DE3621221A1 - Verfahren zur windsichtung und windsichter - Google Patents
Verfahren zur windsichtung und windsichterInfo
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- Combined Means For Separation Of Solids (AREA)
- Centrifugal Separators (AREA)
- Separation By Low-Temperature Treatments (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Windsichtung eines
Korngemenges mit Nachsichtung gemäß Oberbegriff des Anspru
ches 1 sowie einen Windsichter gemäß Oberbegriff des Anspru
ches 2.
Ein derartiges Verfahren und ein entsprechender Windsichter
sind aus der Druckschrift EP 23 320 B1 bekannt. Dieser be
kannnte Windsichter benötigt zur Aussonderung der Feingut
teilchen aus der Sichtluft im allgemeinen Staubabscheider,
z.B. in Form von Zyklonen und Filtern. Der Feingutdurchsatz
eines derartigen, bekannten Windsichters hängt insbesondere
von der vertikalen Höhe und dem Durchmesser seines Schleuder
korbes ab, also von seiner Umfangsfläche bzw. dem zylindri
schen Ringraum, in dem die Sichtung durchgeführt wird. Der
andere wesentliche Parameter einer Sichtung, nämlich die Grenz
korngröße, die das Feingut vom Grobgut unterscheidet, wird
einerseits durch den Durchmesser und die Drehzahl des Schleu
derkorbes mit bestimmt und hängt zum anderen vom äußeren Durch
messer des Sichtraumes und der Einströmgeschwindigkeit der
Sichtluft in den Sichtraum ab.
In beiden Fällen kann man daher davon sprechen, daß die Grenz
korngröße von den auf das Sichtgut einwirkenden Beschleuni
gungskräften abhängt.
Eine Durchmesservergrößerung des Schleuderkorbes läßt sich
zwar theoretisch durchführen. In der Praxis jedoch ist man
wegen der quadratisch zunehmenden Fliehkräfte und der großen
Druckkräfte, die auf die Leisten des Schleuderkorbes einwir
ken, eingeschränkt. Ein weiterer Aspekt, der einer Vergrößerung
des Durchmessers des Schleuderkorbes entgegensteht, ist die
geringer werdende Krümmung der Sichtluftbahnen mit größer
werdendem Durchmesser. Dies kann zwar durch höhere Ausström
geschwindigkeit bzw. größere Luftmengen der Sichtluft ausge
glichen werden, wobei dies und die auch größer werdenden Wi
derstandsverluste jedoch einen höheren Energieaufwand erfor
derlich machen würden.
Bei der vertikalen Dimensionierung des Schleuderkorbes ist
man aufgrund der mechanischen Belastung seiner peripheren
Leisten ebenfalls begrenzt. Vor allen Dingen jedoch ist die
Vergrößerung des Schleuderkorbes in vertikaler Richtung durch
das Auftreten unterschiedlicher Strömungsgeschwindigkeiten
längs der Leisten des Schleuderkorbes beim Durchtritt von
Sichtluft und Feingut zwischen diese Leisten eingeschränkt.
So sind auch bei dem bekannten Windsichter die Strömungs
geschwindigkeiten längs der mantelähnlichen Umfangsfläche
des Schleuderkorbes im wesentlichen direkt abhängig vom Sog
innerhalb des Schleuderkorbes. Dieser Sog ist am Sichtgut
auslaß des Schleuderkorbes für das Feingut am größten und
nimmt in Richtung der gegenüberliegenden, geschlossenen Stirn
fläche des Schleuderkorbes hin ab. Über diese geschlossene
bzw. zumindest weitgehend geschlossene Stirnfläche erfolgt
bei dem bekannten Windsichter der Rotationsantrieb mittels
der vertikalen Antriebsachse.
Diese unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten beim Ein
tritt des Feingutes in den Schleuderkorb auf unterschiedli
chen vertikalen Höhen des Schleuderkorbes, bringen es mit sich,
daß unterschiedliche Gütegrade für die Trennschärfe erreicht
werden. Es dürfte hinreichend plausibel sein daß in der
Nähe des Sichtluftauslasses, wo die größte Sogwirkung an
zutreffen ist, Überkorn in das Feingut gelangt und im Be
reich des größten Abstandes vom Sichtluftauslaß Unterkorn
im Grobgut verbleibt. Diese gravierenden Nachteile bei der
Trennschärfe erhöhen sich um so mehr je größer die verti
kale Erstreckung des Schleuderkorbes wird. Diese vorgenann
ten Nachteile erscheinen jedoch bei Windsichtern mit großer
Durchsatzleistung unabwendbar zu sein. Zu diesem vorgenann
ten Nachteil kommt bei dem Windsichter gemäß der EP 23 320 B1
noch hinzu, daß umfangsmäßig betrachtet, am Schleuderkorb
unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten vorherrschen
dürften. Dies deshalb, da man dort über unterschiedlich aus
gelegte spiralförmige Zuführkanäle in etwa tangentialer An
ordnung zum Schleuderkorb Sichtluftmengen unterschiedlichster
Art, z.B. staubhaltige, heiße Mühlenabluft und gegenüberlie
gend z.B. kältere, aber staubfreie atmosphärische Luft in
den Windsichter einbläst.
Speziell zur Überwindung der letztgenannten Nachteile, der
unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten in vertikaler
Richtung längs des Schleuderkorbes, geht man
bei einem weiteren bekannten Windsichter nach der DE-PS
29 51 819 den Weg, an beiden Stirnseiten des Schleuder
korbes Sichtluftauslässe zu konzipieren. Bei diesem letzt
genannten bekannten Windsichter tritt jedoch das Problem
auf, daß die Leisten des Schleuderkorbes aufgrund der großen
vertikalen Erstreckung im Vergleich zum Durchmesser des
Schleuderkorbes durch eine Vielzahl von etwa radial vorge
sehenen Speichen abgestützt und abgesteift werden müssen.
Dies ist erforderlich, um den im Betrieb auftretenden Flieh
kräften und den sonstigen mechanischen Beanspruchungen wie
Schwingungen mit ausreichend hoher Sicherheit begegnen zu
können. Diese zur Versteifung vorgesehenen Speichen kommen
jedoch mit den in der Sichtabluft enthaltenen Feingutteil
chen in Berührung und unterliegen dadurch einer relativ
hohen Verschleißbeanspruchung. Zur Vermeidung einer der
artigen Beanspruchung darf, wie es auch aus der für diesen
Windsichter angegebenen oberen Korngröße von 2 bis 4 µm
entnehmbar ist, angenommen werden, daß dieser bekannte Wind
sichter für weniger abrasives Sichtgut und Material entwickelt
worden ist. Aufgrund der letztgenannten Korngrößen herrschen
in der abgeführten Sichtluft auch bedeutend geringere Fest
stoffkonzentrationen, denen die radialen Speichen ausge
setzt sind.
Der letztgenannte bekannte Windsichter erscheint daher für
ein stark abrasives Sichtgut, wie gesintertes Aluminium
oxid, Quarzsand oder Zementklinker bei Feststoffkonzentra
tionen von z.B. 800 g/m3 bis 1200 g/m3 in der Sichterab
luft ungeeignet zu sein. Vor allem ist bei einem stark
verschleißenden Korngemenge als Sichtgut ein Dauerbetrieb
über mehrere Wochen oder Monate ohne längere Betriebsstill
standzeiten für Reparaturen oder einer Erneuerung des Schleu
derkorbes kaum denkbar.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und einen Windsich
ter zur Durchführung des Verfahrens so zu konzipieren, daß
die vorgenannten Nachteile vermieden werden und auch bei
relativ abrasivem Sichtgut eine lange Betriebszeit bei
hoher Durchsatzleistung und verbesserter Trennschärfe er
reicht wird, wobei gegebenenfalls dies mit relativ geringer
Aufstellfläche für den Windsichter realisierbar sein soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1 durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 und bei einem Wind
sichter gemäß Oberbegriff des Anspruches 2 durch die Merk
male des kennzeichnenden Teils des Anspruches 2 gelöst.
Ein essentieller Grundgedanke der Erfindung, sowohl verfah
rensmäßig wie vorrichtungsmäßig, kann darin gesehen werden,
die Sichtung und die Trennschärfe dadurch zu verbessern, daß
eine mehrstufige Sichtung durchgeführt wird, wobei die Sich
tungsparameter auf jeder Stufe nach Möglichkeit umfassend
einstellbar sind. Verfahrensmäßig erreicht man dieses Ziel,
daß ergänzend zu einer Dispergierung des aus der ersten Ver
fahrensstufe resultierenden Grobgutes eine per Zentrifugal
abweisung erfolgende zweite Sichtung vorgesehen wird. Diese
Zentrifugalabweisung wird jedoch nicht rein strömungstech
nisch durch eine Einleitung von Sichtluft oder anderer gas
förmiger Medien erreicht, sondern im Zusammenwirken mit
einer gleichzeitig erfolgenden mechanischen Zentrifugal
abweisung, wie sie z.B. durch den Einsatz eines Schleuder
korbes erfolgt.
Vorrichtungsmäßig wird ein entsprechender erfindungsgemäßer
Windsichter mit mindestens zwei Windsichterstufen ausgelegt,
wobei die zur Nachsichtung dienende Windsichterstufe eine
analoge Ausstattung mit einem Schleuderkorb entsprechenden
Schleuderkorbleisten und einem oder mehreren koaxialen Krän
zen von Leitschaufeln ausgestattet ist, wobei jedoch zu
einer optimaleren Nachsichtung in der Regel die Abmessun
gen der zweiten Windsichterstufe unterschiedlich zu denen
der ersten Windsichterstufe sind. Hierdurch lassen sich die
Sichtungsparameter der zweiten Windsichterstufe ergänzend zu
der Verstellbarkeit der Leitschaufeln und der Einströmge
schwindigkeit der Sichtluft noch geeigneter auf die gewünsch
ten Korngrößen und Grenzkorngrößen einstellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die entsprechende Vor
richtung eignen sich daher besonders auch für obere Korn
größen unter 10 µm. Da für die Aussonderung des Feingutes
aus der Sichtluft entsprechende Staubabscheider, wie Zyklone
oder Filter benötigt werden, kommt die durch die vertikale
Mehrstufigkeit beim erfindungsgemäßen Windsichter erreichte
geringe Aufstellungsfläche einer Verwendung mit Zyklonen ent
sprechend entgegen. Die Mehrstufigkeit des Windsichters er
möglicht es, den Sichterdurchmesser relativ klein zu halten,
so daß der erfindungsgemäße Windsichter durch den geringen
Flächenbedarf sehr gut der Zyklonverwendung angepaßt ist
und zudem die relativ große Bauhöhe der Zyklone voll ge
nutzt werden kann. Der erfindungsgemäße Windsichter eignet
sich auch aufgrund seiner Mehrstufigkeit dazu, daß ver
schiedene Sichtluftmengen unterschiedlicher strömungs
technischer Eigenschaft eingesetzt werden können, wobei die
kontrollierte Einführung in den Sichtraum durch die verstell
baren Leitschaufelkränze und die Optimierung der Sichtung im
Hinblick auf verbesserte Trennschärfe mittels unterschied
licher Dimensionierung der nachgeschalteten Windsichterstufe
gewährleistet ist.
Vorteilhafterweise weist der Windsichter mindestens zwei
Schleuderkörbe unterschiedlicher axialer Höhe und mit un
terschiedlichen Durchmesser auf. Es kann dabei eine unter
schiedliche Leistenbestückung mit unterschiedlichen Neigungs
winkeln vorgesehen sein. Der Antrieb der einzelnen Schleuder
körbe der verschiedenen Windsichterstufen erfolgt zweckmäßi
gerweise getrennt, z.B. über entsprechende ineinander geführ
te Hohlwellen. Diese Möglichkeit eröffnet die Feinabstimmung
der mechanischen Zentrifugalabweisung des zu sichtenden Grob
kornes.
Ein weiterer Vorteil für die Nachsichtung wird mit der Aus
bildung der der vorgeordneten Windsichterstufe zugewandten
Stirnfläche des nachgeschalteten Schleuderkorbes als ge
schlossene Fläche erreicht, die die Funktion eines Streu
tellers übernimmt. Der Streuteller für das aus der vorge
schalteten Windsichterstufe kommende Grobgut kann auch se
parat zum Schleuderkorb vorgesehen sein. Wesentlich ist vor
allen Dingen die Streutellerfunktion, die eine weitere Dis
pergierung des bereits mindestens einmal gesichteten Grob
gutes ermöglicht, so daß dieses gut verteilt in den nach
folgenden Sichtraum eingeführt werden kann. Der Schleuder
korb der zweiten Windsichterstufe weist zweckmäßigerweise
einen etwas größeren Durchmesser bei verringerter axialer
Erstreckung wie der Schleuderkorb der ersten Windsichter
stufe auf. Hierdurch ist bei gleicher Drehzahl der Schleu
derkörbe auch eine mechanische Sichtung feinerer Partikel
des Grobgutes aufgrund der höheren Beschleunigungskräfte im
Außenbereich des Schleuderkorbes möglich. Andererseits ermög
licht gerade die reduzierte axiale Erstreckung des zweiten
Schleuderkorbes auch eine gemeinsame Absaugung und Abführung
der mit Feingut beladenen Sichtluft, z.B. nach oben im Be
reich der Antriebsachse. In der letztgenannten Ausführungs
form sind beide Stirnseiten des Schleuderkorbes der ersten
Windsichterstufe weitestgehend als Durchlaßöffnungen ausge
bildet, wobei der Schleuderkorb selbst über wenige radiale
Versteifungsstege mit der Achse in Antriebsverbindung steht.
Bei Ausbildung des Windsichters mit einer geschlossenen un
teren Stirnfläche des ersten Schleuderkorbes und einer offe
nen Stirnfläche beim zweiten Schleuderkorb, die mit einer ent
sprechenden Absaugleitung in Verbindung steht, erreicht man
den Vorteil einer besseren Klassierung, da in diesem
Fall drei Bereiche unterschiedlicher Korngrößen gesichtet
und separiert werden können.
Ein weiterer Vorteil kann durch vertikal voneinander getrenn
te Luftkanäle für die Sichtluft erreicht werden. Die Luft
kanäle sind dabei zweckmäßigerweise als zwei- oder mehrgängi
ge Spiralgehäuse ausgebildet, die einen weitgehend tangentia
len Lufteintritt zu den Leitschaufelkränzen ermöglichen. Bei
mehrgängigen Spiralgehäusen in einer horizontalen Ebene sind
die einzelnen Einlässe äquidistant am Umfang verteilt ange
ordnet, um über den gesamten Umfang des Sichtraumes ver
teilt möglichst gleichmäßige Strömungsverhältnisse zu er
reichen. Durch die vertikale Trennung der unterschiedlichen
Luftkanäle für einen Schleuderkorb kann z.B. in einem
Luftkanal einer horizontalen Ebene heiße Mühlenabluft und
auf einer anderen, z.B. darunter liegenden horizontalen
Ebene, kältere, eventuell staubfreie atmosphärische Sicht
luft eingeblasen werden. Bevorzugterweise wird die kältere Sicht
luft in einem unteren Luftkanal zugeführt, um dadurch be
reits eine Abkühlung des gesichteten Gutes zu erreichen. Es
besteht daher die Möglichkeit, Sichtluft mit verfahrenstech
nisch bedingten unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten
jeweils nur in einer bestimmten Ebene des Schleuderkorbes ein
strömen zu lassen, so daß über den gesamten Umfang des Schleu
derkorbes betrachtet, gleichmäßige Betriebsverhältnisse vor
liegen.
Der erfindungsgemäße Windsichter ist dabei nicht auf die Aus
führung mit zwei Windsichterstufen beschränkt. Je nach Ein
satzzweck, z.B. für einen hohen Abreinigungsgrad eines Grob
gutes mit bestimmter Grenzkorngröße, kann der Einsatz einer
weiteren, nachgeschalteten dritten Windsichterstufe erforder
lich und zweckmäßig sein. Die Ableitung der mit Feingut be
ladenen Sichtluft aus der dritten Windsichterstufe erfolgt
zweckmäßigerweise unabhängig von der Ableitung der Sicht
luft der vorgeordneten Stufen und nach unten.
Insgesamt gesehen, kann daher durch die Möglichkeit einer
nachgeschalteten Mehrfachsichtung in einem Windsichter über
vordispergierende Windsichterstufen mit weniger Sichtluft
gearbeitet werden, so daß ein Aufbau des Windsichters mit
prinzipiell kleinerem Durchmesser möglich wird. Durch die
mehrstufige Sichtung in Verbindung mit der Gestaltung der
Schleuderkörbe weitgehend ohne radiale Versteifungsspeichen,
ist auch die Verarbeitung relativ verschleißungünstigen
Sichtgutes möglich.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines schematischen
Ausführungsbeispieles noch näher erläutert.
Die einzige Zeichnung zeigt einen vertikalen Schnitt durch
einen Windsichter 3 mit zwei Windsichterstufen 1, 2.
Die Aufgabe des Sichtgutes in den Windsichter 3 erfolgt über
einen weitgehend zentral angeordneten oberen Sichtguteinlaß
25. Der Sichtguteinlaß 25, der schräg durch den oberen Ge
häuseabschluß hindurchragt, führt das Sichtgut weitgehend
im Achsbereich des Windsichters 3 auf einen ersten Streu
teller 26, der konisch nach oben geöffnet ist. Das durch die
sen Streuteller 26 vordispergierte Sichtgut gelangt über zwei
nach unten verjüngend zulaufende Stufen des Gehäuses des Wind
sichters 3 auf einen weiteren, zweiten Streuteller 27.
Über diesen Streuteller 27 gelangt das Sichtgut gut vordis
pergiert in einen ersten Sichtraum 4 der ersten Windsichter
stufe 1. Der Sichtraum 4 ist kreisringförmig, zylindrisch
ausgebildet, wobei er nach radial außen durch separat ein
stellbare Leitschaufelkränze 6 und 7, die vertikal über
einander angeordnet sind, begrenzt wird. Nach radial innen
wird die Begrenzung des Sichtraumes 4 durch die Außenkanten
der Schlagleisten 10 des Schleuderkorbes 9 gebildet.
Die Sichtluft für die erste Windsichterstufe 1 gelangt über
die Luftkanäle 5, die im Horizontalschnitt beispielsweise
als zweigängiges Spiralgehäuse ausgebildet sind, in den Sicht
raum 4. Durch die mit Drall in den Sichtraum 4 einströmende
Sichtluft findet eine Vortrennung des Sichtgutes statt, wo
bei die von außen nach innen den Sichtraum 4 durchströmende
Luftströmung die in den Sichtraum einfallenden Teilchen auf
einer Spiralbahn beschleunigen. Hierdurch werden Grobgut
partikel infolge der auf sie einwirkenden höheren Flieh
kräfte aus der Spiralbahn getragen und aufgrund der Schwer
kraft auf den ersten am unteren Bereich der ersten Windsich
terstufe 1 angeordneten Grobguttrichter 8 ausfallen.
Die in der spiralförmigen Luftströmung verbleibenden Fein
gutpartikel auf der ersten Windsichterstufe 1 werden zum
Außenumfang des rotierenden Schleuderkorbes 9 mitgenommen.
Durch die Rotation des Schleuderkorbes 9 mit seinen radial
außen in vertikaler Richtung angeordneten Schlagleisten 10
werden die zwischen die Schlagleisten gelangenden Teilchen
nochmals beschleunigt, wobei mitgerissene Teilchen des Grob
gutes in den Sichtraum 4 zurückgeschleudert werden. Das durch
die Sichtluft ins Innere des Schleuderkorbes 9 geführte Fein
gut wird hingegen über die im oberen Bereich des Schleuder
korbes 9 vorgesehene stirnseitige Öffnung 11 und über eine
damit in Verbindung stehende zweigängige Austragsspirale 12
zu den nachfolgenden Staubabscheidern abgesaugt.
Der Antrieb des Schleuderkorbes 9 erfolgt über eine als Hohl
rohr ausgebildete Antriebswelle 28, in der eine weitere An
triebswelle 29 für den Schleuderkorb 14 der zweiten Wind
sichterstufe 2 geführt ist. Im Ausführungsbeispiel weist
der Schleuderkorb 9 im unteren Bereich eine geschlossene
Stirnwand 31 auf, die zur besseren Stabilisierung etwa in
der Mitte mit schräg zur Antriebswelle 28 verlaufenden Ver
strebungen 30 oder einem verschleißgeschützten Kegelmantel
geführt und versteift ist.
Das den ersten Grobguttrichter 8 verlassende Grobgut ge
langt auf die obere, geschlossene Stirnwand 13 des für die
Nachsichtung vorgesehenen zweiten Schleuderkorbes 14. Im
Beispiel ist der Schleuderkorb 14 der zweiten Windsicher
stufe 2 mit geringerer vertikaler Erstreckung als der erste
Schleuderkorb 9 ausgestattet. Er weist jedoch einen größeren
Durchmesser auf als der erste Schleuderkorb 9. Der Antrieb
des zweiten Schleuderkorbes 14 erfolgt über eine koaxial in
der ersten Antriebswelle 28 geführte zweite Antriebswelle 29,
wobei über die vertikale Erstreckung Zwischenlagerungen und
Verstrebungen mit dem Gehäuse des Windsichters 3 vorgesehen
sind.
Die separate Antriebswelle 29 gestattet es, die untere Wind
sichterstufe 2 auch mit unterschiedlicher Umdrehungszahl zu
betreiben. Der Schleuderkorb 14 weist radial außen vertikal
angeordnete Schlagleisten 21 auf, die äquidistant über sei
nen Umfang verteilt sind. Der kreisringförmige Sichtraum 15
der zweiten Windsichterstufe 2 wird nach radial außen durch
unabhängig voneinander um ihre vertikale Achse einstellbare
Leitschaufelkränze 16 und 17 begrenzt. Der Leitschaufelkranz
16 ist dabei einem separaten Luftkanal 18, 18′ zugeordnet,
der im Horizontalschnitt z.B. mehrgängig ausgelegt ist. Der
untere Leitschaufelkranz 17 führt dagegen die über den Luft
kanal 19 und 19′ einströmende Sichtluft mit Drall in den
Sichtraum 15. Die Luftkanäle haben im Ausführungsbeispiel
im Vertikalschnitt etwa Rechteckform.
Die Luftkanäle 18 und 18′ sind gegenüber den Luftkanälen 19
und 19′ vertikal voneinander getrennt. Hierdurch ist es mög
lich, diese Luftkanäle mit unterschiedlicher Sichtluft zu
beschicken. So kann beispielsweise der gegen Verschleiß
verstärkt ausgelegte Luftkanal 18, 18′ für die Zuführung
heißer, partikelbeladener Mühlenabluft dienen, während die Luft
kanäle 19 und 19′ kühle atmosphärische Frischluft in den
Sichtraum einführen, um auf dieser Ebene das Sichtgut wieder
zu kühlen.
Im Sichtraum 15 erfolgt eine Nachsichtung des Grobgutes, in
der bereits vorausgehend zur Windsichterstufe 1 erläuterten
Weise. Das von unerwünschtem Feingut abgereinigte Grobgut
fällt aus dem Sichtraum 15 in den Grobguttrichter 20 und
wird nach unten abgeführt. Die Mischluft aus den Luftkanälen
18, 18′, 19 und 19′ strömt mit den gewünschten, restlichen
Feingutpartikeln durch die Schlagleisten 21 des zweiten
Schleuderkorbes 14. Diese restlichen Feingutpartikel werden
zusammen mit der Mischluft über einen, an der unteren offenen
Stirnseite 32 des Schleuderkorbes 14 anschließenden Auffang
behälter 22 abgesaugt. Die Absaugung erfolgt im Beispiel über
zwei seitlich an dem Auffangbehälter 22 angeschlossene Luft
auslässe 23, die die mit Feingut beladene Sichtluft weiteren
Staubabscheidern zuführen.
In der vorstehenden Konzipierung des Windsichters 3 kann
über die Luftauslässe 12 ein Feingut mit völlig verschie
denem Kornaufbau im Vergleich zu dem Feingut erreicht werden,
welches über die Luftauslässe 23 gewonnen wird. Diese ver
fahrensmäßige Herstellung unterschiedlicher Kornverteilungen
für das Feingut ist insbesondere für die Herstellung von
Zementmehl von Vorteil, um auf diese Weise die betontechni
schen Eigenschaften des Zementes, wie den zeitlichen Festig
keitsanstieg beim Erhärten, zu verbessern. Eine verbesserte
Sichtung und bessere Trennschärfe beim Feingut wie beim
Grobgut kann mit dem erfindungsgemäßen Windsichter auch
dadurch erreicht werden, daß die den beiden Sichträumen 4
und 15 zugeführten Luftmengen gewollt variiert werden und
mit unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten beauf
schlagt werden.
Die Erfindung bringt daher den Vorteil, daß durch die gege
benenfalls mehrstufige Nachsichtung eine höhere Einstell
genauigkeit für gewünschte Grenzkorngrößen erreicht wird,
wobei die mechanische Abreinigung mittels der Funktion der
Schleuderkörbe dies insbesondere verbessert.
Claims (12)
1. Verfahren zur Windsichtung eines Korngemenges mit Nach
sichtung,
bei dem ein Korngemenge für einen ersten Sichtvorgang in
ein Grobgut und Feingut in einen ersten Sichtraum geleitet
wird,
bei dem das Feingut des ersten Sichtvorganges im wesentli
chen koaxial abgesaugt wird,
und bei dem das Grobgut des ersten Sichtvorganges nach un
ten geführt und einer Nachsichtung unterzogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem ersten Sichtvorgang nachgeschaltet und vor der
Nachsichtung eine Dispergierung des nach unten geführten
Grobgutes durchgeführt wird, und
daß die Nachsichtung des dispergierten Grobgutes mittels
gasströmungsmäßiger und mechanischer Zentrifugalabweisung
der Grobgutpartikel erfolgt.
2. Windsichter mit mindestens einer Windsichterstufe, die
einen um eine im wesentlichen vertikale Drehachse an
treibbaren Schleuderkorb mit radial außen vorgesehenen
Leisten aufweist, die von der Sichtluft von außen nach
innen durchströmt werden,
mit einem den Schleuderkorb umgebenden, kreisringförmigen
Sichtraum, an dem radial nach außen ein koaxialer Kranz
von Leitschaufeln angrenzt,
wobei die Sichtluft an den Leitschaufeln vorbei spiral
förmig in den Sichtraum einführbar ist,
mit einem Sichtguteinlaß oberhalb des Sichtraumes und
einem Auslaß für das gesichtete Grobgut unterhalb des
Sichtraumes und
mit einer im wesentlichen koaxialen Absaugung für die
mit Feingut beladene Sichtluft aus dem Schleuderkorb,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach dem
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der oberen, ersten Windsichterstufe (1) mindestens
eine weitere, zweite Windsichterstufe (2) mit einem
Schleuderkorb (14) mit unterschiedlichen Dimensions
abmessungen im Vergleich zum oberen, ersten Schleuder
korb (9) zur Nachsichtung des Grobgutes der ersten Stufe
nachgeschaltet ist.
3. Windsichter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein separater oder ein mit dem nachgeschalteten,
zweiten Schleuderkorb (14) integrierter Streuteller (13)
vorgesehen ist, über den das Grobgut der ersten Stufe (1)
dem kreisringförmigen Sichtraum (15) der zweiten Stufe
(2) zugeführt ist.
4. Windsichter nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der oder die dem Schleuderkorb (9) der ersten Wind
sichterstufe (1) nachgeschalteten Schleuderkörbe (14)
relativ zum ersten Schleuderkorb (9) mit gleicher oder
unterschiedlicher Drehzahl antreibbar sind.
5. Windsichter nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Schleuderkorb (14) eine geringere vertikale
Erstreckung und/oder einen größeren Durchmesser als der
erste Schleuderkorb (9) aufweist.
6. Windsichter nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem zweiten Schleuderkorb (14) Sichtluft aus unter
schiedlichen, vertikal voneinander getrennten Luftkanälen
(18, 18′; 19, 19′) zuführbar ist.
7. Windsichter nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftkanäle (5, 18, 19) zur Zuführung der Sichtluft
in einen Sichtraum (4, 15) als ein- oder mehrgängige Spi
ralform mit tangentialer Einströmrichtung, ausgebildet
sind, und daß bei mehrgängiger Spiralform die Luftkanäle
in einer horizontalen Ebene äquidistant am Umfang des
Windsichtergehäuses (33) angeordnet sind.
8. Windsichter nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den vertikal voneinander getrennten Luftkanälen
(5, 18, 19) zugeordneten Leitschaufelkränze (6, 7; 16, 17)
in ihrem Neigungswinkel separat einstellbar sind.
9. Windsichter nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und zweite Windsichterstufe (1, 2) eine ge
meinsame oder eine getrennte, im wesentlichen koaxiale
Absaugung für das Feingut aufweisen.
10. Windsichter nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleuderkorb (14) der nachgeschalteten, zweiten
Windsichterstufe (2) eine zentrale Absaugung des Feingu
tes nach unten, mit mehreren seitlichen Absaugleitungen
(23) aufweist.
11. Windsichter nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß anschließend an die zweite Windsichterstufe (2) eine
weitere, dritte Windsichterstufe, mit insbesondere unter
schiedlichen Dimensionsabmessungen zur zweiten Stufe, für
eine weitere Nachsichtung vorgesehen ist.
12. Windsichter nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei vertikal voneinander getrennten Luftkanälen (5, 18,
19) für eine nachgeschaltete Windsichterstufe im unteren
Luftkanal (19) die Zufuhr kühlerer Sichtluft als im oberen
Luftkanal (5, 18) vorgesehen ist oder umgekehrt der obere
Luftkanal (19) die kühlere Sichtluft führt.
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