DE3619890A1 - Verfahren zum herstellen von anodenfolien aus aluminium fuer elektrolytkondensatoren - Google Patents
Verfahren zum herstellen von anodenfolien aus aluminium fuer elektrolytkondensatorenInfo
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- C23G—CLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
- C23G1/00—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Anodenfolien aus Aluminium für Elektrolytkondensatoren,
bei dem die Folien einer Vorbehandlung unterzogen werden,
bei der Zusatzstoffe auf den Folien abgelagert werden.
Anodenfolien für Aluminium-Elektrolytkondensatoren werden
zur Vergrößerung der Oberfläche in einem Ätzprozeß elektrochemisch
aufgerauht. Hierbei treten Schwankungen der
Oberflächenvergrößerung auf, die eine Streuung der spezifischen
Kapazitätswert der geätzten und formierten Folie
zur Folge haben.
Die erreichbare Aufrauhung hängt in starkem Maße von der
Qualität der Oxidschicht auf der Folienoberfläche ab.
Es ist bekannt (z. B. JP 59-92 515), daß durch Implantation
verschiedener Metallionen in das Oxid die Ätzeigenschaften
der Folien verbessert werden können. Diese
Ionenimplantation ist jedoch recht aufwendig und deshalb
- zumindest beim derzeitigen Stand der Technik - kein
wirtschaftliches Verfahren zur Qualitätsverbesserung des
Oxides.
Weiterhin sind Vorbehandlungsverfahren bekannt
(JP 85-1 01 915, JP 85-1 01 916, JP 85-1 01 917), bei dem das
ursprüngliche Oxid (Luftoxidschicht) der Folien durch eine
alkalische Lösung abgebeizt wird. In der Beizlösung
sind zusätzlich Metalle gelöst, die elektrochemisch edler
sind als Aluminium, wie Ag, Cu, Pb, Sn, Ni, Co, Cl, Cr,
In, Cd, Fe, Ga, Zn und Mn. Beim Abbeizen des Oxides werden
gleichzeitig die gelösten Metalle auf der Folienoberfläche
abgeschieden und in die anschließend gebildete
Oxidschicht eingebaut.
Es hat sich jedoch herausgestellt, daß auch bei diesem
Verfahren keine optimalen Oxidschichten erhalten werden,
so daß bei der Aufrauhung weiterhin Schwankungen der Oberflächenvergrößerung
auftreten.
Aufgrund der Erfindung ist es daher ein Verfahren anzugeben,
bei dem durch eine geeignete Vorbehandlung der Folien
in wirtschaftlicher Weise die Qualität der Oxidschicht
derart verbessert wird, daß durch den Ätzprozeß eine
gleichmäßige und starke Aufrauhung erfolgt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Folien entweder in einer sauren, die Zusatzstoffe enthaltenden
Lösung des pH-Wertes 5 behandelt werden oder in einem
ersten Bad in einer alkalischen oder sauren Lösung abgebeizt
werden und anschließend in einem zweiten Bad behandelt
werden, und daß die Zusatzstoffe dem zweiten und/
oder ersten Bad zugesetzt werden.
Die Beizlösung der ersten Badstufe besteht z. B. entweder
aus einer NaOH-Lösung oder ist auf den pH-Wert 5 angesäuert.
Dies kann durch HCl, HNO3, H2SO4, H3PO4 sowie durch
Salze dieser Säuren (z. B. AlCl3, Fe(NO3)2) erfolgen.
Als Zusatzstoffe, die einen gleichmäßigen und hohen Aufrauhgrad
beim späteren Ätzen bewirken, sind außer den genannten
edleren Metallen generell solche Zusätze geeignet,
die durch Reaktion mit der Folienoberfläche die chemischen
und elektrischen Eigenschaften des Oxides verändern.
So ist von SiO2, Alkalien, Erdalkalien und Phosphaten
bekannt, daß diese Stoffe beim Einbau in das Aluminiumoxid
dessen chemische Beständigkeit gegenüber wäßrigen
Elektrolyten verändern.
Es ist vorteilhaft, das Abbeizen des Oxides in einer 0,5 n
NaOH-Lösung während einer Zeitdauer von 5 Minuten bei 40°C
vorzunehmen und anschließend die Folien in einer 0,5 n
HNO3-Lösung mit einem Zusatz von 1 mg/l bis 1 g/l Fe(NO3)2
bei 10 bis 50°C zu behandeln. Hierdurch werden deutlich
verbesserte Ätzergebnisse erzielt.
Bei einer weiteren Ausgestaltung können die Folien nach
dem Beizen zusätzlich mit Wasser gespült werden, das ebenfalls
die genannten Zusätze erhält, wodurch der Aufrauhgrad
nochmals erhöht werden kann. Bei der Behandlung mit
der wäßrigen Lösung entstehen auf der Aluminiumfolie Oxidhydrate,
in die die Zusatzstoffe eingebaut werden. Bei
der anschließenden Glühbehandlung werden die Oxidhydrate
in Oxid umgewandelt.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind in der folgenden Tabelle
angeführt. Das Beispiel 1 bezieht sich auf eine unbehandelte
Folie und die Beispiele 2 und 3 auf eine Folie,
die nur in einer NaOH-Lösung gebeizt wurde. In den Ausführungsbeispielen
6 bis 9 wurden die Folien zunächst wie
im Ausführungsbeispiel 5 in zwei Beizlösungen behandelt
und anschließend in einem dritten Bad mit wäßrigen Lösungen
gespült.
Alle angeführten Folien der Ausführungsbeispiele 1 bis 9
wurden anschließend an die Vorbehandlung unter Schutzgas
bei 550°C 1 Stunde lang weichgeglüht und dann einer elektrochemischen
Ätzung in einer 3%igen HCl-Lösung bei einer
Temperatur von 85°C mit einer Stromdichte von 100 mA/cm2
während einer Zeitdauer von 5 Minuten unterzogen. Danach
wurden die Folien gespült und in 5%iger Borsäure bei 90°C
auf 400 V formiert. Verwendet wurde Al 99,99-Folie, walzhart,
75 µm dick.
Der Tabelle ist zu entnehmen, daß die Folien ohne Vorbehandlung
nach dem Glühen, Ätzen und Formieren eine spezifische
Kapazität von 0,55 µF/cm2 bei einer Streuung von
30% erreichen.
Bei einer Vorbehandlung nach den Ausführungsbeispielen 2
und 3 ergibt sich eine deutlich geringere spezifische Kapazität
und geringe Streuung.
Die Ausführungsbeispiele 4 und 5 sind vom Wert her mit
der spezifischen Kapazität einer unbehandelten Folie zu
vergleichen, weisen jedoch eine deutlich geringere Streuung
auf.
Eine Behandlung der Folien nach den Ausführungsbeispielen
6 bis 9 ergibt neben einer deutlich geringeren Streuung
eine erhebliche Zunahme der spezifischen Kapazitätswerte.
Außer den in den Ausführungsbeispielen angeführten Parametern
für die Konzentrationen, Temperaturen und Zeiten ist
es möglich, bei Änderung einer oder mehrerer Größen durch
entsprechende Abänderung der anderen Parameter zum gleichen
Ergebnis zu gelangen. Beispielsweise ist es möglich, die
Konzentrationen der Beizlösungen zu erhöhen, wenn gleichzeitig
die Behandlungsdauer und/oder die Badtemperatur verringert
wird.
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen von Anodenfolien aus Aluminium
für Elektrolytkondensatoren, bei dem die Folien einer
Vorbehandlung unterzogen werden, bei der Zusatzstoffe
auf den Folien abgelagert werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Folien in einer sauren
die Zusatzstoffe enthaltenden Lösung des pH-Wertes 5 behandelt
werden.
2. Verfahren zum Herstellen von Anodenfolien aus Aluminium
für Elektrolytkondensatoren, bei dem die Folien einer
Vorbehandlung unterzogen werden, bei der Zusatzstoffe
auf den Folien abgelagert werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Folien in einem ersten
Bad in einer alkalischen oder sauren Lösung abgebeizt werden
und anschließend in einem zweiten Bad behandelt werden,
und daß die Zusatzstoffe dem zweiten und/oder ersten Bad
zugesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet
durch die Verwendung eines ersten Bades, das NaOH
in einer Konzentration von ca. 0,5 mol/l enthält und eine
Temperatur von ca. 20°C aufweist, in dem die Folien ca.
5 Minuten abgebeizt werden und eines zweiten Bades, das
Fe(NO3)2 der Konzentration von ca. 2·10-3 mol/l in einer
wäßrigen Lösung enthält und eine Temperatur von ca. 20°C
aufweist, in dem die Folien ca. 1 Minute behandelt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet
durch die Verwendung eines ersten Bades, das
NaOH in einer Konzentration von ca. 0,5 mol/l enthält und
eine Temperatur von ca. 20°C aufweist, in dem die Folien
ca. 5 Minuten abgebeizt werden und eines zweiten Bades,
das HNO3 in einer Konzentration von ca. 3 mol/l und einem
Zusatz von Fe(NO3)2 in einer Konzentration von ca. 5·10-5
mol/l bei einer Temperatur von ca. 20°C enthält, in dem
die Folien ca. 5 Minuten behandelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet
durch die Verwendung eines zusätzlichen dritten
Bades, das eine Temperatur von ca. 70°C besitzt, in welchem
Zusatzstoffe in wäßriger Lösung enthalten sind und
in dem die Folien ca. 1 Minute behandelt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet
durch die Verwendung eines Bades, das Na2SiO3 in
einer Konzentration von ca. 4·10-6 mol/l enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet
durch die Verwendung eines Bades, das Fe(NO3)2 in
einer Konzentration von ca. 2·10-3 mol/l und Na2SiO3 in
einer Konzentration von ca. 4·10-7 mol/l enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet
durch die Verwendung eines Bades, das Na4P2O7 in
einer Konzentration von ca. 4·10-3 mol/l enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet
durch die Verwendung eines Bades, das CaHCO3 in
einer Konzentration von ca. 5·10-3 mol/l enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863619890 DE3619890A1 (de) | 1986-06-13 | 1986-06-13 | Verfahren zum herstellen von anodenfolien aus aluminium fuer elektrolytkondensatoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863619890 DE3619890A1 (de) | 1986-06-13 | 1986-06-13 | Verfahren zum herstellen von anodenfolien aus aluminium fuer elektrolytkondensatoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3619890A1 true DE3619890A1 (de) | 1987-12-17 |
Family
ID=6302919
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863619890 Withdrawn DE3619890A1 (de) | 1986-06-13 | 1986-06-13 | Verfahren zum herstellen von anodenfolien aus aluminium fuer elektrolytkondensatoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3619890A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3917425A1 (de) * | 1989-05-29 | 1990-12-06 | Siemens Ag | Verfahren zum herstellen von elektrodenfolien fuer insbesondere hochvolt-elektrolytkondensatoren |
-
1986
- 1986-06-13 DE DE19863619890 patent/DE3619890A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3917425A1 (de) * | 1989-05-29 | 1990-12-06 | Siemens Ag | Verfahren zum herstellen von elektrodenfolien fuer insbesondere hochvolt-elektrolytkondensatoren |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |