DE3621220A1 - Verfahren zur filtration von dick-gluten - Google Patents
Verfahren zur filtration von dick-glutenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
- C08B30/00—Preparation of starch, degraded or non-chemically modified starch, amylose, or amylopectin
- C08B30/10—Working-up residues from the starch extraction, e.g. potato peel or steeping water, including pressing water from the starch-extracted material
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23J—PROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
- A23J1/00—Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
- A23J1/16—Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from waste water of starch-manufacturing plant or like wastes
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Filtration von
Dick-Gluten unter Zusatz von Enzymen vor bzw. bei der
Filtration. Bei dem Prozeß der Herstellung von Maisstärke
müssen die Eiweißbestandteile des Maises - der Maiskleber,
auch Gluten genannt - abgetrennt werden. Dies geschieht
nach der Naßvermahlung von Mais durch eine Folge von
Arbeitsschritten zur Entfernung von Keimen und
Faserstoffen und Abzentrifugieren der Stärke, wobei eine
aus dem Gluten und mechanisch beschädigten Stärkekörnern
bestehende Fraktion als Zentrifugat gewonnen wird. Diese
Fraktion wird als Dick-Gluten bezeichnet. Sie wird auf
Trommelfiltern entwässert, getrocknet und als
eiweißreiches Viehfutter verwendet.
Bei der Filtration des Dick-Glutens treten häufig Probleme
auf; das Wasser wird hartnäckig zurückgehalten, so daß nur
wenig Filtrat gewonnen wird und ein hoch wasserhaltiges
Retentat erhalten wird, dessen Trocknung einen hohen
Einsatz an Wärmeenergie erfordert. Dieses Problem wird
auf die Quellung der im Dick-Gluten enthaltenen Stärke
zurückgeführt.
In der US 39 28 631 werden stark verzweigte teilweise
unlösliche Polysaccharide für die Filtrationsprobleme
verantwortlich gemacht. Durch den Zusatz von Glukamylase
zum Dick-Gluten wenigstens eine Stunde vor Beginn der
Filtration wird die Stärke weitgehend abgebaut und die
Filtrierbarkeit deutlich verbessert. Die
Amylasebehandlung hat jedoch den Nachteil, daß die Stärke,
die sonst als wertvoller Futterbestandteil im Retentat
verblieben wäre, in Form gelöster Dextrine und Zucker
verlorengeht. Das Filtrat wird teilweise zur Quellung des
Maises wiederverwendet. Dadurch gelangt die noch darin
enthaltene Amylase in das Mahlgut und bewirkt den Abbau
von Stärke, wodurch ein weiterer Anteil davon
verlorengeht. Ein anderer Teil des Filtrats wird verworfen
und belastet durch seinen Gehalt an Stärkeabbauprodukten
die Abwasserklärung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
geschilderten Probleme bei der Filtration des Dick-Glutens
zu vermeiden, dabei jedoch den Verlust von Stärke und eine
Belastung des Abwassers zu vermeiden. Es wurde gefunden,
daß dieses Ziel durch eine enzymatische Behandlung des
Dick-Glutens vor oder während der Filtration möglich ist,
wenn als Enzym eine Xylanase, eine Hemicellulase und/oder
eine Glukanase, die frei von Amylasen und Proteinasen ist,
eingesetzt wird.
Dieses Ergebnis ist überraschend, weil Mais nur sehr
geringe Anteile an Quellstoffen mit Hemicellulosestruktur
enthält und es nicht bekannt war, daß im Dick-Gluten
derartige Quellstoffe enthalten sind. Die Erfinder
vermuten - ohne damit die Erfindung auf eine bestimmte
Theorie festlegen zu wollen - daß die im Dick-Gluten
enthaltene Stärke oder stärkeähnlichen unlöslichen
Polysaccharide nicht die eigentlichen Verursacher der
Filtrationsprobleme sind, sondern daß erst durch eine
Wechselwirkung des geringen Anteils an Hemicellulosen mit
den Stärkepartikeln bzw. den ungelösten Polysacchariden
quellkörperartige Strukturen entstehen, die die
beschriebenen Filtrationsprobleme verursachen. Dadurch
wäre es erklärlich, daß sowohl durch den Abbau der Stärke
als auch durch den Abbau der bisher nicht erkannten
Hemicellulosen die Bildung dieser Quellkörper vermieden
und die Filtrationsprobleme beseitigt werden können.
Enzympräparate, die eine ausreichende Xylanase-,
Hemicellulase- und/oder Glukanase-Aktivität aufweisen,
sind bekannt und im Handel erhältlich. Sie können aus
Bakterien- oder Schimmelpilz-, z. B. Trichoderma-Kulturen
stammen. Die genannten Aktivitäten können auch als
Nebenaktivität neben einer anderen Hauptaktivität
vorliegen, sofern die letztere nicht für das Verfahren
abträglich ist. Das Enzympräparat muß frei von Amylase-
und Proteinaseaktivität sein, die bei dem pH-Wert des
Dick-Glutens von 3,5-4,5 wirksam ist, weil andernfalls
ein unerwünschter Abbau der Stärke und des Glutens
eintreten würde. Spuren dieser Aktivitäten, wie sie in den
meisten Enzympräparaten nachweisbar sind, sind
unschädlich, wenn sie keinen nennenswerten Abbau von
Stärke und Gluten verursachen. Ebenso sind Amylasen und
Proteasen, die nur außerhalb des pH-Bereichs des Dick-
Glutens aktiv sind, für das Verfahren im allgemeinen
unschädlich.
Der Bedarf an den erfindungsgemäß eingesetzten Enzymen ist
außerordentlich gering und fällt wirtschaftlich neben der
Erhaltung des Stärkeanteils im Dick-Gluten nicht ins
Gewicht. Enzympräparate mit einer Xylanase-Aktivität von
50 bis 10 000 UXyl/g bei pH 3,5-4,5 werden in einer
Menge von 0,05 bis 10 kg/t Glutentrockensubstanz
eingesetzt. Eine Einwirkungsdauer von 30 bis 60 min bei 35
bis 45 Grad C ist ausreichend. Die Verweildauer des Dick-
Glutens in der Filtrationsanlage kann in die
Behandlungszeit eingerechnet werden, so daß bei
hinreichend langer Verweildauer das Enzym erst beim
Eintritt in die Filtrationsablage zugesetzt zu werden
braucht.
Die Wirkung der erfindungsgemäß eingesetzten Enzyme bleibt
hinter derjenigen der Glukamylase etwas zurück. Man
erreicht einen um mindestens 0,5% höheren Feststoffgehalt
im Retentat und wenigstens 5% mehr Filtrat. Obwohl schon
diese Verbesserung von wirtschaftlicher Bedeutung ist,
werden im Regelfall sogar noch günstigere Werte erreicht,
z. B. eine Erhöhung des Feststoffgehalts um 1 bis 3% und
eine Vergrößerung der Filtratmenge um 10 bis 30%. Es wird
dadurch nicht nur der Nährwert des Glutenfutters erhöht,
sondern gleichzeitig der Energiebedarf für die Trocknung
vermindert.
Eine homogenisierte Glutensuspension wird unter Rühren auf
40 Grad C temperiert. Das zu prüfende Enzym wird mit
einer Dosage von 0,24% (bezogen auf Gluten-
Trockensubstanz) zudosiert und eine Reaktionszeit von
30 Minuten eingehalten. Eine genau definierte Menge
(150,0 g) der Suspension wird unter Vakuum exakt 2
Minuten filtriert und die Filtratmenge bestimmt. Danach
wird nochmals exakt 1 Minute unter Vakuum filtriert und
wiederum die Filtratmenge bestimmt. Zur Bestimmung der
Restfeuchte werden 10 g Retentat mit 10 g Seesand
verrieben und bis zur Gewichtskonstanz bei 120 Grad C
getrocknet (Bestimmung des Trockengehaltes).
Nach der Reaktionszeit wurde 2 und 3 Minuten lang unter
Vakuum filtriert.
Präparat 1 hat eine Aktivität von 330 CU/mg und
610 UXyl/g und bewirkt eine Erhöhung der Filtratmenge um
6,7%. Präparat 2 hat eine Aktivität von 100 CU/mg und
3000 UXyl/g und bewirkt eine Erhöhung der Filtratmenge um
10,6%. Eine spezielle Kombination von Xylanase und
Cellulase, 1500 CU/mg und 120 UXyl/g in Präparat 3 ergibt
nach 2 Minuten eine um 26,4% gesteigerte
Filtratausbeute.
Die Parameter sind dieselben wie in Beispiel 1.
Die Reihenfolge der Enzymwirksamkeit bleibt gleich.
Claims (1)
- Verfahren zur Filtration von Dick-Gluten unter Zusatz von Enzymen vor bzw. bei der Filtration, dadurch gekennzeichnet, daß als Enzym eine Xylanase, eine Hemicellulase und/oder eine Glukanase, die frei von Amylasen und Proteinasen ist, eingesetzt wird.
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