DE3624530C2 - - Google Patents
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- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
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- B62D5/008—Changing the transfer ratio between the steering wheel and the steering gear by variable supply of energy, e.g. by using a superposition gear
Description
Die Erfindung betrifft ein Lenksystem für Fahrzeuge mit den
Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 bzw. 7.
Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit einem Lenksystem
derjenigen Art, bei der das Lenkverhältnis, d. h. das Ver
hältnis des Verdrehwinkels am Lenkrad zum Einschlagwinkel
an den lenkbaren Rädern, variabel ist.
Wie allgemein bekannt ist, wird in dem Lenksystem eines Fahr
zeuges eine Drehbewegung an dem Lenkrad mittels eines Lenk
getriebes, z. B. eines Zahnstangen/Ritzel-Mechanismus, in eine
seitliche Verschiebebewegung der Spurstangen umgesetzt, so
daß dadurch die rechten und linken lenkbaren Räder, die an
den Enden der Spurstangen sitzen, in Abhängigkeit von dieser
Verschiebebewegung der Spurstangen eingeschlagen werden.
Bei früheren Lenksystemen ist das Lenkverhältnis, d. h. das
Verhältnis zwischen dem Verdrehwinkel am Lenkrad und dem
Einschlagwinkel an den lenkbaren Rädern (in der Regel die
Vorderräder) fest gewesen. Jedoch wird es bei neueren Lenk
systemen vorgezogen, im Hinblick auf die bessere Fahrstabilität
das Lenkverhältnis bei hoher Fahrgeschwindigkeit zu erhöhen,
um dadurch den Einschlagwinkel an den Vorderrädern bei einem
gegebenen Verdrehwinkel am Lenkrad zu verringern. Umgekehrt
wird bei niedriger Fahrgeschwindigkeit das Lenkverhältnis
vorzugsweise reduziert, um so den Einschlagwinkel an den
Vorderrädern für einen gegebenen Verdrehwinkel am Lenkrad
zu erhöhen. Dadurch wird das Ansprechen des Fahrzeuges auf
die Lenkradbetätigung verbessert und die Kontrolle über die
Fahrzeugstellung erleichtert.
So ist beispielsweise in den JP-Patent-OS 58(1983)-2 24 852
und 54(1979)-1 00 031 ein geschwindigkeitsabhängiges Lenksystem
vorgeschlagen worden, in welchem das Lenkverhältnis in Ab
hängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit verändert wird. Zu
diesem Zweck ist zwischen dem Lenkrad und der Lenksäule ein
Getriebe vorgesehen, das ein Paar Riemenscheiben mit veränder
barer Eingriffstiefe sowie einen Keilriemen aufweist, wobei
der Eingriffsdurchmesser der angetriebenen Riemenscheibe mittels
eines Schrittmotors mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit ver
größerbar ist.
Bei einem geschwindigkeitsabhängigen Lenksystem muß der Ein
schlagwinkel der Vorderräder bei einer Änderung der Fahrge
schwindigkeit bei festgehaltenem Verdrehwinkel des Lenkrades
verändert werden. Andernfalls können die Vorderräder nicht
in ihre Geradeaus-Stellung zurückverstellt werden, wenn das
Lenkrad in seine neutrale Mittelposition zurückgedreht wird.
Da aber bei dem bekannten Lenksystem die Antriebsgeschwindig
keit des Schrittmotors, d. .h. die Stell- oder Steuerungs
geschwindigkeit für das Lenkverhältnis ohne Rücksicht auf
die Fahrgeschwindigkeit feststeht, und da außerdem der Aus
fall der Steuereinrichtung zur Steuerung des Schrittmotors
im allgemeinen erst eine bestimmte Zeit nach dem Eintreten
des entsprechenden Fehlers entdeckt wird, wird der Einschlag
winkel an den Vorderrädern um denselben Betrag und unabhängig
von der jeweiligen Fahrgeschwindigkeit auch zu dem Zeitpunkt
verändert, an dem der Fehler eintritt. Dementsprechend be
steht die Gefahr, daß der Einschlagwinkel an den Vorder
rädern bei hoher Fahrgeschwindigkeit um einen hohen und
daher gefährlichen Betrag verändert wird.
Wenn die Antriebsgeschwindigkeit des Schrittmotors reduziert
wird, um die geschilderte Gefahr bei hoher Geschwindigkeit
zu vermeiden, dann bedeutet dies auch eine Beeinträchtigung
des Ansprechverhaltens auf die Betätigung des Lenkrades.
Im Hinblick auf die vorstehenden Erläuterungen liegt deshalb
der Erfindung die Hauptaufgabe zugrunde, ein geschwindigkeits
bhängiges Lenksystem für Fahrzeuge zu schaffen, bei der die
geschilderte Gefahr bei einem Ausfall der Steuereinrichtung
und bei hoher Fahrgeschwindigkeit vermieden wird, ohne daß
dadurch das Ansprechverhalten und die Führung des Fahrzeuges
auf die Lenkradbetätigung bei niedriger Fahrgeschwindigkeit
beeinträchtigt wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die Merkmale
gemäß dem Kennzeichenteil des Patentanspruches 1.
Bei dem erfindungsgemäßen Lenksystem ist somit ein Einschlag
mechanismus zum Einschlagen der lenkbaren Räder in Abhängigkeit
von einer Lenkradbetätigung sowie eine Lenkverhältnis-Verstell
einrichtung vorhanden, die dem Einschlagmechanismus zugeordnet
oder in diesen eingeschaltet ist. Die Lenkverhältnis-Verstell
einrichtung dient dazu, das Verhältnis des Drehwinkels am
Lenkrad zum Einschlagwinkel der lenkbaren Räder zu verändern.
Weiterhin weist das erfindungsgemäße Lenksystem einen Fahr
geschwindigkeitsfühler zur Ermittlung der Fahrgeschwindigkeit
und eine erste Steuereinrichtung zur Steuerung der Lenkver
hältnis-Verstelleinrichtung auf. Diese Steuerung erfolgt in
dem Sine, daß das Lenkverhältnis mit zunehmender Fahrge
schwindigkeit vergrößert wird. Erfindungsgemäß ist eine
weitere Steuereinrichtung vorgesehen, um bei zunehmender
Fahrgeschwindigkeit die Stell- oder Steuergeschwindigkeit
der ersten Steuereinrichtung bei der Steuerung der Lenkver
hältnis-Verstelleinrichtung zu verringern.
Mit einer solchen Ausgestaltung kann das Ausmaß, um welches
der Einschlagwinkel der lenkbaren Räder in der Zeit zwischen
dem Auftreten eines Fehlers in der Steuerung und dessen
Spürbarwerden verändert wird, bei hoher Fahrgeschwindigkeit
begrenzt werden, ohne daß dadurch bei niedriger Fahrgeschwindig
keit bezüglich des Ansprechens des Fahrzeuges auf die Lenkrad
betätigung oder der Steuerbarkeit des Fahrzeuges Einbußen hinge
nommen werden müssen, selbst wenn dieses Ausmaß unabhängig
von der Fahrgeschwindigkeit konstant ist.
Weiter Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungs
beispiels anhand der Zeichnungen sowie aus den
Unteransprüchen. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine schematische perspektivische Darstellung eines
Lenksystems nach der Erfindung;
Fig. 2 einen Teil-Längsschnitt durch die Lenkverhältnis-
Verstelleinrichtung und die zugehörigen Teile;
Fig. 3 bis 5 Querschnitte längs den Linien III-III, IV-IV und
V-V in Fig. 2;
Fig. 6 ein Blockdiagramm, das die Anordnung der Steuerein
richtung wiedergibt;
Fig. 7 einen Kurvenverlauf, der die Abhängigkeit des Lenk
verhältnises von der Fahrgeschwindigkeit deutlich
macht und auf dessen Basis die Steuereinrichtung
die Lenkverhältnis-Verstelleinrichtung steuert, und
Fig. 8 einen Kurvenverlauf, der die Beziehung zwischen der
Motorantriebsgeschwindigkeit und der Fahrgeschwindig
keit wiedergibt, auf deren Basis die Steuereinrichtung
die Antriebsgeschwindigkeit des Schrittmotors in der
Lenkverhältnis-Verstelleinrichtung steuert.
Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform eines erfindungs
gemäßen Lenksystems weist ein Lenkrad 1 auf, das über ein
Lenkgetriebe 3, Spurstangen 6 und nicht gezeigte Spurhebel
mit Vorderrädern 8 antriebsverbunden ist. Das Lenkgetriebe
3 ist ein Zahnstangen/Ritzel-Getriebe, dessen (nicht ge
zeigtes) Ritzel mit dem Lenkrad 1 über eine erste bzw.
zweite Zwischenwelle 4 bzw. 5 und eine Lenkwelle 2 verbunden
ist und dessen (nicht gezeigte) Zahnstange an die rechten
und linken Vorderräder 8 mittels der Spurstangen 6 und der
Spurhebel angeschlossen ist. Zahnstange und Ritzel sind
in einem Lenkgetriebegehäuse 3 a untergebracht. Außerdem ist
das Lenkgetriebe 3 mit einem Lenkhilfesystem 7 ausgestattet,
welches einen zwischen der Zahnstange und der linken Spur
stange 6 eingesetzten Kraftzylinder 7 a sowie ein Dreh-
Steuerventil 7 b aufweist, das an dem Lenkgetriebegehäuse
3 a zu dem Zweck vorgesehen ist, den am Kraftzylinder 7 a an
liegenden Hydraulikdruck in Abhängigkeit von der Lenkrad
betätigung zu steuern.
Die Lenkspindel 2 ist mit der ersten Zwischenwelle 4 über
eine Lenkverhältnis-Verstelleinrichtung 9 verbunden, durch
die das Lenkverhältnis R, d. h. das Verhältnis des Dreh
winkels R H des Lenkrades 1 zum Einschlagwinkel R W der Vorder
räder 8 (R = R H /R W ) veränderbar ist. Wie aus den Fig. 2 bis
4 hervorgeht, beinhaltet die Lenkverhältnis-Verstellein
richtung 9 ein in dem Gehäuse 10 aufgenommenes Differential
getriebe 13 nach Art eines Planetengetriebes. Das obere
Ende der ersten Zwischenwelle 4 ist in das Gehäuse 10 hinein
geführt und diesem gegenüber liegt, fluchtend damit, eine
Eingangswelle 12. Die Eingangswelle 12 steht in Antriebs
verbindung mit der Lenkspindel 2. Das Differentialgetriebe
13 ist zwischen der ersten Zwischenwelle 4 und der Eingangs
welle 12 angeordnet. Es umfaßt ein an der Eingangswelle 12
befestigtes Sonnenrad 14, ein an der ersten Zwischenwelle 4
befestigtes Hohlrad 15 und drei Planetenräder 16, die in
gleichen Winkelabständen voneinander angeordnet sind und
sowohl in das Sonnenrad 14 als auch in das Hohlrad 15 ein
greifen. Die Planetenräder 16 werden von einem Planeten
radträger 18 mittels Achsen 17 gelagert. Der Planetenrad
träger 18 lagert die Eingangswelle 12 verdrehbar.
Am Außenumfang des Planetenradträgers 18 ist ein Schnecken-
oder Schraubenrad 19 ausgebildet, das mit einer an einer
Drehwelle 11 befestigten Schnecke oder Schraube 21
kämmt. Die Drehwelle 11 steht mit einer Ausgangswelle 20 a
eines Schrittmotors 20 in Verbindung. Der Schrittmotor 20
verdreht den Planetenradträger 18 gegenüber der Eingangs
welle 12 mittels der Schraubenverzahnung 19, 21, so daß
dadurch auch die Planetenräder 16 zwischen dem Sonnenrad
14 und dem Hohlrad 15 verdreht werden. Dadurch wird das
Verhältnis des Drehbetrages an der Lenkspindel 2 zu dem
Drehbetrag, der auf die erste Zwischenwelle 4 übertragen
wird, mit anderen Worten, das Lenkverhältnis R, gesteuert.
Auf der Lenkspindel 2, unmittelbar neben der Lenkverhältnis-
Verstelleinrichtung 9, ist eine in Fig. 1 nicht dargestellte
Gegenhalte-Einrichtung 24 montiert, die einer Betätigung
des Lenkrades 1 entgegenwirkt. Die Gegenhalte-Einrichtung
24 weist eine Federwelle 25 auf, die drehbar und parallel
zur Eingangswelle 12 an dem Gehäuse 10 abgestützt ist.
An der Federwelle 25 ist als Einheit damit ein angetriebenes
Zahnrad 26 befestigt, das mit einem Antriebszahnrad 22
auf der Eingangswelle 12 kämmt. Der Durchmesser des ange
triebenen Zahnrades 26 ist größer als derjenige des An
triebsrades 22, so daß durch diese beiden Räder ein Unter
setzungsgetriebe 27 gebildet ist. Die Durchmesser der Zahn
räder 22 und 26 sind so gewählt, daß bei einer Verdrehung
des Lenkrades 1 um das maximale Ausmaß die Federwelle 25
gerade eine Umdrehung ausführt. Ein Paar von rohrförmigen
Feder-Halteelementen 28 umgibt die Federwelle 25 zur
koaxialen Verdrehung mit dieser.
An jedem Feder-Halteelement 28 ist mittels einer Schraube 30
ein Eingriffsteil 29 so befestigt, daß es von der inneren
Umfangsfläche des Halte-Elements zur Federwelle 25 hin vor
springt. An der Federwelle 25 ist mittels einer Schraube 31
eine Paßfeder 32 fixiert, die mit den Eingriffsteilen 9
der jeweiligen Halteelemente 28 in Eingriff treten kann.
Bei einem Eingriff zwischen der Paßfeder 32 und den Ein
griffsteilen 29 lassen sich die Feder-Halteelemente 28 als
Einheit mit der Federwelle 25 verdrehen. Um die Feder-
Halteelemente 28 ist jeweils - mit entgegengesetzter Wickel
richtung zueinander - eine Spiralfeder 33 gewickelt. Das
innere Ende jeder Spiralfeder 33 ist an dem entsprechenden
Feder-Halteelement 28 gehalten, während das äußere Ende
davon mit Schrauben 34 an dem Gehäuse 10 festgelegt ist.
Auf diese Weise sind die Feder-Halteelemente 28 in zu
einander entgegengesetzten Richtungen beaufschlagt. Weiter
hin ist an der äußeren Umfangsfläche jedes Feder-Halte
elements 28 mittels einer Schraube 36 ein Anschlag 35
fest montiert und zwar an einer Stelle, die im wesentlichen
mit dem zugehörigen Eingriffsteil 29 korrespondiert. Ein
Gegenanschlag 37 in Form eines Schraubenbolzens ist an dem
Gehäuse 10 befestigt und erstreckt sich durch dieses hindurch,
so daß er an dem Anschlag 35 anschlagen kann und damit die
Verdrehung des entsprechenden Feder-Halteelements 28
blockiert. Wenn der Anschlag 35 jedes Feder-Halteelements
28 an dem Gegenanschlag 37 anliegt, d. h. wenn das Lenkrad
1 sich in seiner neutralen Mittelstellung befindet, dann
sind die Spiralfedern 33 nicht entlastet und die Feder-
Halteelemente 28 werden in die jeweiligen Richtungen feder
beaufschlagt, wobei jedoch die jeweiligen Beaufschlagungs
kräfte der Spiralfedern 33 durch die Federwelle 25 aufge
fangen und aufgehoben werden. Wird die Federwelle 25 in
einer Richtung in Abhängigkeit von einer Lenkradbetätigung
verdreht, dann verdreht sich auch eines der Feder-Halte
elemente 28 zusammen mit der Federwelle 25 aufgrund des
Eingriffes der Paßfeder 32 in das zugehörige Eingriffs
teil 29. Hierbei ist die Kraft der entsprechenden Spiral
feder 33 zu überwinden. Diese Kraft widersetzt sich somit
einer Betätigung des Lenkrades 1.
Der Schrittmotor 20 wird durch eine Steuereinrichtung 40
(Fig. 1) gesteuert, die in diesem speziellen Ausführungs
beispiel ein Computer ist. Die Steuereinrichtung 40
empfängt Ausgangssignale eines Drehwinkelfühlers 41, der
den Drehwinkel des Lenkrades 1, d. h. den Lenkwinkel R H ,
feststellt, sowie eines Fahrgeschwindigkeits-Fühlers 42,
der die Fahrgeschwindigkeit v ermittelt. Die Steuerein
richtung 40 bestimmt ein Soll-Lenkverhältnis R (= R H /R W )
entsprechend dem ermittelten Lenkwinkel R H und der
ermittelten Fahrgeschwindigkeit v auf der Grundlage eines
vorbestimmten Kennlinienverlaufes gemäß Fig. 7. Entsprechend
diesem Soll-Lenkverhältnis R betätigt sie den Schrittmotor 20.
Weiterhin verändert die Steuereinrichtung 40 die Stell
geschwindigkeit des Schrittmotors 20 in Abhängigkeit von
der Fahrgeschwindigkeit v auf der Grundlage der in Fig. 8
gezeigten vorbestimmten Kennlinie. Zu diesem Zweck weist
die Steuereinrichtung 40, wie in Fig. 6 gezeigt ist, einen
Rechnerteil 44 auf, der das Soll-Lenkverhältnis R entsprechend
dem ermittelten Lenkwinkel R H und der ermittelten Fahrge
schwindigkeit v auf der Grundlage der in Fig. 7 gezeigten
Kennlinie bestimmt und einen Soll-Drehwinkel R M = f (R H , V)
des Schrittmotors 20 entsprechend dem Soll-Lenkverhältnis R
errechnet. Weiterhin weist die Steuereinrichtung 40 einen
Motor-Antriebsteil 45 auf, der an den Schrittmotor 20 ein
Impulssignal zum Betrieb des Schrittmotors 20 liefert, so
daß der tatsächliche Drehwinkel des Schrittmotors 20, ab
getastet durch einen Positionsfühler 43, mit dem Soll-Dreh
winkel R M übereinstimmt. Schließlich beinhaltet die Steuer
einrichtung 40 einen Stellgeschwindigkeits-Steuerteil 46,
der die Stellgeschwindigkeit des Schrittmotors 20 in Ab
hängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit v auf der Grundlage
der gemäß Fig. 8 vorbestimmten Kennlinie festlegt.
Wie sich aus der in Fig. 7 dargestellten Charakteristik ergibt,
wird der Schrittmotor 20 zur Steuerung der Lenkverhältnis-
Verstelleinrichtung 9 dahingehend gesteuert, daß bei einem
vorbestimmten Wert und bei sehr niedriger Fahrgeschwindigkeit
(unter einer ersten vorbestimmten Geschwindigkeit V 1) das
Lenkverhältnis fest ist, wodurch Fahrfähigkeit bei sehr
niedriger Fahrgeschwindigkeit gewährleistet ist. Zwischen
dieser ersten vorbestimmten Geschwindigkeit V 1 und einer
zweiten vorbestimmten Geschwindigkeit V 2 hingegen wird mit
zunehmender Fahrgeschwindigkeit das Lenkverhältnis erhöht,
während es bei sehr hoher Fahrgeschwindigkeit (über der
genannten zweiten vorbestimmten Geschwindigkeit V 2) wiederum
fest ist, wodurch Fahrstabilität bei sehr hoher Fahrge
schwindigkeit gewährleistet ist. Wie der Charakterikstik
gemäß Fig. 8 zu entnehmen ist, steuert der Antriebsgeschwindig
keit-Steuerteil 46 den Motorantriebsteil 45 so, daß die
Stellgeschwindigkeit des Schrittmotors 20 bei zunehmender
Fahrgeschwindigkeit verringert wird, solange die Fahrge
schwindigkeit unter einem vorbestimmten Wert liegt. Dagegen
wird die Stellgeschwindigkeit unabhängig von der Fahrge
schwindigkeit auf einem vorbestimmten festen Wert gehalten,
wenn die Fahrgeschwindigkeit den genannten vorbestimmten
Wert übersteigt. Im einzelnen bestimmt hierzu der Antriebs
geschwindigkeit-Steuerteil 46 eine Soll-Stellgeschwindigkeit
des Motors, die auf der Grundlage der Kennlinie nach Fig. 8
der ermittelten Fahrgeschwindigkeit entspricht, und ändert
dementsprechend in einem gegebenen Zeitintervall die Anzahl
der von dem Motorantriebsteil 45 erzeugten Impulse, so daß
die Antriebsgeschwindigkeit des Schrittmotors 20 mit der
Soll-Motorantriebsgeschwindigkeit übereinstimmt.
Wird das Lenkrad 1 bei fahrendem Fahrzeug verdreht, so wird
die Verdrehung des Lenkrades auf die Eingangswelle 12 der
Lenkverhältnis-Verstelleinrichtung 9 mittels der Lenkspindel 2
übertragen. Hierdurch wird auch das Sonnenrad 14 des Differential
getriebes 13 verdreht. Der Lenkwinkel R H des Lenkrades 1
wird dabei durch den Lenkwinkelfühler 41 abgetastet; ebenso
wird die Fahrgeschwindigkeit durch den Fahrgeschwindigkeits
fühler 42 ermittelt. Die Steuereinrichtung 40 gibt ent
sprechende Antriebsimpulse an den Schrittmotor 20. Dieser
verdreht den Planetenradträger 18 über die Schraubenver
zahnung 21, 19. Dadurch werden das Hohlrad 15 des Differential
getriebes 13 sowie die erste Zwischenwelle 4 um einen Winkel
verdreht, den man durch Addieren oder Subtrahieren des Dreh
winkels des Planetenradträgers 18 zu bzw. von dem Lenkwinkel
R H des Lenkrades 1, abhängig von der Drehrichtung des
Planetenradträgers 18 oder des Schrittmotors 20, erhält.
Auf diese Weise wird das Verhältnis des Drehwinkels an dem
Lenkrad 1 zu dem Drehwinkel der Zwischenwelle 4 (die den
Einschlagwinkel R W an den Vorderrädern 8 bestimmt) durch
Steuerung des Drehwinkels des Schrittmotors 20 gesteuert.
Die Anzahl der an den Schrittmotor 20 zu liefernden Impulse
wird so bestimmt, daß das Soll-Lenkverhältnis, das in Über
einstimmung mit dem Lenkwinkel R H des Lenkrades 1 und in
Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit V auf der Basis
der in Fig. 7 gezeigten Charakteristik bestimmt wird, ein
gestellt werden kann. Die Anzahl der in einem gegebenen
Zeitintervall an den Schrittmotor 20 zu liefernden Impulse
wird außerdem so festgelegt, daß die Stellgeschwindigkeit
des Schrittmotors 20, die in Abhängigkeit von der Fahrge
schwindigkeit auf der Grundlage der in Fig. 8 gezeigten
Kennlinie ermittelt wird, eingestellt werden kann.
Somit wird bei dem erfindungsgemäßen Lenksystem das Lenk
verhältnis mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit erhöht,
so daß hierdurch die Fahrstabilität bei hoher Geschwindig
keit gesichert ist. Bei einem Absinken der Fahrgeschwindig
keit wird auch das Lenkverhältnis reduziert, so daß hier
durch das Ansprechverhalten des Fahrzeuges auf die Lenk
radbetätigung und die Fahrzeugführung verbessert werden.
Zugleich ist aber die Stellgeschwindigkeit an dem Schritt
motor 20 niedrig, sobald die Fahrgeschwindigkeit hoch ist,
dagegen hoch bei niedriger Fahrgeschwindigkeit. Selbst wenn
daher die Steuereinrichtung 40 bei hoher Fahrgeschwindigkeit
ausfällt und der Fehler erst nach einem bestimmten Zeit
intervall nach seinem Eintreten festgestellt wird, wobei
dieses Zeitintervall unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit
fest ist, bleibt der Einschlagwinkel an den Vorderrädern
vor der Feststellung des Fehlers an der Steuereinrichtung
begrenzt, ohne daß dadurch bezüglich des Ansprechens und
der Lenkführung des Fahrzeuges auf die Lenkradbetätigung
bei niedriger Fahrgeschwindigkeit eine Einbuße hingenommen
werden müßte.
Wenn die erste Zwischenwelle 4 in der vorstehend be
schriebenen Art verdreht wird und die Vorderräder 8
über die zweite Zwischenwelle 5 und die Spurstangen 6
eingeschlagen werden, dann greift das Lenkhilfesystem 7
im Sinne einer Reduzierung der zum Verdrehen des Lenkrades
1 notwendigen Kraft ein. Dabei widersetzt sich die Gegen
halte-Einrichtung 24 einer Lenkradbetätigung so, daß die
vom Fahrer aufzubringende Kraft zur Verdrehung des Lenk
rades 1 optimal bemessen ist und das Lenkrad 1 daran ge
hindert wird, insbesondere bei hoher Fahrgeschwindigkeit
um einen übermäßig großen Winkel verdreht zu werden.
Da die Gegenhalte-Einrichtung 24 zwischen der Lenkverhältnis-
Verstelleinrichtung 9 und dem Lenkrad 1 angeordnet ist,
hängt sie außerdem nicht als Last an dem Schrittmotor 20.
Da weiterhin die Spiralfedern 33 die Federwelle 25 in
entgegengesetzten Richtungen auch in der neutralen Mittel
stellung des Lenkrades 1 beaufschlagen, wackelt dieses bei
der Geradeausfahrt nicht. Infolge der Anordnung des Schrauben
rades 21 auf der Drehwelle 1, die einheitlich mit der Aus
gangswelle 20 a des Schrittmotors 20 verbunden ist, und
infolge der Ausbildung des Schraubenrades 19, das mit dem
Schraubenrad 21 in Eingriff steht, auf dem Planetenradträger
18 des Differentialgetriebes 13 wird die Drehung der Ausgangs
welle 20 a des Schrittmotors 20 auf den Planetenradträger 18
über die Schraubenverzahnung 19, 21 übertragen, jedoch werden
äußere Störeinflüsse an dem Lenkrad 1 und/oder an den Vorder
rädern 8 an einer Weiterleitung zum Schrittmotor 20 durch das
Differentialgetriebe 13 verhindert. Hierdurch wird ebenfalls
eine Belastung der Ausgangswelle 20 a vermieden. Somit können
die Vorderräder 8 mit einer kleinen Kraft in der einge
schlagenen Stellung gehalten werden und die Haltekraft des
Schrittmotors 20 kann relativ klein sein.
Wie schließlich aus Fig. 2 hervorgeht, ist jedes der Planeten
räder 16 in zwei Teil-Zahnräder 16 a unterteilt, die drehbar
auf dem Achszapfen 17 gelagert sind. Den Achszapfen 17 um
gibt eine Torsionsfeder 16 b, deren Enden in die Teil-Zahn
räder 16 a eingreifen und diese in zueinander entgegengesetzten
Drehrichtungen beaufschlagen. Diese Anordnung ist insofern
von Vorteil, als jeder Bemessungsfehler zwischen dem Sonnen
rad 14 und dem Hohlrad 15 des Differentialgetriebes 13 dadurch
ausgeglichen und ein Spiel im Eingriff zwischen dem Sonnen
rad 14 und den Planetenrädern 16 sowie zwischen dem Hohlrad
15 und den Planetenträgern beschränkt werden kann.
Claims (7)
1. Lenksystem für Fahrzeuge, mit einem Einschlagmechanismus
zum Einschlagen der lenkbaren Räder in Abhängigkeit von
der Betätigung eines Lenkrades, mit einer dem Einschlag
mechanismus zugeordneten Lenkverhältnis-Verstelleinrichtung
zur Änderung des Verhältnisses des Lenkrad-Verdrehwinkels
zum Einschlagwinkel der lenkbaren Räder, mit einem Fahr
geschwindigkeitsfühler und mit einer ersten Steuerein
richtung zur Steuerung der Lenkverhältnis-Verstellein
richtung im Sinne einer Vergrößerung des Lenkverhältnisses
mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine zweite Steuereinrichtung (46) vorgesehen ist, die
bei steigender Fahrgeschwindigkeit die Stellgeschwindig
keit der ersten Steuereinrichtung (40) bei der Steuerung
der Lenkverhältnis-Verstelleinrichtung (9) verringert.
2. Lenksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lenkverhältnis-Verstelleinrichtung (9) ein Betätigungs
element (20) für den Antrieb eines beweglichen Elements
(18) aufweist, das zur Veränderung des Verhältnisses des
Lenkwinkels (R H ) am Lenkrad (1) zum Einschlagwinkel (R W )
der lenkbaren Räder (8) verstellbar ist, und daß die
erste Steuereinrichtung (40) das Bewegungsausmaß des Be
tätigungselements (20) steuert, während die zweite Steuer
einrichtung (46) die Bewegungsgeschwindigkeit des Betätigungs
elements (20) steuert.
3. Lenksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Steuereinrichtung (46) die Stellgeschwindig
keit der ersten Steuereinrichtung (40) bei der Steuerung
der Lenkverhältnis-Verstelleinrichtung (9) derart steuert,
daß bei einem Ansteigen der Fahrgeschwindigkeit unterhalb
einer vorbestimmten Fahrgeschwindigkeitsschwelle die Stell
geschwindigkeit reduziert wird, jedoch auf einem vorbe
stimmten Wert gehalten wird, solange die vorbestimmte Fahr
geschwindigkeitsschwelle überschritten ist.
4. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lenkverhältnis-Verstelleinrichtung (9)
ein Differentialgetriebe (13) mit einem Eingangs-Zahnrad
(14), einem Ausgangs-Zahnrad (15) und einem Gegenkraft-
Zahnrad (19) aufweist, und daß zum Antrieb des Gegenkraft-
Zahnrades (19) im Sinne einer Veränderung des Verhältnisses
zwischen dem Verdrehwinkel (R H ) an dem Lenkrad (1) und
dem Einschlagwinkel (R W ) der lenkbaren Räder (8) ein Be
tätigungselement (20) vorgesehen ist.
5. Lenksystem nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Betätigungselement (20) ein impulsge
steuerter Motor ist.
6. Lenksystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Steuereinrichtung (40) den Drehwinkel des impuls
gesteuerten Motors (20) steuert, während die zweite Steuer
einrichtung (46) die Drehgeschwindigkeit des impulsgesteuerten
Motors (20) beeinflußt.
7. Lenksystem nach Anspruch 1 mit einer Lenkhilfeeinrichtung
für den Einschlagmechanismus, dadurch gekennzeichnet, daß
eine zwischen der Lenkverhältnis-Verstelleinrichtung (9)
und dem Lenkrad (1) eingeschaltete Gegenhalte-Einrichtung (24)
vorgesehen ist, die der Betätigung des Lenkrades (1) unter
einer vorbestimmten Kraft entgegenwirkt.
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
JP60161615A JPS6220756A (ja) | 1985-07-22 | 1985-07-22 | 自動車のステアリング装置 |
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---|---|
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DE3624530C2 true DE3624530C2 (de) | 1989-01-05 |
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