erfolgt beim bekannten Verfahren eine ungleich
mäßige Wärmedurchdringung von außen, weshalb in der Muffel un
gleichmäßige Expansionsbewegungen auftreten, die zur Ver
formung der Gußhohlräume führen. Es wurde erstmals er
kannt, daß die geschilderten drei Ursachen für die Ent
stehung der Verformungen dadurch beseitigt werden können,
daß
- 1) an der Stelle eines bekannten, starren Muffelringes,
der aus Metall besteht, eine aus einem flexiblen
Kunststoffmaterial bestehende Manschette verwendet
wird, die erstens derart stabil ist, daß sie eine
feste Hülle bildet, die auf einer Sockelplatte an
geordnet, den das Wachsmodell aufnehmenden Raum
gleichmäßig umschließt, zweitens
einer Materialausdehnung der Einbettmasse beim Ab bindevorgang keinen wesentlichen Druck entgegensetzt, und drittens
derart wärmeisolierend wirkt, daß sich die bei der Abbindeexpansion entwickelnde Wärme gleichmäßig im gesamten Einbettmasseblock verteilt, und daß - 2) die Innenseite der neuen Manschette zur Oberflächen vergrößerung gewellt bzw. geriffelt ist, so daß der hergestellte Einbettmasseblock an der Außenseite eine vergrößerte Oberfläche aufweist, die eine gleich mäßige Wärmeeindringung beim Vorwärmen des Einbett masseblocks im Vorwärmofen ermöglicht.
In der Fig. 1 ist die vorliegende Kunststoffmanschette,
die vorzugsweise aus Silikonkautschuk besteht, mit 1 be
zeichnet. Die Kunststoffmanschette 1 ist ringförmig aus
gebildet und weist vorzugsweise die Form eines hohlen
Zylinders, insbesondere eines Kreiszylinders auf. Es sind
jedoch in Abhängigkeit von dem Wachsmodell auch andere
Formen denkbar, bei denen der Abstand zwischen der Innen
wand der Manschette zum Wachsmodell entlang des gesamten
Umfanges vorzugsweise etwa gleichmäßig ist. In der er
sichtlichen Weise wird die Manschette 1 auf eine Sockel
platte 4 gestellt, die eine Erhöhung 41 aufweist, die der
art in das untere Ende der Manschette 1 eingreift, wenn
diese auf die Sockelplatte 4 aufgesetzt ist, daß die Um
fangsfläche der Erhöhung 41 am Innenumfang des unteren
Endes der Manschette 1 anliegt und dieses verschließt.
Genauer gesagt weist die Sockelplatte 4 in der insbeson
dere aus den Fig. 2A und 2B ersichtlichen Weise einen
ringförmigen Flansch 42, der sich senkrecht zur Längs
achse der Sockelplatte 4 erstreckt und auf den die untere
Stirnseite der Manschette 1 gesetzt wird, und eine sich
senkrecht zum Flansch 42 erstreckende Wand der Erhöhung
41 auf, die am Innenumfang des unteren Endes der aufge
setzten Manschette 1 anliegt. Auf diese Weise entsteht in
der aus der Fig. 1 ersichtlichen Weise ein Gußraum für die
Einbettmasse, der seitlich durch die Manschette 1 und un
ten durch die Fläche der Erhöhung 41 der Sockelplatte 4
abgeschlossen ist. Dabei kann an die Oberfläche der Erhö
hung 41 in der aus der Fig. 2A ersichtlichen Weise mittig
ein sich zur Oberfläche der Erhöhung 41 erweitender Guß
trichter 3 angeformt sein (Sockelplatte für Direktein
bettung). Die Sockelplatte kann jedoch auch in der in
der Fig. 2B dargestellten Weise ohne Gußtrichter ausge
bildet sein (Sockelplatte für Modellguß).
Bei der Direkteinbettung wird gemäß Fig. 3 an das in den
von der Manschette 1 umschlossenen Raum hinragende Ende
des Gußtrichters 3 ein Wachsmodell angeformt, das in an
sich bekannter Weise aus Gußkanälen 5, dem mit den Guß
kanälen 5 verbundenen Zahnprothetikmodell 6, Entlüftungs
leitungen 7 und einer Druckausgleichsleitung 8 besteht.
Bei der Verwendung einer Sockelplatte gemäß Fig. 2B
(Modellguß) werden die den Gußkanälen entsprechende Be
reiche 5 mit einem trichterförmigen Wachsteil 3 verbun
den, das später den Gußtrichter bildet. Dieses trichter
förmige Teil wird auf die Oberfläche der Erhöhung 41
(Fig. 2B) gestellt.
In die Anordnung der Fig. 3 wird dann durch das obere
offene Ende der Manschette 1 die Einbettmasse derart ein
gegossen, daß sie den Raum zwischen dem Gußmodell 3, 5,
6, 7, 8 der Innenseite der Manschette 1 und der Oberflä
che der Erhöhung 41 vollständig ausfüllt. Beim Abbinden
der Einbettmasse setzt die an sich stabile aber dennoch
flexible Kunststoffmanschette 1 den Expansionsbewegungen
der Einbettmasse in seitlicher Richtung, d.h. also in der
Richtung der Pfeile 9 keinen nennenswerten Widerstand
entgegen, so daß nach allen Richtungen gleichmäßige Ex
pansionsbewegungen auftreten. Beim Stand der Technik ist
dies nicht der Fall, weil infolge des Widerstandes des
Metallmuffelringes eine vorwiegend nach oben gerichtete
(Pfeil 10) Expansionsbewegung auftritt. Eine Verformung
des aus Wachs bestehenden Prothetikmodelles 6 aufgrund
von unterschiedlich gerichteten Expansionsbewegungen tritt
also bei der Erfindung nicht auf.
Zudem wird durch die Verwendung einer Kunststoffmanschet
te 1, die vorzugsweise aus additionsvernetztem Silikon
besteht, verhindert, daß die sich bei der Abbindeexpan
sion entwickelnde Wärme ungleichmäßig nach außen ab
strahlt, wie dies bei der Verwendung eines Metallmuffel
ringes der Fall ist. Vielmehr wird durch die wärmeiso
lierenden Eigenschaften des Materials der Manschette 1
erreicht, daß sich die bei der Expansion entwickelnde
Wärme gleichmäßig im gesamten Einbettmasseblock auf
staut. Genauer gesagt können zusätzliche Abbindeexpan
sionen, die auf Bereiche unterschiedlicher Temperaturen
zurückzuführen sind, dadurch vermieden werden, daß eine
Wärmeabstrahlung durch die isolierende Wirkung der Man
schette 1 weitgehend verhindert wird und daß der gesamte
Einbettmasseblock gleichmäßig erwärmt wird.
Die Fig. 4 zeigt die nach dem Abbinden der Einbettmasse
und dem Entfernen der Manschette 1 und der Sockelplat
te 4 entstandene Gußmuffel, die nach dem Entfernen des
Wachses und gegebenenfalls auch des an die Sockelplat
te 4 angeformten Gußtrichters 3 zusammen mit der Sockel
platte 4 Hohlräume aufweist, die dem Gußtrichter, den
Gußkanälen, dem Prothetikteil, den Entlüftungsleitungen
und den Druckausgleichsleitungen entsprechen. In der
Fig. 4 sind diese Hohlräume mit 3′, 5′, 6′, 7′ und 8′
bezeichnet. Da diese Gußmuffel durch Eingießen der
Einbettmasse in die Manschette 1 hergestellt wurde, weist
ihre Außenfläche Wellungen bzw. Riffelungen 2′ auf, die
in der Fig. 4 der Einfachheit halber nur bereichsweise
dargestellt sind und die den Wellungen bzw. Riffelungen
2 der Innenseite der Manschette 1 entsprechen. Vor der
Gießoperation wird die Gußmuffel der Fig. 4 zunächst in
einen Vorwärmeofen eingebracht und auf eine Vorwärmtem
peratur von etwa 400°- etwa 1150°C erhitzt. Diese Vor
wärmung im Vorwärmeofen ist erforderlich, da zunächst
zum Ausgleich der Kontraktion der später eingegossenen
Legierung eine Expansion erreicht werden muß. Durch die
durch die Wellungen 2′ auf das ca. Dreifache vergrößerte
Umfangsfläche der Gußmuffel wird erreicht, daß die Wärme
des Vorwärmeofens gleichmäßig und schnell in den gesam
ten Einbettmasseblock (Gußmuffel) eindringen kann. Dies
dürfte auf die Ausbildung eines Wärmestaues an der ver
größerten Außenfläche der Muffel zurückzuführen sein.
Durch eine derartige gleichmäßige Wärmeverteilung wird
eine gleichmäßige Expansion im Einbettmasseblock er
reicht, wodurch Verformungen der den Zahnprothetiktei
len 6 entsprechenden Hohlräume vermieden werden. Es wird
darauf hingewiesen, daß bisher gemäß den bekannten Ver
fahren zum Vorwärmen die noch von den Metallmuffelringen
umgebenen Einbettmasseblöcke in den Vorwärmeofen einge
bracht wurden. Dadurch wurden zusätzliche Verformungen
der den Zahnprothetikteilen 6 entsprechenden Hohlräume
bewirkt, weil die Metallmuffelringe einer seitlichen
Expansion des Einbettmasseblocks zumindest bis zu 400°C
einen Widerstand entgegensetzen, so daß Expansionsbewe
gungen im wesentlichen zum offenen Ende des Muffelrin
ges hin zu verzeichnen waren. Bei dem vorliegenden Ver
fahren wird die Gußmuffel mit der vergrößerten Oberflä
che 2′ ohne Muffelring in den Vorwärmeofen eingebracht,
so daß beim Vorwärmvorgang eine gleichmäßige Expansion
im Einbettmasseblock nach allen Richtungen erfolgen kann,
wodurch schädliche Verformungen der den Zahnprothetik
teilen entsprechenden Hohlräume 6 vermieden werden.
Nach dem Vorwärmen auf etwa 400°-1150°C wird in die
Gußmuffel gemäß Fig. 5 die gewünschte Legierung einge
gossen. Dabei besteht ein weiterer wesentlicher Vorteil
der durch die Wellungen 2′ bewirkten Oberflächenver
größerung der Gußmuffel bzw. des Einbettmasseblockes
darin, daß die Wärmeabgabe zwischen dem Vorwärmeofen
und der Gußschleuder, z.B. einem Vakuum-Druckgußgerät,
wesentlich länger dauert, als dies bei glatten Ober
flächen der Gußmuffel der Fall wäre, weil sich in den
Rippen und Vertiefungen 2′ Wärme staut und auf diese
Weise kann ein nicht Nichtausfließen von Hohlräumen
durch Unterkühlung der Gußmuffel ausgeschlossen werden.
Vorzugsweise besteht die flexible Silikonmanschette, die
zur Anpassung an verschieden große Zahnprothetikmodelle
zusammen mit verschieden großen Sockelplatten 4 in un
terschiedlichen Größen hergestellt wird, aus additions
vernetztem Silikon, das in geeignete Formen gegossen
wird. Dabei weist die Wandung einer hohlen, kreiszylin
derförmigen Silikonmanschette, die einen Durchmesser von
2-10 cm besitzt, vorzugsweise eine Dicke von ca. 2-8 mm
auf. Es ist auch denkbar, an der Stelle der beschriebenen
Wellungen 2 an der Innenseite der Manschette 1 eine innen
glatte Manschette 1 zu verwenden, auf die vor dem Einbringen
der Einbettmasse zur Bewirkung der Oberflächenver
größerung der Gußmuffel ein die Wellungen 2 aufweisen
der Kunststoff- bzw. Silikonstreifen aufgesetzt wird.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und mit der er
findungsgemäßen Vorrichtung hergestellten zahnprotheti
schen Teile weisen eine wesentlich bessere Grundpassung
auf, als nach vergleichbaren bekannten Verfahren und
mit vergleichbar bekannten Vorrichtungen hergestellte
Teile. Bei der Erfindung sind Fehlgüsse nahezu ausge
schlossen, so daß eine beträchtliche Einsparung von
Arbeitszeit und Arbeitswiederholungen möglich ist. Zu
dem wird durch die vorliegende Erfindung und die erziel
bare Genauigkeit die Verwendung von Gußlegierungen er
möglicht, die so hart sind, daß sie eine Nachbearbei
tung nicht oder kaum zulassen. Da derartige Legierungen,
bei denen es sich vorzugsweise um Edelstahllegierungen
handelt, wesentlich preisgünstiger sind, als die bisher
üblicherweise verwendeten Goldlegierungen, ermöglicht die
vorliegende Erfindung erstmals eine wesentlich kosten
günstigere Herstellung von Prothetikteilen bzw. sonsti
gen Gußteilen.
Zusammenfassend wird ausgeführt, daß die Funktion des neu
artigen Kunststoffringes 1 vor allem darin besteht, daß er
es ermöglicht, daß den seitlichen Expansionsbewegungen der
Einbettmasse beim Abbindevorgang im wesentlichen kein Wider
stand entgegengesetzt wird. Dies wird durch die hinreichend
große Elastizität erreicht, die der Ring neben seiner ge
forderten Stabilität aufweist. Der Ring ist daher in der Lage,
im Hinblick auf alle möglichen seitlichen Expansionsbewe
gungen die erforderliche Nachgiebigkeit aufzubringen, so daß
im Guß- bzw. Abbinderaum nach allen Richtungen gleiche
Bewegungen möglich sind. Neben der soeben geschilderten
Funktion ist es von Bedeutung, daß der Ring in der oben
ausgeführten Weise wärmeisolierende Eigenschaften aufweist
und mit der erwähnten Wellung bzw. Riffelung versehen ist.
Die konkrete Form des Ringes kann dabei derart auf die
spezielle Form des Wachsmodelles abgestimmt werden, daß die
Abstände zwischen der Wachsmodelloberfläche und der Innen
fläche des Ringes nach allen Richtungen etwa gleich groß sind.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von Gußteilen, insbesondere
von Zahnprothetikteilen, bei dem ein Wachsmodell eines
Zahnprothetikteiles in einem Gußraum angeordnet wird, in
den eine Einbettmasse eingefüllt wird, und bei dem nach
dem Abbinden der Einbettmasse der entstandene Einbett
masseblock in einem Vorwärmofen erwärmt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gußraum durch einen Muffelring (1)
gebildet wird, der auf eine Sockelplatte (4) gesetzt wird,
daß als Muffelring (1) ein Kunststoffring
verwendet wird, der einerseits so stabil ist, daß er
die Einbettmasse aufnehmen und halten kann und der anderer
seits so flexibel ist, daß er beim Abbindevorgang den Ex
pansionsbewegungen der Einbettmasse im wesentlichen kei
nen Widerstand entgegensetzt und dessen Innenfläche der
art mit Wellungen bzw. Riffelungen (2) versehen ist, daß
die Außenfläche des in ihm hergestellten Einbettmasse
blockes (Fig. 4) nach dem Abbindevorgang eine komplemen
täre Wellung bzw. Riffelung (2′) aufweist, und daß der
Einbettmasseblock (Fig. 4) nach Entfernen des Muffelrin
ges (1) in dem Vorwärmeofen erwärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Muffelring (1) ein aus additionsvernetztem Silikon
bestehender Ring verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Muffelring ein hohlzylinderförmiger
Ring, vorzugsweise ein kreiszylinderförmiger Ring mit
einem Durchmesser von etwa 2 bis 10 cm und einer Wand
stärke von etwa 4 bis 8 mm verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einbettmasseblock (Fig. 4) in dem
Vorwärmofen bei einer Temperatur von etwa 400°- 1150°C
erwärmt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Vorwärmen im Vor
wärmofen harte Legierungen, wie vorzugsweise Edelstahl
legierungen, in den Einbettmasseblock eingegossen werden.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sie die Form eines auf eine Sockelplatte (4) auf
setzbaren, in sich geschlossenen Kunststoffringes aufweist, der einerseits
so stabil ist, daß er die in dem von ihm und der Sockel
platte (4) umschlossenen Gußraum eingeführte Einbettmasse
halten kann und der andererseits so flexibel ist, daß
er bei dem Abbindevorgang der Einbettmasse bewirkten
Expansionsbewegungen im wesentlichen keinen Widerstand
entgegensetzt, und daß der Kunststoff
ring (1) an seiner Innenfläche mit Wellungen bzw. Riffelun
gen (2) versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoffring (1) aus additionsvernetztem Silikon
besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wellungen bzw. Riffelungen (2) direkt
in der Innenfläche des Kunststoffringes (1) vorgesehen
sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wellungen bzw. Riffelungen (2) dadurch
auf die Innenfläche des Kunststoffringes (1) aufgebracht
sind, daß an der Innenfläche ein die Wellungen bzw. Rif
felungen (2) aufweisender Materialstreifen befestigt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Kunststoffring (1) ein
hohlzylinderförmiger Ring ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der hohlzylinderförmige Ring einen kreisförmigen Quer
schnitt aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoffring (1) einen Durchmesser von etwa 2 bis
10 cm und eine Wandstärke von etwa 4 bis 8 mm aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffring auf die
Sockelplatte (4) derart aufsetzbar ist, daß sich seine
der Sockelplatte (4) zugewandte Endkante auf einem Flansch
(42) der Sockelplatte (4) abstützt und daß eine senkrecht
vom Flansch (42) verlaufende Fläche einer Erhöhung (41)
der Sockelplatte (4) an der Innenfläche des unteren End
bereiches des Kunststoffringes (1) anliegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863626789 DE3626789A1 (de) | 1986-08-07 | 1986-08-07 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von gussteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863626789 DE3626789A1 (de) | 1986-08-07 | 1986-08-07 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von gussteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3626789A1 true DE3626789A1 (de) | 1988-02-11 |
Family
ID=6306901
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863626789 Withdrawn DE3626789A1 (de) | 1986-08-07 | 1986-08-07 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von gussteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3626789A1 (de) |
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1986
- 1986-08-07 DE DE19863626789 patent/DE3626789A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |