DE36252C - Als Motor und Pumpe verwendbare Maschine mit oscillirendem Kolben - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 59: Pumpen.

in GRÜNA i. S.

Der Motor kann sowohl als Dampfmaschine wie auch als Wassermotor Verwendung finden, je nachdem Dampf oder Wasser als treibende Kraft angewendet wird. '

Derselbe setzt sich zusammen aus folgenden Stücken:

Die beiden Deckel H und G (Fig. 10 von innen gesehen, Fig. 4, 5, 6 und 7 nach verschiedenen Richtungen geschnitten).

Dieselben sind mit je vier Oeffnungen h^l h² h³ Zz⁴ und H⁵Ji⁶Wh⁸ auf ihrer ebenen Fläche versehen. Beide haben einen Stutzen, Fig. 4, und zwar dient der des Deckels H zum Zuführen und der des Deckels G zum Abführen des Dampfes.

Die beiden Schieberplatten J und L, Fig. 8, 9 und 11, haben ebenfalls je vier Oeffnungen, und zwar die obere Platte J die Dampfausströmungsöffnungen Z¹ Z² Z³ Z⁴ und die untere Platte L die Dampfeinströmungsöffnungen o¹ o² o³ o\

An der Platte / befinden sich die beiden Anschläge x'x² und an der Platte L die Anschläge x³ x⁴'.

Das Mittelstück K, Fig. 4 und 5, dessen Ansätze W mit denen O¹ der Deckel G und H verschraubt werden, dient zur Aufnahme des Kolbens M, welcher die beiden Ansätze a und b hat, Fig. 1, 2, 3, 4 und 5, und auf der Welle N festgekeilt ist, sowie zur Aufnahme der beiden feststehenden Ringsectoren c und d.

Die Wirkungsweise der treibenden Kraft ist folgende:

Bei sämmtlichen Figuren ist angenommen, dafs sich der Kolben M die Ansätze α und b und die Welle N in der Rechtsdrehung befinden. Die Oeffnungen ο und o² der Schieberplatte L stehen über den Oeffnungen Zz¹ und Zt² des Deckels H, Fig. 4.

Der Dampf kann also durch den Stutzen von unten her durch die Oeffnungen O¹Zz¹ und o² Zz² eintreten und auf die Ansätze a und b einwirken.¹

Er setzt diese und hierdurch M und die Welle N in Richtung des Pfeiles in Bewegung.

Die Bewegung in dieser Richtung wird so lange dauern, bis α an das feste Stück d und b an c anstöfst.

Bevor dieses aber geschieht, Fig. 2 und 3, trifft b an den auf der Schieberplatte L angebrachten Anstöfser x*, nimmt diesen mit und dreht hierdurch die Platte in derselben Bewegungsrichtung und schliefst die Einströmungsöffnungen, was je nach dem Expansionsgrad, mit dem die Maschine arbeitet, früher oder später geschieht.

Bei dem vollständigen Schlufs stehen die Oeffnungen o¹ und o² in der Steuerungsscheibe L nicht mehr über den Oeffnungen Zj¹ und Zi² des Deckels H, Fig. 2, sondern neben eiander, so dafs die Oeffnungen in der Platte durch den Deckel und die an dem Deckel durch die Platte verdeckt werden. Da nun aber der vollständige Schlufs schon vor dem Antreffen von α an d und von b an c erfolgt, Fig. 2, so mufs der Dampf bis zu diesem

Antreffen, Fig. 3, durch seine Expansivkraft wirken.

Während nun der Dampf von unten, wie oben besprochen, eintritt, strömt der vorhin verbrauchte Dampf nach oben hin, und zwar geschieht dieses, da die Oeffnungen Z² und Z³ der Schieberplatte L genau unter den Oeffnungen h^e h¹ des Deckels G, Fig. 6, stehen, durch die Oeffnungen I^s h³ und /²Zj² so lange, bis b an die an der Schieberplatte L befindlichen Bolzen x² anstöfst und diese mitnimmt.

Es kommen dann die Oeffnungen der Platte des Deckels aus der Stellung in Fig. 6 in die Stellung in Fig. 7, bis sie schliefslich, sobald der Kolben α an d und b an c anstöfst, ganz neben einander zu liegen kommen und hierdurch der Dampf austritt, auf dieser Seite geschlossen, aber dafür auf der anderen Seite wieder geöffnet wird.

Der Dampfeintritt ist nun vollständig geschlossen, weshalb die Schwungkraft der Maschine den Kolben M mit α und b etwas über den todten Punkt in entgegengesetzter Richtung bewegen mufs.

Es strömt dadurch neuer Dampf durch die Oeffnungen o⁴ h⁴ und o³ /2³, die vorhin durch den Kolben α und b verdeckt waren, ein und durch die vorhin beim Schliefsen der Ausgangsöffnungen geöffneten Ausströmungskana'le h^s V und 7?⁸ Z⁴ der verbrauchte Dampf aus.

Die oscillirende Bewegung der Rolle N wird durch Uebertragung mittelst Kurbel- und Pleuelstange auf eine Schwungradwelle in eine rotirende Bewegung umgesetzt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Dampf- oder Wassermotor mit oscillirenden Kolben, bei welchem der Da mpf-Ein- und -Austritt durch im Innern des Gehäuses zwischen Kolben und Gehäusedeckel liegende, vom Kolben direct bewegte Drehschieber J und L regulirt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.