DE3626145C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Austreiben
leichtflüchtiger Verunreinigungen aus dem Erdreich mit
Hilfe von Gasen, insbesondere Luft, wobei in einem zu
säubernden Bodenbereich, der nach oben gasundurchlässig
abgedeckt ist, ein Schacht ausgebildet wird, aus welchem
unter Bildung eines Unterdruckes im Schacht Gas abgesaugt
wird, und eine Anordnung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Ein Verfahren dieser Art ist durch die DE-PS 34 37 195
bekannt. Die Absaugung erfolgt dort über ein in den Boden
eingebrachtes Loch oder über ein eingebrachtes Rohr, wobei
es sich bei dem abgesaugten Gas insbesondere um Luft handelt,
die als Preßluft in den Verunreinigungsbereich eingebracht
wird. Durch das Einpressen von Luft werden aber
Verunreinigungen auch in noch nicht kontaminierte Bodenbereiche
gedrückt, und es wird eine turbulente Luftströmung
erzeugt, durch welche die Wirksamkeit des Verfahrens
stark beeinträchtigt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art und eine Anordnung zu seiner
Durchführung zu schaffen, die einen guten Wirkungsgrad
haben und die weniger Kosten als bisherige Anordnungen
dieser Art verursachen.
Die Lösung dieser Aufgabe ist eine wichtige Voraussetzung
für eine verbreiterte Anwendung der Bodenluftabsaugung zur
Erdreichreinigung. Sie wird mit einem Verfahren der eingangs
genannten Art gelöst, bei welchem erfindunggemäß
einerseits der Schacht mit einer gasdurchlässigen Wandung
versehen wird und anderseits am Rande des abgedeckten
Bodenbereiches Öffnungen in Form von Schächten oder Gräben
ausgebildet werden, um ein tiefes Eindringen von Gas in
den nach oben abgedeckten Bodenbereich und bis in den
Schacht zu begünstigen. Bei diesem Verfahren besteht keine
Gefahr, daß Verunreinigungen in noch intakte Bodenbereiche
verdrückt werden.
Die Anordnung zur Durchführung des Verfahrens können
sehr preiswert gestaltet werden. Vorteilhafterweise können
hierbei der Schacht und/oder die am Rande befindlichen
Schächte oder -gräben mittels einer leicht aus- und einsetzbaren
flexiblen Siebwandung ausgekleidet sein, und zur
Abstützung der Siebwandung können locker eingeschüttete
Füllkörper passender Struktur und passenden Materials Verwendung
finden. Durch die in den Schacht oder die Schächte
eingesetzten Füllkörper wird ein Einbrechen der Schächte
verhindert. Die Absaugwirkung wird durch diese Füllkörper
erfahrungsgemäß nicht entscheidend negativ beeinflußt.
Eine flexible Siebwandung erfordert keinen besonderen
maschinellen Aufwand zum Einbringen in ein Bohrloch. Sie
wird durch die Füllkörper ausreichend stark abgestützt
und gegen die Wandung des Bohrloches gehalten, so daß die
Bohrlochwandung nicht einbrechen kann. Entscheidend für
den Wirkungsgrad der Anordnung ist eine große Gasdurchlässigkeit
der Schachtwandung. Sie ist durch die flexible
Siebwandung gewährleistet, da sie einen wesentlich größeren
Öffnungsanteil als ein gelochtes Rohr aufweist. Die
angesaugten Gase werden nicht auf wenige Bohrungsöffnungen
konzentriert, wodurch sich die Gefahr eines Zusetzens der
Siebwandungsöffnungen mit Erdreich vermindert.
Die Siebwandung kann beispielsweise durch einen Sieb
schlauch oder einen Siebsack gebildet sein, der aus einem
Kunststoff- oder einem Metalldraht-Siebgewebe besteht. Bei
Bohrschächten größeren Durchmessers kann die Siebwandung
auch aus mehreren Siebringen zusammengesetzt sein, die zur
Erzielung einer ausreichenden Eigensteifigkeit und Stapel
fähigkeit mit einem Versteifungsrahmen versehen sind. Als
Füllkörper kommen unregelmäßig geformte Hartschaumkörper
oder grobe Steinbrocken in Betracht, die einen ausreichen
den Gasdurchflußquerschnitt im Bohrloch gewährleisten.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäß ausgebildeten Anordnung anhand der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert.
Im einzelnen zeigt
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch
eine erfindungsgemäß ausgebildete
Anordnung;
Fig. 2 eine Einzeldarstellung eines in der
Anordnung einsetzbaren Siebschlauches;
Fig. 3 zwei in der Anordnung anwendbare und
aufeinandergesetzte Siebringe.
Fig. 1 zeigt einen im verunreinigten Erdreich 10 nieder
gebrachten zentralen Bohrschacht 11, dessen Bohrschacht
wandung mittels einer flexiblen, durch Kreuze gekennzeich
neten Siebwandung 12 bewehrt ist. Die Siebwandung 12 wird
durch nachträglich locker in den Bohrschacht 11 einge
schüttete großstückige Füllkörper 13 in ausreichend guter
Anlage gegen die Bohrschachtwandung gehalten.
Die Oberfläche des Erdreiches 10 ist in weitem Umkreis um
den Bohrschacht 11 mittels einer luftundurchlässigen Folie
14 abgedeckt. Die Bohrschachtöffnung 15 ist mittels einer
Deckelplatte 16 verschlossen, die eine zentrale Öffnung 17
aufweist, oberhalb welcher sich der Einlaß eines Ventila
tors 18 befindet, mit welchem Luft aus dem Bohrschacht 11
abgesaugt wird. Die durch das Erdreich 10 hindurchgezogene
und durch die flexible Siebwandung in den Bohrschacht 11
nachströmende Luft nimmt die zu entfernenden leichtflüch
tigen Verunreinigungen auf. Sie können in einem mit
strichpunktierten Linien angedeuteten, dem Gebläse 18
nachgeschalteten Aktivkohlefilter 19 gebunden werden.
Entlang und außerhalb des Randes der Folie 14 sind in
Abständen ebenfalls mit Füllkörpern 13 passender Struktur
und passenden Materials ausgefüllte Bohrschächte 30 oder
ist ein Ringgraben 31 ausgebildet, durch welche Luft oder
ein anderes Trägergas tiefer und leichter ins Erdreich 10
eindringen kann, dessen Weg durch das Erdreich hindurch
zum zentralen und unter Unterdruck gesetzten Bohrschacht
11 durch Pfeile angedeutet ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 wird die flexible
Siebwandung 12 durch einen aus einem Kunststoff-Siebgewebe
bestehenden Siebsack gebildet. Solche Siebwandungen können
auch die Bohrschächte 30 oder der Ringgraben 31 aufweisen.
Die Bohrschächte können zunächst mit einem Rohr bewehrt
werden, das nach dem Einbringen der flexiblen Siebwandung
und der Füllkörper wieder nach oben herausgezogen wird.
Fig. 2 zeigt eine Siebwandung 12′, die aus einem aus
Kunststoff-Siebgewebe oder aus einem Metalldraht-Sieb
gewebe bestehenden Siebschlauch 20 besteht, dessen unterer
Schlauchrand durch einen das Einbringen des Siebschlauches
in den Bohrschacht erleichternden Ring 21 armiert ist.
Fig. 3 zeigt zwei aufeinandergesetzte Siebringe 22, die
oben und unten jeweils einen Tragring 23 und 24 aufweisen
und deren Tragringe durch Längsstege 25 miteinander starr
verbunden sind. Die Tragringe und die Längsstege bilden
einen Versteifungsrahmen für die kreiszylindrische fle
xible Siebwandung 12′′.
Claims (7)
1. Verfahren zum Austreiben leichtflüchtiger Verunreini
gungen aus dem Erdreich mit Hilfe von Gasen, insbesondere
Luft, wobei in einem zu säubernden Bodenbereich,
der nach oben gasundurchlässig abgedeckt ist,
ein Schacht ausgebildet wird, aus welchem unter Bildung
eines Unterdruckes im Schacht Gas abgesaugt
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß einerseits der Schacht
mit einer gasdurchlässigen Wandung (12) versehen wird
und andererseits am Rande des abgedeckten Bodenbereiches
Öffnungen in Form von Schächten (30) oder Gräben
(31) ausgebildet werden, um ein tiefes Eindringen von
Gas in den nach oben abgedeckten Bodenbereich und bis
in den Schacht (11) zu begünstigen.
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schacht
(11) und/oder die am Rande befindlichen Schächte (30)
oder -gräben (31) mittels einer leicht aus- und einsetzbaren
flexiblen Siebwandung und zur Abstützung
der Siebwandung mit locker eingeschütteten Füllkörpern
(13) passender Struktur und passenden Materials
versehen sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Siebwandung durch einen Siebschlauch (12′) gebildet
ist, dessen Durchmesser an den Bohrlochdurchmesser an
gepaßt ist (Fig. 2).
4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Siebwandung durch einen Siebsack gebildet ist
(Fig. 1).
5. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Siebwandung aus mehreren, einen Versteifungsrahmen
(23-25) aufweisenden Siebringen (22) zusammengesetzt
ist (Fig. 3).
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Siebwandung (12, 12′, 12′′) aus
einem Kunststoff-Siebgewebe besteht.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Siebwandung (12, 12′, 12′′) aus
einem Metalldraht-Siebgewebe besteht.
Priority Applications (1)
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-
1986
- 1986-08-01 DE DE19863626145 patent/DE3626145A1/de active Granted
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