DE3617602A1 - Abdichtung einer in einem fensterschacht eines kraftfahrzeugs verschiebbaren, insbesondere hoehenverschiebbaren fensterscheibe - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Abdichtung der im Ober­ begriff des Patentanspruchs 1 genannten und aus der EP-OS 00 70 165 (Fig. 4) hervorgehenden Art.

Bei dem aus dieser Druckschrift bekannten Fensterschacht ist an seinen beiden obenliegenden Rändern jeweils ein Dichtelement angebracht, das eine V-förmig nach oben und unten ragende Dichtlippe aufweist. Dabei hat die nach unten weisende Dichtlippe einen parallel zur Scheibenoberfläche verlaufenden Randabschnitt, der über den ganzen Verschiebeweg der Fensterscheibe federnd an deren Oberfläche anliegt. Der im Fensterschacht liegende Scheiben­ rand ist dabei von einer U-förmigen Schiene umgeben, deren parallel zur Fensterscheibenoberfläche verlaufende Schenkel die Auflage bilden. Da der Randabschnitt der untenliegenden Dicht­ lippe stets federnd an der Fensterscheibenoberfläche anliegt, wird er in Schließstellung der Fensterscheibe beim Zusammenwirken mit der Auflage gegen die Federwirkung der Dichtlippe nach außen verlagert. Nachdem jedoch die Auflage eine geringe Dicke hat und dabei parallel zur Oberfiäche der Fensterscheibe verläuft, ist die in deren Schließstellung am Randabschnitt der Dichtlippe erzeugte Vorspannung verhältnismäßig gering. Auch kann das freie Ende der Dichtlippe beim Hochschieben der Fensterscheibe derart un­ günstig mit der Auflage zusammenwirken, daß die Dichtlippe ge­ staucht wird und dadurch ihr Randabschnitt nicht oder zumindest nicht vollständig an der Auflage anliegt. Da schließlich die un­ tenliegende Dichtlippe an der Oberfläche der Fensterscheibe über deren gesamten Verschiebeweg kraftschlüssig anliegt, sind auch vergleichsweise hohe Verschiebekräfte erforderlich.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei einer Abdichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art die Anlage­ schulter der Auflage derart anzuordnen, daß bei deren Zusammen­ wirken mit der Dichtlippe eine hohe Dichtwirkung erreicht wird.

Zur Lösung der Aufgabe sind die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 dargelegten Merkmale vorgesehen.

Da die Anlageschulter der Auflage erfindungsgemäß fensterschacht­ seitig im Winkel von mindestens etwa 15° bis etwa rechtwinkelig zur Scheibenoberfläche verläuft, schmiegt sich der freie Endab­ schnitt der Dichtlippe im Bereich der Schließstellung der Fenster­ scheibe mit hoher Vorspannung an die Anlageschulter der Auflage an, wodurch vorteilhafterweise die Abdichtwirkung der Dichtlippe gegen Wassereintritt erheblich verbessert und auch eine Vermin­ derung des Innengeräuschpegels erreicht wird, denn die Anlage­ schulter ist nicht beflockt.

Gemäß dem Merkmal des Patentanspruchs 2 steht das freie Ende der Dichtlippe in deren Ruhelage von der zugewandten Scheiben­ oberfiäche zurück, so daß zum Verschieben der Fensterscheibe vergleichweise geringere Betätigungskräfte erforderlich sind.

Die Vorspannung der Dichtlippe kann durch eine im Winkel von etwa 45° zur Scheibenoberfläche verlaufende Anlageschulter sehr hoch vorgesehen werden (Merkmal des Patentanspruchs 3).

Falls der freie Endabschnitt der Dichtlippe in seiner Ruhelage im Winkel von etwa 20° zur Scheibenoberfläche verläuft und in Schließ­ stellung der Fensterscheibe über seine ganze Erstreckung an der Anlageschulter der Auflage anliegt, hat er eine sehr hohe Dicht­ wirkung (Merkmal des Patentanspruchs 4).

Zweckmäßigerweise beträgt die Höhe der Auflage mindestens etwa 5 mm (Merkmal des Patentanspruchs 5).

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge­ stellt und wird im folgenden erläutert. Diese zeigt einen Vertikal­ schnitt einer Seitenscheibe eines Personenkraftwagens in Schließ­ stellung.

Eine Seitenwand 1 oder eine Tür eines Personenkraftwagens hat zwischen seinen Wandungen einen etwa senkrecht verlaufenden Fensterschacht 2, in dem sich eine Fensterscheibe 3 befindet. Diese ist durch einen an ihrem unteren Rand angebrachten Hebemecha­ nismus 4 in den Richtungen des Doppelpfeils a höhenverschiebbar, wobei sich die Fensterscheibe 3 in der Zeichnung in einer Schließ­ stellung b befindet. Dabei wird die Fensterscheibe 3 von einer am Dachrahmen 1′ vorgesehenen Nut 5 aufgenommen.

An den oberen, einander gegenüberliegenden Rändern 2′ und 2′′ des Fensterschachtes 2 ist ein jeweils längs diesem verlaufendes und aus gummielastischem Material bestehendes Dichtelement 6 und 7 angeordnet, das jeweils zur Abdichtung gegen Wassereintritt und zur Verminderung des Geräuschinnenpegels des Personenkraft- wagens dient. Dabei hat das am fahrzeuginnenseitigen Rand 2′ vorgesehene gummielastische Dichtelement 6 eine nach oben ragende Dichtlippe 8 und eine sich nach unten erstreckende Dichtlippe 9. Wie in der Zeichnung ersichtlich, verläuft der freie Endabschnitt 9′ der Dichtlippe 9 in seiner in der Zeichnung mit strichpunktierten Linien dargestellten Ruhelage in einem Winkel α von etwa 20° zur innenliegenden Oberfläche 3′ der Fensterscheibe 3. Dabei steht auch das freie Ende der Dichtlippe 9 in deren Ruhelage von der zugewandten Oberfläche 3′ der Fensterscheibe 3 zurück.

Innerhalb des Fensterschachtes 2 ist an der innenliegenden Ober­ fläche 3′ der Fensterscheibe 3 eine aus Metall oder Kunststoff be­ stehende Auflage 10 angebracht, die zweckmäßigerweise mit der Fensterscheibe 3 verklebt oder dergleichen unlösbar verbunden ist. Die Auflage 10 hat eine der Dichtlippe 9 zugewandte und parallel zu dieser verlaufende Anlageschulter 11. Diese schließt mit der innenliegenden Oberfläche 3′ der Fensterscheibe 3 am untenliegen­ den, fensterschachtseitigen Scheibenrand einen Winkel b von etwa 45° ein. Dabei ist die Auflage 10 von ihrem an der Oberfläche 3′ der Fensterscheibe 3 anliegendem Grund bis zu ihrem freien Ende etwa 5 mm hoch. Die Auflage 10 ist in einer solchen Höhenlage an der Fensterscheibe 3 angebracht, daß in deren in der Zeichnung dargestellten Schließstellung b der freie Endabschnitt 9′ der Dichtlippe 9 über seine ganze Erstreckung mit Vorspannung an der Anlageschulter 11 anliegt. Da die Anlageschulter 11 der Auflage 10 in einem Winkel von 45° zur Oberfläche 3′ der Fensterscheibe 3 verläuft, wird in den freien Endabschnitt 9′ der Dichtlippe 9 in Schließstellung b der Fensterscheibe 3 eine hohe Vorspannung eingeleitet, so daß dadurch der freie Endabschnitt 9′ mit hoher Dichtwirkung an der Anlageschulter 11 der Auflage 10 anliegt. Durch diese hohe Dichtwirkung wird sowohl die Abdichtwirkung der Dichtlippe 9 verbessert als auch der Innengeräuschpegel des Fahrzeugs etwas vermindert. Zu den letztgenannten Vorteilen trägt auch bei, daß die Anlageschulter 11 nicht beflockt zu sein braucht.

Da das freie Ende der Dichtlippe 9 in deren Ruhelage von der zugewandten Oberfläche 3′ der Fensterscheibe 3 zurücksteht, kann diese mit vergleichsweise geringeren Betätigungskräften in den Richtungen des Doppelpfeils a höhenverlagert werden, denn die den hohen Abdichteffekt an der Dichtlippe 9 bewirkende Vor­ spannung tritt erst im Bereich der Schließstellung b der Fenster­ scheibe 3 ein. Eine mit einer Anlageschulter 11 versehene Auflage 10 kann natürlich auch an der innenliegenden und/oder außenliegen­ den Oberfläche der Fensterscheibe 3 vorgesehen werden. Ferner ist es denkbar, daß an der innenliegenden und/oder außenliegen­ den Oberfläche der Fensterscheibe 3 eine bzw. zwei Auflagen 10 vorgesehen ist bzw. sind, welche mit der obenliegenden Dichtlippe 8 des Dichtelements 6 bzw. 7 zusammenwirken. Dabei kann die Auflage 10 auch aus Gummi bestehen und als ein Klebemittel auf die Fensterscheibe 3 aufgetragen werden.

Claims (5)

1. Abdichtung einer in einem Fensterschacht eines Kraftfahr­ zeugs verschiebbaren, insbesondere höhenverschiebbaren Fensterscheibe, mit einer an wenigstens einem Rand des Fensterschachtes vorgesehenen und längs diesem verlaufenden elastischen Dichtlippe, wobei diese mit ihrem freien End­ abschnitt in Schließstellung der Fensterscheibe mit Vor­ spannung an einer Anlageschulter einer an der Fensterscheibe angebrachten und über deren Oberfläche hinausragenden Auflage anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage­ schulter (11) der Auflage (10) mit der Scheibenoberfläche (3′) am fensterschachtseitigen Scheibenrand einen Winkel (β) von mindestens etwa 15° bis etwa 90° einschließt.

2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnt, daß das freie Ende der Dichtlippe (9) in deren Ruhelage von der zugewandten Scheibenoberfläche (3′) zurücksteht.

3. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Anlageschulter (11) der Auflage (10) mit der Scheiben­ oberfläche (3′) einen Winkel (β) von etwa 45° einschließt.

4. Abdichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der freie Endabschnitt (9′) der Dichtlippe (9) in seiner Ruhelage im Winkel (α) von etwa 20° zur Scheibenoberfläche (3′) verläuft, während er in Schließstellung (b) der Fenster­ scheibe (3) über seine ganze Erstreckung an der Anlageschul­ ter (11) der Auflage (10) anliegt.

5. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Auflage (10) mindestens etwa 5 mm beträgt.