"Verfahren und Vorrichtung zum Absaugen leichtflüchtiger Kontaminanten aus gasdurchlässigem Material"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Absaugen leichtflüchtiger Kontaminanten aus gasdurchlässigem Material, insbesondere aus dem Erdreich, vorzugsweise im Be¬ reich von Baugruben, Aushubstellen, Mieten bzw. Aufschüttungen aus kontaminiertem Erdreich, Schüttgut od.dgl..
Insbesondere im Zuge von Bau- und Sanierungsmaßnahmen müssen immer häufiger Böden ausgehoben werden. Vor allem im industri¬ ellen Bereich weisen die Böden oftmals leichtflüchtige Kontami¬ nanten, bspw. FluorChlorkohlenstoff und entsprechende Verbin¬ dungen, auf. Ebenso ist es möglich, daß sich leichflüchtige Kontaminanten durch mikrobielle Umsetzung gebildet haben. Beim Aushub der Böden bzw. Bodenmassen gelangen je nach Witterung erhebliche Schadstoffe aus dem Erdreich heraus in die Baugrube, auf die Baustelle und gar in die Umgebung einer solchen Bau¬ stelle. Dies geschieht durch Emission der leichtflüchtigen Kon¬ taminanten beim Ausgraben, Transportieren und Umladen auf Con¬ tainer und LKW's sowie beim Aufschichten von Aufschüttungen bzw. Mieten. Dabei entstehen nicht nur enorme Geruchsbelästi¬ gungen in der Umgebung, sondern erhebliche gesundheitliche Be¬ einflussungen der auf der jeweiligen Baustelle beschäftigten Arbeiter sowie der in der Umgebung wohnenden Personen.
Ein vergleichbares Problem tritt bei Aufschüttungen bzw. Mieten auf, die insbesondere für die Zwischenlagerung und zur meist biologischen Sanierung kontaminierten Erdreichs gebildet wer¬ den. Um das Eindringen von Niederschlagswässern und das Austre¬ ten von Sickerwässern zu verhindern, werden diese Mieten meist auf Folien aufgebracht und auch mit Folien abgedeckt bzw. in Hallen oder Zelten aufgebaut. Dem Problem der leichtflüchtigen
Kontaminanten bzw. Substanzen, die aus einer solchen Aufschüt¬ tung oder Miete ausgasen können, wurde bislang nach dem Auf¬ schütten keine Bedeutung mehr beigemessen. Insbesondere bei der biologischen Sanierung werden jedoch die Aufschüttungen bzw. Mieten ständig aufgelockert und umgeschichtet, um Sauerstoff in die Aufschüttungen oder Mieten zu bekommen und diese mit Was¬ ser, Nährsalzen, einer entsprechend angepaßten Mikrobiologie, etc. zu versorgen. Bei der reinen Lagerung, aber insbesondere bei den zuvor genannten Arbeiten an den Aufschüttungen oder Mieten sowie beim Abtrag der Aufschüttungen oder Mieten werden die leichtflüchtigen Kontaminanten bzw. Substanzen, die sich noch im Bodenbereich der Aufschüttungen oder Mieten befinden, bzw. die sich in der Zwischenzeit durch die Mikrobiologie ge¬ bildet haben, freigesetzt und können entweichen.
Im Falle leichtflüchtiger Kontaminanten im Bereich von Baugru¬ ben und Aushubstellen hat man sich bislang dadurch geholfen, daß nur bei bestimmten Windrichtungen Aushübe getätigt bzw. Auskofferungsmaßnahmen ergriffen werden. Des weiteren wurden bereits auch schon Teile der jeweiligen Baustelle und der Aus¬ hubmassen mit Planen und Folien abgedeckt und den Baggerfahrern auf der Baustelle Fahrzeuge mit geschlossenen und klimatisier¬ ten Kabinen zur Verfügung gestellt, wobei die Belüftung dieser Kabinen meist über Aktivkohlefilter geleitete Luft ansaugen.
Im Falle der zuvor genannten Aufschüttungen oder Mieten hat man bislang beim Betrieb der Mietenbiologie in Zelten die Zelte ab¬ gesaugt, wobei die mit bspw. Radladern und Wendegeräten arbei¬ tenden Mitarbeiter auch hier durch geschlossene Kabinen mit Klimaanlagen geschützt werden.
Die aus der Praxis im Stand der Technik bereits bekannten Ver¬ fahren und Vorrichtungen zum Absaugen leichtflüchtiger Kontami¬ nanten sind jedoch im Hinblick auf Bedienungspersonen und die
Umwelt nicht hinreichend, zumal stets ein passiver Schutz der Bedienungspersonen vorgesehen ist. Ein wirksamer Schutz der Um¬ welt, d.h. eine Vermeidung von Verflüchtigungen kontaminierter Substanzen in der Luft, ist bei dem bislang bekannten Stand der Technik jedenfalls nicht realisiert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, sowohl eine Vorrichtung als auch ein Verfahren zum Absaugen leichtflüchti¬ ger Kontaminanten aus gasdurchlässigem Material, insbesondere aus dem Erdreich, der eingangs genannten Art so auszugestalten und weiterzubilden, daß mit einfachen technischen Mitteln eine wirksame Absaugung leichtflüchtiger Kontaminanten erfolgen kann, wodurch sowohl dort tätige Mitarbeiter als auch die Um¬ welt wirksam geschützt sind.
Da rfindungsgemäße Verfahren zum Absaugen leichtflüchtiger Kontaminanten löst die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1. Danach sind folgende Verfahrensschritte vorgesehen: Zunächst einmal wird mindestens ein definierter Strömungspfad für Gas innerhalb oder unterhalb des gasdurchläs¬ sigen Materials ausgebildet. Dieser Strömungspfad wird an eine diesem nachgeschaltete Absaugeinrichtung angeschlossen bzw. mit dieser strömungsverbunden. Des weiteren wird der Strömungspfad zum Erzeugen eines zumindest geringfügigen Unterdruckes im Strömungspfad und einer daraus resultierenden Luft-/Gasströmung durch das gasdurchlässige Material hindurch in Richtung des Strömungspfads abgesaugt. Das abgesaugte Gas wird durch eine bzw. zu einer Gasreinigungsanlage durch- bzw. weitergeleitet, wobei die Gasreinigungsanlage vor, innerhalb oder nach der Ab- εaugeinrichtung vorgesehen sein kann.
Erfindungsgemäß ist zunächst erkannt worden, daß es zum Schütze der Mitarbeiter und der Umwelt von besonderem Vorteil ist, wenn die leichtflüchtigen Kontaminanten nicht erst aus dem Erdreich
herausdringen können. Vielmehr wird aufgrund des über den Strö¬ mungspfad erreichten geringfügigen Unterdrucks erreicht, daß kein Gas aus den "Poren" des Erdreiches heraus entweichen kann. Vielmehr wird Umgebungsluft von außerhalb in die Poren des Erd¬ reichs hinein, durch die offene Porosität des Erdreichs hin¬ durch in den Strömungspfad hineingesaugt, so daß quasi eine Luftspülung des Erdreichs stattfindet. Insbesondere im Hinblic auf die Tatsache, daß die meisten Kontaminanten in wesentlich höherem Maße luftlöslich als wasserlöslich sind, ist diese Luftspülung im Vergleich zu einer Wasserspülung wesentlich vor¬ teilhafter und vermeidet eine weitere Kontamination von relati teurem Spülwasser od.dgl..
Insbesondere dann, wenn es sich bei dem gasdurchlässigen Mate¬ rial um kontaminiertes Erdreich im Bereich einer Baugrube oder Aushubstelle handelt, ist es von besonderem Vorteil, wenn der Verfahrensschritt der Vorkehrung des Strömungspfades das Anle¬ gen von vorzugsweise vertikal verlaufenden Bohrungen in das Erdreich im Bereich der Aushubstelle umfaßt. Mit anderen Worte sind diese Bohrungen Teil des Strömungspfades. Je nach Konsi¬ stenz des Erdreichs können diese Bohrungen mehr oder weniger zueinander beabstandet werden. Je mehr Bohrungen vorgesehen sind, desto größer ist der realisierbare Unterdruck im Erdreic und desto wirksamer lassen sich leichtflüchtige Kontaminanten absaugen.
Im Hinblick auf die Ausgestaltung des Strömungspfads ist es vo ganz besonderem Vorteil, wenn in den Bohrungen sog. Absaugpege ausgebaut werden. Dabei handelt es sich um Einrichtungen zum Absaugen eines Strömungsmediums, die in der Regel bis zum Grundwasserspiegel reichen. Zum Ausbau der Absaugpegel werden in die Bohrungen perforierte Rohre eingebracht, so daß diese einen Teil des Strömungspfads darstellen. Der zwischen Bohrung und Rohr verbleibende Raum wird dann mit Kies, Sand od.dgl.
hinterfüllt, so daß die Perforation der Rohre nicht durch Erd¬ reich verstopfen kann und Gase durch den Kies bzw. Sand und die Perforation hindurch in den Strömungspfad hineingesaugt werden können.
Alternativ zu den fest einzubringenden Rohren können zum Ausbau der Absaugpegel auch Rohre im Sinne von Schalungskörpern in die Bohrungen eingebracht werden. Der zwischen Bohrung und Rohr verbleibende Raum würde dann mit Bindemittel vermengtem Kies und/oder Sand od.dgl. hinterfüllt werden. Nach Verfestigung des Kieses bzw. Sandes würde dann das Rohr aus der Bohrung bzw. aus dem von Kies und Sand gebildeten Bereich herausgezogen werden, so daß ein gasdurchlässiges Filterrohr aus Kies und/oder Sand in der Bohrung verbleibt. Ein solcher Absaugpegel hätte den großen Vorteil, daß er solange betrieben werden kann, wie er im Erdreich existiert. Mit anderen Worten könnte mit einem solchen Filterrohr solange Gas abgesaugt werden, bis das Filterrohr bspw. durch die Schaufel eines Baggers zerstört würde. Gemein¬ sam mit dem Erdreich würde dann das ganz überwiegend aus Sand und Kies bestehende Filterrohr abtransportiert bzw. entsorgt werden. Als Bindemittel sollte man hier einen umweltverträgli¬ chen Werkstoff, vorzugsweise ein adhesives Naturprodukt, ver¬ wenden.
Die Absaugpegel könnten je nach Unterdruck differenziert ausge¬ baut werden, d.h. je nach Beschaffenheit des Erdreichs müßte man sie zur Optimierung der Ansaugwirkung modifizieren. Des weiteren könnten die Absaugpegel bis in das Grundwasser ver¬ tieft werden, so daß zusätzlich eine Grundwasserhaltung während des Aushubs möglich ist. Dadurch hätte man den großen Vorteil, daß im Gruben- bzw. Baubereich der Grundwasserspiegel reduziert werden kann, um den Aushub zu erleichtern.
Im Hinblick auf die Aktivierung der Absaugpegel könnten jeweils die der Aushubstelle am nächsten liegenden Absaugpegel abge¬ saugt werden, so daß gerade die an der Aushubstelle freiwerden¬ den Kontaminate bzw. Gase wirksam im Erdreich gehalten und dar¬ aus über den Strömungspfad abgesaugt werden.
Sofern es sich bei dem gasdurchlässigen Material um eine Miete aus aufgeschüttetem Erdreich, Schüttgut od.dgl. handelt, könnte der Verfahrensschritt der Vorkehrung des Strömungspfades das Verlegen von vorzugsweise horizontal verlaufenden Filterrohren umfassen, auf die die Miete aufgeschüttet wird. An dieser Stelle sei besonders hervorgehoben, daß es sich dabei durchaus auch um die Ladefläche eines LKW oder um einen Container han¬ deln kann, auf bzw. in den Erdreich, Schüttgut od.dgl. auf- bzw. eingeladen wird. Auch hier ist beim Auf- bzw. Einladen kontaminierten Materials darauf zu achten, daß leichtflüchtige Kontaminate nicht entweichen können, sondern vielmehr wirksam im Schüttgut zurückgehalten und aus diesem heraus durch den Strömungpfad bzw. die horizontal verlaufenden Filterrohre abge¬ saugt werden.
Sowohl bei der Ladefläche eines LKW als auch im Falle eines Containers könnte der Strömungspfad statt durch im Bodenbereich angeordnete Filterrohre in vorteilhafter Weise durch einen dop- pelwandigen Boden gebildet sein, wobei die obere Wandung, die für das Erdreich die eigentliche Ladefläche bildet, vorzugs¬ weise über die gesamte Fläche hinweg perforiert sein kann. Im Rahmen der Ladefläche des LKW bzw. des Containers könnte dann im Bereich zwischen den beiden Wandungen ein nach außen gerich¬ teter Anschluß für eine Absaugleitung vorgesehen sein, so daß auf einfache Weise zwischen den beiden Wandungen und durch die Perforation der die eigentliche Ladefläche bildenden Wandung hindurch im Erdreich ein Unterdruck erreichbar ist, wodurch ei
Entweichen flüchtiger Kontaminanten aus dem Erdreich zumindest weitgehend verhindert ist.
Je nach Konsistenz der Erdreichs würden die Filterrohre - wie zuvor im Falle der Bohrungen - mehr oder weniger zueinander be¬ abstandet werden. Das in die Filterrohre abgesaugte Gas könnte über eine mit den Filterrohren strömungsverbundene Sammelsaug- leitung abgesaugt werden, wobei eine beliebige Anordnung der Filterrohre zu der Sammelsaugleitung möglich ist. So könnten bspw. die Filterrohre parallel zueinander verlaufen und endsei- tig in die Sammelsaugleitung hinein münden. Ebenso wäre eine sternförmige Anordnung der Filterrohre denkbar, die allesamt an gleicher Stelle in die Sammelsaugleitung hinein münden.
Die Filterrohre selbst könnten in weiter vorteilhafter Weise als perforierte PVC-Rohre ausgeführt sein.
Im Hinblick auf die weitere Entsorgung der abgesaugten Gase könnte das in die Gasreinigungsanlage gesaugte Gas über einen vorzugsweise als Aktivkohlefilter ausgeführten Aktivfilter ge¬ leitet werden. Erst von dort aus würde das gereinigte Gas in die Umwelt gelangen. Alternativ dazu könnte das in die Gasrei¬ nigungsanlage gesaugte Gas über einen Biofilter oder durch einen Absorptionsmittel, vorzugsweise Wasser oder Öl, enthal¬ tenden Wäscher geleitet werden, der das Gas besonders wirksam reinigt. Schließlich könnte das Schadstoffbeladene Gas auch ei¬ ner katalytischen Verbrennung zugeführt werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist des weiteren eine er¬ findungsgemäße Vorrichtung, die die hier zugrundeliegende vor- richtungsbezogen Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspru¬ ches 17 löst. Danach ist eine Vorrichtung zum Absaugen leicht¬ flüchtiger Kontaminanten aus gasdurchlässigem Material, insbe¬ sondere aus dem Erdreich, vorzugsweise im Bereich von Baugru-
ben, Aushubstellen, Mieten aus kontaminiertem Erdreich, Schütt gut od.dgl., gekennzeichnet durch einen definierten Strömungs¬ pfad für Gas innerhalb oder unterhalb des gasdurchlässigen Ma¬ terials, eine dem Strömungspfad nachgeschaltete Absaugeinrich¬ tung zum Absaugen des Strömungspfades bzw. zum Erzeugen eines zumindest geringfügigen Unterdrucks im Strömungspfad und einer daraus resultierenden Luft-/Gasströmung durch das gasdurchläs¬ sige Material in Richtung des Strömungspfades und eine der Ab¬ saugeinrichtung vor- oder nachgeschaltete bzw. in der Absaug¬ einrichtung integrierte Gasreinigungsanlage. Sowohl im Hinblic auf die erfindungsgemäßen Vorteile als auch im Hinblick auf weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vor richtung wird auf die allgemeine Beschreibung des erfindungsge mäßen Verfahrens verwiesen, zumal dort das erfindungsgemäße Verfahren im Hinblick auf die Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung erörtert sind.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorlie¬ genden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und wei terzubilden. Dazu ist einerseits auf die den Patentansprüchen und 17 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfol¬ gende Erläuterung zweier Ausführungsbeispiele der Erfindung an hand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläute rung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestal¬ tungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeich¬ nung zeigt
Fig. 1 in schematischer Seitenansicht ein Ausführungsbei¬ spiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Absau¬ gen leichtflüchtiger Kontaminanten aus gasdurchlässi gem Material, wobei es sich bei dem gasdurchlässigen Material um kontaminiertes Erdreich im Bereich einer Baugrube handelt,
Fig. 2 in einer schematischen Darstellung die Vorrichtung aus Fig. 1 im Grundriß,
Fig. 3 in schematischer Seitenansicht ein weiteres Ausfüh¬ rungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Absaugen leichtflüchtiger Kontaminanten aus gasdurch¬ lässigem Material, wobei es sich bei dem gasdurchläs¬ sigen Material um eine Miete aus aufgeschüttetem Erd¬ reich handelt und
Fig. 4 in einer schematischen Darstellung die Vorrichtung aus Fig. 3 im Grundriß.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen gemeinsam zwei Ausführungsbeispiele ei¬ ner erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Absaugen leichtflüssiger Kontaminanten aus gasdurchlässigem Material, wobei es sich hier in beiden Fällen um Erdreich 1 handelt. Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um kon¬ taminiertes Erdreich 1 im Bereich einer Baugrube 2. Die Fig. 3 und 4 beziehen sich dagegen auf eine Miete 3 aus aufgeschütte¬ tem Erdreich 1.
Erfindungsgemäß ist jeweils ein definierter Strömungspfad 4 für Gas innerhalb bzw. unterhalb des gasdurchlässigen Materials bzw. des Erdreichs 1 vorgesehen. Eine dem Strömungspfad 4 nach¬ geschaltete Absaugeinrichtung 5 dient zum Absaugen des Strö¬ mungspfads 4 bzw. zum Erzeugen eines zumindest geringfügigen Unterdrucks im Strömungspfad 4 und einer daraus resultierenden Luft-/Gasströmung durch das gasdurchlässige Material bzw. das Erdreich 1 in Richtung des Strömungspfads 4. Schließlich ist eine der Absaugeinrichtung 5 nachgeschaltete Gasreinigungsan¬ lage 6 vorgesehen.
Fig. 1 zeigt deutlich, daß der Strömungspfad 4 vertikal verlau¬ fende Bohrungen 7 in das Erdreich 1 im Bereich der Aushubstelle bzw. Baugrube 2 umfaßt. Die Bohrungen 7 sind je nach Konsistenz des Erdreichs 1 mehr oder weniger zueinander beabstandet ange¬ legt. In den Bohrungen sind Absaugpegel 8 ausgebaut. Diese die¬ nen zum Absaugen des aus dem Erdreich 1 gesaugten Gases und zur Weiterleitung des Gases an eine sich an die Absaugpegel an¬ schließende, in den Fig. nicht explizit dargestellte Sammellei¬ tung od.dgl..
Zum Ausbau der Absaugpegel 8 sind in die Bohrungen 7 in den Fig. nicht gezeigte perforierte Rohre eingebracht und der zwi¬ schen Bohrung und Rohr verbleibende Raum ist mit Kies, Sand od.dgl. hinterfüllt. Ebenso könnte als Absaugpegel 8 in die Bohrungen 7 jeweils ein gasdurchlässiges Filterrohr aus verfe¬ stigtem Kies und/oder Sand eingebracht sein, welches beim Ab¬ räumen des Erdreichs 1 zerstört und mit dem Erdreich 1 gemein¬ sam abgeräumt werden könnte. Die Absaugpegel 8 sind je nach Un¬ tergrund differenziert ausgebaut und können bis in das Grund¬ wasser vertieft sein, so daß über die Absaugpegel 8 zusätzlich eine Art Grundwasserhaltung während des Aushubs möglich ist.
Bei den Darstellungen in den Fig. 3 und 4 handelt es sich um einen weiteren besonderen Anwendungsfall der erfindungsgemäßen Vorrichtung, nämlich um eine Miete 3 aus aufgeschüttetem Erd¬ reich 1 bzw. Schüttgut. Der Strömungspfad 4 umfaßt hier hori¬ zontal verlaufende Filterrohre 9, auf die die Miete 3 bzw. das Erdreich 1 aufgeschüttet ist. Die Filterrohre 9 sind je nach Konsistenz der Erdreichs 1 mehr oder weniger zueinander beab¬ standet und verlaufen im hier gewählten Ausführungsbeispiel in zwei Reihen jeweils parallel zueinander. Zum Absaugen des in die Filterrohre 9 gesaugten Gases ist eine mit den Filterrohre
9 strömungsverbundene Sammelsaugleitung 10 vorgesehen. Als Fil¬ terrohre 9 sind perforierte PVC-Rohre vorgesehen.
In der Gasreinigungsanlage 6 ist ein in den Fig. nicht darge¬ stellter Aktivkohlefilter vorgesehen, so daß eine nahezu opti¬ male Gasreinigung erfolgen kann. Alternativ dazu könnte in der Gasreinigungsanlage 6 auch ein Biofilter vorgesehen sein. Schließlich könnte die Gasreinigungsanlage 6 eine Einrichtung zur katalytischen Verbrennung des angesaugten Gases aufweisen.
Die voranstehend erörterten Ausführungsbeispiele dienen ledig¬ lich zum besseren Verständnis der erfindungsgemäßen Lehre, schränken diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele ein.