DE3619496A1 - Verfahren zur behandlung von abgasen - Google Patents

Verfahren zur behandlung von abgasen

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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/74General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
    • B01D53/86Catalytic processes
    • B01D53/8637Simultaneously removing sulfur oxides and nitrogen oxides

Description

  • Verfahren zur Behandlung von Abgasen
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Desulfurierung und Denitrifizierung eines Schwefeloxid (SOx) und Stickstoffoxid (NOx) enthaltenden Abgases. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Desulfurierung und Denitrifizierung eines Abgases mit einer relativ geringen 50x -Konzentration durch Behandlung des Gases in Niedrigtemperatur-Bereichen (etwa 100 bis 1800C) unter Verwendung eines kohlenstoffhaltigen Katalysators, wie er beispielsweise durch Aktivkohle und ähnliche Verbindungen dargestellt wird.
  • Als ein Verfahren zur Behandlung eines SO, und NO enthalx tenden Abgases wie beispielsweise eines Abgases, welches von einem mit Kohle oder Schweröl brennenden Kessel stammt oder von einem Sinterofen in einem Eisen verarbeitenden Betrieb herrührt, war üblicherweise die Behandlungsmethode bekannt, die eine Injizierunq von Ammoniakgas in diese Abgase umfaßt und das Durchführen dieses Mischgases durch ein mit kohlenstoffhaltigem Katalysator gepacktes Bett (japanische Offenlegungsschrift, Patentanmeldung# Nr.
  • 92858/1975). Dieses Verfahren ist zweifellos vorteilhaft, da in dem Abgas enthaltenes SO und NOX gleichzeitig entfernt werden können und zusätzlich der verwendete Katalysator zur erneuten Verwendung regeneriert werden kann.
  • Um das NOX nach diesem Verfahren in wirksamer Weise zu entfernen ist es jedoch erforderlich, die Reaktionstemperatur bei mindestens 2000C oder mehr zu halten, vorzugsweise bei etwa 220 bis 2500C. Sofern die Temperatur niedriger ist, kann das NOx nie in vollem Maße entfernt werden.
  • Daraus entsteht das Problem, daß bei Steigerung der Reak- tionstemperatur auf mehr als 2000C ein Teil des kohlenstoffhaltigen Katalysators durch den Sauerstoff verbraucht wird, der in dem Abgas gleichzeitig vorhanden ist, wie durch die folgende Reaktion dargestellt wird: Zusätzlich ist die zuvor beschriebene Methode nachteilig, weil die von Kesseln und ähnlichen Geräten herrührenden Abgase auf eine Temperatur von 2000C oder höher vor der Behandlung erhitzt werden müssen, weil diese Arten von Gasen üblicherweise eine Temperatur von etwa 15000 am Auslaß des Lufterhitzers oder einer ähnlichen Vorrichtung aufweisen.
  • Im Gegensatz dazu wurde in der japanischen Patentschrift Nr. 1241899 ein Verfahren vorgeschlagen, welches das SO wie auch das NO in wirksamer Weise auch bei einer Temperatur von etwa 15000 entfernen kann. Dieses Verfahren umfaßt die Verwendung von zwei Kreuzstrom-Bewegtbettreaktoren, wobei zuerst das Abgas, in welches Ammoniakgas hineininjiziert wurde, durch den ersten Bewegtbettreaktor geführt wird zur Entfernung des größeren Teils von SOx, danach das erhaltene behandelte Gas erneut mit Ammoniakgas vermischt wird, und dieses vermischte Gas in den zweiten Bewegtbettreaktor zur erneuten Prozeßführung eingespeist wird.
  • Dieses Zweistufen-Behandlungsverfahren ist zweifellos überlegen, da das Abgas bei niedrigen Temperaturen desulfuriert und denitrifiziert werden kann, jedoch wird es nicht unbedingt zur Verwendung empfohlen, da es übertrieben ist im Falle der Behandlung eines Abgases mit einer relativen geringen SO -Konzentration (etwa 300 ppm oder weniger) und x außerdem wird der kohlenstoffhaltige Katalysator in einer höheren als erforderlichen Menge eingesetzt. Der Grund dafür liegt darin, daß Ammoniakgas mit diesem Abgas von geringer SO# -Konzentration vermischt wird und in den Bewegtbettreaktor mit einem kohlenstoffhaltigen Katalysator eingespeist wird, während das Abgas vollständig desulfuriert wie auch denitrifiziert werden könnte unter Verwendung eines einzigen Reaktors ohne Verwendung der zweistufigen Behandlung gemäß der Beschreibung in der erwähnten Patentschrift. Nach diesem Patent kann ferner die Verweilzeit des Katalvsators in dem Reaktor verlängert werden, da die SOx-Konzentration in dem Abgas gering ist und somit die durch das kohlenstoffhaltige Adsorbens adsorbierte Menge an SO gering ist. Wenn jedoch die Verweilzeit verlängert wird, so ist auch bei geringer Reaktionstemperatur, nämlich bei etwa 1500C, zu befürchten, daß heiße Stellen in dem Katalysator verursacht werden können aufgrund der Akkumulierung von Oxidationsreaktionswärme des kohlenstoffhaltigen Katalysators, wodurch ein Brenn-Unfall des Katalysators verursacht werden kann.
  • Die vorliegende Erfindung schlägt ein Behandlungsverfahren für Abgase vor, welches sowohl desulfurieren als auch denitrifizieren kann, und zwar auch bei Abgasen mit einer relativ geringen SOx-Konzentration durch eine Einstufenbehandlung, und welches ferner völlig frei ist von irgendeiner Befürchtung bezüglich des Auftretens eines zuvor beschriebenen Durchbrenn-Unfalls.
  • In anderen Worten betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Desulfurieren als auch zum Denitrifizieren eines Abgases durch Berührung eines SO und NOX enthaltenx den Abgases (etwa 100 bis 180°C) mit einem kohlenstoffhaltigen Katalysator unter gleichzeitiger Anwesenheit eines Ammoniakgases zur Desulfurierung und Denitrifizierung des Abgases, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniakgas in das Abgas injiziert wird, danach dieses Abgas in zwei Gasströme geteilt wird, ein erster Abaasstrom in einen ersten Bewegtbettreaktor eingeführt wird, der mit dem kohlenstoffhaltigen Katalysator zur Desulfurierung und Denitrifizierung gepackt ist, ein zweites Abgas in einen zweiten Bewegtbettreaktor eingeführt wird, der mit dem kohlenstoffhaltigen Katalysator zur Desulfurierung und Denitrifizierung gepackt ist, der aus einem Auslaß des ersten Bewegtbettreaktors ausgetragene kohlenstoffhaltige Katalysator in einen Einlaß des zweiten Bewegtbettreaktors eingespeist wird, und der aus einem Auslaß des zweiten Bewegtbettreaktors ausgetragene kohlenstoffhaltige Katalysator zur Regeneration erhitzt wird und danach in einen Einlaß des ersten Bewegtbettreaktors eingespeist wird.
  • Die vorliegende Erfindung wird näher erläutert unter Bezugnahme auf die nachstehend angefügten Zeichnungen. In der Ausführungsform gemäß Fig. 1 wird ein Abgas (etwa 100 bis 180°C) mit Ammoniakgas vermischt, welches über eine Leitung 1 injiziert wird. Danach wird dieses gemischte Gas in zwei Gasströme geteilt. Ein Abgasstrom wird in einen ersten Kreuzstrom-Bewegtbettreaktor 3 über eine Leitung 2 eingeführt. Das Abgas wird mit einer kohlenstoffhaltigen Katalysatorschicht 4, die im Reaktor 3 angeordnet ist, in Kontakt gebracht, um Desulfurierungs- und Denitrifizierungsbehandlungen zu unterliegen, und danach wird es aus dem Reaktor 3 in eine Leitung 5 ausgelassen.
  • Der andere Abgasstrom wird in einen zweiten Kreuzstrom-Bewegtbettreaktor 10 über eine Leitung 9 eingespeist, er wird mit einer kohlenstoffhaltigen Katalysatorschicht 11, die innerhalb des Reaktors angeordnet ist, in Berührung gebracht, um Desulfurierungs- und Denitrifizierungsbehandlungen zu unterliegen, und wird in eine Leitung 6 ausgelassen. Die aus den entsprechenden Reaktoren in die Leitung 5 und 6 ausqelassenen Gase werden zusammengeführt und das so behandelte Gas wird in einen Staubsammler 7 eingeführt zur Entfernung des Staubs, und wird danach aus einer Leitung 8 in die Atmosphäre entlassen.
  • Unter Bezugnahme auf die kohlenstoffhaltigen Katalysatoren wird ein Katalysator von einem oberen Auslaß des ersten Reaktors 3 ausgelassen und in einen unteren Einlaß des zweiten Reaktors 10 über eine Leitung 12 eingespeist, während ein aus einem unteren Auslaß des Reaktors 10 ausgelassener Katalysator in einen Regenerator 14 über eine Leitung 13 eingeführt wird. Bei dieser Regeneration wird der Katalysator in einer Inertgas-Atmosphäre von hoher Temperatur (etwa 300 bis 6000C) regeneriert und der regenerierte Katalysator wird zu einem oberen Einlaß des ersten Reaktors 3 von einer Leitung 15 zur erneuten Verwendung rückgeführt. Die hohe Konzentration an SO2-Cas, welches in diesem Regenerator 14 erzeugt wird, wird über eine Leitung 16 abgezogen, direkt oder durch Waschen oder ähnliche Verfahren gereinigt, und wird danach in ein Nebenprodukt-Rückgewinnungsverfahren eingespeist, um Schwefelsäure, Ammoniumsulfat, Schwefel und ähnliche Stoffe zu erhalten.
  • In der Ausführungsform nach Fig. 1 wird Ammoniak zuerst in das Abgas injiziert und sodann wird dieses Abgas in zwei Gasströme geteilt, es ist aber auch möglich, das Abgas zu teilen und sodann Ammoniak in jeden der geteilten Ströme zu injizieren. Wenn es erforderlich ist, kann ferner eine Vorrichtung zur Abtrennung von Staub, Katalysatorpulver und ähnlichen Substanzen, wie beispielsweise ein vibrierendes Gitter oder eine ähnliche Vorrichtung, in den Leitungen 12, 13 und 15 eingebaut werden.
  • Die Ausführungsform in Fig. 2 ist identisch mit derjenigen von Fig. 1, mit der Ausnahme, daß das Abgas in zwei Gasströme geteilt wird und Ammoniak in das Abgas allein zum ersten Reaktor 3 injiziert wird, jedoch nicht in das Abgas injiziert wird, welches in den zweiten Reaktor 10 eingespeist wird. In der Ausführungsform gemäß Fig. 2 jedoch kann die Menge an Ammoniak, welche in dem Gas mit hoher S02-Konzentration enthalten ist, welches beim Erhitzen des Katalysators zur Regenerierung gewonnen wird, verringert werden.
  • Als kohlenstoffhaltige Katalysatoren für die vorliegende Erfindung werden im allgemeinen aktivierte Kokse, aktivierte Kohle und ähnliche Stoffe verwendet, die durch Hitzebehandlung oder durch Aktivierung von Kohlen und ähnlichen Verbindungen mit Dampf oder auf ähnliche Weise erzeugt werden. Es ist überflüssig zu sagen, daß erfindungsgemäß Katalysatoren geeignet sind, welche dadurch erhalten werden, daß sie Metalloxide, wie die von Vanadium, Eisen, Kupfer und ähnlichen Verbindungen, tragen.
  • Das in dem Abgas enthaltene SO wird mit dem kohlenstoffhaltigen Katalysator in Berührung gebracht und auf dem Katalysator in der Form von Schwefelsäure gemäß nachstehender Gleichung adsorbiert: In diesem Falle, wenn Ammoniak vorher mit dem Abgas in Berührung steht, wird die adsorbierte Schwefelsäure in Ammoniumsalz überführt: Das bedeutet, daß der kohlenstoffhaltige Katalysator, welcher mit dem Abgas in Berührung steht, stufenweise desaktiviert wird, weil die Mengen an Schwefelsäure und Ammoniumsalz, die auf dem Katalysator adsorbiert werden, ansteigen. Je größer die SO# -Konzentration in dem Abgas ist, umso größer ist die Geschwindigkeit der Desaktivierung. Wenn somit die SOx-Konzentration hoch ist, so ist es erforderlich, die Verweilzeit des Katalysators in dem Bewegtbettreaktor- so zu verringern, daß eine gewünschte Desulfurierungs-Wirksamkeit beibehalten werden kann. In dem Falle, in dem die SOx-Konzentration in dem Abgas gering ist, kann im Gegensatz dazu die Verweilzeit des Katalysators verlängert werden. Wenn jedoch die Verweilzeit verlängert wird, ist es gefährlich, daß auch bei einer Reaktionstemperatur von etwa 1500C heiße Flecken in dem Katalysatorbett verursacht werden können aufgrund der Akkumulierung von Oxidationsreaktionswärme des kohlenstoffhaltigen Materials, die zu einem Brennunfall des Katalysators führen kann.
  • Im Gegensatz dazu kann die vorliegende Erfindung, worin das Abgas in zwei Teile geteilt wird und jeder Teil in einen separaten Reaktor eingeführt wird, die Verweilzeit des Katalysators in jedem Reaktor verringern und kann so das Problem der heißen Flecken ausschließen. Zusätzlich ist die vorliegende Erfindung deswegen vorteilhaft, weil der Katalysator, der in dem ersten Reaktor verwendet wird, direkt in dem zweiten Reaktor verwendet werden kann, ohne daß ein Regenerierungsschritt erforderlich ist, so daß der Katalysator in effektiver Weise benutzt werden kann. Ferner kann das erfindungsgemäße Verfahren in vorteilhafter Weise derartige Probleme verhindern, wie einen erhöhten Druckverlust, Verstopfen und ähnliche Vorgänge in dem Reaktor, da der Staub und das Katalysatorpulver, welche in dem ersten Reaktor gesammelt werden, mittels eines Separators entfernt werden können, wie beispielsweise durch ein vibrierendes Netz oder eine ähnliche Vorrichtung. Zur Verdeutlichung wird hinzugesetzt, daß bei einem Gas mit beispielsweise 100 bis 200 mg/Nm3 oder mehr an Staubgehalt bei Behandlung mittels eines einzelnen Reaktors, wenn die Ubertragungsgeschwindigkeit des Katalysators verzögert wird und die Verweilzeit davon gesteigert wird, Staub in dem Katalysatorbett angesammelt wird, woraus sich das Phänomen eines erhöhten Druckverlustes und eines Verstopfens in dem Reaktor ergibt.
  • Bei der Injizierung von NH3 in das Abgas, welches SOx und NO enthält, wird die Denitrifizierung durch die folgende x Reaktionsgleichung dargestellt: Wenn die Reaktionstemperatur bei etwa 1500C liegt, wird jedoch der größere Teil des injizierten NH3 durch die Neutralisierungsreaktion hoben erwähnte Formeln (3) und (4)] des NH3 mit dem auf dem kohlenstoffhaltigen Katalysator adsorbierten SO2 (tatsächlich adsorbiert in Form von Schwefelsäure) verbraucht. Unter besonderer Berücksichtigung der Tatsache, daß die Reaktionsgeschwindigkeit der Reaktion (3) rasch ist, muß die Menge NH3, die zur Denitrifizierungsreaktion (5) injiziert wird, so ausgewählt werden, daß in die Ueberlegung die Menge an NH3 einbezogen wird, die durch die Reaktion (3) verbraucht wird und ferner die Menge an NH3, die durch die Reaktion (4) verbraucht wird, wenn die Reaktionstemperatur geringer als 1000C ist. Das bedeutet, daß zwischen der Denitrifizierungs-Wirksamkeit und der Menge an injiziertem NH3 die folgende Beziehung existiert: (Menge an injiziertem NH3, ppm) = #50x -Konzentration, ppm x Desulfurisierungs-Wirksamkeit) x (0,5 - 1,5) + (NOx-Konzentration, ppm x Denitrifizierungs-Wirksamkeit) + (Leck-NH3, ppm) Das bedeutet, daß das Verhältnis von NH3 zu SO2 (NH4 /SO4 ), welches auf dem kohlenstoffhaltigen Katalysator adsorbiert ist, welcher für die Desulfurierung und Denitrifizierung verwendet wird, und sodann aus dem Reaktor ausgelassen wird, etwa gleich 1 ist. Wenn der Katalysator in dieser Art erhitzt und regeneriert wird, ist es insofern nachteilig, daß die Überführungsgeschwindigkeit des Ammoniaksalzes in Stickstoff abnimmt, das rückgewonnene SO2 eine große Menge an NH3 enthält, die Rückgewinnung von Nebenprodukten wie H2SO4, Schwefel und ähnlichen Verbindungen zu derartigen Problemen wie Verstopfung, verschlechterter Produktreinheit und ähnlichen Problemen führt, und die Reinigung durch Waschen und ähnliche Vorgänge einen derartigen Verlust bewirkt, daß große Mengen an NH4HSO3 und ähnlichen Verbindungen sich in Wasser lösen.
  • Fig. 3 zeigt die Uberführungsgeschwindigkeit des adsorbierten NH3 zu N2, die gemessen wird in den Schritten der Injizierung von verschiedenen Mengen an NH3 in ein SO2-haltiges Gas, Durchführen des erhaltenen Gases durch ein Bett mit aktivem Kohlenstoff und Erhitzen und Regenerieren des Gases bei 4000C. Es kann daraus verstanden werden, daß im Falle, daß die Menge an injiziertem NH3 groß wird und die Menge an auf dem aktiven kohlenstoffadsorbiertem NH3 groß wird, die Uberführungsgeschwindigkeit des adsorbierten NH3 zu N2 abnimmt. Die Tatsache, daß die Menge an adsorbiertem NH3 groß ist und die Uberführungsgeschwindigkeit von NH3 abnimmt, bedeutet, daß die Konzentration an NH3 in dem rückgewonnenen S02-Gas bemerkenswert hoch wird. Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung, wie es in Fig. 2 dargestellt ist, beträgt das Verhältnis (Molverhältnis) des NH3/S02, welches auf dem Katalysator in dem ersten Reaktor adsorbiert ist, etwa 1 und dieser Katalysator adsorbiert im wesentlichen die gleiche Menge an SO2 (tatsächlich H2S04) erneut in dem zweiten Reaktor, so daß das NH2/SO2-Verhältnis etwa 0,5 wird. Es kann verstanden werden, daß aufgrund dieser Tatsache, die Konzentration von NH3 in dem desorbierten Gas deutlich geringer ist.
  • Für die vorliegende Erfindung ist es bevorzugt, das Abgas im Prozentgehalt von etwa 1/2 zu teilen, weil es tatsächlich bequem ist, die gleichen Reaktoren herzustellen.
  • In der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist es jedoch im allgemeinen zu bevorzugen, die Menge an zugespeistem Abgas zu dem ersten Reaktor, wo die Injektion von NH3 durchgeführt wird, so einzurichten, daß sie im Bereich von etwa 1/4 bis 2/3 der Gesamtmenge des Abgases liegt.
  • Beispiel Ein Abgas (Temperatur: 1200C, Fließgeschwindigkeit: 10.000 Nm3/Std.) mit einem Gehalt von 150 ppm Schwefeloxid, 250 ppm Stickstoffoxid, 10 % Wasser und 10 % Sauerstoff wurde in Hälften geteilt, nämlich in 5000 Nm3/Std.
  • 350 ppm NH3 wurden in 5000 Nm3/Std. eines Abgases injiziert, und danach wurde dieses durch einen ersten Kreuzstrom-Bewegtbettreaktor, der mit 8,3 m3 granularem aktivem Kohlenstoff gepackt war, durchgeleitet. Die Verweilzeit des aktiven Kohlenstoffs in dem Reaktor wurde in diesem Falle auf 40 Stunden festgesetzt.
  • In diesem Reaktor wurde beobachtet, daß die Desulfurierungs-Wirksamkeit 99,9 % betrug, die Denitrifizierungs-Wirksamkeit 80 % betrug und das Leck-NH3 16 ppm betrug.
  • Andererseits wurde das verbleibende 5000 Nm3/Std. Abgas direkt durch einen zweiten Kreuzstrom-Bewegtbettreaktor, der mit 8,3 m3 aktivem Kohlenstoff gepackt war, hindurchgeleitet. Die Verweilzeit des aktiven Kohlenstoffs in dem Reaktor wurde auf 40 Stunden in diesem Falle festgelegt. Es wurde in diesem Reaktor beobachtet, daß die De- sulfurierungs-Wirksamekti 95 % betrug und die Denitrifizierungs-Wirksamkeit 6 % betrug.
  • In dem Falle, daß die Abgase, welche von den oben erwähnten ersten und zweiten Reaktoren ausgelassen werden, zusammengeführt werden, zeigte sich eine Denitrifizierungs-Wirksamkeit von 43 % und die Desulfurierungs-Wirksamkeit betrug 97,5 % gegenüber dem ursprünglichen Abgas. Das Lesk-NH3 wurde mit 8 ppm beobachtet.
  • Andererseits wurde der verwendete aktive Kohlenstoff, welcher von dem zweiten Reaktor über den ersten Reaktor ausgelassen wurde, in einen Reaktor eingespeist und auf 4000C in einer inerten Trägergasatmosphäre zur Regeneration erhitzt. Durch Einstellung der Menge an Trägergas, die in den Regenerator eingespeist wurde, wurde ein 15 %-iges hochkonzentriertes So 2Gas gewonnen. Die Konzentration von NH3 in diesem SO2-Gas betrug 0,95 %.
  • Vergleichsbeispiel Als ein Vergleichsbeispiel wurden 175 ppm NH3 in 10.000 Nm3/Std. Abgas ohne Aufteilung des Abgases injiziert, und danach wurde dieses in einen Kreuzstrom-Bewegtbettreaktor eingespeist, welcher mit 16,6 m3 granularem aktivem Kohlenstoff gepackt war. In diesem Falle wurde die Verweilzeit des aktiven Kohlenstoffs auf 80 Stunden festgesetzt. Das Abgas, welches von dem Reaktor ausgelassen wurde, besaß eine Desulfurierungs-Wirksamkeit von 97 % und die Denitrifizierungs-Wirksamkeit betrug 20 %. Das Leck-NH3 wurde zu 5 ppm beobachtet.
  • Die NH3-Konzentration in dem hochkonzentrierten SO2-Gas (15 %), welches durch den Regenerator rückgewonnen wurde, betrug in diesem Falle 4,5 %.
  • Als ein weiteres Vergleichsbeispiel wurde ferner die Menge von injiziertem NH3 auf 250 ppm geändert, um die gleiche Denitrifizierungs-Wirksamkeit wie in dem Beispiel der vorliegenden Erfindung zu erhalten, um dadurch die Desulfurierungs-Wirksamkeit von 98,5 % und die Denitrifizierungs-Wirksamkeit von 43 % zu erhalten. Das Le#k-NH3 betrug 8 ppm. Die Konzentration an NH3 in dem hochkonzentrierten S02-Gas (15 %), welches durch den Regenerator in diesem Falle erhalten wurde, war bemerkenswert hoch, nämlich 5,2 %.
  • Kurze Erklärung der Figuren Fig. 1 und Fig. 2 sind Fließdiagramme, welche eine Ausführungsform der Erfindung zeigen, und Fig. 3 ist eine Grafik, welche das Verhältnis zwischen dem Molverhältnis von NH3/S02, das an dem aktiven Kohlenstoff adsorbiert ist, und der Überführungsgeschwindigkeit von adsorbiertem NH3 zeigt.
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Claims (2)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zum Desulfurieren und Denitrifizieren eines Schwefeloxid und Stickstoffoxid enthaltenden Abgases bei etwa 100 bis 1800C durch Berührung des Abgases mit einem kohlenstoffhaltigen Katalysator unter gleichzeitiger Anwesenheit von Ammoniakgas, d a d u r c h e e k e n n z e i c h n e t , daß das Ammoniakgas in das Abgas injiziert wird, danach dieses Abgas in zwei Gasströme geteilt wird, ein erster Abgasstrom in einen ersten Bewegtbettreaktor eingeführt wird, der mit dem kohlenstoffhaltigen Katalysator zur Desulfurierung und Denitrifizierung gepackt ist, ein zweites Abgas in einen zweiten Bewegtbettreaktor eingeführt wird, der mit dem kohlenstoffhaltigen Katalysator zur Desulfurierung und Denitrifizierung gepackt ist, der aus einem Auslaß des ersten Bewegtbettreaktors ausgetragene kohlenstoffhaltige Katalysator in einen Einlaß des zweiten Bewegtbettreaktors eingespeist wird, und der aus einem Auslaß des zweiten Bewegtbettreaktors ausaetragene kohlenstoffhaltige Katalysator zur Regeneration erhitzt wird und danach in einen Einlaß des ersten Bewegtbettreaktors eingespeist wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, worin vor der Injektion des Ainmoniakgases das Abgas in zwei Gasströme geteilt wird und einer oder beide der geteilten Gasströme mit Ammoniakgas injiziert werden und sodann in den ersten bzw. in den zweiten Bewegtbettreaktor eingespeist werden.
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