DE3622853A1 - Toiletten-hilfseinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Toiletten-Hilfseinrichtungen, die zur Unterstützung von behinderten, älteren und un­ sicheren Patienten bei der Benutzung eines WC′s ausgelegt sind, und betrifft eine solche Einrichtung, die in Bezug auf die WC-Schüssel fest angebracht ist und seitliche Stützarme für einen Benutzer vorsieht.

Solche Hilfseinrichtungen helfen einem Benutzer, auf den Toilettensitz zu kommen bzw. sich von diesem zu erheben, und ermöglichen es diesem in vielen Fällen, dies ohne andere Hilfe zu tun, und sie sehen eine seitliche Ab­ stützung beim Sitzen vor. Die meisten Toiletten-Hilfsein­ richtungen sind an der Wand und/oder dem Boden in dem Bereich der WC-Schüssel starr befestigt und behindern somit den seitlichen Zugang zum Toilettensitz. Es sind Toiletten-Hilfseinrichtungen bekannt, die an der Toiletten- Schüssel selbst befestigt und von dieser abgestützt werden, und in einigen Fällen weisen diese Seitenarme auf, die aus dem Weg bewegt werden können, um einen seitlichen Zugang zu ermöglichen; jedoch hat hierbei die Toiletten-Schüssel an die Seitenarm angreifende Kräfte aufzunehmen, welche beschädigend groß sein können, und die Seitenarme können außerdem keine zwischenzeitlich Benutzer-Abstützposition einnehmen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Toiletten-Hilfsein­ richtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen, die in sehr einfacher und leichter Weise angepaßt werden kann und deren Konstruktion einen seitlichen Zugang bzw. Ab­ gang eines Benutzers auf den Toilettensitz bzw. von diesem weg erleichtert, wobei mit dieser Hilfseinrichtung be­ schädigend hohe Spannungen bzw. Kräfte nicht an die WC- Schüssel in normaler Benutzung angelegt werden können und wobei die seitlichen Stützarme zwischenzeitliche bzw. unterschiedliche Stützstellungen einnehmen können.

Erfindungsgemäß umfaßt zu diesem Zweck eine Toiletten- Hilfseinrichtung einen rückwärtigen Befestigungs-Ausleger­ arm zur Anbringung an einer WC-Schüssel unter Benutzung der normalen Sitz-Befestigungsbolzen-Löcher der letzteren, seitliche Benutzer-Abstützarme, welche durch den Ausleger­ arm für eine getrennte Schwenkbewegung um zugeordnete vertikale Achsen schwenkbar getragen werden, und vordere Abstützbeine, welche durchgehend mit den seitlichen Armen ausgebildet sind, und sich zur Berührung des Bodens nach unten erstrecken.

Obgleich die Seitenarme auf der Rückseite durch den Be­ festigungs-Auslegerarm vollständig abgestützt werden können, sind bei einer anderen bevorzugten Ausführungs­ form die Seitenarme mit den rückwärtigen Stützbeinen durchgehend ausgebildet, die direkt auf dem Boden abge­ stützt sind und durch den Auslegerarm hindurch verlaufen und dadurch von diesem lediglich eine seitliche Abstützung erhalten. Die Bodenenden der rückwärtigen Stützbeine sind vorteilhafterweise in Lagerkappen bzw. Stützkappen bzw. Abstützbuchsen aufgenommen, die auf dem Boden befestig­ bar sind und dadurch eine Quer-Lokalisierung für die Bodenenden der rückwärtigen Beine vorsehen.

Jeder Seitenarm und die entsprechenden vorderen und rück­ wärtigen Stützbeine bestehen vorteilhafterweise aus einem einzigen Längenstück aus Stahlrohr, welches zu einer umge­ kehrten U-Form gebogen ist, und sehen auf jeder Seite der Toiletten-Schüssel eine seitliche Armstruktur ähnlich der Form eines Tores vor, die nach hinten und zur Seite um die vertikale Achse geschwenkt werden kann, welche sowohl durch den Befestigungs-Auslegerarm als auch die ent­ sprechende Abstützbuchse definiert ist, um dadurch einen Zugang zum Toilettensitz von dieser Seite zu ermöglichen. Darüber hinaus ist eine solche seitliche Armstruktur im vollen Umfang benutzbar und trägt das Gewicht des Benutzers bei jeder beliebigen Zwischen-Schwenk-Position.

Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung beispielsweise beschrieben; in der einzigen Figur der Zeichnung ist perspektivisch eine Toiletten-Hilfsein­ richtung, die an eine typische WC-Schüssel angepaßt ist und mit einem üblichen Toiletten-Sitz benutzt wird, gezeigt.

Nach der Zeichnung umfaßt eine Toiletten-Hilfseinrich­ tung einen Befestigungsausleger 1 bzw. einen Befestigungs­ arm 1 und zwei identische seitliche Stützstrukturen bzw. Stützkonstruktionen 2, von denen jede eine umgekehrte U-Form aufweist, welche einen seitlichen Benutzer-Stütz­ arm 3, ein vertikales vorderes Stützbein 4 und ein rück­ wärtiges vertikales Stützbein 5 vorsieht und aus einem durchgehenden Längenstück aus Stahlrohr gebogen ist.

Der Ausleger 1 bzw. Arm 1 ist von einfacher Form, der ein Längenstück eines Stahlstreifens umfaßt, welcher sich quer über die Schüssel eines WC-Untergestells 6 erstreckt, wobei letzteres ebenfalls einen üblichen Niedrig-Pegel- Spülkasten 7 trägt. Der Auslegerarm 1 ist an dem Unterge­ stell 6 durch Sitz-Anbringungsbolzen 8 befestigt, welche einen üblichen Toilettensitz 9 an dem Untergestell 6 bzw. Sockel 6 halten und die normalen Sitz-Befestigungs­ bolzen-Löcher der Schüssel benutzen, um eine universelle Befestigungseinrichtung vorzusehen, welche dem Bereich von Bolzenabständen angepaßt ist, die in der Praxis wahrscheinlich angetroffen werden, weist der Auslegerarm 1 einen langen zentralen Bolzenbefestigungsschlitz 10 auf.

Im Bereich jedes Stirnendes umfaßt der Auslegerarm 1 eine Bohrung 11, durch welche sich das zugeordnete rück­ wärtige Stützbein 5 erstreckt, welches darin eng aufge­ nommen ist, sich jedoch darin frei drehen kann. Das Boden­ ende jedes Beines 5 ist in einer zugeordneten Lagerkappe 12 bzw. Abstützkappe 12 bzw. Stückbuchse 12 aufgenommen, die am Boden befestigt ist; diese Buchse ist direkt unter der zugeordneten Bohrung 11 angeordnet, so daß sie mit dieser eine vertikale Schwenkachse P bildet. Auf einem Holzboden können Buchsen 12 bzw. Näpfe 12 durch zentrale Befestigungsschrauben befestigt werden, während sie auf einem Fliesen-Boden bzw. Steinboden oder einem anderen festen Boden bevorzugt durch Klebmittel befestigt werden.

Die Verbindungsstelle zwischen jedem Seitenarm 3 und dem zugeordneten vorderen Bein 4 ist im Radius allmählich zu­ nehmend bzw. abnehmend (je nach der gesehenen Richtung) ausgebildet, wie es in der Zeichnung dargestellt ist, um einen komfortablen Handgriff-Bereich vorzusehen, über welchen ein Längenstück eines gewellten Kunststoffrohres 13 als Hülse aufgezogen ist. Eine Kunststoff-Stirnhülse 14, die über das Bodenende jedes vorderen Stützbeines 4 ge­ drückt ist, besteht aus einem Material, welches einen zufriedenstellenden Reibungsgriff mit dem Boden vorsieht, wenn der zugeordnete Seitenarm 3 irgendeine Last abstützt, welches jedoch andererseits ausreichend frei über den Boden gleiten kann, um eine Öffnungsbewegung der Seiten­ arm-Strukturen bzw. -Konstruktionen 2 zu ermöglichen, von denen jede in der Art eines Tores um die zugeordnete Schwenkachse P dreht. Jegliche Boden-Unebenheit kann während einer solchen Schwenkbewegung leicht ausgeglichen werden, indem die Struktur 2 gebogen und/oder eine verti­ kale Bewegung des entsprechenden rückwärtigen Beines 5 in der zugeordneten Bohrung 11 und Buchse 12 ausgeführt wird, wobei eine solche vertikale Bewegung gegen eine leichte Feder 15 erfolgt, die das Bein 5 in die Kappe bzw. Buchse 12 drückt. Die Feder 15 ist zwischen dem Ausleger 1 und einem Ringbund 16 angeordnet, der an dem Bein 5 befestigt ist. Dieser Ringbund bzw. Bundring be­ grenzt die vertikale Aufwärtsbewegung, um zu gewährleisten, daß das betreffende Bein 5 nicht aus der zugeordneten Buchse 12 herausgehoben werden kann.

Claims (10)

1. Toiletten-Hilfseinrichtung mit einem rückwärtigen Befesti­ gungs-Auslegerarm zur Anbringung an einer WC-Schüssel unter Benutzung der normalen Sitz-Befestigungsbolzen- Löcher der letzteren, gekennzeichnet durch seitliche Benutzer-Abstützarme, die von dem Auslegerarm für eine getrennte Schwenkbewegung um zuge­ ordnete vertikale Achsen schwenkbar getragen werden, und durch vordere Abstützbeine, die durchgehend mit den Seitenarmen ausgebildet sind und sich zur Berührung des Bodens nach unten erstrecken.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Seitenarme auf der Rück­ seite vollständig durch den Befestigungs-Auslegerarm abgestützt werden.

3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Seitenarme durchgehend mit den rückwärtigen Stützbeinen ausgebildet sind, die direkt auf dem Boden abgestützt sind und die durch den Auslegerarm hindurch verlaufen und dadurch von dem Auslegerarm lediglich seitlich abgestützt werden.

4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Bodenenden der rückwärtigen Stützbeine in Lagerkappen bzw. Stützkappen bzw. Ab­ stützbuchsen aufgenommen sind, die auf dem Boden be­ festigbar sind und dadurch eine Quer-Lokalisierung für die Bodenenden der rückwärtigen Beine vorsehen.

5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jeder Seitenarm und die entsprechenden vorderen und rückwärtigen Stützbeine durch ein einziges Längenstück aus Stahlrohr vorgesehen sind, welches zu einer umgekehrten U-Form gebogen ist, so daß auf jeder Seite der Toiletten-WC-Schüssel eine Seiten-Armstruktur nach Art eines Tores vorgesehen ist.

6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß jede Abstützbuchse ein zentrales Schrauben-Befestigungs-Loch und eine im allgemeinen flache Bodenfläche aufweist, wodurch sie eine alter­ native Befestigung auf dem Boden durch eine umfaßte Schraube oder durch einen geeigneten Klebstoff ermög­ licht.

7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Federn, die jeweils die rückwärtigen Stützbeine unter dem Auslegerarm um­ geben, mit dem letzteren zusammenwirken und dadurch die rückwärtigen Stützbeine zum Boden drücken.

8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Ver­ bindungsstelle zwischen jedem Seitenarm und dem ent­ sprechenden vorderen Bein im Radius so ausgebildet ist, daß ein komfortabler Handgriff-Bereich vorgesehen ist.

9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß eine Handgriff-Hülse über dem Handgriff-Bereich gepaßt ist.

10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kunststoff-Buchse über das Bodenende jedes vorderen Stützbeines gepaßt ist und dadurch einen Reibungs­ griff mit dem Boden vorsieht, wenn der entsprechende Seitenarm eine Last abstützt.