DE3626145A1 - Verfahren und anordnung zum austreiben leichtfluechtiger verunreinigungen aus dem erdreich - Google Patents
Verfahren und anordnung zum austreiben leichtfluechtiger verunreinigungen aus dem erdreichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Austreiben
leichtflüchtiger Verunreinigungen aus dem Erdreich mit
Hilfe von Luft und eine Anordnung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
Es ist bereits versucht worden, mit leichtflüchtigen
chlorierten Kohlenwasserstoffen verunreinigte Böden durch
Absaugen der Bodenluft zu sanieren. Hierbei wurde vorge
schlagen, im Verunreinigungsbereich ein Bohrloch ins Erd
reich niederzubringen und mit einem gelochten Rohr auszu
kleiden, auf dessen obere Öffnung ein Sauggebläse gesetzt
wird. Der Erfolg war unbefriedigend. Als kostspielige Ein
richtung hat sich hier die Armierung des Bohrloches mit
einem gelochten Rohr herausgestellt, das in den meisten
Fällen nach der Sanierung des Erdreiches nicht mehr aus
dem Bohrloch herausgezogen werden kann. Da das Rohr zum
Eintreiben eine große Steifigkeit besitzen muß, ist der
Anteil der Lochöffnungen an der Gesamtmantelfläche des
Rohres begrenzt. Dieser Nachteil bleibt auch bei Anord
nungen bestehen, bei welchen das in einen Schacht einge
brachte Rohr mit einer Kiesfüllung umgeben wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Anordnung der eingangs genannten Art zu schaffen,
die einen guten Wirkungsgrad haben und die weniger Kosten
als bisherige Anordnungen dieser Art verursachen und somit
eine wichtige Voraussetzung für eine verbreiterte Anwen
dung der Bodenluftabsaugung zur Erdreichreinigung schaf
fen.
Die gestellte Aufgabe wird mit einem Verfahren gelöst,
das die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 aufgeführ
ten Merkmale aufweist und das sich erfindungsgemäß mit
tels einer Anordnung durchführen läßt, deren Merkmale im
Patentanspruch 3 aufgeführt sind.
Vorteilhafterweise können am Rande des zu säubernden
Bodenbereiches mehrere Schächte, Grabenabschnitte oder
ein Begrenzungsgraben ausgebildet werden, durch welche
Luft oder ein anderes Trägergas, wie beispielsweise Stick
stoff, in tiefere Bereiche des Erdreiches eindringen kön
nen. Dadurch wird eine bessere Durchströmung des verunrei
nigten Erdreiches vom Rand des abgedeckten Bodenbereiches
her zu dem zentralen, unter Unterdruck gesetzten Schacht
erzielt. Durch die in den Schacht oder die Schächte ein
gesetzten Füllkörper wird ein Einbrechen der Schächte ver
hindert. Die Absaugwirkung wird durch diese Füllkörper
erfahrungsgemäß nicht entscheidend negativ beeinflußt.
Zweckmäßig kann die Wandung mindestens des zentralen
Schachtes mittels einer leicht aus- und einsetzbaren
flexiblen Siebwandung bewehrt werden. Diese Siebwandung
erfordert keinen besonderen maschinellen Aufwand zum Ein
bringen in das Bohrloch. Sie wird durch die Füllkörper in
mehr oder weniger guter Anlage gegen die Wandung des Bohr
loches gehalten und dabei ausreichend stark abgestützt, so
daß die Bohrlochwandung nicht einbrechen kann. Entschei
dend ist für den Wirkungsgrad der Anordnung eine große
Gasdurchlässigkeit der Schachtwandung. Sie ist durch die
flexible Siebwandung gewährleistet, da sie einen wesent
lich größeren Öffnungsanteil als ein gelochtes Rohr auf
weist. Die angesaugten Gase werden nicht auf wenige Boh
rungsöffnungen konzentriert, wodurch sich die Gefahr eines
Zusetzens der Siebwandungsöffnungen mit Erdreich vermin
dert.
Die Siebwandung kann beispielsweise durch einen Sieb
schlauch oder einen Siebsack gebildet sein, der aus einem
Kunststoff- oder einem Metalldraht-Siebgewebe besteht. Bei
Bohrschächten größeren Durchmessers kann die Siebwandung
auch aus mehreren Siebringen zusammengesetzt sein, die zur
Erzielung einer ausreichenden Eigensteifigkeit und Stapel
fähigkeit mit einem Versteifungsrahmen versehen sind. Als
Füllkörper kommen unregelmäßig geformte Hartschaumkörper
oder grobe Steinbrocken in Betracht, die einen ausreichen
den Gasdurchflußquerschnitt im Bohrloch gewährleisten.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäß ausgebildeten Anordnung anhand der
Zeichnung näher erläutert.
Im einzelnen zeigt
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch
eine erfindungsgemäß ausgebildete
Anordnung;
Fig. 2 eine Einzeldarstellung eines in der
Anordnung einsetzbaren Siebschlauches;
Fig. 3 zwei in der Anordnung anwendbare und
aufeinandergesetzte Siebringe.
Fig. 1 zeigt einen im verunreinigten Erdreich 10 nieder
gebrachten zentralen Bohrschacht 11, dessen Bohrschacht
wandung mittels einer flexiblen, durch Kreuze gekennzeich
neten Siebwandung 12 bewehrt ist. Die Siebwandung 12 wird
durch nachträglich locker in den Bohrschacht 11 einge
schüttete großstückige Füllkörper 13 in ausreichend guter
Anlage gegen die Bohrschachtwandung gehalten.
Die Oberfläche des Erdreiches 10 ist in weitem Umkreis um
den Bohrschacht 11 mittels einer luftundurchlässigen Folie
14 abgedeckt. Die Bohrschachtöffnung 15 ist mittels einer
Deckelplatte 16 verschlossen, die eine zentrale Öffnung 17
aufweist, oberhalb welcher sich der Einlaß eines Ventila
tors 18 befindet, mit welchem Luft aus dem Bohrschacht 11
abgesaugt wird. Die durch das Erdreich 10 hindurchgezogene
und durch die flexible Siebwandung in den Bohrschacht 11
nachströmende Luft nimmt die zu entfernenden leichtflüch
tigen Verunreinigungen auf. Sie können in einem mit
strichpunktierten Linien angedeuteten, dem Gebläse 18
nachgeschalteten Aktivkohlefilter 19 gebunden werden.
Entlang und außerhalb des Randes der Folie 14 sind in
Abständen ebenfalls mit Füllkörpern 13 passender Struktur
und passenden Materials ausgefüllte Bohrschächte 30 oder
ist ein Ringgraben 31 ausgebildet, durch welche Luft oder
ein anderes Trägergas tiefer und leichter ins Erdreich 10
eindringen kann, dessen Weg durch das Erdreich hindurch
zum zentralen und unter Unterdruck gesetzten Bohrschacht
11 durch Pfeile angedeutet ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 wird die flexible
Siebwandung 12 durch einen aus einem Kunststoff-Siebgewebe
bestehenden Siebsack gebildet. Solche Siebwandungen können
auch die Bohrschächte 30 oder der Ringgraben 31 aufweisen.
Die Bohrschächte können zunächst mit einem Rohr bewehrt
werden, das nach dem Einbringen der flexiblen Siebwandung
und der Füllkörper wieder nach oben herausgezogen wird.
Fig. 2 zeigt eine Siebwandung 12′, die aus einem aus
Kunststoff-Siebgewebe oder aus einem Metalldraht-Sieb
gewebe bestehenden Siebschlauch 20 besteht, dessen unterer
Schlauchrand durch einen das Einbringen des Siebschlauches
in den Bohrschacht erleichternden Ring 21 armiert ist.
Fig. 3 zeigt zwei aufeinandergesetzte Siebringe 22, die
oben und unten jeweils einen Tragring 23 und 24 aufweisen
und deren Tragringe durch Längsstege 25 miteinander starr
verbunden sind. Die Tragringe und die Längsstege bilden
einen Versteifungsrahmen für die kreiszylindrische fle
xible Siebwandung 12′′.
Claims (9)
1. Verfahren zum Austreiben leichtflüchtiger Verunreini
gungen aus dem Erdreich mit Hilfe von Luft, dadurch
gekennzeichnet, daß im Zentrum eines zu säubernden und
mittels einer luftundurchlässigen Folie (14) abgedeck
ten Bodenbereiches oder Bodenteilbereiches ein Schacht
(11) mit gasdurchlässiger Schachtwandung ausgebildet
wird, aus welchem Luft und Gase abgesaugt werden, und
daß am Rande des Bodenbereiches Lufteindringöffnungen
geschaffen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
am Rande des zu säubernden Bodenbereiches mehrere
Schächte (30), Grabenabschnitte oder ein Begrenzungs
graben (31) ausgebildet werden, durch welche Luft oder
andere Trägergase in tiefere Bereiche des Erdreiches
(10) eindringen können.
3. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung des
aus einem Bohrloch bestehenden zentralen Schachtes (11)
und/oder die Randschächte (30) oder -gräben (31) zum
Abstützen ihrer Wandung mit locker eingeschütteten
Füllkörpern (13) passender Struktur und passenden Mate
rials versehen sind.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wandung des zentralen Schachtes (11) und/oder der
Randschächte (30) oder -gräben (31) mittels einer
leicht aus- und einsetzbaren flexiblen Siebwandung
(12, 12′, 12′′) bewehrt ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Siebwandung durch einen Siebschlauch (12′) gebildet
ist, dessen Durchmesser an den Bohrlochdurchmesser an
gepaßt ist (Fig. 2).
6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Siebwandung durch einen Siebsack gebildet ist
(Fig. 1).
7. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Siebwandung aus mehreren, einen Versteifungsrahmen
(23 - 25) aufweisenden Siebringen (22) zusammengesetzt
ist (Fig. 3).
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Siebwandung (12, 12′, 12′′) aus
einem Kunststoff-Siebgewebe besteht.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Siebwandung (12, 12′, 12′′) aus
einem Metalldraht-Siebgewebe besteht.
Priority Applications (1)
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