DE3625082C2 - Einachsiges Möbelscharnier - Google Patents
Einachsiges MöbelscharnierInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein einachsiges Möbelscharnier
für der Stirnseite des Möbelkorpus vorgelagerte Türen, mit
einem türseitigen Scharnierteil, das ein in eine am Türrand
offene Türausnehmung einsetzbares Topfstück mit einer an der
Tür-Innenseite und am Türrand offenen Topfausnehmung aufweist,
und mit einem korpusseitigen Scharnierteil, das einen vor die
Korpus-Stirnseite vorragenden Scharnierarm aufweist, der über
die Scharnierachse gelenkig mit einem Verbindungsstück verbunden
ist, das in die Topfausnehmung einsetzbar und mit dem türseitigen
Scharnierteil verbindbar ist.
Derartige Scharniere werden häufig als sogenannte Weitwinkel
scharniere eingesetzt, die sich um einen Öffnungswinkel von
mehr als 90° öffnen lassen.
Aus der DE-OS 23 25 057 ist ein einachsiges Möbelscharnier
der eingangs genannten Art bekannt, bei dem das Verbindungsstück
einen bei montiertem Scharnier dem Topfstück zum korpusseitigen
Scharnierteil hin vorgelagerten Schenkel aufweist, der außen
am Türrand anliegt und mit einer angeformten Hülse zum Durch
stecken der Scharnierachse versehen ist. Diese Hülse des Ver
bindungsstücks nimmt vor dem Türrand verhältnismäßig viel
Platz in Anspruch, so daß bei geschlossener Türe der Türrand
entsprechend weit von der Außenseite der Möbel-Seitenwand ent
fernt ist, was optisch ungünstig ist. Dies tritt noch mehr in
Erscheinung, wenn bei einem Schrank zwei an einer gemeinsamen
Zwischenwand angelenkte Türen vorhanden sind, die nach ent
gegengesetzten Seiten hin öffnen.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde,
ein Möbelscharnier gemäß Oberbegriff zu schaffen, bei dem bei
geschlossener Türe der Türrand der Möbelwandaußenseite näher als
seither benachbart ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Scharnierachse bei zusammengebautem Scharnier im Topfstück und
dabei in dessen dem Türrand und der Tür-Außenseite zugewandten
Bereich angeordnet ist.
Das Verbindungsstück taucht also einschließlich der Scharnierachse
in das Topfstück ein, so daß die Scharnierachse keinen Einfluß
auf die Fugenbreite, d. h. auf den Abstand zwischen dem Türrand
zur Möbelwand-Seitenfläche, besitzt und die Fugenbreite somit
enger als bisher ausgelegt werden kann.
Hinzu kommt, daß die Scharnierachse jetzt unsichtbar ist, so daß
sich beim Betrachten des Möbelstücks von vorne her ein
optisch günstigeres Aussehen ergibt.
Aus der DE-AS 11 56 677 ist zwar ein einachsiges Möbelscharnier
bekannt, bei dem die Scharnierachse im Topfstück und dabei in
dessen dem Türrand und der Türaußenseite zugewandten Bereich
angeordnet ist. Es handelt sich ansonsten jedoch um ein Schar
nier anderer Art, dessen Topfstück in eine am Türrand geschlossene
Türausnehmung eingesetzt wird und bei dem das armartig ausgebildete
korpusseitige Scharnierteil über die Scharnierachse unmittelbar
mit dem Topfstück verbunden ist, so daß ein mit dem Verbindungs
stück des erfindungsgemäßen Scharniers vergleichbares Teil fehlt.
Ein solches Scharnier läßt sich um keinen größeren Winkel als
90° öffnen. Außerdem bleibt bei ihm von vorne herein nichts
anderes übrig als die Scharnierachse in das Topfstück zu setzen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie weitere, in den
Unteransprüchen angegebene Ausgestaltungen werden nun anhand
der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Möbelscharnier in einer zur
Scharnierachse rechtwinkeligen Ansicht vom Möbel-Inneren
her gesehen, wobei die beiden Scharnierteile der Übersicht
lichkeit wegen voneinander entfernt sind und eine soge
nannte Strecklage einnehmen, in der die Türe um 90° ge
öffnet ist,
Fig. 2 die Anordnung nach Fig. 1 im Schnitt gemäß
der Schnittlinie II-II in Fig. 1 gesehen,
Fig. 3 ein variiertes Topfstück des Scharniers in
einer zur Schnittebene der Fig. 2 parallelen
Seitenansicht,
Fig. 4 eine mit Hilfe des Scharniers nach den Fig.
1 und 2 an einen Möbelkorpus angelenkte Türe
in einer zur Schnittebene der Fig. 2 parallelen
Seitenansicht, wobei die Türe um 90° geöffnet
ist,
Fig. 5 die Anordnung nach Fig. 4, wobei die Türe
geschlossen ist, und
Fig. 6 die Anordnung nach Fig. 5 in einer Ansicht
gemäß Pfeil VI in Fig. 5 auf den Türrand ge
sehen.
Das dargestellte Möbelscharnier weist eine einzige Scharnier
achse 1 auf und dient dazu, eine einem Möbelkorpus auch
in der Schließstellung vorgelagerte Türe 2 (in den Fig.
1 und 2 der Übersichtlichkeit wegen gestrichelt angedeutet)
an einer Möbelseitenwand 3 (in den Fig. 1 und 2 ebenfalls
nur gestrichelt dargestellt) anzulenken. Das Scharnier
enthält ein korpusseitiges Scharnierteil 4 mit einer auf
die Möbelseitenwand 3 innen aufgeschraubten Befestigungs
platte 5 und einem vor die Korpus-Stirnseite 6 vorragenden
Scharnierarm 7, der im wesentlichen in der Ebene der Befesti
gungsplatte 5 verläuft und zweckmäßigerweise L-förmig
abgewinkelt ist. Dabei ist der am freien Ende des Scharnier
arms 7 abgewinkelte Armschenkel 3 parallel zur Korpus-
Stirnseite 6 mit Abstand vor dieser angeordnet. Im Bereich
des freien Endes des Armschenkels 8 trägt dieser die Schar
nierachse 1, die zweckmäßigerweise von einem durchgehenden
Achsstift gebildet wird.
Das Scharnier enthält ferner ein türseitiges Scharnierteil
9, das im wesentlichen aus einem Topfstück 10 und einer
Auflageplatte 11 besteht. In die Türe 2 ist von ihrer
Innenseite her eine zweckmäßigerweise kreisförmige Tür
ausnehmung 12 eingeformt, die zweckmäßigerweise eine Sack
ausnehmung ist und in die das einen entsprechenden Außen
querschnitt aufweisende Topfstück 10 eingesetzt ist. Das
Topfstück 10 befindet sich insgesamt innerhalb der Türe,
während die Auflageplatte 11 auf das Topfstück zweckmäßiger
weise einstückig aufgesetzt ist und hierbei etwa das halbe
Kopfstück abdeckt. Die Auflageplatte 11 liegt an der Tür-
Innenseite an und kann mit dieser verschraubt werden.
Die Türausnehmung 12 ist nicht nur an der Tür-Innenseite,
sondern auch am Türrand 13 offen, so daß die kreisförmige
Türausnehmung 12 sekantenartig abgeschnitten ist. An dieser
Türwandöffnung 14 liegt das Topfstück 12 umfangsseitig
frei. Das Topfstück 10 enthält eine Topfausnehmung 15,
die sowohl zur Tür-Innenseite als auch zum Türrand 13
hin offen ist. In die Topfausnehmung 15 taucht beim Schließen
der Türe der Scharnierarm 7 ein.
Der Scharnierarm 7 bzw. dessen Armschenkel 8 ist über
die Scharnierachse 1 gelenkig mit einem Verbindungsstück
16 verbunden, das die Verbindung zwischen Scharnierarm
7 und türseitigem Scharnierteil 9 herstellt. Im zusammen
gebauten Zustand ist das Verbindungsstück 16 in die Topf
ausnehmung 15 eingesetzt, wobei es mit dem türseitigen
Scharnierteil 9 verstellbar verbunden ist, und zwar in
einer rechtwinkelig zur Scharnierachse 1 und zum Türrand
13 gerichteten Richtung (Doppelpfeil 17 in Fig. 2). Auf
diese Weise kann der Türrand 13 mit Bezug auf den Möbel
korpus einjustiert werden, und zwar innerhalb der Tür
ebene entweder auf die Scharnierachse 1 hin oder von dieser
weg. Im zusammengebauten Zustand befindet sich die Scharnier
achse 1 im dem Türrand 13 und der Tür-Außenseite 18 zuge
wandten Bereich des Topfstücks 10 (siehe auch Fig. 3).
Das Verbindungsstück 16 ist im türseitigen Scharnierteil
9 in Verstellrichtung 17 verschiebbar geführt und in der
jeweiligen Stellung feststellbar. Hierzu kann das Verbindungs
stück 16 an den beiden rechtwinkelig zur Scharnierachse
1 verlaufenden Wänden 19, 20 der Topfausnehmung 15 geführt
sein. Dies kann sehr einfach auch dadurch erfolgen, daß
die beiden Ausnehmungswände 19, 20 jeweils eine Stecknut
21 bzw. 22 aufweisen, während das Verbindungsstück 16
an seiner jeweils zugewandten Seite einen leistenartigen
Steckvorsprung 23 bzw. 24 besitzt. Es handelt sich also
sozusagen um eine schubladenähnliche Führung.
Das Feststellen des Verbindungsstücks 16 am türseitigen
Scharnierteil 9 erfolgt zweckmäßigerweise mittels einer
zur Verstellrichtung 17 rechtwinkeligen Klemmschraube
25. Dabei kann ein zum türseitigen Scharnierteil 9 (hiermit
ist die Türebene gemeint) paralleler Befestigungsfortsatz
26 des Verbindungsstücks 16 in eine schlitzartige Steck
ausnehmung 27 des türseitigen Scharnierteils 9 eingreifen,
wobei der Befestigungsfortsatz 26 eine Gewindebohrung
28 besitzen kann, während am türseitigen Scharnierteil
9 oberhalb der Steckausnehmung 27 ein Langloch 29 ausge
bildet sein kann, dessen Längsrichtung mit der Verstell
richtung 17 zusammenfällt und durch die Klemmschraube
25 greift, die in die Gewindebohrung 28 des Verbindungs
stücks 16 eingeschraubt ist. Die Anordnung könnte beispiels
weise auch so getroffen sein, daß anstelle eines in die
Steckausnehmung 27 eingreifenden Befestigungsfortsatzes
26 ein entsprechender Befestigungsfortsatz vorhanden ist,
der an der dem Möbel-Inneren zugewandten Seite der Auflage
platte 11 aufliegt und mit dieser verschraubt ist. In
diesem nicht dargestellten Falle wäre das Langloch am
Befestigungsfortsatz 26 und die Gewindebohrung am türseitigen
Scharnierteil.
Das Verbindungsstück 16 weist zwei beiderseits des Scharnier
arms 7 angeordnete und von der Scharnierachse 1 durch
griffene Anlenkschenkel 30, 31 auf, die sich im zusammen
gebauten Zustand parallel zu den beiden Ausnehmungswänden
19, 20 diesen entlang erstrecken und dabei an den Aus
nehmungswänden 19, 20 anliegen. Die beiden Anlenkschenkel
30, 31 sind mit Abstand zum Scharnierarm 7 bzw. dessen
Armschenkel 8 über eine Verbindungspartie 32 miteinander
verbunden. Dabei ist der Abstand zwischen der Verbindungs
partie 32 und dem Scharnierarm 7 so bemessen, daß die
Verbindungspartie 32 das Verschwenken des Verbindungsstücks
16 und somit der Türe um die Scharnierachse 1 nicht behin
dert. Von der Verbindungspartie 32 kann der Befestigungs
fortsatz 26 abstehen.
Beim zweckmäßigen Ausführungsbeispiel handelt es sich
um ein sehr einfach und billig hergestelltes Verbindungs
stück 16. Dieses ist ein einstückiges Blechbiegeteil,
bei dem die beiden Anlenkschenkel 30, 31 mit der Verbindungs
partie 32 in zur Scharnierachse 1 rechtwinkeliger Drauf
sicht (Ansicht gemäß Fig. 1) ein U und die Verbindungspartie
32 mit dem Befestigungsfortsatz 26 in zur Scharnierachse
1 paralleler Seitenansicht (Fig. 2) ein L bilden, wobei
der Befestigungsfortsatz 26 von der der Tür-Innenseite
34 zugewandten Kante der Verbindungspartie 32 abgebogen
ist, und zwar in Richtung vom Scharnierarm 7 weg.
Das Blechbiegeteil kann gleichzeitig die beiden leisten
artigen Steckvorsprünge 23, 24 bilden. Hierzu müssen die
beiden die Anlenkschenkel 30, 31 bildenden Blechlappen
lediglich bis zu den Stecknuten 21, 22 hochgezogen und
entlang ihrer Oberkante rechtwinkelig nach außen abgewinkelt
werden, so daß diese Abwinkelungen als Steckvorsprünge
dienen.
In den Fig. 1 und 2 ist die Türe 2 vom Möbelkorpus 3
entfernt. Hat man das türseitige Scharnierteil 9 an
der Türe 2 und das korpusseitige Scharnierteil 4 an der
Seitenwand 3 befestigt, steckt man das türseitige Scharnier
teil auf das am korpusseitigen Scharnierteil gelenkig
angebrachte Verbindungsstück 16 auf. Hierbei gelangt der
Befestigungsfortsatz 26 in die Steckausnehmung 27 und
die beiden Steckvorsprünge 23, 24 in die Stecknuten 21,
22. Die Bohrung 28 liegt dann im Bereich des Langlochs
29, so daß die Schraube 25 eingeschraubt werden kann.
Solange diese noch nicht festgezogen ist, kann die Türe
in Verstellrichtung 17 relativ zum Möbelkorpus verstellt
werden. Das Zusammenstecken von türseitigem Scharnierteil
9 und Verbindungsstück 16 erfolgt über die Türrandöffnung
14.
Es ist ersichtlich, daß beim Ausführungsbeispiel das Ver
bindungsstück 16 lösbar mit dem türseitigen Scharnierteil
9 verbunden ist. Dabei ist es zweckmäßig, daß zur Vor
montage des türseitigen Scharnierteils das Verbindungs
stück von einer federnden Klemmeinrichtung am türseitigen
Scharnierteil gehalten wird. Diese wird beim Ausführungs
beispiel sehr einfach dadurch gebildet, daß die Steck
ausnehmung 27 einen federnden Klemmvorsprung und der Befesti
gungsvorsprung 26 des Verbindungsstücks 16 eine zugehörige
Klemmausnehmung besitzen. Dabei kann an jedem Längsrand
der Steckausnehmung 27 ein Klemmvorsprung 35 bzw. 36 in
Gestalt eines Federteils festgelegt sein. Dementsprechend
ist an jedem Längsrand des Befestigungsfortsatzes 26 eine
Klemmausnehmung 37 bzw. 38 vorgesehen. Beim Einstecken
des Befestigungsfortsatzes 26 in die Steckausnehmung 27
werden die Klemmvorsprünge 35, 36 zunächst seitlich zurück
gedrückt, wonach sie in die Klemmausnehmungen 37, 38 ein
greifen.
In entsprechender Weise könnten auch die Stecknuten 21,
22 jeweils einen federnden Klemmvorsprung enthalten. In
diesem Falle würde man die Klemmausnehmungen an den leisten
artigen Steckvorsprüngen 23, 24 vorsehen.
Die Türe bzw. die beiden an ihr befestigten türseitigen
Scharnierteile (eine Türe wird regelmäßig von zwei Schar
nieren gehalten) werden also auf die Verbindungsstücke
der korpusseitigen Scharnierteile aufgesteckt, wonach
die Türe wegen der federnden Klemmeinrichtung von selbst
an Ort und Stelle hält. Dabei ist die federnde Klemmein
richtung so ausgebildet, daß ein Verstellen in Richtung
gemäß Pfeil 17 möglich ist, das heißt, beim Ausführungs
beispiel sind die Klemmausnehmungen 37, 38 länger als
die Klemmvorsprünge 35, 36. Für das anschließende Justieren
der Türe hat man dann beide Hände zur Verfügung, da hierbei
die Türe nicht mehr an Ort und Stelle gehalten werden
muß.
Das Scharnier kann eine sogenannte Ausfallsicherung auf
weisen, das heißt eine Sicherheitseinrichtung, mit der
ein Abrutschen des türseitigen Scharnierteils vom Verbin
dungsstück vermieden wird, falls sich die Schraube 25
unabsichtlich lockern sollte. Eine einfache Möglichkeit
hierfür besteht darin, daß die Scharnierachse 1 beiden
ends über den Scharnierarm 7 und das Verbindungsstück
16 vorragt (siehe Fig. 1) und daß am Topfstück 10a (siehe
Fig. 3) ein dem korpusseitigen Scharnierteil zugewandter
Anschlagvorsprung 40 angeordnet ist, der in den Verstellweg
des zugewandten Achsendstücks vorsteht. Der Anschlagvor
sprung 40 (beiden Achsendstücken ist jeweils ein solcher
Anschlagvorsprung zugeordnet) kann einfach dadurch gebildet
werden, daß man am Topfboden eine zur Tür-Außenseite hin
offene Aussparung 41 anbringt, und zwar so, daß dem Tür
rand 13 zugewandt noch ein den Anschlagvorsprung 40 bilden
des Materialstück stehenbleibt. Die beiden Achsendstücke
ragen in die jeweils zugewandte Aussparung 41.
Bei dieser Ausführungsform bildet das Scharnier ein zusam
menhängendes Ganzes, d. h. es kann nicht wie in den Fig.
1 und 2 in ein korpusseitiges und ein türseitiges Scharnier
teil zerlegt werden. Zieht man die Zerlegbarkeit vor,
braucht man bei der Aussparung 41 lediglich auch das den
Anschlagvorsprung 40 bildende Materialstück wegzunehmen.
Dies geht aus Fig. 2 hervor.
Mit Hilfe des Scharniers läßt sich die Türe 2 über die
in der Zeichnung dargestellte 90°-Stellung hinaus öffnen.
Dies ist wegen der dem Möbelkorpus vorgelagerten Scharnier
achse möglich. Ein zu weites Öffnen muß jedoch vermieden
werden, da die Türe sonst bei einem Öffnungswinkel von
etwa 180° an eine benachbarte Möbeltüre od. dgl. anstoßen
würde. Aus diesem Grunde ist eine Öffnungsbegrenzung vorge
sehen. Hierzu trägt das Verbindungsstück 16 einen den
Öffnungswinkel der Türe begrenzenden Begrenzungsanschlag,
der beim maximalen Öffnungswinkel am Scharnierarm 7 oder
an dessen Armschenkel 8 anschlägt. Beim Ausführungs
beispiel ist zu diesem Zwecke an jedem Anlenkschenkel
30, 31 des Verbindungsstücks 16 ein Begrenzungsanschlag
41 bzw. 42 angeordnet, und zwar an einer Stelle, die der
dem türseitigen Scharnierteil 9 abgewandten Außen
fläche - es handelt sich hier um die vom Scharnierarm 7 und dem
Armschenkel 8 gebildete Inneneckfläche - des Scharnierarms
frei gegenüberliegt. Prinzipiell würde auch ein solcher
Begrenzungsanschlag genügen. Die Begrenzungsanschläge
41, 42 lassen sich sehr einfach dadurch herstellen, daß
man an das das Verbindungsstück 16 bildende Blechbiegeteil
entsprechend abgebogene Schenkelstücke anformt, die auf
einander zu gerichtet sind. Der maximale Öffnungswinkel
kann beliebig eingestellt werden, indem man die Begrenzungs
anschläge 41, 42 in der gewünschten Schräglage abbiegt.
Verschwenkt man in Fig. 2 das Verbindungsstück 16 über
die eingezeichnete 90°-Lage hinaus entgegen dem Uhrzeiger
sinn, was einem weiteren Öffnen der Türe entspricht, drehen
sich die Begrenzungsanschläge 41, 42 auf den Armschenkel
8 hin und schlagen schließlich an diesen an.
Das Scharnier kann auch eine federnde Zuhaltung in der
Schließlage besitzen. Hierzu ist zweckmäßigerweise vorge
sehen, daß das Verbindungsstück 16 einen federnden Rast
körper 43 trägt, dem ein Rastgegenstück 44 am Scharnierarm
7 zugeordnet ist, mit dem der Rastkörper 43 beim Schließen
der Türe in Eingriff gelangt. Der federnde Rastkörper
43 ist zweckmäßigerweise an der die Anlenkschenkel 30,
31 verbindenden Verbindungspartie 32 des Verbindungsstücks
angeordnet.
Im einzelnen ist die Anordnung beim Ausführungsbeispiel
so getroffen, daß der Rastkörper 43, der von einem kleinen
Formstück gebildet wird, wie aus Fig. 2 ersichtlich eine
Durchbrechung der Verbindungspartie 32 durchdringt und
mittels einer an der dem Scharnierarm 7 abgewandten Seite
der Verbindungspartie 32 angeordneten Rastfeder 45 gehalten
ist. Diese Rastfeder 45 ist nur angedeutet. Es kann sich
hier um eine sich im wesentlichen parallel zur Verbindungs
partie 32 erstreckende Blattfeder handeln, die gegen die
Rückseite des Rastkörpers 43 drückt und endseitig an der
Verbindungspartie eingehängt ist.
Das Rastgegenstück 44 kann sehr einfach von einer Ein
muldung gebildet werden, die am Scharnierarm 7 im Bereich
des den Übergang zum Armschenkel 8 bildenden Ecks eingeformt
ist. Schwenkt man in Fig. 2 das Verbindungsstück 16 im
Uhrzeigersinn, d. h. schließt man die Türe, dreht sich
der Rastvorsprung 43 auf das genannte Eck zu und rastet
dann in die Einmuldung 44 ein.
Aus dem Obigen ist ersichtlich, daß das Verbindungsstück
16 mehrere Funktionen erfüllt. Zunächst ermöglicht es
die geschilderte Türjustierung. Dabei erhält man durch
die einstückig angebogenen Steckvorsprünge 23, 24 eine
sehr einfache Verstellführung. Ferner sind der Rastvorsprung
43 und die Begrenzungsanschläge 41, 42 am Verbindungsstück
16 ausgebildet, so daß man die federnde Zuhaltung sowie
die Begrenzung des Öffnungswinkels unabhängig davon erhält,
wie weit das Verbindungsstück in die Topfausnehmung ein
taucht.
Wie geschildert, ist am Türrand 13 eine Türrandöffnung
14 vorhanden, über die das Topfstück 10 sichtbar ist.
Um nun ohne Behinderung der Scharnierfunktion eine Sicht
abdeckung zu erhalten, kann man ein im wesentlichen pa
rallel zum Scharnierarm 7 verlaufendes, mit dem Möbelkorpus
3 oder zweckmäßigerweise wie dargestellt mit dem Scharnier
arm 7 verbundenes Abdeckteil 47 vorsehen, das in der Schließ
stellung der Türe der Türrandöffnung 14 benachbart ist
und diese abdeckt.
In den Fig. 1 und 2 wurde dieses Abdeckteil der Über
sichtlichkeit wegen weggelassen. Es geht jedoch aus den
Fig. 4 bis 6 hervor.
Das plättchenförmige Abdeckteil verläuft also parallel
zur Ebene der Seitenwand 3 und ragt von deren Stirnseite
6 vor.
In der Schließstellung (Fig. 5 und 6) liegt das Abdeckteil
47 am Türrand 13 an. Öffnet man die Türe, schwenkt das
Tür-Außeneck 48 an dem Abdeckteil 47 vorbei, wobei das
Abdeckteil wegen seiner federnden Anordnung ausweichen
kann. In der Offenstellung der Türe liegt das Abdeckteil
47 dann an der Tür-Außenseite an (Fig. 4).
Von dem stets federnd gegen die Türe gehaltenen Abdeckteil
47 steht zum Scharnierarm 7 hin eine Befestigungspartie
ab, die in der Schließstellung der Türe innerhalb der
Topfausnehmung 15 verläuft. Vom Äußeren des Möbelstücks
her gesehen ist die Befestigungspartie wegen des Abdeck
teils 47 stets unsichtbar. In der Offenstellung der Türe
befindet sie sich zwischen dem Abdeckteil 47 und dem Schar
nierarm 7. Die Befestigungspartie besitzt einen in den
Scharnierarm 7 eingesteckten Zapfen 49, der rechtwinkelig
zum Scharnierarm 7 gerichtet ist. Zum federnden Halten
des Abdeckteils 47 kann eine einstückig angeformte Schwach
stelle 50 vorgesehen sein, die sich zweckmäßigerweise
zwischen dem Befestigungszapfen 49 und dem Abdeckteil
47 befindet. Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel wird
das Abdeckteil 47 von dem einen Schenkel eines U-ähnlich
geformten, einstückigen Formkörpers gebildet, dessen anderer
Schenkel 51 mittels des Zapfens 49 am Scharnierarm 7 gehal
tert ist. Der Übergang zwischen den beiden Schenkeln 47,
51 bildet die Schwachstelle 50. Reicht diese für die Feder
kraft nicht aus, kann eine zusätzliche Feder eingebaut
sein.
Claims (18)
1. Einachsiges Möbelscharnier für der Stirnseite des Möbelkorpus
vorgelagerte Türen, mit einem türseitigen Scharnierteil, das ein
in eine am Türrand offene Türausnehmung einsetzbares Topfstück
mit einer an der Tür-Innenseite und am Türrand offenen Topfausneh
mung aufweist, und mit einem korpusseitigen Scharnierteil, das
einen vor die Korpus-Stirnseite vorragenden Scharnierarm aufweist,
der über die Scharnierachse gelenkig mit einem Verbindungsstück
verbunden ist, das in die Topfausnehmung einsetzbar und
mit dem türseitigen Scharnierteil verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierachse (1) bei zusammenge
bautem Scharnier im Topfstück (19) und dabei in dessen dem Türrand
(13) und der Tür-Außenseite (18) zugewandten Bereich angeordnet
ist.
2. Möbelscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scharnierachse (1) beidenends über den Scharnierarm (7)
und das Verbindungsstück (16) vorsteht, wobei die vorstehenden
Achsendstücke jeweils in eine zugeordnete Aussparung (41) des
Topfstücks (10) eingreifen.
3. Möbelscharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scharnierachse (1) beidenends über den Scharnierarm (7)
und das Verbindungsstück (16) vorragt und daß am Topfstück (10)
ein dem korpusseitigen Scharnierteil (4) zugewandter Anschlag
vorsprung (40) angeordnet ist, der in den Verstellweg des zuge
wandten Achsendstücks vorsteht.
4. Möbelscharnier nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aussparung (41) zum Türrand (13) hin durch ein stehengelassenes,
den Anschlagvorsprung (40) bildendes Materialstück
des Topfstücks begrenzt wird.
5. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem ein rechtwinkelig zur Scharnierachse verstellbares
Verbindungsstück (16) und das türseitige Scharnierteil mittels einer
zur Verstellrichtung rechtwinkeligen Klemmschraube am einen Teil
und einem von der Klemmschraube durchgriffenen Langloch am
anderen Teil miteinander verklemmbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsstück (16) an seinem dem korpusseitigen
Scharnierteil (4) zugewandten Ende in zur Scharnierachse (1)
rechtwinkeliger Draufsicht eine U-Form mit zwei an der Scharnierachse
(1) sitzenden Anlenkschenkeln (30, 31) sowie einer die Anlenk
schenkel (30, 31) mit einem ein Eintauchen des türseitigen
Scharnierteils zwischen die Anlenkschenkel (30, 31) ermöglichenden
Abstand verbindenden Verbindungspartie (32) und an seinem dem
türseitigen Scharnierteil (9) zugewandten Ende in zur Scharnierachse
paralleler Seitenansicht eine L-Form mit einem von der der Tür-Innenseite
(34) zugewandten Kante der Verbindungspartie (32) abstehendem und
mit dem türseitigen Scharnierteil (9) verklemmbaren Befestigungs
fortsatz (26) bildet, der am türseitigen Scharnierteil (9) auf
liegt oder in eine Steckausnehmung (27) des türseitigen Scharnier
teils (9) eingreift.
6. Möbelscharnier nach Anspruch 5, bei dem die beiden rechtwinkelig
zur Scharnierachse verlaufenden Wände der Topfausnehmung jeweils
eine Stecknut und das Verbindungsstück an seinen beiden Seiten
jeweils einen in die zugewandte Stecknut eingreifenden leisten
artigen Steckvorsprung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steckvorsprünge (23, 24) von den Anlenkschenkeln (30, 31) abgebogen
sind.
7. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verbindungsstück (16) einen den Öffnungswinkel
der Türe begrenzenden Begrenzungsanschlag (41, 42) trägt, der
beim maximalen Öffnungswinkel am Scharnierarm (7), bzw. dessen Armschenkel (8) anschließt.
8. Möbelscharnier nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
an mindestens einem Anlenkschenkel (30, 31) des Verbindungsstücks
(16) an einer der dem türseitigen Scharnierteil (9) abgewandten
Außenfläche des Scharnierarms frei gegenüberliegenden Stelle
ein Begrenzungsanschlag (41, 42) angeordnet ist, der zweckmäßigerweise
von einem abgebogenen Schenkelstück gebildet wird.
9. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verbindungsstück (16), vorzugsweise
an seiner die Anlenkschenkel (30, 31) verbindenden Verbindungs
partie (32), einen federnden Rastkörper (43) trägt, dem ein
Rastgegenstück (44) am Scharnierarm (7) zugeordnet ist, mit
dem der Rastkörper beim Schließen der Türe in Eingriff gelangt.
10. Möbelscharnier nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rastkörper (43) deine Durchbrechung der Verbindungspartie
(32) durchdringt und mittels einer an der dem Scharnierarm (7)
abgewandten Seite der Verbindungspartie (32) angeordneten
Rastfeder (45) gehalten ist.
11. Möbelscharnier
nach einem der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein im wesentlichen parallel
zum Scharnierarm (7) vor die Stirnseite (6) der Möbelseitenwand (3) vor
stehendes Abdeckteil (47) vorhanden ist, das in der Schließstellung
der Türe der Öffnung (14) am Türrand (13) benachbart ist und diese
Öffnung abdeckt.
12. Möbelscharnier nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abdeckteil (47) mit dem Scharnierarm (7) verbunden ist.
13. Möbelscharnier nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abdeckteil mit dem Möbelkorpus verbindbar ist.
14. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abdeckteil (47) federnd gegen die Türe
gehalten ist.
15. Möbelscharnier nach Anspruch 12 oder 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß von dem Abdeckteil (47) zum Scharnierarm (7) hin
eine Befestigungspartie absteht, die in der Schließstellung der
Türe innerhalb der Topfausnehmung verläuft.
16. Möbelscharnier nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungspartie einen in den Scharnierarm (7) einge
steckten Zapfen (49) besitzt.
17. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abdeckteil (47) über eine einstückig
angeformte Schwachstelle (50) federnd gehalten ist.
18. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 11,12 oder 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckteil (47) von dem einen
Schenkel eines U-ähnlich geformten, einstückigen Formkörpers
gebildet wird, dessen anderer Schenkel am Scharnierarm (7) festgelegt
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863625082 DE3625082C2 (de) | 1986-07-24 | 1986-07-24 | Einachsiges Möbelscharnier |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863625082 DE3625082C2 (de) | 1986-07-24 | 1986-07-24 | Einachsiges Möbelscharnier |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3625082A1 DE3625082A1 (de) | 1988-01-28 |
DE3625082C2 true DE3625082C2 (de) | 1994-06-01 |
Family
ID=6305906
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19863625082 Expired - Fee Related DE3625082C2 (de) | 1986-07-24 | 1986-07-24 | Einachsiges Möbelscharnier |
Country Status (1)
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Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
DE10160751C2 (de) * | 2001-01-25 | 2003-10-16 | Miele & Cie | Möbelscharnier |
Family Cites Families (4)
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---|---|---|---|---|
DE1156677B (de) * | 1961-11-09 | 1963-10-31 | Ewald Schulte Fa | Verdeckt angebrachtes Scharnier fuer die Fluegel von Tueren, insbesondere Moebeltueren |
DE2325057C3 (de) * | 1973-05-17 | 1984-01-05 | Fa. Richard Heinze, 4900 Herford | Möbelscharnier |
DE2441258A1 (de) * | 1974-08-28 | 1976-03-18 | Heinze Richard | Eingelenkpunktscharnier |
DE3033713A1 (de) * | 1980-09-08 | 1982-04-15 | Karl Lautenschläger KG, Möbelbeschlagfabrik, 6107 Reinheim | Viergelenkscharnier |
-
1986
- 1986-07-24 DE DE19863625082 patent/DE3625082C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3625082A1 (de) | 1988-01-28 |
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---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |