DE3811645A1 - Verfahren zur herstellung von einstueckgussprothesen fuer den zahnersatz - Google Patents
Verfahren zur herstellung von einstueckgussprothesen fuer den zahnersatzInfo
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- A61C13/0003—Making bridge-work, inlays, implants or the like
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ein
stückgußprothesen für den Zahnersatz aus einer in der Wärme
gießfähigen, beim Abkühlen erstarrenden Metall-Legierung. Der
artige Prothesen besitzen eine sich an die Innenseite des Kie
fers anlegende Platte, an der die künstlichen Zähne befestigt
werden und die mit Hilfe von Halteelementen (Klammern, Ge
schiebe, Anker, Riegel, Doppelkronen) an natürlichen Zähnen
des Gebisses befestigt wird.
Bei der Herstellung solcher größerer Einstückgußprothesen
geht man bekanntermaßen so vor, daß man zunächst von dem vom
Zahnarzt hergestellten negativen Abdruck des Gebisses ein Gips
modell des Gebisses herstellt, sodann von diesem Gipsmodell
eine Negativform beispielsweise aus Siliconharz, Agar-Agar oder
dergleichen, herstellt, von dieser Negativform ein weiteres Mo
dell des Gebisses aus einer härtbaren Einbettmasse abgießt, auf
diesem weiteren Modell des Gebisses ein Prothesenmodell
aus Wachs modelliert, wozu Wachs-Vorformlinge zur Verfügung
stehen, unter Belassen des Wachsmodells auf dem Einbettmassen
modell die freiliegenden Bereiche des Wachsmodells in weitere
Einbettmasse einbettet, durch Erhitzen die Einbettmasse härtet
und das Wachs ausschmilzt und ausbrennt und schließlich in dem
so entstandenen Hohlraum mit Hilfe einer Metall-Legierung die
Prothese gießt.
Dieses bekannte Verfahren ist umständlich und zeitaufwendig,
da von dem Gebiß zwei Positivmodelle angefertigt werden müssen
und ein Negativabdruck aus Silicon oder dergleichen zwischenge
schaltet sein muß.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand somit darin,
die bekannten Verfahren zur Herstellung solcher Einstückguß
prothesen zu vereinfachen und dabei die Anzahl der erforder
lichen Arbeitsschritte zu reduzieren. Diese Aufgabe wird mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Einstückguß
prothesen aus einer in der Wärme gießfähigen, beim Abkühlen
erstarrenden Metall-Legierung unter Anfertigung eines Gipsmodells
des Gebisses als Abguß eines negativen Abdruckes, Formung eines
Modells der Prothese aus einem modellierfähigen Vorformling,
Einbetten des Prothesenmodells in eine härtbare Einbettmasse,
Härtung der Einbettmasse und Ausbrennen des Prothesenmodells
durch Erhitzen und Gießen der Prothese aus dem Formmaterial in
dem durch das Ausbrennen entstandenen Hohlraum ist dadurch ge
kennzeichnet, daß man das Prothesenmodell direkt auf dem Gips
modell des Gebisses aus einem Vorformling aus einem plastisch
verformbaren, härtbaren und schneidfähigen Kunststoffmaterial,
gegebenenfalls unter Anfügung weiterer Teile des Prothesenmo
dells aus einem ebensolchen Kunststoffmaterial, modelliert,
nach dem Härten des Kunststoffmaterials das Prothesenmodell
von dem Gipsmodell des Gebisses abhebt und sodann in der härt
baren Einbettmasse einbettet.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß nur ein
positives Modell des Gebisses angefertigt werden muß, so daß so
wohl die Negativabformung des Gipsmodells als auch die Her
stellung des zweiten positiven Modells des Gebisses aus Einbett
masse entfällt und damit zwei arbeitsaufwendige Stufen des be
kannten Verfahrens weggelassen werden können. Dabei ist es er
findungsgemäß wichtig, daß für die Herstellung des Prothesen
modells nicht, wie bisher, Wachs, sondern ein härtbares Kunst
stoffmaterial verwendet wird, da sich ein Prothesenmodell aus
Wachs nicht von dem Gipsmodell des Gebisses abheben ließe, ohne
zu zerbrechen oder sich zu verformen. Die ausgehärteten Kunst
stoffmodelle dagegen lassen sich leicht von dem Gipsmodell ab
heben und in Einbettmasse einbetten, ohne daß die Gefahr von
Verformungen oder Zerstörungen besteht.
Als Kunststoffmaterial für das Prothesenmodell können alle
Kunststoffe verwendet werden, die bei annehmbaren Temperaturen,
wie zwischen 1000 und 1200°C, vollständig verbrennen und in
der Einbettmasse einen sauberen Hohlraum hinterlassen. Diese
Kunststoffe können sowohl Thermoplasten als auch Duroplasten
sein. Im Falle von Thermoplasten müßte das Modellieren auf dem
Gipsmodell erfolgen, nachdem der Thermoplast durch Erwärmen
in plastisch verformbaren, modellierfähigen Zustand überführt
wurde. Da das thermoplastische Material aber rasch abkühlt,
wenn nicht Arbeitsbedingungen mit Dauererwärmung vorgesehen
sind, ist es praktischer, mit einem Kunststoffmaterial zu ar
beiten, das zu einem vernetzten Duroplasten aushärtet. Das Mo
dellieren erfolgt dabei im unvernetzten Zustand,und nach Ab
schluß der Modellierungsarbeiten wird dann das Prothesenmodell
katalytisch oder durch Erwärmen ausgehärtet. Derartige Duro
plastensysteme sind in großer Vielzahl bekannt, und man weiß,
welche Katalysatoren man den verschiedenen Kunststoffsystemen
zusetzen kann oder muß. Beispielsweise kann eine radikalische
Vernetzung mit üblichen radikalischen Initiatoren auf Peroxid-
und/oder Azobasis ausgelöst werden. Die Vernetzung kann aber
auch beispielsweise durch Reaktion mit Polyaminen, Anhydriden,
mehrbasischen Säuren usw. erfolgen, wie bei Epoxidharzsystemen.
In anderen Fällen kann die Vernetzung durch Luftfeuchtigkeit
katalysiert werden.
Zweckmäßig verwendbare vernetzte Duroplasten sind Acrylat- und
Methacrylatpolymere. Andere brauchbare vernetzte Duroplasten
sind Epoxidharze, Phenoplasten, Aminoplasten, vernetzte Poly
ester, vernetzte Polyphenylensulfidharze, Siliconharze, Alkyd
harze, Polyethylensulfidharze und andere. Selbstverständlich
müssen erfindungsgemäß unter diesen solche Polymere ausgewählt
werden, die unter üblichen oder annehmbaren Ausbrenntemperatu
ren vollständig verbrennen.
Die Kunststoffmaterialien können auch Füllstoffe enthalten,
doch müssen diese organischer Natur sein, um mit den Kunststof
fen ausgebrannt zu werden.
Die Härtung der Einbettmasse und das Ausbrennen des Prothesen
modells können nacheinander oder gleichzeitig erfolgen. Im
letzteren Falle müssen die Materialien der Einbettmasse und
des Prothesenmodells so aufeinander abgestimmt sein, daß die
Härtungstemperatur für die Einbettmasse zum Ausbrennen des
Kunststoffmaterials ausreicht.
Im allgemeinen ist es erforderlich, an den größeren plattenför
migen Vorformling weitere Teile des Prothesenmodells, wie Halte
elemente oder dergleichen, anzuformen. Dies kann durch Model
lieren von Hand geschehen. Aus Gründen der Arbeitsersparnis ist
es aber zweckmäßig, hierzu ebenfalls Vorformlinge zu verwenden,
die dann auch im allgemeinen aus einem Kunststoffmaterial be
stehen. In bestimmten Fällen, wenn diese Vorformlinge ihre end
gültige Formgebung haben, braucht dieses Material nicht pla
stisch verformbar und härtbar zu sein, sondern kann bereits
ausgehärtet vorliegen. Im allgemeinen wird es aber zweckmäßig
sein, auch für die weiteren Teile des Prothesenmodells einen
plastisch verformbaren, härtbaren und schneidfähigen Kunststoff
zu verwenden, der mit dem Material des hauptsächlichen Vorform
lings gleich sein kann, aber nicht gleich sein muß.
Die weiteren meist kleineren Teile des Prothesenmodells in der
Form von Vorformlingen oder vormodellierten Details werden
zweckmäßig mit Hilfe einer flüssigen oder pastösen organischen
Verbindungsmasse, die ebenfalls eine Kunststoffmasse oder ein
organischer Kleber sein kann, an den Vorformling angefügt. Klei
nere Details können aber auch aus Wachs anmodelliert oder an
geklebt werden, da der Grundkörber aus Kunststoff besteht und
daher mit den aus Wachs anmodellierten Details von dem Gipsmo
dell abhebbar ist.
Schließlich können die Details des Prothesenmodells auch aus
einem Thermoplasten bestehen, der sich erwärmend an der Anfü
gungsfläche klebrig gemacht wird.
Die in der Wärme gießfähige, beim Abkühlen erstarrende Metall-Legierung
kann eine für Legierungen zu diesem Zweck übliche Zusammensetzung haben.
Beispielsweise handelt es sich um Kobalt-Chrom-Molybdänlegierungen.
Ein besonderes Problem bekannter Verfahren zur Herstellung
größerer Einstückgußprothesen bestand darin, daß die in der
Wärme gießfähige, beim Abkühlen erstarrende Metall-Legierung
in gewissem Umfang schrumpft. Zum Teil
hat man dieses Problem dadurch gelöst, daß man eine beim Härten
expandierende Einbettmasse verwendete, was aber keine exakte
Kompensation der Schrumpfung ermöglichte. Das Ausmaß der Schrump
fung oder Expansion hängt von der Dicke des schrumpfenden oder
expandierenden Materials an einer bestimmten Stelle ab. Da bei
den bekannten Verfahren das Expandieren beim Modell des Gebis
ses aus der Einbettmasse, das Schrumpfen aber beim Prothesen
modell erfolgte, konnte keine exakte Übereinstimmung des Expan
sionsumfanges mit dem Schrumpfungsumfang erfolgen, so daß die
fertig gegossene Prothese zwangsläufig gewisse Abweichungen von
dem Prothesenmodell haben mußte.
Erfindungsgemäß ist es nunmehr möglich, ein solches Kunststoff
material für das Prothesenmodell zu verwenden, das beim Härten
im gleichen oder im wesentlichen gleichen Ausmaß expandiert,
wie die Metall-Legierung bei ihrer Abkühlung schrumpft. Wenn man
die Materialien des Prothesenmodells und der fertigen Prothese
entsprechend aufeinander abstimmt, kann man so erreichen, daß
eine exakte Kompensation der Schrumpfung der Metall-Legierung der
Prothese und der Expansion des Kunststoffmaterials des Prothe
senmodells erfolgt, da Schrumpfung und Expansion bei Formlingen
erfolgen, die in ihrer Form übereinstimmen.
Die Arbeitsbedingungen für das Aushärten der Einbettmasse und
das Gießen der Metall-Legierung unterscheiden sich nicht vom Stand
der Technik. Die Gießtemperaturen liegen im Bereich von 1000
bis 1500°C, im allgemeinen bei etwa 1300°C und die Ausbrenn
temperaturen liegen gewöhnlich zwischen 1000 und 1200°C,
zweckmäßig im Bereich von etwa 1050°C.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Einstückgußprothesen für den Zahnersatz
aus einer in der Wärme gießfähigen, beim Abkühlen erstarrenden Me
tall-Legierung unter Anfertigung eines Gipsmodells des Gebisses
als Abguß eines negativen Abdruckes, Formung eines Modells
der Prothese aus einem modellierfähigen Vorformling, Einbet
ten des Prothesenmodells in eine härtbare Einbettmasse, Här
tung der Einbettmasse und Ausbrennen des Prothesenmodells
durch Erhitzen und Gießen der Prothese aus der Metall-Legierung
in dem durch das Ausbrennen entstandenen Hohlraum, da
durch gekennzeichnet, daß man das
Prothesenmodell direkt auf dem Gipsmodell des Gebisses aus
einem Vorformling aus einem plastisch verformbaren, härtba
ren und schneidfähigen Kunststoffmaterial, gegebenenfalls
unter Anfügung weiterer Teile des Prothesenmodells aus einem
ebensolchen Kunststoffmaterial, modelliert, nach dem Härten
des Kunststoffmaterials das Prothesenmodell von dem Gipsmo
dell des Gebisses abhebt und sodann in der härtbaren Ein
bettmasse einbettet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Kunststoffmaterial für das Prothesenmodell ein solches
verwendet, das beim Härten in solchem Maße expandiert, daß
die Schrumpfung der Metall-Legierung bei deren Abkühlung im
wesentlichen kompensiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man weitere Teile des Prothesenmodells unter Verwendung
einer flüssigen oder pastösen organischen Verbindungsmasse
an den Vorformling anfügt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Kunststoffmaterial für das Prothesen
modell ein zu einem vernetzten Duroplasten härtbares Kunst
stoffmaterial verwendet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883811645 DE3811645A1 (de) | 1988-04-07 | 1988-04-07 | Verfahren zur herstellung von einstueckgussprothesen fuer den zahnersatz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883811645 DE3811645A1 (de) | 1988-04-07 | 1988-04-07 | Verfahren zur herstellung von einstueckgussprothesen fuer den zahnersatz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3811645A1 true DE3811645A1 (de) | 1989-10-26 |
Family
ID=6351546
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883811645 Withdrawn DE3811645A1 (de) | 1988-04-07 | 1988-04-07 | Verfahren zur herstellung von einstueckgussprothesen fuer den zahnersatz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3811645A1 (de) |
Cited By (5)
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WO1992022261A1 (de) * | 1991-06-19 | 1992-12-23 | Dentallabor Strutz | Zahnersatz |
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1988
- 1988-04-07 DE DE19883811645 patent/DE3811645A1/de not_active Withdrawn
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